Berryl schrieb: Dazu hat der Staat da seine Sonderrechte wie ein gesondertes Disziplinarrecht, Versetzbarkeit innert der Grenzen der Behörde, die Rente ist auch bequemer für den Dienstherren. In dem Moment wo man den Beamtenstatus streicht konkurriert man endgültig mit der freien Wirtschaft.
Ich würde mal behaupten, im ländlichen Raum wäre die Unterversorgung noch viel dramatischer ohne Beamte. Momentan ist es so, dass du bei deiner Einstellung schon sagen kannst, wo du hinwillst, aber wenn du z.B. zugestimmt hast, dass du dort unterrichtest und du bist verbeamtet, dann entscheidet letztendlich dein Dienstherr, wie lange du da bleibst. Es gibt haufenweise Lehrerkollegen, die z.B. in Freiburg wohnen, aber morgens länger als eine Stunde an den Dienstort fahren. Wenn die frei wählen dürften und was drauf haben, wäre es bald so, dass alle sehr guten Lehrer in Freiburg unterrichten (mit kurzer Anfahrt) und die Nieten eben, wenn sie im Beruf arbeiten wollen und in Freiburg wohnen, aufs Land fahren müssten. Schon wäre die Unterrichtsqualität in kürzester Zeit sehr unterschiedlich, je nach Stadt - Land.
Ich hatte schon ein paar sehr fähige Kollegen, die den Beamtenstatus gekündigt haben und in die Wirtschaft gingen oder sich selbstständig machten - und keiner von ihnen hungert. Auch das wäre ein Risiko, dass Leute sich mehr ausprobieren.
Von daher sind das zwei Aspekte, wo das Beamtentum einfach auch eine größere Steuerbarkeit bringt, von der am Ende auch der Bürger wieder profitiert.