Menschen
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Generation Weichei oder doch nicht?

42 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Menschen, Politik, Heute ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Generation Weichei oder doch nicht?

21.08.2025 um 18:30
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Mir fällt da auch keine ein, in der mich jemand regelrecht "abfragt". Aber ohne ausführliche Vorbereitung Wissen parat haben: Für bislang alle Stellen in meinem Berufsleben typisch gewesen (betrieblicher Teil der Ausbildung als Fachinformatiker, Tätigkeit als Softwareentwickler, dann nach dem Studium Tätigkeit in der Forschung (Physik)).
Sterntänzerin schrieb:
Dass man in seinem Beruf wissen sollte, was man da tut, ist klar. Da baut man aber in weiten Teilen auf Wissen auf, dass man schon hat bzw. dass sich durch Wiederholung im Alltag eingebrannt hat. Neue Dinge, die man lernt, ergänzt man dann ja auch eher um das Wissen, das man schon hat, drumherum. Und idealerweise arbeitet man auch noch in einem Beruf, der einen interessiert.

Das ist was anderes als der Schulalltag, in dem man z.B. den Aufbau einer Zelle ganz neu lernt nachdem vorher irgendwas zur Fotosynthese dran kam, nur um dann gegebenenfalls in der nächsten Stunde eine unangekündigte Überprüfung zu schreiben, in der man die einzelnen Bestandteile benennen muss.

Das hinzukriegen ist sicherlich nicht unmöglich. Wie erwähnt, wenn man ein bisschen nachdenkt, kann man sowieso abschätzen, wann die nächste Überprüfung logisch ansteht. Der Lerneffekt und auch der Erkenntnisgewinn, wenn man so eine Überprüfung vergeigt, dürften allerdings denkbar gering sein. Vielleicht war der Schüler faul, vielleicht hat er einen schlechten Tag, vielleicht hat er den Stoff nicht verstanden. Egal, jetzt wurde der Stoff angefragt, die Note ist da. Warum sollte er das Zeug denn noch nachlernen?

Bei angekündigten Tests kann man zumindest davon ausgehen, dass es entweder ein Problem auf der individuellen Verständnisebene gibt oder dass, vor allem wenn viele Schüler schlechte Noten schreiben, der Lehrer den Stoff echt schlecht vermittelt hat.

Ich meine, mich tatsächlich an 1-2 angekündigte Tests zu erinnern, die wiederholt werden mussten, weil fast die ganze Klasse mehr oder minder katastrophal abgeschnitten hat und klar war, dass das an der Vermittlung des Stoffs gelegen haben muss.


1x zitiertmelden

Generation Weichei oder doch nicht?

21.08.2025 um 18:44
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Gerade in den (existierenden!) praktischen Fächern wie Hauswirtschaft und Ernährungslehre (beinhaltet als praktischen Teil Kochunterricht), Textiles Gestalten (Handarbeiten),
Das sind bei uns keine generellen Fächer, sondern Wahlfächer. Also zb Auswahl Hauswirtschaft, Wirtschaftskunde oder zweite Fremdsprache. Alles zusammen geht nicht.
Zitat von SterntänzerinSterntänzerin schrieb:Wie erwähnt, wenn man ein bisschen nachdenkt, kann man sowieso abschätzen, wann die nächste Überprüfung logisch ansteht. Der Lerneffekt und auch der
Wie gesagt, gut, dass das bei uns abgeschafft ist.
Was auch abgeschafft gehört, ist das alberne Bachelor/Master System


1x zitiertmelden

Generation Weichei oder doch nicht?

21.08.2025 um 18:52
Zitat von abberlineabberline schrieb:Das sind bei uns keine generellen Fächer, sondern Wahlfächer. Also zb Auswahl Hauswirtschaft, Wirtschaftskunde oder zweite Fremdsprache. Alles zusammen geht nicht.
Manchmal sind es noch nicht mal Wahlfächer. Ich war auf dem Gymnasium, da stand sowas wie Hauswirtschaft nie zur Debatte. Wirtschaftskunde auch nicht, wobei das dem Bundesland und der Größe der Schule geschuldet gewesen sein könnte. Mindestens eine zweite Fremdsprache zu lernen war hingegen verpflichtend. Auch wenn man sicherlich darüber streiten kann, wie viel Sinn es in der heutigen Zeit noch macht, Latein als diese mögliche zweite Fremdsprache anzubieten.

Dafür kann man dann z.B. auf Hauptschulen keine dritte oder vierte Fremdsprache lernen und sowas wie Philosophie wird es dort vermutlich auch eher nicht im Lernplan geben. Der Stoff ist also insgesamt durchaus auf den vermutlichen Abschluss ausgerichtet.


1x zitiertmelden

Generation Weichei oder doch nicht?

21.08.2025 um 19:01
Zitat von SterntänzerinSterntänzerin schrieb:Manchmal sind es noch nicht mal Wahlfächer. Ich war auf dem Gymnasium, da stand sowas wie Hauswirtschaft nie zur Debatte. Wirtschaftskunde auch nicht, wobei das dem Bundesland und der Größe der Schule geschuldet gewesen sein könnte. Mindestens eine zweite Fremdsprache zu lernen war hingegen verpflichtend. Auch wenn man sicherlich darüber streiten kann, wie viel Sinn es in der heutigen Zeit noch macht, Latein als diese mögliche zweite Fremdsprache anzubieten.

Dafür kann man dann z.B. auf Hauptschulen keine dritte oder vierte Fremdsprache lernen und sowas wie Philosophie wird es dort vermutlich auch eher nicht im Lernplan geben. Der Stoff ist also insgesamt durchaus auf den vermutlichen Abschluss ausgerichtet.
Gibt es Philosophie überhaupt in einem regulären Lehrplan, wenn die Schule nicht speziell ausgerichtet ist? Ich zumindest kenne kein "normales" Gymnasium, in dem Philosophie unterrichtet wird.
Auch Hauswirtschaft, Kochen etc gibt es selbst als Wahlfächer bei weitem nicht überall, das stimmt.
Selbst Informatik ist doch oft noch Wahlfach und soll in den kommenden 5 Jahren erst evtl zum Pflichtfach werden


1x zitiertmelden

Generation Weichei oder doch nicht?

21.08.2025 um 19:17
Zitat von abberlineabberline schrieb:Gibt es Philosophie überhaupt in einem regulären Lehrplan, wenn die Schule nicht speziell ausgerichtet ist? Ich zumindest kenne kein "normales" Gymnasium, in dem Philosophie unterrichtet wird.
Auch Hauswirtschaft, Kochen etc gibt es selbst als Wahlfächer bei weitem nicht überall, das stimmt.
Selbst Informatik ist doch oft noch Wahlfach und soll in den kommenden 5 Jahren erst evtl zum Pflichtfach werden
An meiner Schule war Philosophie damals ein sogenanntes Wahlpflichtfach ab der 11. Klasse. Es gab noch andere Wahlpflichtfächer, konkret kann ich mich an Informatik erinnern. Diese Fächer konnte man entweder als Ersatz für bestimmte andere Fächer wählen, z.B. wenn man die dritte Fremdsprache, die man gegebenenfalls in der 9. Klasse gewählt hatte, nicht fortsetzen wollte oder sie on top dazu wählen.

Diejenigen, die sich für das Fach entschieden hatten, obwohl sie anderweitig schon genug Kurse hatten, hatten dann eine kurze Phase, in der sie feststellen konnten, ob ihnen das Fach liegt. Falls nicht, konnte man es wieder abwählen. Nach diesem Zeitfenster musste man das Ganze dann aber verpflichtend bis zum Abi durchziehen. Daher der Name.

Die Fächer, die zur Auswahl stehen, variieren aber generell je nach Bundesland, nach Ausrichtung der Schule und nach Verfügbarkeit von Lehrkräften. Also zumindest die halbwegs exotischen.

Ich war z.B. vor meinem Wechsel an ein "normales" Gymnasium an einem altsprachlichen. Da hatte ich Latein als erste Fremdsprache und hätte später noch altgriechisch und/oder hebräisch dazu nehmen können.

Ich weiß auch, dass andere an ihren Schulen Russisch hätten lernen können, während bei uns noch Spanisch zur Auswahl statt. Oder Wirtschaft, Psychologie, Pädagogik... Es gibt da neben den Pflichtfächern, die jeder kennt, noch ganz viel, dass aber wie gesagt dann nur an bestimmten Schulen angeboten wird.


melden

Generation Weichei oder doch nicht?

21.08.2025 um 21:53
Zitat von Dini1909Dini1909 schrieb:Gut, das mit Handys kann ich verstehen, dass das als Verbot wichtig ist. Auch eine gewisse Strenge durfte ich an an der Schule erleben, es war eine Grund-Sekundar-Haupt-Realschule mit ca. 600 Schülern, man wurde zb Heimgeschickt wenn man eine zu kurze Hose getragen hat ( die Zeit die man versäumt hat, wegen Nahverkehr etc - musste man natürlich nachholen) das selbe war für das Oberteil, zu kurz, zu weit ausgeschnitten etc, - ab nach Hause. Wurde man am Handy erwischt - wurde es eingesammelt und ein Elternteil durfte es Freitags abholen. Wer irgendwie gemobbt hat und dabei erwischt wurde, musste mit einem Lehrer, Abends bei der betroffenen Person klingeln, sich entschuldigen und bei den Eltern entschuldigen.
Also ich bin jetzt nicht so viel älter als du, und das gabs bei uns tatsächlich alles nicht.
Ich kenne es auch nicht dass es da großartig Kantinen gab.
Da gabs von daheim was mit, finde ich auch erwartbar dass man seine Kinder ernähren kann, oder der Hausmeister hatte maximal einen Pausenverkauf.
Sogar später an der Berufsschule, die mit Gymnasium und einer Realschule kombiniert und wirklich groß war, gabs da nicht viel mehr.
Zitat von Dini1909Dini1909 schrieb:Wenn wir beim Gewinnen und Verlieren sind, der Deutsche Fußballbund schwimmt auch auf dem Schiff mit und hat seine Regeln im Kinder und Jugenbereich abgestimmt. Es soll nicht mehr wirklich ums Gewinnen und Verlieren gehen sondern hauptsächlich um den Spaß.
Zitat von Dini1909Dini1909 schrieb:vielen Bundesländer starten das neue Schuljahr, in Rheinland-Pfalz hat man sich entschieden keine unangekündigten Tests mehr zu schreiben, in Hessen gibt es ein generelles Handyverbot, die Grünen fordern das Sitzenbleiben zu beenden. Jetzt gibt es in div. Foren wie zb Threads große Aufruhr, meistens von Helikoptern-Eltern die das alles für Befürworten oder bemängeln z.b. wegen dem Handyverbot oder das Verbot der Smartwatch. Aber auch oft die Diskussionen des Pausenbrot ob mit Zucker oder Zuckerfrei oder Fleischverbot in der Schulkantine weiß der Geier.
Das ist schon alles recht luschig.
Aber mei, im Endeffekt tut man damit den Betroffenen keinen einen Gefallen und der Realitätscheck setzt bald ein.
Fiel mir schon auf der Berufsschule auf, da ist ja spätestens mit Ponyhof vorbei.
Diejenigen die da mit einer großen Anspruchshaltung hingingen legte es so zuverlässig auf die Schnauze dass es schon richtig gefällig war da zuzusehen.
Sei es dass sie nach großer Klappe abgezogen wurden, von der Schule flogen oder direkt von den Betrieben rausgemobbt wurden(Azubis kann man ja regulär recht schlecht kündigen).
Da gabs für viele ein böses erwachen.
Zitat von DistortionDistortion schrieb:Was ist denn eigentlich so schlimm an "Weicheiern" ?
Ansich nichts.
Für einen persönlich ist es eher nicht so optimal eins zu sein.


2x zitiertmelden

Generation Weichei oder doch nicht?

21.08.2025 um 23:38
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Ich kenne es auch nicht dass es da großartig Kantinen gab.
Gab es auf meiner Realschule (97-2001) und dem Nachbargymnasium auch nicht. Nur einen Pausenverkauf mit kurz gesagt Süßkram, Wasser und Kakao.
Auf der IGS hingegen schon, was aber auch Sinn ergab..


Und natürlich liegt es in erster Linie im Verantwortungsbereich der Eltern oder anderer Erziehungsberechtigter, was sie ihren Kiddies zum Essen und Trinken mitgeben.
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Fiel mir schon auf der Berufsschule auf, da ist ja spätestens mit Ponyhof vorbei.
So sieht es leider aus. Bereits da wird einem nichts geschenkt. Auf Unis erst recht nicht und auch eine andere Form des Lernens und der Wissensvermittlung setzt da ein als nur der typische Frontalunterricht.
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Da gabs für viele ein böses erwachen.
Gab es bei uns in der Ausbildung nur nach den folgenlosen Zwischenprüfungen und das böse Erwachen mit Folgen nach den Abschlussprüfungen.
Alles andere wie Fehlverhalten in der Berufsschulklasse oder Mobbing im Betrieb nicht erlebt.

Ich bin übrigens mal mit der Anspruchshaltung in die Ausbildung gestartet und über die drei Jahre auch beibehalten Kein Bock und egal, ob ich sie schaffe oder nicht und bestand am Ende trotzdem, ohne groß dafür etwas privat getan zu haben.
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Ansich nichts.
Für einen persönlich ist es eher nicht so optimal eins zu sein.
Ich selbst hasse die Bezeichnung Weichei und Menschen sind nun mal auch verschieden (auch was Lernfähigkeit und Verstehen angeht und das sollten auch mal Eltern einsehen) und man sollte es unterlassen andere als Weicheier zu bezeichnen.

Das bedeutet aber nicht, dass man sie auch überbordend weich behandeln und ihnen alles erleichtern oder mehr oder weniger auch schenken muss, denn ja, mein Reden, damit tut man diesen Schülern auch keinen Gefallen, denn im Berufsleben, Ausbildung oder Studium bereits, kann sich das bitter rächen.

Und ein allgemeines Herabsetzen des Niveaus bei Abschlussprüfungen bspw. sogar, nur damit so viele Schüler und Schülerinnen wie möglich sogar ein 1er Abitur hinlegen können, hat doch auch Auswirkungen auf alle und trennt doch überhaupt nicht mehr die Spreu vom Weizen und was zur Folge haben kann, dass Schüler an Berufsschulen oder Unis überfordert sind und je nachdem schon in Grundlagen und Schulstoff mehr oder weniger starke Defizite aufweisen können.

Eltern müssen auch mal einsehen, dass Kinder verschieden sind und nicht jedes Kind studierfähig ist. Ebenso bereits für das Erreichen der Hochschulreife in Form des Abiturs nicht alle für geeignet sind und es am Ende allen schaden würde das Niveau des Abiturs herabzusetzen, nur um so vielen Kindern wie möglich ein gutes bis sehr gutes Abitur zu verschaffen.

Ich meine, ich gönne es ja jedem, aber geholfen ist damit doch niemandem - angefangen bei den Kindern selbst.

Gutgemeintes ist nicht immer auch gut und kann sich rächen.


5x zitiertmelden

Generation Weichei oder doch nicht?

21.08.2025 um 23:45
Kurzer Nachtrag:
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Eltern müssen auch mal einsehen, dass Kinder verschieden sind
Und daran ändert weder die Brechstange oder Peitsche noch die Zuckerwatte etwas dran.

In beiden Fällen tut man den Kindern keinen Gefallen.


melden

Generation Weichei oder doch nicht?

22.08.2025 um 00:01
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:So sieht es leider aus
Nene, das ist schon ganz gut so.
Wenn es in der Kindheit versäumt wurde beginnt hier das wahre Leben.
Kann dann jeder entscheiden ob er seine Schlüsse ziehen oder halt stehen bleiben will.
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Gab es bei uns in der Ausbildung nur nach den folgenlosen Zwischenprüfungen und das böse Erwachen mit Folgen nach den Abschlussprüfungen.
Alles andere wie Fehlverhalten in der Berufsschulklasse oder Mobbing im Betrieb nicht erlebt.

Ich bin übrigens mal mit der Anspruchshaltung in die Ausbildung gestartet und über die drei Jahre auch beibehalten Kein Bock und egal, ob ich sie schaffe oder nicht und bestand am Ende trotzdem, ohne groß dafür etwas privat getan zu haben.
Ah wer redet denn von schulischen Leistungen.
Ich hab meine Lehrzeit auch nur zweieinhalb Jahre mit sehr mäßigen Interesse abgesessen und die Prüfung sozusagen nebenbei bestanden.
Aber ich hab mich da halt nicht hingestanden und noch gemeint ich kann für mich Sonderregeln fordern, besondere Rücksichtnahme etc. wenns mich eh schon nicht bockt.
So aus Gewohnheit.
Dieses ganze Getue dass man jede Schwierigkeit versucht auszuräumen, so menschlich nachvollziehbar dies auch ist, führt letztendlich zu mehr Schaden als Nutzen für den Einzelnen wenn man es übertreibt.
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Ich selbst hasse die Bezeichnung Weichei und Menschen sind nun mal auch verschieden (auch was Lernfähigkeit und Verstehen angeht und das sollten auch mal Eltern einsehen) und man sollte es unterlassen andere als Weicheier zu bezeichnen.
Ne.
Und jeder kann an sich arbeiten um eben nicht mehr so dazustehen.


1x zitiertmelden

Generation Weichei oder doch nicht?

22.08.2025 um 03:27
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Wäre für eine einheitliche Schuluniform, in der Hoffnung, dass sich dadurch die Mobbingraten verringern würden.

Ansonsten bin ich da total liberal eingestellt: Jeder und jede sollte so zur Schule gehen dürfen, wie es ihm, ihr beliebt und sich am Wohlsten drin fühlen würde.
Wer sich zuknöpfen will, soll das tun dürfen, wer freizügig rumlaufen will, soll das tun dürfen.
Wer es bequem haben will, sollte auch in Jogginghose und Schlabbershirt erscheinen dürfen.
Ja, wat denn nu? Einheitliche Schuluniform oder individuelle bis legere Kleidung für jeden? Beides zusammen geht schlecht ... ;-)


Gruß,

darev


melden

Generation Weichei oder doch nicht?

22.08.2025 um 03:49
@Topic:

Generell bin ich ein Fan davon, das Unterrichtslevel eher hochzuhalten. Im Rückblick betrachtet bin ich am ehesten von jenen meiner Gymmilehrer beeindruckt, die in ihrem Unterricht ein gewisses Level verlangt haben.

Kann sein, dass mich da einer meiner Englischlehrer am Gymmi geprägt hat, der immer gemeint hat, man tut den Schülern keinen Gefallen, wenn man zuwenig von ihnen verlangt, weil sich das später rächt. Insgesamt betrachtet gehörten Sprachen auch zu meinen besten Gebieten auf dem Gymmi; vielleicht hat besagter Lehrer auch seinen Beitrag dazu geleistet (Sprachen haben mir wohl auch insgesamt gelegen, so gehöre ich zu jenen [möglicherweise exotischen] Schülern, die von der fünften Klasse bis zum Abifach von Latein begleitet wurden).

Dann gab es noch einen Deutsch- und Geschichtslehrer, der an der Schule für sein Unterrichtslevel bekannt war und auch mich damit beeindruckt hat. Leider hat das zu Schulzeiten keine Geschichtsleuchte aus mir gemacht, aber vielleicht hat es dazu beigetragen, dass ich mich jetzt als Erwachsener hinsetze und gerne Geschichtsbücher und Biografien lese, um mein Wissen in dieser Richtung zu erweitern und zu vertiefen.

Zu meinen Killerfächern gehörten schon zu Gymmizeiten Mathe und Physik. Auch auf diesem Gebiet gab es zu meiner Zeit einen Lehrer an meiner Schule, der für seine diesbezüglichen Anforderungen bekannt war. Ich habe mich schon paar Mal gefragt, wie ich mich wohl in Mathe und Physik entwickelt hätte, wenn ich auch diesen Lehrer im Unterricht gehabt hätte. Ich bedauere es, dass ich mich anscheinend in den Wissenschaften insgesamt (also auch Medizin, Biologie, Chemie, ....) nicht so gut entwickelt habe wie auf anderen Gebieten. Aber weiß, vielleicht kommt das noch .... ;-)

Der Gedanke eines Zentralabiturs auf bayerischem Niveu kam mir auch schon mehrmals. Wäre vielleicht eine Überlegung wert. (Wenn dies lediglich von alten Zöpfen wie dem Föderalismus verhindert wird, fände ich das ziemlich ärgerlich ....).


Gruß, darev


melden

Generation Weichei oder doch nicht?

22.08.2025 um 06:02
Zitat von Dini1909Dini1909 schrieb:Sollte die Schule nicht ein Ort sein die einem was das "Arbeiten" angeht aufs Leben vorbereiten soll? Der Rest davon geht man eigentlich aus, sollte das Elternhaus übernehmen...
Doch, sollte es mMn. Ich bin auch kein Freund von großen Änderungen wie zb Abschaffung von Ehrenrunden, Abschaffung von Noten usw. Die Lehrpläne und Inhalte gehören aber überarbeitet.

Auch finde ich, dass das Niveau immer weiter sinkt. Man tut niemandem einen Gefallen damit, wenn die Ansprüche immer weiter herabgesetzt werden. Diese Entwicklung ist bedenklich.

Dagegen finde ich ein Handyverbot kleinlich und nicht zeitgemäß. Ausschalten, in der Tasche aufbewahren, fertig. Bei Verstoß dagegen - Einzug bis zum Ende der Stunde.
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Zur Abschaffung von sportlichen Wettbewerben:
Finde ich (obwohl mir selbst Sport nie lag, u.a. aus Behinderungsgründen, war dann auch die meiste Schulzeit vom Sportunterricht befreit und das waren beileibe keine "Gefälligkeitsatteste") nicht gut.
Ich auch nicht. Ein Wettbewerb spornt an, kann den Ehrgeiz fördern, warum sollte das schlecht sein?
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Das ist schon alles recht luschig.
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Dieses ganze Getue dass man jede Schwierigkeit versucht auszuräumen, so menschlich nachvollziehbar dies auch ist, führt letztendlich zu mehr Schaden als Nutzen für den Einzelnen wenn man es übertreibt.
Sehe ich auch so. Diese ganze Weichspülnummer bringt nichts. Es ist nun mal nicht möglich jede Schwierigkeit zu umgehen. Wenn Kinder immer nur den Popo gepudert bekommen, die Eltern nur hätscheln und helicoptern, Kinder nicht auch mal lernen, dass man etwas dafür tun muss, wenn man etwas bestimmtes möchte, wie sollen sie jemals zurechtkommen? Dann crasht das Weltbild aber ganz schnell, wenn es ans Studium, Ausbildung, Arbeitsleben geht.


2x zitiertmelden

Generation Weichei oder doch nicht?

22.08.2025 um 08:17
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:Sehe ich auch so. Diese ganze Weichspülnummer bringt nichts. Es ist nun mal nicht möglich jede Schwierigkeit zu umgehen. Wenn Kinder immer nur den Popo gepudert bekommen, die Eltern nur hätscheln und helicoptern, Kinder nicht auch mal lernen, dass man etwas dafür tun muss, wenn man etwas bestimmtes möchte, wie sollen sie jemals zurechtkommen? Dann crasht das Weltbild aber ganz schnell, wenn es ans Studium, Ausbildung, Arbeitsleben geht.
Und wenn man es globaler sieht kann man auch noch sagen dass man für die Zukunft durch sowas reine Opfer formt.
Gerade die Generationen die heute nachkommen werden vor enormen Herausforderungen stehen.
Sei es der langsame soziale Kollaps der gerade stattfindet, wirtschaftlicher Niedergang, Klimawandel usw.
Während in den USA dagegen eine 'friss oder stirb' Mentalität gefahren wird und China im anderen extrem direkt seine Jugend abrichtet, will man hier möglichst wenig Leistungsdruck.
Sorry, dass das nicht gut gehen wird ist eine Binse.


2x zitiertmelden

Generation Weichei oder doch nicht?

22.08.2025 um 11:26
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Während in den USA dagegen eine 'friss oder stirb' Mentalität gefahren
Vielleicht solltest du nicht gerade ein Land als Beispiel nehmen, in dem man normalerweise eben nicht sitzen bleibt, um zu verdeutlichen, wie "weichgespült" der Gedanke ist, dass so in Deutschland umzusetzen.

Auch wenn dort schlechte Schüler ebenfalls nicht einfach mitgezogen werden, bis sie den Highschoolabschluss bestehen oder auch nicht. Statt Schüler aus ihrer Peer Group rauszureißen, müssen sie dort dann allerdings zur Nachhilfe oder in die Sommerschule, um den Stoff nachzuholen.

Das wäre ein System. das ich so auch in Deutschland begrüßen würde, auch wenn ich die Hürden bei der Umsetzung natürlich sehe. Sei es, weil bei uns die Ferien insgesamt verteilter und somit die Sommerferien nicht so lang sind wie in den USA (okay, man kann den Zusatzunterricht aber auch verteilen, statt ihn geballt einmal im Jahr anzubieten) und sei es vor allem auch, weil man manchen Eltern vermutlich erst und das zum Teil mit rechtlichen Mitteln verklickern muss, dass sie mit ihrem Kind jetzt nicht wochenlang in den Urlaub düsen können, weil das Kind verpflichtend Nachhilfe in Anspruch nehmen muss, um in die nächste Klasse versetzt zu werden.


1x zitiertmelden

Generation Weichei oder doch nicht?

22.08.2025 um 11:42
Zitat von SterntänzerinSterntänzerin schrieb:Vielleicht solltest du nicht gerade ein Land als Beispiel nehmen, in dem man normalerweise eben nicht sitzen bleibt, um zu verdeutlichen, wie "weichgespült" der Gedanke ist, dass so in Deutschland umzusetzen.

Auch wenn dort schlechte Schüler ebenfalls nicht einfach mitgezogen werden, bis sie den Highschoolabschluss bestehen oder auch nicht. Statt Schüler aus ihrer Peer Group rauszureißen, müssen sie dort dann allerdings zur Nachhilfe oder in die Sommerschule, um den Stoff nachzuholen.
Doch schon.
Das ist nämlich auch eine Form von Druck.
Man bleibt nicht sitzen, aber das schöne freie Leben leben ist dann auch gleich vorbei.
Bei uns indes gibt es diese Strukturen nicht.


melden

Generation Weichei oder doch nicht?

22.08.2025 um 11:43
Irgendwie war mir klar dass der Titel vor allem zwei bestimmte User anziehen wird. ;-)
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Ich selbst hasse die Bezeichnung Weichei und Menschen sind nun mal auch verschieden (auch was Lernfähigkeit und Verstehen angeht und das sollten auch mal Eltern einsehen) und man sollte es unterlassen andere als Weicheier zu bezeichnen.
Schon. Man kann es aber auch mit nem Augenzwinkern betrachten.
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Während in den USA dagegen eine 'friss oder stirb' Mentalität gefahren wird und China im anderen extrem direkt seine Jugend abrichtet, will man hier möglichst wenig Leistungsdruck.
Muss man da unbedingt mitziehen?

Unterm Strich aber stimme ich zu, dass es nichts bringt Kinder übermäßig zu verhätscheln. Man muss schon aufs Leben vorbereitet sein. Das normale Leben meine ich, nicht eine Gesellschaft, wie sie in den USA oder China vorherrscht.

Vor allem Corona hat gezeigt, dass unsere (westliche Industrie-)Gesellschaft nichts abkann, und nicht damit umgehen, wenn Selbstverständliche Annehmlichkeiten plötzlich wegbrechen. Dieses System, in dem alles jederzeit verfügbar ist, erzieht eben ein Stück weit auch zu "Weicheiern", egal wie sehr es auf der anderen Seite die Ellbogenmentalität fördert. Es wird aber nicht die letzte Pandemie oder Krise gewesen sein. Was man lernen sollte, ist genügsamer zu sein und mit weniger auszukommen.

Vielleicht ist diese Generation (Z bzw. Alpha) aber gerade durch die Krisen der letzten Zeit besser vorbereitet? Wäre auch denkbar.
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:Ich auch nicht. Ein Wettbewerb spornt an, kann den Ehrgeiz fördern, warum sollte das schlecht sein?
Im Sport mag das zutreffen. Aber diese Wettbewerbsmentalität hat sich in das gesamte gesellschaftliche Zusammenleben hineingefressen. Wir sind alle nur noch Marionetten der Marktwirtschaft, um es mal platt zu sagen. Ellbogenmentalität bis hin zu Sozialdarwinismus ist leider auch wieder sehr en vogue.


1x zitiertmelden

Generation Weichei oder doch nicht?

22.08.2025 um 12:23
Zitat von philaephilae schrieb:Irgendwie war mir klar dass der Titel vor allem zwei bestimmte User anziehen wird. ;-)
Weil man sich in diesen auch so schön streiten kann ohne zu sehr in Politik abzudriften...SERWUS xdddd.
Zitat von philaephilae schrieb:Muss man da unbedingt mitziehen?
Die Frage ist eher ob man anders nicht einfach abgehängt wird, die anderen Globalplayer würde dies nur freuen.
Und die andere Frage ist dass jetzt schon ein Haufen Kinder ein Fall für den Psycho Doc sind, da kann auch was nicht stimmen auf dem Weg wo wir sind.
https://www.vdek.com/magazin/ausgaben/2021-02/kinder-erhalten-immer-mehr-psychotherapie.html
Zitat von philaephilae schrieb:Vor allem Corona hat gezeigt, dass unsere (westliche Industrie-)Gesellschaft nichts abkann, und nicht damit umgehen, wenn Selbstverständliche Annehmlichkeiten plötzlich wegbrechen
Dass die Menschen Ansprüche haben und diese durchgesetzt haben wollen, das finde ich alles andere als weich.
Eher wenn man sich alles widerspruchslos gefallen lässt und komplett untertänig ist.
Zitat von philaephilae schrieb:Aber diese Wettbewerbsmentalität hat sich in das gesamte gesellschaftliche Zusammenleben hineingefressen. Wir sind alle nur noch Marionetten der Marktwirtschaft, um es mal platt zu sagen. Ellbogenmentalität bis hin zu Sozialdarwinismus ist leider auch wieder sehr en vogue.
Das ist Quatsch.
Bis auf die letzten 100-150 Jahre war es selbst bei uns Usus dass du einfach zugrunde gehst sofern du nicht was für dich selber tust.
In der Hinsicht haben wir uns hier, in Mitteleuropa, schon sehr ins positive Entwickelt.
Das Problem ist da eher dass man dies nur leisten kann wenn man an der Spitze ist, und da sind wir eher am absteigenden Ast.
Die Ressourcen werden folglich weniger und somit wird die Zeit hier wieder härter werden.


2x zitiertmelden

Generation Weichei oder doch nicht?

22.08.2025 um 12:35
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Dass die Menschen Ansprüche haben und diese durchgesetzt haben wollen, das finde ich alles andere als weich.
Ich hatte was komplett anderes gemeint. Einschränkungen wie, man kann halt mal nicht essen oder in den Club gehen. Es gibt Ware X oder Y plötzlich nicht mehr im Supermarkt. Zusammengefasst: Ich kann nicht 24/7 alles tun und bekommen, was ich möchte. Das kann durch ganz verschiedene Szenarien jederzeit wieder eintreten. Unabhängig von politischen Entscheidungen. Gerade die knapp werdenden Ressourcen werden über kurz oder lang zu einem genügsameren Lebensstil zwingen, und zur Reduktion in jeglichen Bereichen. Hyperkapitalismus hat auf lange Sicht keine Zukunft. (Obwohl mancher ja der Meinung ist, wenn dieser Planet ausgebeutet bzw. zerstört ist, besiedeln wir halt den Mars, und holen Rohstoffe aus Asteroiden...)
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Und die andere Frage ist dass jetzt schon ein Haufen Kinder ein Fall für den Psycho Doc sind, da kann auch was nicht stimmen auf dem Weg wo wir sind.
Da ist der (digitale) Wandel wohl nicht ganz unschuldig dran.


melden

Generation Weichei oder doch nicht?

22.08.2025 um 15:14
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Dass die Menschen Ansprüche haben und diese durchgesetzt haben wollen, das finde ich alles andere als weich.
Eher wenn man sich alles widerspruchslos gefallen lässt und komplett untertänig ist.
Da müsstest du aber auch berücksichtigen, warum die einen so und die anderen so geworden sind. Ob man z.B. immer sofort einen drüber kriegte, wenn man ein wenig aufmuckte, und deswegen lernte, lieber den Mund zu halten, ob man es gewohnt ist, für alles Verständnis zu bekommen, oder gar, ob man gewohnt war, dass die Eltern sofort sprangen, wenn man irgendetwas wollte.
Zitat von BerrylBerryl schrieb:die andere Frage ist dass jetzt schon ein Haufen Kinder ein Fall für den Psycho Doc sind
Das liegt vermutlich auch daran, dass sich die Meinung der Gesellschaft verändert hat, was den Besuch beim Psychologen betrifft. Galt das früher noch als Schande, sowohl für die Eltern als auch für die Kinder, wird das nun ganz anders gesehen, nämlich als ein Problem der Gesellschaft.
Zitat von CaiaLiaCaiaLia schrieb:die Art und Weise oder das Ziel des Mobbings ist auch aggressiver und zerstörender geworden.
Ich glaube, da irrst du dich. Mobbing konnte schon vor 40, 50 Jahren regelrechter Terror aus Spaß an der Freud sein, auch wenn es das Internet als zusätzliche Möglichkeit damals noch nicht gab. Dafür war es vermutlich gewalttätiger, und wer dann von allen schief angesehen wurde, waren nicht die Mobber, sondern die Opfer. Und im Gegensatz zu heute, wo jede Schule wenigstens nach außen hin so tut, als würde sie auf einen guten Umgang miteinander achten, hat das damals kaum einen Lehrer interessiert. Die Schüler sollten ihre Probleme gefälligst untereinander ausmachen, war damals die Meinung. Und wenn doch einmal ein Lehrer etwas sagte, interessierte das die Mobber nicht. Ich glaube aber auch, dass eine erzwungene Entschuldigung dem Opfer nicht wirklich geholfen hätte.
Zitat von Dini1909Dini1909 schrieb:Wurde man am Handy erwischt - wurde es eingesammelt und ein Elternteil durfte es Freitags abholen.
Finde ich vollkommen falsch. Erstens sind nicht alle Eltern so nachsichtig, dass sie es bei einer Ermahnung des Kindes belassen würden, wenn sie wegen so einer Lappalie in die Schule kommen müssten. Das könnte für manche Schüler schlimme Folgen haben. Zweitens könnte es ja sein, dass der Schüler das Handy nach der Schule braucht. Wenn ich früher den Bus verpasst hätte, hätte ich noch in die nächste Telefonzelle gehen und zu Hause anrufen können. Heute gibt es keine Telefonzellen mehr und wenn man dann auch sein Handy nicht zur Verfügung hat, hat man unter Umständen ein ziemliches Problem: Man weiß dann nicht, wie man nach Hause kommt, und kann dort auch niemanden telefonisch erreichen.


melden

Generation Weichei oder doch nicht?

22.08.2025 um 16:52
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Bereits da [=Berufsschule] wird einem nichts geschenkt. Auf Unis erst recht nicht
Ich habe in meinem Beruf sowohl eine betriebliche Ausbildung, als auch anschließend studiert (ab Anfang dieses Jahrhunderts). Mein Eindruck ist zumindest bei meinem Fach, dass das mit den Unis nicht mehr stimmt. Wenn ich sehe, was die Studenten früher in unserem Fach gemacht haben und was heute üblich ist, dann ist da ein sinkendes Niveau zu beobachten. Und ich muss sagen, dass ich der Ausbildung fachlich in mancher Hinsicht mehr verdanke als dem Studium.

Mich gruselt es heute noch, wenn ich daran denke, wer bei uns tatsächlich mit einem Abschluss weggegangen ist. Leute, die sich bei Kommilitonen alles zusammengeschnorrt haben, die völlig ungeeignet waren und auch später im Berufsleben im Grunde unbrauchbar geblieben sind. Die wären in der betrieblichen Ausbildung mit Sicherheit nicht durchgekommen. Nicht, weil die so hart wäre, sondern weil das Durchmogeln dort schwieriger ist.

Es ist inzwischen recht beliebt, sich den Uni-Abschluss gerichtlich zu erklagen oder zumindest rechtlich zu drohen. Ich habe selbst solche Fälle erlebt, in denen Prüfungsergebnisse deshalb nachträglich trotz indiskutabler Leistungen geändert wurden, nur um Ärger zu vermeiden. Oder der Prüfungsausschuss hat die Fehlversuche unter den Teppich gekehrt unter der Bedingung, dass der Student die Uni verlässt und woanders weiter macht.


melden