behind_eyes schrieb:Stimmt, wird aber auch immer mehr verwässert... Porsche kann sich mittlerweile jeder leisten der einen Hang zu Verschuldung hat und Spießergärten in hart kriminellen Strukturen hat bestimmt auch schon jeder gesehen aber klar, solche Vorurteile gibt es noch.
Bei Tattoos aber auch.
Erstens gibt es verschiedenste je nach Motiv abschätzbare (!) Werte, und was mit denen die ohne die Person zu kennen einfach als "ist dekorativ" einzuordnen sind.
"Tattoo" ist m.E. genauso allgemein wie "ein bedrucktes T-Shirt" oder "ein Ring": Da kann alles mögliche drauf sein.
behind_eyes schrieb:Das spielt eigentlich keine Rolle, mir war wichtig das ein nach außen getragenes Tattoo für den Träger den Wert hat, das es andere Menschen sehen, da ist der Inhalt quasi egal kann aber natürlich noch dazu kommen.
behind_eyes schrieb:Kann ich tatsächlich nicht vergleichen weil ablegbar...
Ableg
bar. D.h.: Die Person hat es aber nicht abgelegt, sondern hat es in der Schule dabei. Die blondierten Haare, der Ehering oder der Schlüsselanhänger wären ableg
bar (die Haare überfärbbar, oder für die Schule eine Perücke), aber die Person kommt (natürlich, sonst wüsste ja keiner davon) damit in die Schule - wie in irgendeiner Ausprägung jeder Lehrer. Die wenigsten Lehrer dürften ohne persönliche selbst ausgewählte Merkmale auftreten, zumindest in Deutschland (Lehrer nutzen persönliche Gegenstände inkl. Kleidung, keine Uniform, keine standardisierten Taschen etc.), und daher sich immer dafür entschieden haben, Gegenstände mitzuführen in die man etwas hineininterpretieren kann.
Warum tragen denn z.B. viele Menschen ihren Ehering im Alltag? Es ist nicht verpflichtend, ihn bei Heirat anzuschaffen, noch ist es verpflichtend, ihn nach Anschaffung zu tragen. Meine Vermutung: Mögen die symbolische Bedeutung, haben sich etwas in einer Form ausgesucht die ihnen gefällt, zeigen das auch statt zu verstecken.
Rechnest du somit - ernst gemeinte Frage - Menschen die immer ihren Ehering tragen, oder die im Alltag Gegenstände nicht super unauffällig und neutral auswählen (sondern nach Gefallen, auch mal in Anspielung auf ein Hobby), auch denen zu, deren Werte (Einstellungen) daraus bestehen damit gesehen zu werden (und das so ausgeprägt, dass sie für das Unterrichten von Kindern nicht geeignet wären)?
Ich trage z.B. eine etwas unübliche, von einem Interesse inspirierte Armbanduhr, die (natürlich) ableg
bar ist, ohne die man mich draußen aber nicht sehen wird. Es könnte als unüblich auffallen. Merkwürdige Werte?
;) Was ist mit dem Aufnäher auf meiner Laptoptasche, den ich zwar runtertrennen könnte, realistischerweise nicht flott für einen Termin entfernen kann, und den ich auch nicht runtertrennen werde?
Unterschied dazu, wenn ich mich dafür
entschieden hätte, z.B. meinen Beruf stattdessen durch ein gediegenes Aussehen zu unterstreichen (z.B.: Perlenohrstecker, Markenhandtasche, klassischer Hosenanzug oder Kostüm, goldener Ehering)?
joleen schrieb:Man sollte vllt mal aufhören, seinen Kindern seine Meinung aufdrücken zu wollen, wenn einem gewisse optische Dinge, wie hier Tattoos oder andere äußerliche Erkennungsmerkmale, Haare etc., nicht gefallen.
Genau so entsteht nämlich Ausgrenzung von Menschen, sie zu verurteilen wie sie aussehen, was sie schön finden, womit sie sich identifizieren, worin sie sich entfalten. Und darauf dann stolz zu sein, zeigt für mich einen ganz armen Charakter.
Ich spreche hier ganz klar nur von der Optik. Dass man bei seinem Kind eingreifen sollte, wenn es andere Kinder aufgrund von Krankheit oder Hautfarbe ausgrenzt, sollte klar sein.
Ich verstehe hier deinen letzten Satz in dem Zusammenhang nicht ganz. (Keine Kritik, sondern Nachfrage, da es mir so wirkte als ginge hier etwas verloren, ggf. durch eine Satzumstellung deinerseits.)
Es ist für mich natürlich eine Selbstverständlichkeit, dass man bei Ausgrenzung aufgrund von z.B. Hautfarbe oder Krankheit einzugreifen hat. Was möchtest du aber mit dem "ich spreche hier ganz klar nur von der Optik" ausdrücken? Das wirkt mir wie eine Gegenüberstellung, die mir hier aber nicht zu passen scheint, da du im ersten Teil ja auch schreibst dass man niemanden wegen "gefällt mir nicht" ausgrenzt.
(Meine Meinung dazu: Es muss einem nicht alles gefallen, aber ausgrenzen deshalb ist auch nicht in Ordnung. Schüler X muss es nicht ästhetisch finden dass Schüler Y Latzhosen oder Bart trägt, aber ausgrenzen, mobben deshalb ist ein Grund einzugreifen.)