"Depri"/Depressionen

@neonbible

ich will auch nich anzweifeln, dass du eine depressino oder depressive verstimmung hast, wenn das jemand bei dir diagnostiziert hat.

Und ja, das ist richtig, als depressiver ist man halt eingeschränkt belastungsfähig, und jedes zusätzliche problem, auch wenn es klein ist, kann bereits angst hervorrufen oder großen stress.

Darum sag ich ja, wenn die krankheit einen sehr schlimm erwischt, sodass alles negativ verklärt wird und im endeffekt einem nichts mehr freude bereitet, dann ist eine stationäre therapei absolut notwendig, weil man die medikamente braucht und auch die isolation vom eigenen lebensumfeld

@shionoro

Grundsätzlich stimme ich dir zu, das Problem ist nur, wenn jemand nicht in eine Therapie will, egal ob stationär oder nicht, dann wird es auch nicht funktionieren. Dafür ist das zu sehr Einstellungssache, wenn ich mit dem Gefühl hingehe, dass es helfen wird, hilft es meistens auch.
Isolation halte ich auch für richtig, allerdings sollten gewisse Dinge, wenn sie denn eben wichtig sind, nicht außer Acht gelassen werden, sonst hat die Sache einen gegenteiligen Effekt, und man wird noch depressiver.

@neonbible

das ist richtig, solange jemand nicht eigen oder fremdgefährdend ist macht druck und zwang keinen sinn.

da muss der eigenwille schon da sein.

Aber jemanden raten eine therapie zu machen ist finde ich schon sinnvoll, ob jetzt stationär oder ambulant, gerade wenn die depression noch jung ist

shionoro schrieb:Aber jemanden raten eine therapie zu machen ist finde ich schon sinnvoll, ob jetzt stationär oder ambulant, gerade wenn die depression noch jung ist

Finde ich auch sinnvoll, ich wollte auch ursprünglich nur zum Ausdruck bringen, dass sie nicht immer hilft^^

Ihr Lieben,

manche Menschen sind, was für mich total verständlich ist, auch oder hauptsächlich deshalb depressiv, weil sie hypersensibel und sehr tiefgründig sind, weil sie das Verhalten der Menschen in der Gesellschaft mit einem gewissen Abstand betrachten und ihnen bewusst geworden ist, wie oberflächlich und konsum- sowie jugend- und sexbesessen sehr viele Menschen sind, wie uns Medien manipulieren und versuchen zu verdummen - mit aggressiver Werbung, mit Halbwahrheiten etc.
Wenn im direkten Umfeld eines solchen Menschen Andere sind, die ihn auch noch seelisch eher runterziehen, ist es für ihn extrem schwer, stabil zu bleiben bzw. zu werden.

Grüße!

Leide eigentlich fast ständig an einer Depression,war zwar bisher noch nie
beim Arzt um mir dort eine Bestätigung abzuholen,aber gibt schon ne handvoll
Symptome um darauf schliessen zu können.

Was mir sehr geholfen hat,war zu entdecken,dass ich eine High Sensitiv Person bin.
Mich hat es schon immer irgendwie gewundert wieso mein Verhalten so ja kA....total
anders is,wie z.b das Verhalten der meisten Menschen in meinem näherem Umfeld.Wobei dieses Umfeld fast nur aus Jugendlichen besteht (14-24)

Womit ich auch noch sehr zu kämpfen hatte war,dass meine Mutter meine Erziehung nie richtig
Ernst nahm.Grad eben weil die Kindheit quasi die (Anfangs-)Programmierung eines Menschen is.
Wie der Vater,so der Sohn. (Vater gab es aber nich bzw nur selten)

Und da diese nie richtig stattfand,musste ich mich nach meinem Auszug von daheim komplett
neu programmieren (Persönlichkeit,Bewusstsein usw.)

Was mich halt ziemlich oft down macht is,dass ich viel erreichen hätte können,dieses aber nie eingetreten is.Also ich hatte eben die Wahl zwischen Weiß und Schwarz,damals war mir aber nich
bewusst wie wichtig und wieviel Einfluss das junge Leben mit sich trägt.

"habt ihr auch manchmal das Gefühl ihr seit nichts wert,denkt ihr auch anderengeht es besser,verdienen mehr Geld,haben mehr Freunde ,mehr selbstbewußtsein,es läuftbei anderen alles besser,sehen besser aus etc.
Momentan habe ich gerade so einendepri.wie ist das bei euch? Kennt ihr das ?"

Die Frage ist, ob sowas zu denken nur eine Depri Phase ist, oder nicht doch eine echte Depression?

Ab wann beginnt eine echte Depression?

Für mich war wichtig zu erkennen wo tatsächlich meine persönlichen Defizite liegen, denn die sind ja der eigentliche Auslöser der Depressionen
Ok ich dachte es liegt an Einsamkeit und Überforderung, ist oberflächlich betrachtet auch richtig, aber wo kommt das her?
Ich habe durch die Therapie die ich begonnen habe gelernt das ich eine Persönlichkeitsstörung habe und eine Angststörung, ok. Wie bringt mich das jetzt weiter? Ich weiß in welchen Bereichen ich an mir Arbeiten sollte und tue das mit Hilfe auch. Ich lerne mich selber noch besser kennen.
Ich dachte immer ich würde mich ganz gut kennen, aber es gibt doch immer Dinge die man selber großzügig übersieht :)
Ich glaube es ist wichtig das man zulässt das einen eine unbeteiligte Person beobachtet und beurteilt, und das man akzeptiert das man persönliche Defizite hat an denen man arbeiten muss, damit sind die Probleme noch nicht bewältigt aber es ist ein erster Schritt dahin.

@Missesfee
tolles post, Danke dafür!

Koopa schrieb:Ab wann beginnt eine echte Depression?

Wenn es Wochen, Monate, oder sogar Jahre anhält.
Meistens muss das diagnostiziert werden, aber man merkt das auch so...

Koopa schrieb:Ab wann beginnt eine echte Depression?

Die Fragestellung an sich ist nicht richtig :)
die Frage ist nicht ist es eine echte Depression, es gibt keine falsche, sondern wie schwer ist die Depression und bedarf sie einer Behandlung?
Was tust Du dagegen? Und bist Du noch alleine in der Lage gegen zusteuern?

Sobald Es anfängt Dich in Deiner Lebensqualität einzuschränken ist es etwas, über das Du Dir Gedanken machen solltest

Wenn Menschen zu einem Messi werden stecken sie schon ganz lange in einer schweren Depression,haben aber dieses Problem eben noch nich erkannt um dagegen anzukämpfen.

Ich selbst hab z.b ein Mittel genommen,wodurch ich mich selber von aussen sah und wusste
wo die Probleme lagen.Und hab erstmal angefangen meine Persönlichkeit und Bewusstsein zu festigen.

Hier noch ein guter Spruch,welcher mir sehr geholfen hat:

"Mit dem Gedanken fängt ALLES an - im Geistigen wird ausnahmslos die Ursache für ALLES gelegt - kein Ding kann sein, ohne daß es vorher im Gedanken war. In der Umkehrung : Alles das, was DU in Deiner Welt wahrnimmst, hast DU zuerst gedacht, es durch DEINE Gedanken und Gefühle belebt, es dadurch in die Existenz gezwungen - ohne Ausnahme. DU selbst bist der Architekt DEINES Schicksals! Durch die Macht DEINER Gedanken stehst DU auf der Stufe eines Mitschöpfers dieses Universums! Die Konsequenz daraus : Der Mensch ist sich selbst durch seine Gedanken der größter Feind oder der beste Freund. Wenn der Mensch sein Denken ändert, so ändert sich der ganze Mensch."

Makavelii schrieb:Wenn Menschen zu einem Messi werden stecken sie schon ganz lange in einer schweren Depression,haben aber dieses Problem eben noch nich erkannt um dagegen anzukämpfen.

Ich weiß aus eigener leidvoller Erfahrung,was Du meinst.
Und Ja bei Mir war es schon sehr schlimm und ich kämpfe immer noch mit den Folgen und gegen das immer wiederkehrende Chaos.
Aber auch wenn man mich im allgemeinen wohl als Messi bezeichnet hätte, nein das war ich nicht!

Das Messi-Syndrom ist eine Erkrankung die gleiche und schlimmere Auswirkungen hat, die aber nicht Gleichzusetzen ist mit dem anderen Chaos. Ich weiß nicht einmal ob das auch etwas mit Depressionen zu tun hat.

Das eine entsteht aus Lethargie und Überforderung und Einsamkeit, es ist halt egal das da was rum liegt und ob der Müll weggeworfen wird. Es ist die Kraft nicht da Dinge zu erledigen.
Das andere entsteht aus Verlustangst da kann man den Joghurtbecher nicht wegwerfen, da muss auch alles genau an dem Platz liegen bleiben an dem es liegt und darf nicht etwa auf einem anderen Haufen in dem Chaos zwischen gelagert werden.

Es ist beides schlimm und verhindert beides die Aufnahme von Sozialen Kontakten, aber das Bild das die meisten davon haben,wer oder was ein Messi ist, ist einfach Falsch.

Auch wenn es mich viel Kraft kostet und ich immer wieder etwas Motivation von außen brauche, ich war von selber in der Lage mich da raus zuarbeiten, das ist ein Messi normalerweise nicht.

@Missesfee
Ja, viele Messies klammern sich an die Sachen, habe ich den Eindruck. Sie scheinen eine innere Leere zu fühlen, und zwar ständig, sind innerlich desorientiert insofern, als sie keinen wirklichen Sinn im Leben sehen, nicht wissen, wo sie anfangen sollen.
So ist meine Vermutung.

Grüße!

@Firehorse
Ja und genau das ist aber auch ein entscheidender unterschied, zu dem rein depressiven total Chaos.

@Missesfee
Ich war jahrzehntelang depressiv, nicht immer gleich stark, sondern die Stimmung schwankte; und so wie ich die Messies beschrieben habe, so ging es mir auch, nur dass ich mich statt an Sachen an Menschen geklammert habe; ich war reichlich traumatisiert. Heute denke ich, dass diese neurotischen Ängste der Hauptgrund waren für die Depri.

Grüße!

@Firehorse
Ich bin auch schon ziemlich lange depressiv, es hat nur keiner erkennen/wahrhaben wollen.
Ich habe auch erst reagiert als ich schon daran dachte von der Brücke zu springen.
wie ich schon weiter oben schrieb für mich war wichtig meine Defizite zu erkennen, um da jetzt langsam raus zu kommen.

Aber warum ich das so unterscheide ist das ich ,eine Kundin hatte die am Messi-Syndrom leidet und das ich mit ihrer Betreuerin darüber gesprochen hatte, weil sie halt bestimmte Sachen nicht wieder Ansammeln sollte und ich darum gebeten wurde ihr nichts zu schenken und bestimmte Sachen einfach nicht zu geben.
Es ist zu einfach jemanden als Messi abzustempeln, nur die meisten sind es halt gar nicht :)

aber@Makavelii
hat schon recht, das wuchernde Chaos ist ein sehr gutes Anzeichen dafür das jemand in einer Depression steckt

@Missesfee
@Firehorse

Ihr habt beide Recht.

Ich selbst versuche auf der einen Seite Perfektionist zu sein,aber daran hindert mich dann
wieder diese Antriebslosigkeit,Niedergeschlagenheit usw. und immer dieses Gefühl: "Für wen oder was soll ich meine Wohnung immer blitzeblank halten" also im grossen und ganzen die Depression.

Aber irgendwann bin ich dann auf diesen Spruch gekommen:

My Home is my Castle. (Mein Zuhause is meine Burg)

Und der beinhaltet sehr viel Weisheit.
Das eigene Zuhause,neben Familie is eines der wichtigsten Bausteine im Leben,wenn nich sogar der zweitwichtigste.Und wenn sich jemand in seiner Eigenen Wohnung nich wohl fühlt wird er sich immer und immer wieder im Teufelskreis drehen.

@Makavelii

Makavelii schrieb:My Home is my Castle. (Mein Zuhause is meine Burg)

Und der beinhaltet sehr viel Weisheit.
Das eigene Zuhause,neben Familie is eines der wichtigsten Bausteine im Leben,wenn nich sogar der zweitwichtigste.Und wenn sich jemand in seiner Eigenen Wohnung nich wohl fühlt wird er sich immer und immer wieder im Teufelskreis drehen.

Sehr schön festgestellt, das ist einer der Punkte an denen ich zur Zeit so weit es mir möglich ist aktiv arbeite
Aber es gibt auch immer mal wieder Tage an denen es nicht geht, ich merke aber mit jedem Stück das ich schaffe geht es mir wieder ein wenig besser. Jeder noch so kleine Erfolg ist ein Erfolg
und so lange ich es schaffe das so zu sehen komme ich auch Vorwärts :)

@Missesfee
Glückwunsch,weiter so :)

Ich versuch momentan noch den richtigen Standort für meine Burg zu finden :D
Also gefunden hab ich ihn schon (München),müsste nur noch umsiedeln.

Ich nehme als High Sensitive Person z.b meine Umwelt sehr feinfühlig wahr,und in
Kleinstädten fühl ich mich sehr unwohl,da komm ich mir vor wie in einem
Klassenzimmer und mit Schule hatte ich damals sehr viel negative Erlebnisse.

Ich möchte z.b einfach rausgehen können,ohne immer im Hintergedanken irgendwelche
Personen zu haben mit ihrem Verhalten dass sie so an den Tag legen.Und bei 70 000 Einwohner
kann man des keinesfalls durchsetzen.Da läuft dir immer wieder mal einer über den Weg und
dann is der Tag eh schon gelaufen haha.

In Kleinstädten ticken die Uhren eh anders,da wird immer gemunkelt und getuschelt was
das Zeug hält.In Großstädten fühl ich einfach diese Freiheit und man is einfach einer von vielen.
Ein Individuum,in Kleinstädten eher ein Kollektiv.