Alleine glücklich (Liebe, Freiheit....)

Es ist in Ordnung sich mal zurückziehen zu wollen. Ich denke das Gefühlt kennt jeder von uns.
Aber wiederum ist es auch wichtig Menschen zu haben, die uns was bedeuten und auf die wir uns in Notsituationen verlassen können. Wirklich alleine zu sein, das ist ein schrecklicher Gedanke und kann ich mir nicht vorstellen, obwohl ich auch von Zeit zu Zeit für mich selbst bin.
Jeder Mensch will doch irgendwie geliebt werden.

Liebe ist ein zweischneidiges Schwert.
Entweder ist es das schönste Gefühl, oder das Schlimmste, was dir passieren kann.

Seinen Weg zu gehen ist wichtig und es muss nicht unbedingt alleine sein, warum man unbedingt ein entweder/oder draus machen muss, verstehe ich nicht.

Es kann nämlich durchaus jemanden geben, der dich auf deinem Weg begleitet.

sunshinelight schrieb:Liebe ist ein zweischneidiges Schwert.
Entweder ist es das schönste Gefühl, oder das Schlimmste, was dir passieren kann.

sunshinelight schrieb:Entweder ist es das schönste Gefühl, oder das Schlimmste, was dir passieren kann.

Liebe ist immer gut.

Es sind aber viele, sehr viele Imitate und Fälschungen im Umlauf.

Wenn Liebe sich schlecht anfühlt, dann ist es entweder so eine Fälschung oder aber, man hat Angst vor wahrer Liebe, weil sie bedeutet, dass man sich mit sich selbst konfrontieren muss und das macht vielen Menschen große Angst, weswegen auch viele Menschen die Imitate geradezu suchen, weil sie dann sicher vor einer Begegnung mit sich selbst sind.
Oft geschieht das beidseitig. Man spielt Rollen und glaubt auch an diese.

@ruku
Es geht darum, dass Liebe auch wehtun kann und nicht ständig positiv ist.
Blöde Trennungen, ja, da tut die Liebe weh.
Liebeskummer - die andere Seite der Liebe.

sunshinelight schrieb:Es geht darum, dass Liebe auch wehtun kann und nicht ständig positiv ist.

Liebe ist ja ein IDEAL. Ein Begriff, der Vollkommenheit bezeichnet.

Vollkommenheit bedeutet, es ist ohne Fehler und unfehlbar.
Wenn man jetzt Vollkommenheit per se für den Menschen als Unmöglichkeit annehmen würde, würde dieses Ideal aber dazu dienen, sich wenigstens dieser Vollkommenheit zu nähern, um Schaden abzuwenden für den Einzelnen und für die Gemeinschaft.

Die Liebe zu personalisieren führt dazu, dass sie uns weh tun kann. Eine "Person" ist eine Maske, eine Theaterrolle, schon vom Wort her.

Also wir oder die anderen sind ja der Grund für den Schmerz. Nicht die Liebe.
Liebe die weh tut, Liebe die Kummer macht, wäre demnach keine Liebe, weil etwas Unfehlbares kann ja keinen Schaden anrichten.


Demnach ist das, was wir jetzt so salopp als Liebe bezeichnen, nicht das Ideal, -nicht unfehlbar.
Liebe, die wehtut, kann dann nicht das Urbild/Original sein. 

tonnenfieber schrieb:Liebe ist ja ein IDEAL. Ein Begriff, der Vollkommenheit bezeichnet.

Vollkommenheit bedeutet, es ist ohne Fehler und unfehlbar.

Seit wann ist Liebe perfekt?
Sie ist “nur“ bedingungslos, fast, denn an jeder Beziehung muss man arbeiten.
Aber dadurch, dass man an ihnen arbeitet, ist sie bedingungslos, aber auch nicht perfekt.

Man muss unterscheiden zwischen unserer bzw. den diversen Vorstellungen davon, was Liebe ist/sein soll und dem, wie gelebte Liebe sich anfühlt.
Es sind meistens zwei verschiedene Sachen.

In die Vorstellungen fließen viele fremde Bilder und Gedanken ein, die wir uns einverleibt haben und die wir immer wieder kauen.

Bei dem Erleben einer wirklichen Liebe - und nicht etwa eines der Imitate - realisiert man dann, dass viele dieser Bilder und Vorstellungen "gegenstandslos", ungültig, teilweise völlig daneben sind.

Nach meiner Meinung ist man alleine auf Dauer unfähig glücklich zu sein, damit meine ich komplett alleine, ohne ein Familienmitglied, Freunde usw.

Liebe ist der Inhalt unseres Lebens. Zwar gibt es Menschen, die niemanden neues kennenlernen wollen, sowohl im freundschaftlichen Sinne oder mehr, aber das liegt daran, weil sie Angst davor haben wieder enttäuscht zu werden. Sie schirmen sich im voraus ab, aber das heilt nicht die alte Wunde, sondern verhindert nur evtl. weitere.
Neue Menschen können das Leben aber enorm bereichern, sowohl erfahrungstechnisch, als auch unterstützend. Zudem können besondere neue Menschen sogar tiefe alte Wunden verheilen, da sie wahrhaft für einen da sind.

Deswegen sollte man sich nie die Fähigkeit nehmen lassen neu zu vertrauen. Sonst geratet man in ein Loch der Einsamkeit, was ich schon bei einigen Menschen beobachtet hatte.

Kurz gesagt: Es ist gut, wenn man seinen eigenen Weg geht und an sich glaubt und sich nicht von anderen runter ziehen lässt, selbst, wenn man in gewisserweise verletzt wird. Sich von anderen total abhängig zu machen, ist der falsche Ansatz.
Man muss selber wissen was man will und sich lieben, das ist die erste Voraussetzung, um glücklich zu sein. Aber eben auf Dauer reicht dies nicht aus, da wir soziale Wesen sind, die sich austauschen müssen und von irgendjemanden irgendwann für bestimmte Entscheidungen Verständnis oder Anerkennung brauchen.

Man kann noch so verhärtet sein, tief in uns steckt ein weicher Kern, der nach Gemeinsamkeit schreit. Deshalb kann ich keiner Person glauben, die behauptet, dass alleine sein einen glücklich machen kann. Vielleicht für eine kurze Zeit, aber nicht für immer.

Um allein zu sein und dabei glücklich zu sein sind wir Menschen nicht geschaffen. Ich zum Beispiel bin zwischendurch ganz gerne mal alleine aber das auch nur für wenige Stunden. Ich mag es einfach nicht, niemanden um mich rum zu haben, auch wenn man nicht wirklich etwas unternimmt aber alleine dieses Gefühl das jemand da ist, das beruhigt mich. Es ist doch viel schöner Dinge gemeinsam durchzustehen und den Weg mit den richtigen Leuten zusammen zu gehen.


LG LadySarah

Rise schrieb: Deshalb kann ich keiner Person glauben, die behauptet, dass alleine sein einen glücklich machen kann. Vielleicht für eine kurze Zeit, aber nicht für immer.

Das glaube ich sehr wohl.
Es spielt eigentlich keine Rolle was ein Mensch begehrt, es spielt nur eine Rolle, wie sehr man sich etwas wünscht und auch haben will.

All die Menschen, die keine anstalten machen einen Partner zu suchen, die wollen auch keinen. Und das aus gutem Grund.
Warum auch immer, daß kann nur die Person selber wissen. Da gibt es tiefe Abgründe.

@silberhauch

silberhauch schrieb:All die Menschen, die keine anstalten machen einen Partner zu suchen, die wollen auch keinen. Und das aus gutem Grund.
Warum auch immer, daß kann nur die Person selber wissen. Da gibt es tiefe Abgründe

Aber um *nicht alleine* zu sein, braucht man nicht unbedingt einen Partner. Familie und Freunde können durchaus reichen.

@Pallas
Diese Menschen sind generell nicht besonders "Gesellschaftlich".

Die hegen auch keine großen Freundschaften und die Familie ist da nur "nettes" Beiwerk.

@silberhauch

Inwiefern nicht besonders "gesellschaftlich"?

Auch wer gut ohne Partner leben kann, kann durchaus Freundschaften pflegen und die Familie als wichtig sehen. Schließt sich durchaus nicht aus.

Doch, das schließt sich aus.
Wenn jemand gesellig ist und Freundschaften pflegt, aber keinen Partner hat, dann könnte man schon annehmen, daß die Person dann darunter leidet.

Das liegt nämlich nur an der Fähigkeit, oder besser gesagt, an dem Verlangen, Menschen Aufmerksamkeit schenken zu wollen, oder zu können.

Diese Leute können das nicht und haben das auch nie gelernt. Totale Eigenbrödler würde ich sagen.

Meine persönliche Meinung, in Bezug auf Partnerschaft und Freunde, ist, daß man alles in Maßen genießen sollte.
Wenn man sich ständig auf der Pelle hängt, dann kann das auf Dauer nicht gutgehen.

silberhauch schrieb:
Wenn man sich ständig auf der Pelle hängt, dann kann das auf Dauer nicht gutgehen.

Da gebe ich dir Recht. Aber was für den einen zu viel, kann für den anderen zu wenig sein.

silberhauch schrieb:Wenn jemand gesellig ist und Freundschaften pflegt, aber keinen Partner hat, dann könnte man schon annehmen, daß die Person dann darunter leidet.

Nicht unbedingt. Ein geselliger Mensch braucht zwar Gesellschaft, die muss aber nicht zwangsläufig mit einem Partner einhergehen. Vereine und dergleichen, wo sie mit anderen in Kontakt kommen, tun es für diese Menschen auch. Freunde werden sie sicher auch haben. Auch "muss" sich ein geselliger Mensch nicht per se einen Partner wünschen, um sein Leben erfüllt zu sehen.

Bei mir ist es übrigens so, dass ich eher "geringere Dosen" Gesellschaft ertrage.

Ich habe partnerlose Zeiten eigentlich immer genossen. So eine Art Hafturlaub. :D

Es ist ja jedem selbst überlassen, wie er seine sozialen Kontakte gestaltet. Vom Einsiedler bis zum Partylöwen ist das Spektrum breit.

silberhauch schrieb:Das glaube ich sehr wohl.
Es spielt eigentlich keine Rolle was ein Mensch begehrt, es spielt nur eine Rolle, wie sehr man sich etwas wünscht und auch haben will.

All die Menschen, die keine anstalten machen einen Partner zu suchen, die wollen auch keinen. Und das aus gutem Grund.
Warum auch immer, daß kann nur die Person selber wissen. Da gibt es tiefe Abgründe.

Es ging in meinem Beitrag auch nicht in erster Linie nur um Partnerschaft.

Das ist deine Meinung und kann auch deine bleiben. Jeder Mensch ist halt verschieden, es kommt auf die Erziehung, das Umfeld an usw.
Jedoch bin ich der festen Überzeugung, das Liebe/Freundschaft/Familie ein wichtiger Lebensinhalt für alle Menschen ist.

Und jeder braucht irgendjemanden zum Austauschen. Sonst wärst du ja auch nicht in diesem Forum. Vielleicht brauchst du in deinem privaten Umfeld niemanden, aber hier vertrittst du offenbar gerne deine Meinung, um sie anderen mitzuteilen.

Das gilt auch für jeden anderen. Ich glaube, dass niemand von euch hier komplett ohne soziale Kontakt auskommen könnte. Am besten keinen Job, kein Telefon/Handy nutzen, nur selten raus gehen, kein Forum nutzen usw.

Jeder braucht in irgendeiner Form Kontakte, da wir Wesen sind, die dazu berufen sind gemeinsam durch die Weltgeschichte zu gehen.
Denn komplett alleine zu sein und zu wissen, dass niemand dort draußen euch wirklich kennt, das würde ein mit Sicherheit umbringen.

Rise schrieb:Das ist deine Meinung und kann auch deine bleiben

Das ist nicht nur meine Meinung, das ist eher meine Erfahrung (mit anderen Menschen).

Rise schrieb:Und jeder braucht irgendjemanden zum Austauschen.

Das stimmt wohl. Aber wie gesagt, alles in Maßen, der eine mehr, der andere weniger, deswegen halte ich pauschalisierungen generell für falsch.

Rise schrieb:Nach meiner Meinung ist man alleine auf Dauer unfähig glücklich zu sein, damit meine ich komplett alleine, ohne ein Familienmitglied, Freunde usw.

Sonst wärst du ja auch nicht in diesem Forum. Vielleicht brauchst du in deinem privaten Umfeld niemanden,...

Und warum beziehst Du die Thematik auf mich?
Und wie kommst Du darauf, daß ich niemanden in meinem Umfeld brauche?

Rise schrieb: ...aber hier vertrittst du offenbar gerne deine Meinung, um sie anderen mitzuteilen.

Jetzt wird es persönlich.

Und wer tut das nicht?

@silberhauch

Wenn du so eine schlechte Erfahrung gemacht hast, ist das echt nicht schön.

Wollte aber nicht persönlich werden, falls es so rüber kam.

sunshinelight schrieb:Seit wann ist Liebe perfekt?
Sie ist “nur“ bedingungslos, fast, denn an jeder Beziehung muss man arbeiten.
Aber dadurch, dass man an ihnen arbeitet, ist sie bedingungslos, aber auch nicht perfekt.

Für mich ist Liebe perfekt, ein IDEAL.

Ist doch o.k. wenn sie für dich mit Fehler und/oder unvollkommen ist. So sind unsere Vorstellungen von Liebe eben unterschiedlich.
Ich hatte den Eindruck, dass dich die Liebe auch schmerzen könnte, sie etwas schreckliches sein kann. Wenn das so ist, ist es für mich eben keine Liebe, sondern nur ein Abbild davon.

Mit dem nur in Anführungszeichen versteh ich nicht, und "fast" auch nicht.

An Beziehung muss oder sollte man arbeiten, sehe ich auch so.
Liebe ist einfach da, da gibt es kein arbeiten müssen, eben ohne Bedingung und auch nicht als Lohn für irgendwas.