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Das Asperger-Syndrom

364 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Asperger-syndrom ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Das Asperger-Syndrom

01.12.2016 um 01:39
@troublerin77
Zitat von troublerin77troublerin77 schrieb:Stell dir mal vor, dein Gehirn kann keine der ankommenden Informationen, die auf dich einströmen, filtern. Du nimmst jede Wahrnehmung als gleich wichtig auf. Alles was wir automatisch filtern, gar nicht mehr wahrnehmen, passiert bei Autisten nicht.
Du kannst nicht einfach sagen, dass eine strengere Erziehung bei Autisten hilft. Ihnen hilft nur Struktur und Beständigkeit.
Als Autist kann ich auch sagen dass zumindest viele (inklusive mir), zumindest als jüngere Kinder, das Belohnungs- und Strafprinzip nicht verstehen. Das ist bei manchen Haustierarten genauso, weswegen man die nicht anschreien oder schlagen soll (also mal abgesehen davon dass man Tiere generell nicht hauen soll); da wird keine Verbindung gezogen. Ich weiß dass ich damals keinen Zusammenhang zwischen einem Klapps oder Motzen und meinen Handlungen erkannte, weil man sich nicht in andere reindenken kann. Man betrachtet die eher als Naturphänomene die halt zufällig irgendwie reagieren und man kann bei lauter Stimme auch nicht zwischen Wut, Trauer oder Angst unterscheiden sodass man eher denkt es passiere gerade was Schlimmes und nicht dass die Mutter (oder wer auch immer) gerade wütend ist.
Zumal Autisten auch meist spät und/oder nicht richtig reden und verstehen können. Ich hatte bis ich so ~17 war massive Probleme Sprache zu akustisch zu erkennen. Mein Gehört an sich war überdurchschnittlich gut, aber wenn Leute redeten verstand ich jedes dritte Wort akkustisch falsch. Je fremder mir die Leute waren desto schlimmer.

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01.12.2016 um 01:47
@Sixtus66
Das mit den Zusammenhängen war mir noch gar nicht so bewusst - gut zu wissen.

Das mit dem Wörter akustisch nicht verstehen trotz überdurchschnittlichen Gehörs kenne ich auch. Bei mir ist es zum Glück nicht ganz so extrem, aber trotzdem nervig. Wenn ich mich recht erinnere, zählt das zu den Störungen der Sinnesverarbeitung.

Sind bei Dir andere Sinne auch gestört (z. B. lichtempfindliche Augen, erhöhte Berührungsempfindlichkeit,...)?


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01.12.2016 um 02:07
@CountDracula
So etwas. Das ist komisch, ich reagiere kaum auf Schmerzen zum Beispiel bzw. spüre diese auch erst ab einem gewissen Grad so dass gewalttätigere Einwirkungen auf den Körper weniger krass wahrgenommen werden als es bei Normalen der Fall ist (z.B. reagierte ich nicht wenn ich hinfiel oder mir die Birne aufknallte), aber Berührungen fand ich extrem unangenehm. Meine Eltern konnten mich also nicht wirklich anfassen, umarmen auch nicht, taten sie zum Glück dann auch nie. Tragen (als ich noch klein war) ging so, das andere war unangenehm. Ich kann allerdings nicht sagen in wie weit das auf Berührungsempfindlichkeit zurück zu führen ist und in wie weit das ein emotionales Problem ist weil man keine Nähe erträgt. Mit Tieren hatte ich btw. keine Probleme aber das ist komischerweise auch meistens so bei Autisten so weit ich weiß.
Augen waren damals sehr gut, genau wie Geschmackssinn überdurchschnittlich, allerdings hatten die zwei Sachen keine negativen Auswirkungen. Ich schmeckte halt jeden Tropfen Zitrone oder so vom Teller Nudeln raus und konnte entfernte kleine Schrift lesen aber nichts davon wurde zum Problem (laute Geräusche wie bei Silvester verursachten dagegen Angst). Nachdem ich mit 14 richtig zu Lesen anfing (meine Eltern sind Nichtleser, davor las ich nur ein Tierlexikon) wurden die Augen allerdings von heute auf morgen schlecht, bzw merkte ichs eines Morgens dann urplötzlich. Danach kam ich ewiglang mit grausiger Sicht klar, weil ich keine Brille wollte bis es mir dann zu nervig wurde, zumal man sich dauernd in der Schule blamiert weil man nichts von der Tafel lesen kann. Ich denke die Brille ist ein Grund wieso ich Leuten heute eher in die Augen gucken kann. Das ist etwas ein "Schutz", genau wie Kapuzen oder Mützen, die ich beide gerne trage. Das haben ja auch nicht-autistische Theaterkünstler oder so manchmal, weil die mit Brille weniger Lampenfieber haben.


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01.12.2016 um 02:10
@Sixtus66
Das meine ich ja auch. Ihr Autisten versteht es einfach nicht. Das wollte ich @waterfalletje3 nur klar machen. Da hilft eben keine strenge Hand. Man kann ein autistisches Kind nicht wie andere Kinder behandeln. Wie du schreibst, es fehlen die Zusamenhänge.


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01.12.2016 um 02:15
@Sixtus66
Das mit den Schmerzen habe ich auch, aber bei mir ist das wohl eher eine Art Gewöhnungseffekt. Das war bei mir nicht immer, sondern ist erst so nach und nach gekommen, als ich schon chronische Schmerzen hatte. Komischerweise betrifft es auch nur die Füße und laut Berichten meiner Mutter auch den Hals (sie erzählte, dass ich als Kind eine Halsentzündung gehabt hatte, aber kaum Schmerzen).

Das mit dem "Schutz" kenne ich irgendwie von meinem Karateanzug. Wenn ich den trage, fühle ich mich einfach viel stärker und selbstbewusster als sonst...

Sonst habe ich eben auch gute Ohren, tastempfindliche Finger, eine gute Nase und überdurchschnittlich lichtempfindliche Augen. Letzteres beeinträchtigt mich im Tageslicht, aber dafür kann ich bei Dunkelheit gut sehen und Himmelsobjekte mit bloßem Auge sehen, die andere schon nicht mehr oder kaum noch wahrnehmen können; das ist ziemlich cool, wenn man sich für Astronomie interessiert. Tagsüber muss ich allerdings immer eine Sonnenbrille tragen (auch im Winter und bei bedecktem Himmel), und manchmal tun auch helle Lichter (z. B. Zimmerbeleuchtung oder helle Bildschirme) weh. Ich weiß gar nicht, ob ich damit überhaupt zum Autofahren zugelassen werden kann...

Meine Therapeutin hat mich auch schon auf Autismus testen lassen, aber ohne Ergebnis


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01.12.2016 um 02:15
@Sixtus66
Das mit der Schmerzunempfindlichkeit kenne ich von meiner Schwester. Sie ist kein Autist, sie ist schwerbehindert. Wenn sie als Kind gefallen ist oder einen heißen Topf angefasst hat, hat ihr das nichts ausgemacht.


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01.12.2016 um 02:20
@Sixtus66
@CountDracula
Ist es bei euch beiden eigentlich auch so, dass ihr Veränderungen nicht mögt? Bei meiner Schwester in der Klasse war ein Autist, bei dem jede Veränderung im täglichen Ablauf zu Wutanfällen oder Rückzug zur Folge hatte.


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01.12.2016 um 02:26
@troublerin77
Mir machen Veränderungen nihts aus, aber ich bin auch kein Autist, sondern hochbegabt mit Störung der Sinnesverarbeitung... da Hochbegabung zu ähnlichen Charaktereigenschaften führen kann wie Autismus, wird bei vielen Hochbegabten Autismus vermutet, vor allem, wenn noch andere typisch autistische Merkmale (z. B. Störung der Sinnesverarbeitung) hinzukommen. Bei manchen bestätigt sich die Diagnose, aber bei vielen bestätigt sie sich nicht. Laut ADOS (Autism Diagnosis Observation Scedule; ein Diagnoseverfahren für Autismus) bin ich jedenfalls nicht autistisch.


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01.12.2016 um 02:36
@CountDracula
Ah, okay. Danke für die schnelle Erklärung.

Autismus in all seinen Facetten ist ein interessantes Thema. Ich glaube aber, dass das Leben mit diesem Handicap kompliziert ist. Grade im Umgang mit anderen Menschen.


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Das Asperger-Syndrom

01.12.2016 um 02:41
@troublerin77
Kein Problem. :)

Ja, das denke ich auch, wobei es ja auch verschiedene Ausprägungen gibt. Ich kenne neben @Sixtus66 noch zwei Leute, von denen ich weiß, dass sie Autisten sind. Bei einer hat man es kaum gemerkt und bei der anderen merkt man es schon ziemlich, vor allem was den Umgang mit anderen angeht. Zu ersterer ist der Kontakt eingeschlafen; mit letzterer verstehe ich mich ganz gut, aber an Tagen, an denen meine psychischen Geschichten schlimm sind, sind wir ein sehr... explosives Gemisch, sagen wir es mal so. Dann sind wir beide schnell auf 180, und wir wissen eigentlich, dass der jeweils andere nicht wirklich viel dafür kann, aber trotzdem... für mich kommt es dann wie eine Ausrede vor, wenn sie sagt, es sei wegen ihres Autismus, und ihr kommt es wahrscheinlich auch manchmal wie eine Ausrede vor, wenn ich sage, dass es meine Depressionen sind...


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01.12.2016 um 02:43
@troublerin77
Ja, allerdings eher im persönlichen Bereich oder bei ganz speziellen Dingen die mir wichtig sind, z.B. Plätze die ich immer wieder frequentierte oder Personen. Obwohl ich insgesamt nicht sonderlich emotional bin oder viel mit Leuten zu tun habe vermisse ich Objekte oder Personen die verschwanden mein Leben lang, und wenns nur der Kioskverkäufer war den ich pro Woche einmal sah.
Früher war das natürlich alles noch schlimmer, bis ich 12 war aß ich auch immer dieselbe Speise (Nudeln mit Tomatensoße, weil Mutter damit anfing als ich 2 war da ich kein Kinderessen wollte). Nicht weils mir schmeckte, sondern einfach so. Das änderte sich auf einen Schlag als ich (ausgerechnet) bei McDonalds was Neues probieren musste weil ich eingeladen wurde und feststellte dass Dinge schmecken und auch nichts passiert wenn man die Speise ändert. Heute probiere ich alles egal wie irre es ist, aber Nudeln mit Tomatensoße kann ich nicht mehr sehen, es sei denn es ist noch Fisch dabei oder sowas :D
Aber das ist nur ein Beispiel, generell ertrug ich vor 12 überhaupt keine Veränderungen, auch Umstellungen in der Wohnung waren wie der Tod eines Freundes für mich. Irgendwann siegt halt der Intellekt über die Gefühle und man lernt alles zu kontrollieren, rationaler zu betrachten oder gegebenfalls zu unterdrücken. Aus meiner Stadt werde ich dennoch nie wegziehen. Ich denke deswegen könnte ich auch niemals, selbst wenn ich nicht asexuell wäre usw., solch krasse Änderungen vollziehen wie jemanden zu heiraten, um/zusammenziehen, generell Familienverhältnisse ändern etc. oder mich lebenslänglich auf einen Beruf festlegen. Ich muss immer das Gefühl haben dass ich, falls ich den Drang verspüren sollte, im Nu und ohne viel Aufwand in den alten Status zurückkehren kann. Deswegen neige ich eher zu unsicheren Halbtagsjobs, die man nach einer Weile wieder los ist. Damit nie etwas dauerhaft zu krass anders ist.
Auf technischem Bereich oder so liebe ich dann wieder Veränderungen. Was positive, zukunftsweisende, Entwicklungen angeht, geht mir alles viel zu langsam voran.


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Das Asperger-Syndrom

01.12.2016 um 05:57
@troublerin77


Ich kann ebenfalls nur bestätigen, dass es da eine große Bandbreite an Facetten in der Ausprägung gibt. Ich habe während einer mehrmonatigen Reha, die ich wegen eigenen psychischen Problemen gemacht habe, nicht nur meinen jetzigen Freund, sondern noch weitere Autisten kennen gelernt - und es überrascht mich nicht, dass viele Autisten, gerade wenn sie nicht oder falsch diagnostiziert werden, zu Depressionen und ähnlichem neigen. Und auch danach noch über meinen Freund weitere Autisten.

Meinem Freund hat man seinen Autismus oberflächlich gar nicht angemerkt. Er galt halt als schüchtern, als nicht ganz helle und im Fall von Stress schnell als emotional bis aggressiv. Dementsprechend wurde er auch behandelt. Mir kam seine ursprüngliche Diagnose nur ziemlich schnell seltsam vor, weil er, wenn er mit Themen anfängt, die ihn interessieren (Astronomie, Mechanik und solche Sachen) ziemlich rasch deutlich macht, dass er doch was im Kopf hat (tatsächlich wurde mittlerweile eine Hochbegabung festgestellt). Außerdem hatte er so offensichtlich kein Verständnis für ironische Bemerkungen und Mimik/Gestik seiner Mitmenschen, dass ich ihn nach der Reha gebeten habe, überprüfen zu lassen, ob er Autist ist. Seitdem bekommt er auch endlich Unterstützung, z.B. in Form von Ergo- und gezielterer Psychotherapie. Für mich ziemlich überraschend, versteht er z.B. ironische Bemerkung (und nein, ich kann sie mir einfach nicht verkneifen, auch nicht in seiner Gegenwart) zwar immer noch nur eingeschränkt, versteht das Prinzip dahinter mittlerweile immerhin so gut, dass er selbst welche machen kann. Wenn er sehr unter Druck steht und Pläne, die er sich im Kopf zurecht gelegt hat, nicht klappen, wie er es will, gerät er allerdings noch heutzutage hin und wieder in etwas, das ich als seinen "Rage-Mode" bezeichne. Er ist dann für sachliche Argumente nicht mehr zugänglich, malt sich die schlimmsten Katastrophen aus und neigt dann auch dazu Sachen kaputt zu machen. Ich muss dann meist mit Engelszungen auf ihn einreden oder andere Tricks anwenden, bis er sich wieder beruhigt. Außerdem sind gerne auch mal alle anderen (und nicht nur die akut an einer Situation Beteiligten) blöd, wenn sie ihm in der Durchführung seiner Pläne in die Quere kommen. Da werden zur Not auch ganz alte Geschichten wieder aufgewärmt um zu beweisen, das alle gegen ihn sind.

Während ein anderer Bekannter aber z.B. oberflächlich ganz unauffällig ist und es auch gut verbergen kann, dass er die Emotionen seiner Mitmenschen manchmal nicht so mitbekommt und Beziehungen zu Mitmenschen anders interpretiert als die meisten, kenne ich auch zwei Personen, bei denen der Autismus deutlich ausgeprägter ist. Der eine hat eine Inselbegabung, kann sich alle möglichen Daten merken und Zeitdifferenzen im Kopf wesentlich schneller ausrechnen, als andere das in ihren Taschenrechner tippen könnten, schafft es aber nicht, zu seinen Mitmenschen eine tiefer gehende Beziehung aufzubauen. Der andere hat ziemlich feste Regeln, mit welchen Menschen er überhaupt Kontakt aufnehmen möchte und geht allen anderen aus dem Weg. Er hat eine zeit lang mit meinem Freund zusammen in einer WG gewohnt und wenn ich zu Besuch war, ist er mir regelrecht aus dem Weg gegangen und z.B. auch nur ins Bad und in die Küche, wenn die Chance, dass er mir begegnet, gering ist. Ich habe ihn demnach auch nur ein oder zweimal für länger als ein paar Sekunden gesehen. Mein Freund hat mir aber z.B. erzählt, dass er veränderte Stimmlagen nicht wahrnimmt und das so weit geht, dass sich andere mal den Scherz erlaubt haben, mit ihm in völlig verstellter Stimme zu reden, ohne dass es ihm aufgefallen wäre.

Passenderweise hat meine Mutter mir früher häufig gesagt "Ich glaube, du hast Autismus." Das fand ich damals schon nicht besonders nett, vor allem, weil sie das immer in einem etwas herablassenden Ton geäußert hat, auch wenn das wohl keine Absicht war. Weil ich als Kind nicht schmusen wollte vor allen Dingen. Ich muss dazu sagen, ich lass mich heutzutage nur ungerne anfassen, zumindest, wenn da eine persönliche Note dabei ist. Ich umarme demnach meine Mitmenschen nicht gerne und wenn es um diese Küsschen auf die Wange geht, dann krieg ich beim Gedanken schon Panik. Mit Ausnahme meines Freundes, nicht aber meiner Verwandtschaft. Außerdem sind auch meine anderen Sinne relativ empfindlich, vor allem mein Gehörsinn. Letzteres ist vor allem auch deshalb blöd, weil ich zudem unter Misophonie leide, also bestimmte Geräusche dafür sorgen, dass ich panisch bis aggressiv reagiere. Vermutlich lasse ich mich deshalb auch nicht gerne anfassen. Ich muss deshalb definitiv @CountDracula
zustimmen: Manchmal gibt es da Überschneidungen, die es von außen schwer machen, eine eindeutige Diagnose zu treffen.


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Das Asperger-Syndrom

01.12.2016 um 16:01
@Sterntänzerin
@Sixtus66
Genau das meine ich. Autisten Tücken einfach anders, man kann sie nicht mit Normalos vergleichen, man kann sie auch nicht erziehen wie andere Kinder. Man kann sich auch nur schwer bis gar nicht in sie hinein versetzen. Man kann kaum nachempfinden wie es in der autistischen Welt aussieht. Deshalb finde ich Aussagen von @waterfalletje3 äußerst bedenklich im Zusammenhang mit Autisten.

Richtig eklig finde ich die Eltern, die ihren autistischen Kindern einen Einlauf mit MMS machen. Autismus ist nicht heilbar, schon gar nicht mit MMS.
Genau so schlimm finde ich die Eltern, die glauben, dass Autismus ein Impfschaden ist. Es ist nicht so und wird auch niemals so sein. Vor allem lassen solche Eltern kaum die wichtige Förderung und Unterstützung bei ihren Kindern nicht zu. Das geht gar nicht. Bin über so etwas echt wütend.


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01.12.2016 um 16:10
@Sixtus66
Scheinbar kommen erwachsene Autisten mit ihrer Umwelt besser klar, als Kinder. Sie haben mehr Erfahrung gesammelt und können Verhaltensweisen von Mitmenschen besser einordnen.
Das kann ich auch als N völlig nachvollziehen. Als Kind habe ich vieles nicht verstanden, was die Erwachsenen von mir wollen, jetzt als selbst Erwachsener verstehe ich es besser. Habe es auch selbst so erlebt. Kindergartenkinder oder Schulkinder mit Autismus waren viel unzugänglichen als erwachsene Autisten. Es liegt wohl an der Erfahrung die man sammeln konnte und der Hilfe von Eltern und/oder anderen Bezugsperson, die Normalos einzuschätzen.


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Das Asperger-Syndrom

01.12.2016 um 17:38
@troublerin77

Ja, ich denke auch, es liegt an der Erfahrung, dass erwachsene Autisten mit ihrer Umwelt häufig besser klar kommen als Kinder. Zumal man einige Dinge, wie z.B. das Erkennen von Emotionen anhand der Gesichtsmimik des Gegenübers wohl auch gezielt trainieren kann.


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24.02.2017 um 01:42
Ich hab das Asperger Syndrom, nicht so stark ausgeprägt, aber ich habe es. Wenn ich ehrlich bin will ich es nicht haben und manchmal wünschte ich, es gäbe ein Mittel dagegen, denn die Probleme die das Syndrom mitsichbringt werden nie weggehen. Ich kann keine Beziehung zu anderen aufbauen, die einzigen die ich an mich ranlasse sind meine Oma, meine Mutter und meine Schwester, sonst habe ich niemanden. Was es so schwer macht damit zu leben ist einfach dass man dir immer wieder sagt, dass du unter Leute gehen sollst, ich kann das aber nicht, ich bin reizempfindlich und wenn ich in der Stadt bin gehe ich nach einer Stunde schon wieder aus dem Geschäft und mach mich auf den Heimweg. Was sich auch als schwierig herausstellt ist das Arbeiten, vor zwei Jahren war ich Regalauffüller bei einer Leihfirma und das ging sehr gut, bis sie mich geschmissen haben weil ich Trans bin. Ab da hatte ich nichts mehr, nicht weil ich nicht will, ich wäre heilfroh wenn ich arbeiten könnte, aber erstens bin ich nicht so belastbar wie andere, sprich 8 Stunden sind eine Illusion für mich, ich halte den Trubel allerhöchsten 4 oder 5 Stunden aus und zweitens gibt es bei mir in Karlsruhe nicht viele Firmen, Läden etc. die sich auf Asperger einlassen würden.

Wenn ich nur eine Sozialphobie hätte wäre ich glücklicher, denn das könnte ich in den Griff kriegen, aber dieses scheiß Syndrom wird mein Leben lang da sein. In manchen Dingen bin ich erwachsener als die älteren in meinem Umfeld aber bei den wichtigen Dingen bin ich fast wie ein Kind das seine Emotionen nicht kontrollieren kann und das zerrt an den Nerven.


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Das Asperger-Syndrom

24.02.2017 um 02:01
@Falco1996
Vieles davon kenne ich. Hilft es bei dir beim Rausgehen Musik zu hören? In meiner Anfangszeit (als ich lernen musste allein rauszugehen, weil mein bester Freund nicht mehr da war) musste ich das tun um überhaupt raus zu kommen - heute ist es nicht mehr ganz so nötig aber ich tue es immer. Zumal man die Lieder die man hört noch kennt und mag, die übertönen dann alle äußeren Geräusche und man bringt quasi etwas aus der eigenen Welt mit oder von Zuhause nach außen das einen wie eine Art Hülle umgibt.
Zitat von Falco1996Falco1996 schrieb:sprich 8 Stunden sind eine Illusion für mich, ich halte den Trubel allerhöchsten 4 oder 5 Stunden aus
Mit 8 Std. das halte ich auf Dauer auch nicht aus. Irgendwann ist dann oft der Impuls zu fliehen größer als die Vernunft die einem sagt da zu bleiben und zu arbeiten. Bin früher schon mitten in Konferenzen einfach weggerannt :D 
Also nicht in den ersten Tagen aber irgendwann verliere ich die Geduld, zumindest wenns eben Berufe sind wo man nicht ganz so allein am Arbeiten ist und seine Ruhe hat.
Dass die dich geschmissen haben weil du Trans bist ist übrigens krass. Dass es sowas hier noch gibt.


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24.02.2017 um 02:08
Hat man bei mir auch mal vermutet,
wurde nach meinem IQ-Test allerdings wieder verworfen.
Anscheinend gehört das inzwischen auch zu den hippen Diagnosen die man mal eben so nebenbei verpasst bekommt.


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24.02.2017 um 03:08
@Omnios
Mit dem IQ Test hat das überhaupt nichts zu tun und Autismus kann und wird u.A. per Kernspin beobachtet (werden).
IQ Tests sind Teil des Autismustests haben aber alleinstehend kaum Aussagekraft weils Autisten mit hohem und niedrigen IQ gibt, genau wie Nicht-Autisten.


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Das Asperger-Syndrom

24.02.2017 um 03:30
@Sixtus66
Vollkommen korrekt, und trotzdem ist es so gewesen.


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