Rhapsody3004 schrieb: Wer es bequem haben will, sollte auch in Jogginghose und Schlabbershirt erscheinen dürfen.
Ich arbeite an einer Brennpunktschule, witzigerweise sind die schlechtesten Schüler(innen) wirklich die, die in der Jogginghose kommen - oder im Sommer mit BH ähnlichen Oberteilen und Hotpants vor einem sitzen. Es sollte keine Uniform geben, aber Regeln: Knielang (was auch immer) und T-Shirts mit Ärmeln).
klompje1 schrieb:Und was passierte, er fing an es zu verstehen und sagte, was vor ein wunderbares fach. Es würde ihm anders erklärt.
Das ist der ewige Kreislauf: Man gibt auf - macht keinen Spaß - man hat Stress - hasst die Schule. Wenn man den durchbrechen kann, läuft es durchaus wieder.
interrodings schrieb:Das deutsche Abitur wirkt für mich als österreicher eher recht wertlos... hier hab ich die matura eher als was besonderes im kopf.. in deutschland wirkt es auf mich wie massenware..
Ich weiß nicht ... Ich halte auch nichts davon 15 Jährige mit einem Hauptschulabschluss und minimalster Grundbildung ins Leben zu schicken. Es wird oft geschimpft, dass das Abi so einfach ist, aber wenn du ein gutes Abi möchtest, musst du schon etwas können. Freundin meiner Tochter hatte dann wegen Sport einen Abischnitt 1,1 und keinen Medizinstudienplatz bekommen, das war auch hart.
Bettman schrieb:Bis man auf Eltern stößt, die Jurist*innen sind. Dann viel Spaß dabei den Kindern das Handy abzunehmen. Und das Handy (bzw. die Smartwatch) gehört halt nicht in die Klassenraum. Insofern ist das Handyverbot aus meiner Sicht nur konsequent.
Hier hast du eben auch ein Problem, das Handy ist Lebensalltag der Schüler. Wir (ländlicher Raum) habe auch Schüler, die morgens das Handy brauchen, um z.B. bei den Eltern anzurufen, dass der Zug/Bus was auch immer schon wieder nicht fährt und um irgendeinen Transport in die Schule zu sichern. Es gibt schon Schulen, die haben "Handytresore", wo man sie morgens einschließen muss.
azazeel schrieb:Es geht um Mahlzeiten zur Schulzeit. Keiner hindert Eltern daran, ihre Kinder rund um diese Zeiten mit Fleisch vollzustopfen. Ich (als passionierter Fleischliebhaber) finde es gut, wenn das Schulessen vegetarisch ist. Dann haben Kinder aus Familien mit wenig Ahnung im Bereich Ernährung immerhin die Chance, vernünftige Alternativen kennen zu lernen.
Du hast in Brennpunktbezirken mitunter ein Klientel, wo es keine drei Mahlzeiten am Tag gibt. Wir hatten eine Mutter, die sich beschwert hat, weil wir sie baten, ihrem Kind keine 2 Dosen Red Bull als Standardfrühstück mitzugeben - die kauften das Zeug palettenweise auf einem Polenmarkt und sie hatte recht. Du darfst sie nicht daran hindern, also dem Kind das Red Bull abnehmen. Was das Ärger machte ...
Raspelbeere schrieb: Die Möglichkeit einer Nachprüfung (in den Ferien lernen, Prüfung), insbesondere wenn die schlechten Noten einer Situation geschuldet waren die sich mittlerweile gelöst hat (z.B. länger krank, psychisch belastet... gewesen und mitgeschriebene Tests ergaben schlechte Noten).
Die gibt es schon, aber klappt nicht gut. Für dich als Lehrer ist das viel Arbeit, da du dich mit dem S treffen musst, den Stoff klar definieren. Dann fährt das Kind in Urlaub - "Lernzeug bleibt mal daheim", macht den Führerschein oder sonst was und fängt am Mittag vor der Nachprüfung an und merkt "klappt nicht". Dann hast du ewig Ärger mit den Eltern und dem Kind, da es dann aus dem laufenden Schuljahr (in BW sind die Prüfungen in den ersten Wochen, nicht in den Ferien) in eine andere Klasse muss.
Raspelbeere schrieb:Es ist nur eine Mahlzeit am Tag (sollte es sein; ich weiß, dass es Familien gibt in denen es kein Frühstück und/oder kein Abendessen gibt und tatsächlich die Schulmahlzeit einiges auffangen muss). Gerade bei geringer Schüleranzahl - die Mahlzeiten sollten für viele essbar sein - finde ich da vegetarische oder auch vegane (nein, kein Ersatzprodukte, sondern "was Ehrliches" wie halt Gemüsegerichte) nicht falsch.
Bei uns kommt oft der Notarzt, u.a. auch, weil S zu wenig essen oder in der Pause dann Zeug mit viel Koffein oder Zucker konsumieren und der Körper streikt. Bei uns kommt ein Bäcker, der völlig überteuert das Ungesundeste Zeug raushaut - jede Stulle wäre besser.
Raspelbeere schrieb:Zur Abschaffung von sportlichen Wettbewerben:
Finde ich (obwohl mir selbst Sport nie lag, u.a. aus Behinderungsgründen, war dann auch die meiste Schulzeit vom Sportunterricht befreit und das waren beileibe keine "Gefälligkeitsatteste") nicht gut. Die Teilnahme selbst ist ja freiwillig, und Kinder mögen meist auch Wettbewerbe.
Gut an so Sporttagen ist, dass auch mal Schüler gut sind, die sonst nicht gut sind. Aber - von einem Sporttag wird man nicht sportlicher, von einer Klassenarbeit wird man auch nicht schlauer.
Gucky87 schrieb:Ich programmiere, repariere und service Datenerfassungssysteme. Wir bekamen mal einen Azubi, der von Technik wirklich keine Ahnung hatte, obgleich er aus einer technischen Schule zu uns kam, dort einen guten Abschlussn und Abitur hatte.
Es ist oft die innere Einstellung. Ein Freund von uns hat einen KFZ Betrieb und Mechatroniker werden nun im ersten Jahr schulisch ausgebildet. Er hat den Azubis früher angeboten, dass sie in der letzten Ferienwoche oder in den Herbstferien ein paar Tage kommen können und Wissen und Schule verknüpfen, manche kamen auch freiwillig jeden Freitag - das gibt es heute gar nicht mehr, meint er.
Gucky87 schrieb:Wenn ich dann so sehe, das heute manchmal "Batchelors" daherkommen, die von Tuten und Blasen keine Ahnung haben, frage ich mich, was man heute überhaupt noch lernt? Man fragt sie die einfachsten Dinge und erntet großen, rollende Augen.
Du kannst mit einem schlechten Abi wirre Dinge bis zum Bachelor studieren ... Und dann auf dem Arbeitsmarkt komplett scheitern.