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Private Krankenversicherung

211 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Privat, Vorteile, Nachteile ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Private Krankenversicherung

03.12.2017 um 12:18
@Bauli
Dafür zahlt er/sie ja.
Ja, tut er/sie. Daher nochmal die Frage. Sollte auch im Falle Gesundheit das Geld darüber entscheiden, wer welche Behandlung bekommt? Ist das moralisch gerechtfertigt? Die Frage stelle ich ergebnisoffen - mit dem Hinweis, dass ich die Kritiker verstehen kann.
Es wäre nett, wenn du reale Beispiele aufzeigen könntest, denn mir ist nicht bekannt, das PKV-Versicherte vorgezogen werden, oder das man mehr Zeit auf deren Behandlung investiert. Du scheinst da einem fatalen Irrtum zu unterliegen und lässt dich zu sehr manipulieren.
Ich habe in diesem Thread mehrere reale Beispiele genannt, aus meiner eigenen bzw. der Erfahrung meiner Frau / meiner Familie heraus. Sowohl meine Frau als auch ich waren eine Zeit lang privat versichert. Meine Eltern und andere Verwandte / Freunde sind es noch. Gerne wiederhole ich nochmal ein paar Fälle:

1) Separates Wartezimmer für Privatpatienten mit verkürzter Wartezeit (die Privatpatienten wurden früher drangenommen). Zitat sinngemäß "Ja, nehmen Sie bitte im Warte..oh, sie sind privatversichert. Dann bitte hier vorne Platz nehmen." Es gab hier ernsthaft und ungelogen bequeme Ledersitze und einen Fernseher, im Gegensatz zu den Holzstühlen im "normalen" Wartezimmer.

2) Terminfindung mit Facharzt. Als meine Frau noch privatversichert war, gab es innerhalb von 3-4 Wochen einen Termin. Danach musste sie beim selben Arzt ein halbes Jahr warten (man wird am Telefon gefragt..).

3) Off-Label Medikamente, welche in mehreren Beispielen ohne zu murren bezahlt wurde. Aussichtlos bei der GKV.

4) Zum Thema Behandlungszeit. Als Privatversicherte wurden uns in kürzerem Abstand Nachfolgeuntersuchungen (Heilungsergebnis) angeboten. Sprich der Arzt hat sich mehr Zeit genommen, weil er sie voll abrechnen kann. In der GKV wird die Nachfolgeuntersuchung mittlerweile gerne in das nächste Quartal geschoben (Stichwort Besuchspauschale).

Das persönliche Erfahrungen mit realen Beispielen (das wolltest du ja). Keine Ahnung, ob dies nun faktisch in der breiten Masse zutrifft oder nicht - es entsteht jedenfalls der Eindruck. Und darauf wollte ich mit dem "sozialen Frieden" hinaus. Mir ist klar, dass ein "guter" Arzt eigentlich keinen Unterschied machen sollte. Es scheint mir jedoch plausibel, dass es kein Einzelfall ist - dafür sind die Anreize falsch gesetzt.

Zusatzfrage: Wer meinst du, sollte hier mit welchem Ziel manipulieren wollen?

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03.12.2017 um 13:00
Ob das, was man den Privatpatienten an „mehr“ angedeihen lässt, auch wirklich gut ist, bezweifle ich. Meine Tochter ist privat versichert (nein, es gibt für sie auch keinen Weg in die GKV), ihre zwei Wochen ältere Cousine gesetzlich versichert. Beide Kinder sind beim gleichen Kinderarzt, bei beiden diagnostizierte er eine Kuhmilchallergie. Bei meiner Nichte lautete der Ratschlag, unbedingt weiterzustillen, aber die Mutter solle auf jegliche Kuhmilchprodukte verzichten. Mir sagte er, weiterstillen sei viel zu kompliziert, wir sollten auf Spezialnahrung umsteigen, welche er mir auch sofort mal eben so in die Hand drückte.


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03.12.2017 um 13:03
@Ilvareth
Ob das, was man den Privatpatienten an „mehr“ angedeihen lässt, auch wirklich gut ist, bezweifle ich. Meine Tochter ist privat versichert (nein, es gibt für sie auch keinen Weg in die GKV), ihre zwei Wochen ältere Cousine gesetzlich versichert. Beide Kinder sind beim gleichen Kinderarzt, bei beiden diagnostizierte er eine Kuhmilchallergie. Bei meiner Nichte lautete der Ratschlag, unbedingt weiterzustillen, aber die Mutter solle auf jegliche Kuhmilchprodukte verzichten. Mir sagte er, weiterstillen sei viel zu kompliziert, wir sollten auf Spezialnahrung umsteigen, welche er mir auch sofort mal eben so in die Hand drückte.
Schönes Beispiel. Ich denke auch, dass man in der PKV eher dem Risiko ausgesetzt ist, "überbehandelt" zu werden.


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03.12.2017 um 13:12
Zitat von DerMüller71DerMüller71 schrieb:Ja, tut er/sie. Daher nochmal die Frage. Sollte auch im Falle Gesundheit das Geld darüber entscheiden, wer welche Behandlung bekommt? Ist das moralisch gerechtfertigt? Die Frage stelle ich ergebnisoffen - mit dem Hinweis, dass ich die Kritiker verstehen kann.
Mit dem Hintergrund, dass hier in Deutschland eigentlich niemand eine wirklich richtig schlechte Behandlung erfährt, würde ich sagen ja.

Natürlich läuft im Gesundheitssystem nicht alles rund, mit der Abschaffung der PKV geht man das Problem jedoch von einer komplett falschen Seite her an. Gilt es nicht eigentlich Verbesserungen in der GKV und auch der PKV zu schaffen?

Als Beispiel nehme ich jetzt mal einen Patienten, der mehrmals im Quartal bei seinem Arzt erscheint. Von der GKV gibt es eben nur Geld für den ersten Besuch, die anderen Besuche kann dann der Arzt quasi aus eigener Tasche zahlen.

Natürlich läuft es auch in der PKV nicht rund. Das Risiko einer Überbehandlung ist tatsächlich hoch. Das ist aber auch nicht im Interesse der PKV, da der Versicherte alles andere als begeistert ist, wenn er auf Kosten sitzen bleibt.


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03.12.2017 um 13:25
@Wanda1981
Mit dem Hintergrund, dass hier in Deutschland eigentlich niemand eine wirklich richtig schlechte Behandlung erfährt, würde ich sagen ja.
Insgesamt geht es uns in Deutschland natürlich ohnehin sehr gut - selbst wenn es offenbar noch Abstufungen gibt. Dazu aber nochmal die Anmerkung, dass gerade bei Beamten dieses Privileg ja vom Steuerzahler mitfinanziert wird - in meinen Augen ist das der Stein des Anstoßes.

Bei dem Superreichen in der PKV, der sich auch alles privat zahlen könnte, ist das vermutlich nicht so verpöhnt. Ich bin jedoch gespannt, was passiert, falls den nächsten Jahrzehnten teure Behandlungen auftauchen, die das Leben signifikant verlängern werden und für den Normalbürger unerschwinglich sind.
Natürlich läuft im Gesundheitssystem nicht alles rund, mit der Abschaffung der PKV geht man das Problem jedoch von einer komplett falschen Seite her an. Gilt es nicht eigentlich Verbesserungen in der GKV und auch der PKV zu schaffen?

Als Beispiel nehme ich jetzt mal einen Patienten, der mehrmals im Quartal bei seinem Arzt erscheint. Von der GKV gibt es eben nur Geld für den ersten Besuch, die anderen Besuche kann dann der Arzt quasi aus eigener Tasche zahlen.

Natürlich läuft es auch in der PKV nicht rund. Das Risiko einer Überbehandlung ist tatsächlich hoch. Das ist aber auch nicht im Interesse der PKV, da der Versicherte alles andere als begeistert ist, wenn er auf Kosten sitzen bleibt.
Die Beispiele wurden ja schon angesprochen. In meinen Augen bietet diese Zweiteilung aktuell leider völlig falsche Anreize. Das Stichwort hier ist "Moral Hazard" - eine schöne Lektüre und man wird die Beispiele schnell einordnen können (Wikipedia: Moral Hazard).

Was spricht denn gegen eine gut durchdachte (ob das SPD-Modell das ist, sei mal dahingestellt) Bürgerversicherung mit optionalen Zusatzversicherungen? Dann wäre zumindest die Basis für alle gleich - wobei zugegebenermaßen die Zusatzversicherungen ausufern könnten.. Im Übrigen würde ich diese Frage auch bei der Rentenversicherung stellen, aber das ist ein anderes Thema.


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03.12.2017 um 14:19
Zitat von DerMüller71DerMüller71 schrieb:Die Beispiele wurden ja schon angesprochen. In meinen Augen bietet diese Zweiteilung aktuell leider völlig falsche Anreize. Das Stichwort hier ist "Moral Hazard" - eine schöne Lektüre und man wird die Beispiele schnell einordnen können (Wikipedia: Moral_Hazard).
Danke für den Link.
Gerade in Bezug auf Eigenverantwortung hat ja bei der GKV und auch bei der PKV in den letzten Jahren ein Umdenken stattgefunden (Bezuschussung von Sportkursen, Präventionskurse im Gesundheitsbereich usw.). Das ganze steckt zwar noch relativ in den Kinderschuhen, wird aber mit Sicherheit noch ausgebaut werden.
Zu dem Punkt von zu viel Leistungsabfrage... ob es sowas bei der GKV gibt weiß ich nicht, aber bei der PKV gibt es ja z.B. schon die Möglichkeit einer Beitragsrückerstattung für Menschen, die seltener zum Arzt gehen.
Zu dem Punkt überflüssige/teure Behandlungen... das Problem besteht ja eher bei der PKV. Man versucht diesem Problem auch Herr zu werden. Man ist da auf jeden Fall dran.
Zitat von DerMüller71DerMüller71 schrieb:Was spricht denn gegen eine gut durchdachte (ob das SPD-Modell das ist, sei mal dahingestellt) Bürgerversicherung mit optionalen Zusatzversicherungen? Dann wäre zumindest die Basis für alle gleich - wobei zugegebenermaßen die Zusatzversicherungen ausufern könnten..
Du hast ja eigentlich schon mit der Hervorhebung von "gut durchdacht" eine Antwort geliefert.
Etwas, das im Prinzip gut läuft, ohne ein wirklich gut durchdachtes Konzept komplett zu ändern (anstatt erstmal Verbesserungen bei den Problempunkten durchzusetzen) halte ich nicht für sinnvoll und auch zu risikoreich.


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03.12.2017 um 14:33
@Wanda1981
Danke für den Link.
Gerade in Bezug auf Eigenverantwortung hat ja bei der GKV und auch bei der PKV in den letzten Jahren ein Umdenken stattgefunden (Bezuschussung von Sportkursen, Präventionskurse im Gesundheitsbereich usw.). Das ganze steckt zwar noch relativ in den Kinderschuhen, wird aber mit Sicherheit noch ausgebaut werden.
Zu dem Punkt von zu viel Leistungsabfrage... ob es sowas bei der GKV gibt weiß ich nicht, aber bei der PKV gibt es ja z.B. schon die Möglichkeit einer Beitragsrückerstattung für Menschen, die seltener zum Arzt gehen.
Zu dem Punkt überflüssige/teure Behandlungen... das Problem besteht ja eher bei der PKV. Man versucht diesem Problem auch Herr zu werden. Man ist da auf jeden Fall dran.
Das ist sicherlich eine gute Entwicklung. Bei der GKV gibt es übrigens häufig auch Beitragsrückerstattungen.
Du hast ja eigentlich schon mit der Hervorhebung von "gut durchdacht" eine Antwort geliefert.
Etwas, das im Prinzip gut läuft, ohne ein wirklich gut durchdachtes Konzept komplett zu ändern (anstatt erstmal Verbesserungen bei den Problempunkten durchzusetzen) halte ich nicht für sinnvoll und auch zu risikoreich.
Das ist sicherlich richtig. Die Frage ist eben, für wen es gut läuft. Durch Ungerechtigkeiten (und wenn diese auch nur subjektiv sind) werden Menschen in extreme Positionen getrieben. Ein gutes Beispiel ist die AFD-Wählerschaft, welche häufig ein Problem mit "denen da oben" hat. Wenn man eben sieht, dass andere z.B. eine höhere Altersvorsorge erhalten oder eine bessere gesundheitliche Versorgung, welche man selbst mitträgt, man gleichzeitig man aber mit sehr wenig auskommen muss, dann trägt dies dazu bei.

Ich persönlich finde es eben interessant, dass sich gegen die Bürgerversicherung vor allem die Versicherer und der Beamtenbund öffentlichkeitswirksam stark machen. Das sind genau die Gruppierungen, denen man ein Profitieren unterstellen würde.


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Bauli ehemaliges Mitglied

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03.12.2017 um 14:52
Zitat von DerMüller71DerMüller71 schrieb:1) Separates Wartezimmer für Privatpatienten mit verkürzter Wartezeit (die Privatpatienten wurden früher drangenommen). Zitat sinngemäß "Ja, nehmen Sie bitte im Warte..oh, sie sind privatversichert. Dann bitte hier vorne Platz nehmen." Es gab hier ernsthaft und ungelogen bequeme Ledersitze und einen Fernseher, im Gegensatz zu den Holzstühlen im "normalen" Wartezimmer.
Ist mir von hier (München) nicht bekannt, dennoch mag es Einzelbeispiele geben.
Es gibt ja auch Ärzte, die zum Teil Privatversicherte nicht oder nur zögerlich behandeln, weil ich in einigen Fällen gehört habe, das sie auf ihren Rechnungen sitzen geblieben sind.
Zitat von DerMüller71DerMüller71 schrieb:2) Terminfindung mit Facharzt. Als meine Frau noch privatversichert war, gab es innerhalb von 3-4 Wochen einen Termin. Danach musste sie beim selben Arzt ein halbes Jahr warten (man wird am Telefon gefragt..).
Falsch, die warten genauso bis zu sechs Wochen, wie jeder andere auch, selbst dann, wenn sie 100%ig versichert sind.
Zitat von DerMüller71DerMüller71 schrieb:4) Zum Thema Behandlungszeit. Als Privatversicherte wurden uns in kürzerem Abstand Nachfolgeuntersuchungen (Heilungsergebnis) angeboten. Sprich der Arzt hat sich mehr Zeit genommen, weil er sie voll abrechnen kann. In der GKV wird die Nachfolgeuntersuchung mittlerweile gerne in das nächste Quartal geschoben (Stichwort Besuchspauschale).
Wo wohnst du denn? Wenn du nicht rechtzeitig als GK-Versicherte/r einen Termin bekommst, bist du angehalten, das zu melden.
Zitat von DerMüller71DerMüller71 schrieb:Zusatzfrage: Wer meinst du, sollte hier mit welchem Ziel manipulieren wollen?
Gesetzlich und privat unterscheidet sich nur in der Chefarztbehandlung und unter Umständen bei kieferorthopädischen Dingen, wenn man diesen Tarif denn nach den jeweiligen Versicherungsbausteinen bezahlt.
Sieht man seinen Arzt das ganze Jahr nicht, gibt es was zurück und es werden Rücklagen für später für die Rentenbeiträge zurückgestellt. Die Medikamente sind dieselben und wenn man eine Rechnung bekommt, sieht man, was abgerechnet wird.


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03.12.2017 um 15:31
@Bauli
Ist mir von hier (München) nicht bekannt, dennoch mag es Einzelbeispiele geben.
Es gibt ja auch Ärzte, die zum Teil Privatversicherte nicht oder nur zögerlich behandeln, weil ich in einigen Fällen gehört habe, das sie auf ihren Rechnungen sitzen geblieben sind.
Wie ich geschrieben habe, kann ich nicht bewerten, ob dies ein generelles Phänomen ist. So ist es mir bzw. auch im Verwandtenkreis jedoch widerfahren. Völlig unabhängig davon, ob dies rechtmäßig ist oder nicht.
Falsch, die warten genauso bis zu sechs Wochen, wie jeder andere auch, selbst dann, wenn sie 100%ig versichert sind.
Falsch? Es tut mir ja leid, wenn ich dein Weltbild ins Wanken bringe, aber woher nimmst du die Arroganz zu bewerten, dass meine persönliche Erfahrung (und nach genau der hast du gefragt - nämlich nach Beispielen) falsch ist? Dieser Fall ist genau so passiert. Ob gerechtfertigt oder nicht.
Wo wohnst du denn? Wenn du nicht rechtszeitig als GK-Versicherte einen Termin bekommst, bist du angehalten, das zu melden.
In Baden-Württemberg. Das Problem hier ist aber ein anderes, denn der Arzt hat ja nicht unverantwortlich gehandelt (sprich es gab auch keinen Grund, das zu melden). Aber: Als ich noch privatversichert war, hat der behandelnde Arzt freigiebiger und kurzfristiger Folgetermine angeboten, vermutlich weil er stärker von mir als Patient profitierte. Das selbe gilt auch für das vorherige Beispiel.

Ich kann hier nur nochmal auf das Thema Moral Hazard verweisen. Natürlich sollte es nicht so sein. Nur leben wir eben nicht in einer perfekten Welt. Du hast Beispiele gefordert, ich habe sie dir geliefert. Wie schon geschrieben erhebe ich nicht den Anspruch, dass sie allgemeingültig sind. Jedoch sehe ich, dass hier eine Schieflage bei den Anreizen vorherrscht.
Gesetzlich und privat unterscheidet sich nur in der Chefarztbehandlung und unter Umständen bei kieferorthopädischen Dingen, wenn man diesen Tarif denn nach den jeweiligen Versicherungsbausteinen bezahlt.
Sieht man seinen Arzt das ganze Jahr nicht, gibt es was zurück und es werden Rücklagen für später für die Rentenbeiträge zurückgestellt. Die Medikamente sind dieselben und wenn man eine Rechnung bekommt, sieht man, was abgerechnet wird.
Gesetz dem Fall, dass wir nicht über den PKV-Basistarif sprechen, der sich tatsächlich nicht von der GKV unterscheidet, kann ich dir versichern, dass die Unterschiede nicht nur darin liegen (sprich man sollte ggf. klarer differenzieren). Aber das dürftest du ja auch wissen. Neben den Beispielen oben noch ein paar weitere für diesen Fall:

  • Ein befreundetes Paar hat sich einer Kinderwunschbehandlung unterzogen. Beide privat versichert - es wurde alles übernommen. Die GKV hätte hier nur die Hälfte erstattet. Meine aktuelle GKV würde dies im Übrigen auch tun - aber das ist nicht die Regel.
  • Die Anzahl der Ultraschalluntersuchungen während einer Schwangerschaft. Zu diesem Zeitpunkt war meine Frau noch privat versichert. Wir hatten bei unserem ersten Kind in 9 Monaten gefühlte 10 Untersuchungen, alle voll bezahlt (ohne eine negative Indikation - wie die Ärztin das begründete, weiß ich nicht..aber man nimmt es eben dankend mit). Die GKV zahlt meines Wissens nach nur 3.
  • In meinem Verwandtenkreis gibt es eine Person, die ein Nierentransplantat trägt. Hier ist eine immunsupprimierende Therapie erforderlich. Ich weiß, dass hier manche Medikamente nur deshalb möglich sind, weil die PKV sie bezahlt. Für Details müsste ich aber nachfragen (ich habe mal gegoogelt... http://www.asscompact.de/nachrichten/bessere-medikamente-f%C3%BCr-privatpatienten (Archiv-Version vom 13.05.2015))


Die Frage, von wem du meinst, dass ich manipuliert werde, hast du mir nicht beantwortet.


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Bauli ehemaliges Mitglied

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03.12.2017 um 15:46
Zitat von DerMüller71DerMüller71 schrieb:Die Frage, von wem du meinst, dass ich manipuliert werde, hast du mir nicht beantwortet.
Mir ist deine Meinung fremd und widersprüchlich, da ich nicht diese Erfahrungen habe, wie du sie schilderst.
Zitat von DerMüller71DerMüller71 schrieb:Gesetz dem Fall, dass wir nicht über den PKV-Basistarif sprechen,
Nein, dann wäre man ja nicht 100% versichert, weil das nur die Basis wäre, sprich Notversorgung, um dem Kind mal einen hässlichen Namen zu geben.
Zitat von DerMüller71DerMüller71 schrieb:Die Anzahl der Ultraschalluntersuchungen während einer Schwangerschaft. Zu diesem Zeitpunkt war meine Frau noch privat versichert. Wir hatten bei unserem ersten Kind in 9 Monaten gefühlte 10 Untersuchungen, alle voll bezahlt (ohne eine negative Indikation - wie die Ärztin das begründete, weiß ich nicht..aber man nimmt es eben dankend mit). Die GKV zahlt meines Wissens nach nur 3.
Ich habe, als ich schwanger war, habe ich 10 Ultraschalluntersuchungen bekommen, obwohl ich gesetzlich versichert war. Es lagen keine Indizien für irgendwelche Gefahren vor. War im Freundeskreis ebenso.
Zitat von DerMüller71DerMüller71 schrieb:Es tut mir ja leid, wenn ich dein Weltbild ins Wanken bringe, aber woher nimmst du die Arroganz zu bewerten, dass meine persönliche Erfahrung (und nach genau der hast du gefragt - nämlich nach Beispielen) falsch ist? Dieser Fall ist genau so passiert. Ob gerechtfertigt oder nicht.
Da würde ich glatt die Ärzte wechseln. Wenn ich arrogant herüberkomme, sorry. Aber ich weiss es, ohne hier jetzt auf persönliches einzugehen.


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03.12.2017 um 15:58
@Bauli
Mir ist deine Meinung fremd und widersprüchlich, da ich nicht diese Erfahrungen habe, wie du sie schilderst.
Es mag ja sein, dass dir meine Meinung fremd ist, weil ich eben andere Erfahrungen gemacht habe. Das liegt absolut nahe und darüber brauchen wir nicht sprechen. Aber widersprüchlich? Du kannst mir gerne aufzeigen, wo du meinst, dass ich mir widerspreche.

Im Prinzip ist meine Argumentation nämlich zusammengefasst:
Meine eigene Erfahrung und die aus meinem Freundes- und Verwandtenkreis zeigt mir, dass Privatpatienten mitunter privilegiert behandelt werden. Ob dies auf die Allgemeinheit übertragbar oder sogar legal ist, weiß ich nicht, jedoch wären die Anreize entsprechend vorhanden. Das ist auch der Grund, wieso viele (subjektiv) den Eindruck haben, dass es so ist - vielleicht auch, weil sie im Einzelfall ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Und das sorgt eben für einen sozialen Unfrieden, welchem man mit einer Bürgerversicherung vielleicht entgegenwirken könnte.

Nicht, dass du mich hier falsch verstehst. Im Prinzip ist es sogar so, dass es für mich bzw. meine Familie aktuell praktisch keinen Unterschied macht. Es liegt genau der Fall vor, den du beschrieben hast. Wenn man seinen Arzt das ganze Jahr nicht sieht, spielt es eh keine Rolle (von Vorsorge mal abgesehen). Ich habe eben nur beide Welten erlebt, auch wenn man das vielleicht nicht verallgemeinern kann.
Ich habe, als ich schwanger war 10 Ultraschalluntersuchungen bekommen,obwohl ich gesetzlich versichert war. Es lagen keine Indizien für irgendwelche Gefahren vor. War im Freundeskreis ebenso.
Das ist interessant, weil es meines Wissens nach nicht die Regelleistung ist (https://www.verbraucherzentrale.de/schwangerschaftsvorsorge (Archiv-Version vom 09.08.2017)). Aber ok. Wie auch immer das zustande kommt :) Vermutlich hat dein Frauenarzt bzw. deine Frauenärztin die Schwangerschaft als Risikoschwangerschaft eingestuft.
Da würde ich glatt die Ärzte wechseln. Wenn ich arrogant herüberkomme, sorry. Aber ich weiss es, ohne hier jetzt auf persönliches einzugehen.
Ich glaube dir, dass dies nicht der Regelfall ist. Aber offenbar wird es inoffiziell gerne so praktiziert, zumindest in manchen Fällen. Den Arzt haben wir übrigens tatsächlich gewechselt.


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Bauli ehemaliges Mitglied

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03.12.2017 um 16:08
Zitat von DerMüller71DerMüller71 schrieb:Das ist interessant, weil es meines Wissens nach nicht die Regelleistung ist
Das ist schon über zwanzig Jahre her. Aber vielleicht hat die Ärztin was gesehen, was ich nicht gesehen habe und wollte mich nicht beunruhigen.
Zitat von DerMüller71DerMüller71 schrieb: Aber offenbar wird es inoffiziell gerne so praktiziert, zumindest in manchen Fällen. Den Arzt haben wir übrigens tatsächlich gewechselt.


D'accord. Ich denke es bei einigen Ärzten auch. Aber der überwiegende Teil nimmt seinen/ihren Eid sehr ernst.

Es gibt aber viele Dinge, die ich bei der PKV sehr gut finde. Ist aber sicherlich von Kasse zu Kasse unterschiedlich. Ich rate jedem, der es sich leisten kann, eine private ergänzende Zusatzversicherung abzuschliessen, wenn noch kleine Kinder im Hause sind.
( Nein, Ich bin keine Versicherungsvertreterin :) )


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03.12.2017 um 16:13
@Bauli
Es gibt aber viele Dinge, die ich bei der PKV sehr gut finde. Ist aber sicherlich von Kasse zu Kasse unterschiedlich. Ich rate jedem, der es sich leisten kann, eine private ergänzende Zusatzversicherung abzuschliessen, wenn noch kleine Kinder im Hause sind.
( Nein, Ich bin keine Versicherungsvertreterin :) )
So haben wir es gemacht. Wir sind zwar alle in der GKV (und die Kinder schön mitversichert ;)), aber die Kleinen haben für ein paar Kröten ein paar Zusatzversicherungen, die man bei Bedarf auch einfach wieder kündigen kann. Unterm Strich war uns die private Vollversicherung für die ganze Familie dann doch zu teuer - denn wie oben schonmal festgestellt wurde, die generelle Versorgung ist ja auch in der GKV nicht schlecht.


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03.12.2017 um 16:19
@DerMüller71

Ich will da  nicht vorgreifen, aber diese Versicherungsbeiträge der GKV steigen im Laufe der Jahre auch rasant und die Leistungen werden peu a´peu gesenkt. Kann sein, das es dir leid tut, das du mal ausgestiegen bist. Aber auch das Gegenteil kann der Fall sein.

....und weil hier so schön über Beamten gelästert wurde, bevor ich geschrieben habe, selbst wenn es die verschiedenen Kassen nicht mehr gibt und wir haben den Einheitsbrei, wie in England, wo man teils Monate auf eine Behandlung warten muss, wird der Beamte wahrscheinlich bevorzugt, weil er mit einem legitimen höheren Faktor abgerechnet wird, wobei man sich sicher fragen kann, ob jeder Beruf verbeamtet werden muss.

In diesem Thread, hat das was ich gelesen habe, viel mit Neid zu tun.


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03.12.2017 um 16:32
@Bauli
Ich will da  nicht vorgreifen, aber diese Versicherungsbeiträge der GKV steigen im Laufe der Jahre auch rasant und die Leistungen werden peu a´peu gesenkt. Kann sein, das es dir leid tut, das du mal ausgestiegen bist. Aber auch das Gegenteil kann der Fall sein.
Das habe ich ja oben bereits angemerkt. Der Vorteil ist aber, dass die GKV-Beiträge abhängig vom Gehalt bleiben und man die Kinder mitversichern kann. Zusatzversicherungen wird man leichter wieder los als eine Vollversicherung, wenn sie finanziell nicht mehr tragbar wären.
....und weil hier so schön über Beamten gelästert wurde, bevor ich geschrieben habe, selbst wenn es die verschiedenen Kassen nicht mehr gibt und wir haben den Einheitsbrei, wie in England, wo man teils Monate auf eine Behandlung warten muss, wird der Beamte wahrscheinlich bevorzugt, weil er mit einem legitimen höheren Faktor abgerechnet wird, wobei man sich sicher fragen kann, ob jeder Beruf verbeamtet werden muss....In diesem Thread, hat das was ich gelesen habe, viel mit Neid zu tun.
Nun, das ist dann wiederum die konrekete Ausgestaltung dieses "Einheitsbreis".

Wie oben schon erwähnt, halte ich gerade die Thematik Beamte in diesem Kontext für brisant. Immerhin werden genau diese Privilegien (ob nun scheinbar oder real existierend) vom Steuerzahler finanziert. Sprich, es dürfte schwer sein, der GK-versicherten Friseurin mit 1600€ Brutto und keiner Aussicht auf eine sich wesentlich von der Armut abhebende Rente zu erklären, wieso von ihren Steuern die Pensionen und private Krankenversicherung der Beamten finanziert werden, sie selbst aber gerade so über die Runden kommt. Wenn sich ein Ronaldo privat versichert, dürfte das nicht so kritisch aufgefasst werden.

Ob man das dann Neiddebatte bezeichnen sollte, lasse ich an dieser Stelle mal offen. Aber da kommt eben auch deine Anmerkung mit rein, welche Berufe überhaupt verbeamtet werden sollten..aber das ist ein anderes Thema :)


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03.12.2017 um 16:43
Zitat von DerMüller71DerMüller71 schrieb:Zusatzversicherungen wird man leichter wieder los als eine Vollversicherung, wenn sie finanziell nicht mehr tragbar wären.
Bei der Vollversicherung hängt es vom Alter ab und davon ob man/frau schwerbehindert oder chronisch krank ist. Zusatzversicherungen wird man nicht leichter wieder los. Du hast eine Kündigungszeit einzuhalten, wie bei der Vollversicherung. Aber bei der Vollversicherung gibt es eine Karenzzeit, wenn ich das richtig in Erinnerung habe.  

Die ehemalige Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) (die sich mit dem Dienstauto auf Steuerzahlerkosten in ihr Urlaubsparadies chauffieren liess und andere Leerfahrten) hat dem Rückkehransinnen einiger (vieler) Mittelständler/ Gutverdiener einen Riegel vorgeschoben. (Weil es so sozial war, deren Verschuldungsquote im Rentendasein anwachsen zu lassen). Man hätte das auch anders handhaben können.


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03.12.2017 um 16:45
@Bauli
Bei der Vollversicherung hängt es vom Alter ab und davon ob man/frau schwerbehindert oder chronisch krank ist. Zusatzversicherungen wird man nicht leichter wieder los. Du hast eine Kündigungszeit einzuhalten, wie bei der Vollversicherung. Aber bei der Vollversicheurng gibt es eine Karenzzeit, wenn ich das richtig in Erinnerung habe.
Nun, bisher zumindest ist es nicht einfach möglich, von der PKV wieder in die GK zu kommen, wenn einmal dort versichert. Eine Zusatzversicherung kann zur Kündigungsfrist einfach gekündingt werden. Sprich damit hat man das Risiko einer Überschuldung im Alter nicht in gleichem Maße. Das meinte ich damit.


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Bauli ehemaliges Mitglied

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03.12.2017 um 16:51
Zitat von DerMüller71DerMüller71 schrieb:Nun, bisher zumindest ist es nicht einfach möglich, von der PKV wieder in die GK zu kommen, wenn einmal dort versichert
Das war vor Ulla Schmidt anders und es hätte niemanden weg getan, weil ja auch die Mittelständler und Gutverdiener ihren Beitrag geleistet haben und so auf die Rückstellungen verzichteten, selbst wenn sie gesund waren, weil ja noch andere Faktoren eine Rolle spielen, wenn die Gutverdiener/Mittelständler in Rente gehen, die GKV garnicht schlecht dabei wegkommt. Aber das ist ein konfliktträchtiger Stoff, den ich hier nicht näher ansprechen möchte.

Ich wünschte mir nur bei gewissen Themen manchmal die Politiker direkt anzusprechen. Ich bin sicher, die würden sich umdrehen und gehen.


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03.12.2017 um 16:56
Zitat von DerMüller71DerMüller71 schrieb:Wie oben schon erwähnt, halte ich gerade die Thematik Beamte in diesem Kontext für brisant. Immerhin werden genau diese Privilegien (ob nun scheinbar oder real existierend) vom Steuerzahler finanziert. Sprich, es dürfte schwer sein, der GK-versicherten Frisörin mit 1600€ Brutto und keiner Aussicht auf eine sich wesentlich von der Armut abhebende Rente zu erklären, wieso von ihren Steuern die Pensionen und private Krankenversicherung der Beamten finanziert werden, sie selbst aber gerade so über die Runden kommt. Wenn sich ein Ronaldo privat versichert, dürfte das nicht so kritisch aufgefasst werden.
Also die Beamten sollte man aus diesem Kontext vielleicht mal Ausklammern weil diese unbegründete Hetzte kann man sich wirklich sparen.
Vor 15 Jahren hat im Berliner Stadtbezirk Spandau die Angestellte Sachbearbeitung 30% mehr netto verdient als die verbeamtete Sachbearbeitung in gleicher Position. Erfahrung aus dem Bekanntenkreis. (Angestellte)

Die Beihilfe ist der Arbeitgeberanteil der halt nicht an die KK gezahlt wird.

Der Steuerzahler steht auch für die GKV mit gerade weil auch in den Gesundheitsfond, Finanzierungsmethode für die GKV, Steuermittel fließen. Das ist so weil in diesem Solidarischen Model alle unabhängig von ihrem Einkommen eine gute medizinische Versorgung bekommen sollen

Und die Pensionen lassen wir auch mal außen vor, da wir Rentenbezieher in die Renten Kasse einzahlen aber nur wenige Kommunen einen Pensionsfond haben in dem Rücklagen für die Pensionen gebildet werden. Aber das ist Ländern und Kommunen anzulasten und nicht den Beamten.

Mir geht diese unqualifizierte Hetzte sowas von auf den Zünder....


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03.12.2017 um 17:39
@Missesfee

Ich frage mich, wo du hier eine Hetze und dann noch eine unbegründete erkennen willst. Der zitierte Abschnitt ist lediglich eine nüchterne Betrachtung aus Sicht eines geringverdienenden Arbeitnehmers (ich habe sogar noch angemerkt, dass es nur subjektiv sein könnte).

Die Frage ist, welche Privilegien Staatsdiener in Relation zu allen anderen haben sollten bzw. was man rechtfertigen kann. Wären z.B. alle in der GKV (oder in der Rentenversicherung) stellte sich diese Frage nicht. Den Beamten kann man ohnehin nichts anlasten, wenn dann dem System.

Wenn du Interesse an einer inhaltlichen Diskussion hast, dann gerne. Dieser Thread ist aber dann nur ein Randbereich und wir müssten einen finden, der besser passt.


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