Die Bindung zur Mutter

Ich denke jeder, der eine gute Bindung zu seinen Eltern oder Elternteil hat, hält sie für unsterblich!

@Thalassa
sowas kenne ich nicht...ich habe mehr bindung zu anderen menschen...als ich so 14 und älter war habe ich z.b. lange zeitabschnitte bei jemandem gelebt, der mir nahstand... sogar zu dessen mutter habe ich über die zeit ein gutes verhältnis entwickelt...hat mich behandelt wie ihre tochter... war um ehrlich zu sein, angenehm aber hat mich abgeschreckt...konnte damit nie umgehen...

@lateral
@Thalassa
das eltern nicht unsterblich sind merkt man in solchen momenten wie ich ihn erlebt habe.
danach tritt man dieser person mit völlig anderer wertschätzung entgegen.

@lateral

Ja, irgendwie wohl schon...aber mein Vater ist 1986 gestorben, spätestens da hätte ich mir doch eigentlich dessen bewußt werden müssen, daß meine Mutter auch irgendwann nicht mehr da ist. Ich glaub, ich hab das irgendwie verdrängt oder so, jedenfalls als sie Weihnachten 1994 einschlief (war eine Erlösung von ihrem Krebs) bin ich ins tiefste Loch meines Lebens gefallen.

Ja.. und es wird einem bewusst, wie schnell das Leben zuende gehen kann, bzw. man erfährt wie sehr Verlustängste schmerzen.
Und man wird aus heiterem Himmel in mitten unserem ach so verdammten trottigen Alltag mit der Endlichkeit des Lebens konfrontiert

@Thalassa
Das gleiche ist mir auch passiert

@lateral

lateral schrieb:Ja.. und es wird einem bewusst, wie schnell das Leben zuende gehen kann

Vor allem war mir da erstmal bewußt, wie meine Mutter (oder früher beide) gelitten haben, als ein paar mal mehr tot als lebendig war - zumal sie ja vor mir schon meine drei Brüder verloren haben.

Ich habe meine Mutter als nervig gesehen. Jetzt wo sie Brustkrebs hat und ich angst habe das sie die Chemo nicht packt wird mir bewusst wie sehr ich sie eig. Liebe. Das stimmt schon das man erst Menschen Wertschätzt wenn man dabei ist sie zu verlieren

@Phoebia

Nee, nee - ich wußte schon, was ich an meiner Mutter hatte - ich hab mir nur nie vor Augen gehalten, daß auch ihr Leben zeitlich begrenzt ist...Irgendwie dachte ich, das geht immer so weiter, bis an mein Lebensende.

Ich habe meine Mutter selten als nervig empfunden und mich eigentlich immer sehr gut mit ihr verstanden.
Meine Mutter hat mich alleine groß gezogen und deshalb habe ich auch jetzt noch eine enge Bindung zu ihr.Ich hatte wahrscheinlich deshalb auch immer mehr Angst um sie als meine Freunde,die Vater und Mutter hatten...

@Thalassa
Ich hab ja nich gesagt das ich sie andauernd nervig gefunden habe. Es gab eben Momente wo ich gedacht hab das sie mich in Ruhe lassen soll dabei hat sie ja nichts schlimmes gemacht. Ich nehm an das es wegen der Pubertät so war.

@Phoebia

Phoebia schrieb:Ich nehm an das es wegen der Pubertät so war.

:D Na sicher sind in der Zeit bei uns auch öfter mal die Türen geflogen - das gehört zum Erwachsenwerden dazu...allerdings waren das bei uns eher läppische Problemchen, über die man am nächsten Tag schon lachen konnte.

Ja bei mir auch aber ich hab im Hinterkopf eben immer gehabt das sie nicht meine leibliche Mutter ist. Aber ich hab dann drüber nachgedacht und gemerkt das es egal ist ob sie nun leiblich ist oder nicht. es kommt dadrauf an wer für dich immer da war

Oh bei meiner Mutter und mir sind auch früher oft die fetzen geflogen..
Aber was doch zählt ist, dass man in der Not füreinander da ist,.. so wie sie es für mich war, um mich gross zu ziehen, so konnte ich ihr so gut ich konnte auch etwas davon zurück geben zum Ende hin.

Ich kannmich auf meine Mutter verlassen, und sie sich auf mich!
Aber so mit Bussi und jeden Tag bei ihr ist nicht, Schade eigentlichaber so ists halt :)
Jeder lebt sein Leben

@lateral

lateral schrieb:so konnte ich ihr so gut ich konnte auch etwas davon zurück geben zum Ende hin.

Ja, solange es ging - aber bei unbehandeltem Krebs im Endstadium mußte ich dann doch die Verantwortung abgeben - ging einfach nicht mehr. Und genau das hat sie mir übel genommen.

Nee das hab ich nicht gemacht, sind bei mir aber auch andere Umstände gewesen als bei dir vermutlich.
Es sollte wohl alles so sein.. man kann da jetzt nicht mehr drüber nachgrübelt was wer wie wo übel genommen hat, oder nicht.
Wer weiss wie sie im umgekehrten Falle gemacht hätte...

Naja meine Mutter ist mir sehr wichtig obwohl sie mich viel allein gelassen hat als ich Schulkind war... aber seit dem meine Kinder auf der Welt sind verstehn wir uns super und ich möchte sie nicht missen...
Für meine Söhne bin ich das Wichtigste auf der Welt sie hängen sehr an mir und ich glaube ich bin unersätzlich für sie denn Omi kann Mama nicht ersätzen... der Meinung bin ich zumindest...

Ich glaube als Tochter kann man mich ganz gut in die Versagerkategorie einfuegen.
Einige Notluegen da...psychische, koerperliche und...sonstige Probleme - beiderseits - ueber die nicht geredet wird. Und wenn dann nur kurz und nicht nuechtern...ebenfalls beiderseits.

Ansonsten liebe ich meine Mam und sie mich hoffentlich auch. Letztens meinte sie erst "So bist du nunmal, aber...deswegen muss ich mir ja nicht gleich die Pulsadern aufschneiden oder mich erhengen. Schlaf gut Kaetzchen." O.o

Wir koennen nicht lange auf engem Raum zusammen sein. Es wird zu...angespannt. Beide denken darueber nach, as der andere denkt und keiner fragt. Es wird...mit Nebensaechlichkeiten abgelenkt.

Mutterbindung?

Nö, nicht so richtig. Ich bin früh meine eigenen Wege gegangen (mit 16 Jahren) und habe mich im Laufe der Jahrzehnte immer weiter von ihr entfernt. Erst als sie pflegebedürftig wurde, habe ich mich wieder um sie gekümmert, sie zunächst bei uns aufgenommen, bis fortschreitende Demenz mit Selbst- und Fremdgefährdung uns an Grenzen brachte und zunehmend zum Sicherheitsrisiko wurde. Dann war sie in einer Pflegeeinrichtung und ich habe sie erst 2008 zum Sterben wieder zu uns geholt.

Fehlen tut sie mir nicht. Ich nehme mal an, dass man mit Mitte 50 weitestgehend abgenabelt ist.