"Ritzen" - Autoaggressives Verhalten

Ich habe mich auch geritzt.Und geholfen hat eine Theraphie von fast 5 Jahren......
Die Probleme sind sehr indivduell,auch wenn einige meinen ist alles das gleiche.
Wenn man Missbraucht wurde ist das nicht bei jedem das gleiche.
Genau wie andere Ursachen,wie z.B Körperprobleme,Mobbing usw....
Es gibt zwar viele paralellen aber da jeder Mensch unterschiedlich sind,sind es im endefekt auch die Probleme.
Sich zu Rittzen heißt in erster linie,den Seelischen schmerz gegen einen Körperlichen auszutauschen.Da man damit eher umgehen kann(die meisten wissen nicht mal warum sie ritzten..)
Obwohl der Schmerz nur kurz da ist,ist er dennoch ertsmal eine Erleichterung.Dann irgendwann reicht das nicht mehr aus....und man greift zu anderen Mitteln.
Eh es soweit kommt,muss man sich helfen lassen,auch wenn die Hilfe ertsmal schmerzhafter für die Seele scheint als es ist.
Es tut weh sich mit séinen tiefsitzenden Problemen auseinander zusettzen,hilft aber über lange zeit besser.Logisch!!!!
Hab meine Sachen noch nicht komplett aufgearbeitet,was auch nicht möglich ist,aber ich Ritzte schon seit 11 jahren nicht mehr.
Und ich werds auch nicht mehr machen.Denn es bringt mir nix,außer verdängung....

Und soweit gehts mir ganz ok.@Merlina

Zudem ist "Ritzen" auch nur eine Form von Autoaggessivität, gibt zig weitere mögliche Verhaltensweisen, die auch dazu gehören !

Muss aber @Merlina Recht geben, ein Mensch der noch voll "drin steckt" kann Bilder und etwas zu lapidare Äusserungen als Trigger wahrnehmen...

Zum Thema "umgekehrte Psychologie", vorsicht sowas kann nach hinten losgehen und sollte wenn bei solch einem heiklen Thema auch nur von einem Therapeut in der dazugehörigen Therapie angewendet werden !

@zaramanda

ich sehe es auch so.
Man macht sowas bei extremen seelischen Schmerzen, die man nicht mehr aushält und übertönt sein Gehirn dann mit körperlichen Schmerzen.



Irgendwelche Gegentheorien?
Geht es jemandem ausschließlich um das Blut, auch als Ablenkung?

Ausserdem gehört eine gewisse friedfertige Einstellung dazu, weil man seine Gefühle nicht an anderen ausläßt, sondern an sich selbst , oder?

Assoziiert Pubertät, Mannbarkeitsrituale, Mutproben, Demonstrationen aller Art von Selbstbewältigung, bedenkt, daß Verletzungen soziale Trigger sind, die Anerkennung, Trost und Fürsorglichkeit auf Knopfdruck liefern sollen, und ihr habt SVV begriffen.

Betroffene sollten sich unbedingt von anderen Betroffenen fernhalten, sich klar machen, daß sie eine ganze Reihe normaler Bedürfnisse haben, für deren Befriedigung man sich das passende Umfeld erst schaffen muß, was nicht über Nacht geht, und daß man lernen muß, seine Bedürfnisse auf die richtige Art und Weise geeogneten Partnern zu signalisieren. Das ist der richtige Weg, funktioniert meist binnen etwa eines Jahres, und man muß den Blick etwas mehr in die Ferne lenken, und sich auf das zu ereichende Ziel fixieren, um ihn gehen zu können.

@Sophosaurus

Sophosaurus schrieb:daß Verletzungen soziale Trigger sind, die Anerkennung, Trost und Fürsorglichkeit auf Knopfdruck liefern sollen

Die Verletzungen werden aber eher verborgen, Stichwort lange Ärmel. Und während man so von seinem Unbewußten gesteuert wird, denkt man auch nich "so, das mach ich, damit mal jmd meine seelischen Schmerzen sehen kann und mir hilft"! Denn das wird ja eher verhindert, indem man sich schämt. Und das weil die Menschen ja alle so sanft gebettet sind, daß sie mit dem Thema Schmerzen nichts zu tun haben wollen.
Man denkt sich eher: "das mach ich jetzt, weil ichs nich mehr aushalte!" oder" weil es immer hilft"
wenn man soweit überhaupt denkt. Und es nicht reine Automatik ist.
Vielleicht SOLLTEN die Folgen des Ritzens aber Trost und Fürsorglichkeit sein!
Nur unsere Gesellschaft ist sozial zu unterentwickelt, um auf die Probleme und offensichtlichen Zeichen angemessen zu reagieren.

Ja, natürlich. Schwäche, ein schlechtes Selbstbild und damit verbunden die Überzeugung, die eigenen Bedürfnisse hätten keine Berechtigung - daraus folgt Scham und Selbstverleugnung. Selbstverletzer driften in eine Art Traumwelt ab, signalisieren gedanklich wie vor einem Spiegel, und haben die Kommunikation nach Aussen zumindest was ihre Gefühlswelt angeht, praktisch eingestellt. Wenn man diese Zusammenhänge kennt und akzeptiert, kann man mit denen darüber ganz offen sprechen, und recht viel erreichen. Das kostet aber einiges an Kraft.

Der Antrieb zur Selbstverletzung endet wie von selbst, wenn der innere Zusammenhang bewußt wird und sich die unterdrückte Wut, die darin steckt, als Willenskraft auf persönliche Ziele und die Überwindung der Hindernisse richtet, die denen im Wege stehen.

@Sophosaurus

Da kann ich dir nur Recht geben :)

Ich frage mich ob Leute die sich ritzen und auch tiefe Wunden verursachen sich überhaupt dann je trauen z.B. schwimmen zu gehen oder im Sommer ein T-Shirt zu tragen wenn sie sich die Arme ritzen, so was erkennt man doch sofort.

Wenn ich so genau überlege hatte ich als Kind glaube ich auch einige Formen der Autoaggressivität, allerdings nie in Form von Ritzen. Ich glaube eine Form war das wenn ich sehr traurig und wütend war das ich dann Dinge kaputt machte die mir eigentlich lieb waren, was ziemlich Scheiße war da ich es danach bereute und nochmal traurig war das ich es kaputt gemacht habe, dadurch das ich es kaputt machte habe ich mir also emotional weh getan.

Ich weiß nicht woher das aber kam, ich war schon als ganz kleines Kind immer sehr aggressiv wenn ich etwas nicht bekam was ich wollte und diese Wut ging dann schon mal eben so weit das es sich wohl gegen mich selbst richtete.

Vielleicht hat es damit zu tun das ich als Kleinkind etwa 1 bis 2 Jahre von meinen Eltern getrennt wurde und bei meiner sehr strengen Oma lebte die nicht gerade pädagogisch korrekte Erziehungsmethoden hatte. Vielleicht rührt daher ein psychischer Knacks, ich weiß es nicht.

Diese Autoaggressivität ging mit der Zeit von selbst weg irgendwie.


Ich bin froh das ich mich nicht geritzt habe, ich finde das schrecklich wenn man sich Wunden zufügt die vielleicht Jahre oder sogar ein Leben lang bleiben, man macht sich dadurch kaputt und ebnet mehr Boden für Depressionen.

@Lightstorm
Es gibt auch Leute die sich sehr tiefe Wunden zufügen,die Narben sieht man ein Leben lang.
Und natürlich schämen sie sich auch wenn sie z.B schwimmen gehen.
D Viele schämen sich aber nicht unbedingt wegen der Narben sondern wegen der Blicke der Mitmenschen.Meine Nraben sieht man zum Glück fast garnicht mehr.
ich hab es auch nicht darauf angelegt.Es gibt aber Menschen die es extra so machen das sie evtl sogar zum nähen ins Krankenhaus müssen.Somit haben sie für sich in dem Augenblick einen Erfolg.
Diese werden aber in der Regel Stationär behandelt.Bleiben dann auch über Wochen in der Psychosomatischen Klinik.Weil bei denen dann wohl ein erhötes Risiko besteht das sie doch irgendwann Suizid begehen,oder die Agressionen an andere auslassen.Wobei letzteres glaub ich nicht so oft vorkommt.
Hab mal eine Reportage gesehen,wo ein Mädchen sich wirklich sehr tief geritzt hat.Irgendetwas war dann mit einem Mitpatienten und sie hatte das Gefühl sich bestrafen zu müssen.Sie hatte gehoft das es genäht werden müsste.Was dann aber nicht der Fall war,und Sie war auch sehr betroffen darüber.
Die Therapeuten haben sie dann verbunden und auf ihr Zimmer geschickt.Sie hatte eine gewisse Zeit in der Sie aufschreiben sollte warum sie das jetzt getan hat.Und später wurde das dann mit ihr besprochen.
Die Therapeuten haben gesagt.das Sie lernen muss es auszuhalten wenns mal nicht so läuft wie sie es möchte.Und haben ihr nicht die Aufmerksamkeit geschenkt die Sie haben wollte.Die meinten wenn die sofort aufspringen und hinrennen würden dann würden die Patienten es immer wieder machen.Und genau das sollen sie ja nicht.Sie sollen lernen wenn es mal wieder so weit kommt,das sie dann zu den Therapeuten gehen und mit ihnen reden,und nicht sich selber Ritzten.
Ist schon nicht leicht sowas,aber mit der richtigen Hilfe kann man es überwinden.
Ich hatte eine Ambulante Therapie,hat mir auch geholfen.


Und bei Dir denke ich schon wenn deine Oma so sehr streng war,das du natürlich deine Agressionen irgendwo ablassen musstest. Und du hast es im Prinzip weitergegeben,an deinem Lieblingsspielzeug.
Die Wut die vielleicht von deiner Oma ausging,hast du an dein Spielzeug weitergegben.
Dann waren deine Eltern nicht da,was für ein kleines Kind ansich schon schlimm genug ist.
Wenn dann Oma kommt und nicht sehr liebevoll ist dann entwickelt man sowas.
Zum Glück ist das bei dir über die Jahre weggegangen,wenn ichs richtig verstanden hab.

@Lightstorm

Ich persönlich trag kurze T-Shirts, vermeide es aber, wenn's geht. Aber verleugnen tu ich diese Narben nicht. Aber es ist schon wahr, wenn man sagt, dass die meisten es nicht verstehen. Das erwarte ich auch nicht..

Merlina schrieb:Ist dir klar, dass dies ein Trigger für Betroffene sein kann?
Hast du darüber mal nachgedacht?

Dieser ganze Thread ist ein einziger Trigger...

@AthleticBilbao
Jetzt mußte ich kurz lachen ;) Weil Du recht hast...

@dog
Einerseits schon irgendwie.... ;)
aber auf der anderen Seite können betroffene auch lesen das es einige geschafft haben damit aufzuhören.Ob durch Freunde oder Theraphie.

@zaramanda
Ja.. Schon.. Außerdem sollte hier jeder (eigentlich) alt genug sein, um soweit denken zu können, ob er das hier lesen kann oder sollte... Eigentlich ;)

@dog
Ja.Wenn man zart beseitet ist sollte man vielleicht doch lieber einen anderen Fred suchen...
Der Mensch ist schon komisch....gerade die Sachen die einem Angst machen oder aufgeregt,an die hängt man sich meistens.
Ja,die frage mit der ab 18,kam auch schon ein paar mal in anderen Freds.
Aber ich denke auch jeder sollte es eigentlich ;) wissen....

ich bin froh das meins nicht mehr so sichtbar ist. besonders den namen den ich mir gegeben habe ist weg und ich schäm mich zwar nicht mehr so wie früher dafür, aber finde es immernoch unangenehm auf die "reste" des vergangenen angesprochen zu werden... naja wenn man mal überlegt das der auslöser ziemlich - lapidar - aus meiner sicht war. Aber da kommen dann durch diesen auslöser, jahre an emotionen und gedanken hoch die schon länger da waren - und das zieht dann seine vernichtenden kreise.
Naja... für mich war das gefühl des ritzens eher ne art befreiung und auch mal ein moment in dem ich mich nicht aufs denken von problemen konzentrieren musste...

@zaramanda

Jeder sollte vielleicht iwo einen sitzen haben, den man anrufen kann. Daß man statt zur Klinge, zum Hörer greifen kann. Ich sehe es auch so, daß man eher zur Klinge greift, als zur Schlinge sag ich mal(sry, diese scheiß wortwitze sind echt nicht beabsichtigt, aber ich krieg jetzt nix mehr umformuliert..), und vielleicht auch eher zum Hörer, als zur Klinge. Man muß eine gute Option haben...

@Omega.
Die Wortwitze find ich nicht so schlimm.....is ja scho spät,ne?
Ja,man braucht jemanden mit dem man reden kann,so blöd sich das auch anhört.
Und vielen fällt leichter einer fremden Person zu vertatrauen als einer bekannten.So wars bei mir.
Meine Mutter hat als die Schnitte entdeckt hat,nur gebrüllt.So vonwegen: Bist du bescheuert?,warum machst du das? ,Dann wieder dieses Typische:Das hats du von deinem Vater....das Verhalten. Du hast doch nen knall,blablabla.....
Also geholfen hat sie mir nicht,und wollte sie auch nicht. Sie hat das nie ernst genommen.
Wenn ich mich nicht an jemanden gewandt hätte,wäre ich heut nich mehr....höchst wahrschéinlich....

Also DANKE!!!! An alle die mir irgnedwie und wo geholfen haben :)

zaramanda schrieb:Das hats du von deinem Vater....das Verhalten. Du hast doch nen knall,blablabla.....

lass mich raten, die Streitigkeiten zwischen Mutter und Vater hast du als Kind schon immer mitanhören dürfen ?

Ich denke wirklich im Falle solch eines selbstverletzenden Verhaltens bei einem Kind, sollte die ganze Familie mit zum Psychologen, zumindest ein Mediator wäre wichtig den man auch bei ProFamilia, oder ortsansässigen Hilfsorganisationen finden kann !

Ich weiß nicht wie es bei Anderen war/ist, aber ich hab deswegen *geritzt* weil mir keiner zuhören konnte, bzw es nicht wollte. Ich bin noch heute davon überzeugt, hätten sich gewisse Personen damals zu einer Familienthreapie bewegen lassen, wäre vieles nicht soweit gekommen !

Ich bin nur dankbar, dass ich in meinem Mann einen Menschen gefunden hab, auf den ich mich zum erstenmal in meinem Leben wirklich verlassen kann, ohne Angst zu haben verlassen zu werden...wünsche jedem, der in seelischen Nöten ist, das Glück einen solchen Menschen irgendwann selber zu finden und nen Anker zurück ins Leben zu finden, ohne den Druck und Zwang sich selbst zu erniedrigen, denn das ists im Grunde was wir tun, wenn wir uns nicht um unsere wirklichen Bedürfnisse kümmern und seelischen durch körperlichem Schmerz kompensieren, der innere Narben nach Aussen trägt...

Wie gesagt ich bin froh dass ich sowas nimmer tu, warum den Körper zerstören, wenns für die Seele noch Hoffnung gibt ?

Jeder Mensch hat seinen Wert, es gibt nur zuviele die diesen nichtmehr schätzen...so kommts mir zumindest vor !