Seitenwechsel

Ich habe mich manches mal über das Verhalten einiger Bekannter geärgert. Ich war so wütend über sie, daß ich ihnen gerne eins ausgewischt hätte. Das blieben allerdings nur Gedanken und ungute Gefühle.
Ich redete mir ein sie seien böse, denn ihr Verhalten, oder das gefühlte Verhalten mir gegenüber war nicht in Ordnung, so glaubte ich.

Nun frage ich mich gerade, ob es nicht anmaßend ist, jemanden zu bewerten oder zu verurteilen. Ich selbst habe festgestellt, daß ich mich veränderte und zu dem wurde, was ich an den anderen nicht mochte. Es macht mich krank und verändert mich. Ich will diesen Seitenwechsel auch nicht vollziehen.

Niemand ist nur böse. Wenn man verurteilt, dann wird man genau so?
Aber ich möchte verstehen.
Diese Menschen mögen für mich vielleicht an Wichtigkeit verloren haben, was die Nähe zu ihnen angeht, aber an Wichtigkeit für das Verstehen haben sie gewonnen.
Niemand ist nur schlecht. Einem anderen zeigt er wieder eine ganz andere Seite.
Um jemanden aber verstehen zu können benötigt man Wahrheit.
Wenn mir also daran gelegen ist, diese Beziehung wieder zu erfüllen oder gegebenenfalls ganz zu beenden, dann gibt es nur diesen einen Weg.

Ich merke aber selbst, daß ich wohl zu feige bin, ihn in aller Konsequenz zu gehen. Mir bleibt also nur das weiterwurschteln wie bisher.

So, was will ich damit jetzt eigentlich aussagen?
Man sollte sich nie anmaßen, jemanden zu verurteilen!?
Man sollte nie vergessen in den Spiegel zu schauen?

Es gibt kein gut oder böse. Wenn andere über einen Urteilen hat man auch das Recht es ihnen gleich zu tun wie ich finde. Du kannst keinen Seitenwechsel vollziehen das ist nicht Star Wars mit Heller oder Dunkeler Seite alles hängt irgendwie wohl zusammen.
Eine komplexe Persönlichkeit hat in den meisten Fällen eine Licht und eine Schatten Seite. Wenn du jemanden hasst musst du dich nicht zusammenreißen, stehe zu deinem Hass und gehe der Person aus dem Weg. Die Gedanken sind nämlich frei und sollange sie nicht zu Taten werden gibt es nichts wofür du dich Schämen musst.

Habe auch einen Bekannten der immer mit ofenen Mund isst und auch immer während des sprechen komischen Geräusche macht,und seit ich ihm das (höflich) gesagt habe macht er das noch viel mehr.
Und dafür "verurteile" ich ihn und hab dabei auch kein schlechtes gewissen.

Negatives Denken führt zu negativem Sein.
Man sollte sich stets selbst prüfen, ob man in diese Schiene gerät.

Als Überprüfungsansatz:

Man soll von anderen Menschen immer so reden als ob sie mit im Raum wären, rede nicht schlecht über andere, denn das führt letztlich nur übler Nachrede, üblen Gedanken und negativen Gefühlen.

Das bringt einem selbst garnichts, es mag zwar ein Grundbedürfnis vieler Menschen zu sein zu lästern, aber auf Dauer fühlt sich niemand wohl damit.

Ja aber wenn ich jemanden bitte etwas sein zu lassen und ab diesem Zeitpunkt macht derjenige es noch mehr?

The Secret, was meinst Du wie ich schon getobt habe. Es war befreiend für mich. Aber wohler wäre es mir gewesen, wenn ich gar nicht erst ausgerastet wäre.

Zawaen, sehe ich auch so. Aber wo fängt das Lästern an? Im nachhinein fühle ich mich auch manchmal so bei einigen Sachen, die ich sagte. Man kann aber nicht alles mit sich allein abmachen. Wenn mich etwas belastet, dann habe ich schon das Bedürfnis es raus zu lassen. Tja, es ist wohl immer die Frage, wie man es tut. Und da hast Du mit Deiner Aussage wohl vollkommen Recht. Alles andere fällt wohl immer auf einen selbst zurück. Vor allen Dingen auch, wenn man sein eigenes Verhalten reflektiert. In der Beziehung scheinen jedoch einige Menschen blind zu sein.

@xxmysteryxx

Im günstigsten Falle würde ich mich von diesem Menschen fern halten. Diese Situation ist aber nicht in jedem Falle machbar, wenn ich da z.B. an Arbeitskollegen oder Schulkollegen denke.
Da muß man sich dann wohl versuchen, Hilfe von anderer Stelle zu holen.
Ich konnte es damals allerdings auch nicht. Das ist immer leicht gesagt.

Naja die Person ist aber mein Vater

Nur weil andere zu schwach sind diese Negativität zu erkennen und zu unterlassen, sollte man dennoch selbst stark sein und man fühlt sich einfach deutlich besser damit.
Dein denken verändert sich durch dein Denken, das ist wie ein Muskel, der verändert sich auch durch Aktivität.
Wenn man sich von Dreck ernährt wird der Körper irgendwann krank, wenn man seine Seele durch negative Gedanken ernährt, wird die Seele krank.

Na ja, wenn du in anderer Leute Threads nichts anderes schreibst, als dass es eine Million Dinge gibt, die dich mehr interessieren, anstatt einfach gar nichts zu schreiben, brauchst du dich nicht zu wundern, wenn sich andere Leute nicht dafür interessieren, was du denkst und willst. Du kennst doch bestimmt den Spruch mit dem Hineinrufen in den Wald ...
Vielleicht möchte dir dein Vater sanft zu verstehen geben, dass du dich und deine Wünsche zu wichtig nimmst ;) Vielleicht freut er sich sogar, endlich einen Weg gefunden zu haben, dich zu nerven ;)

@ Xmystery

Du verurteilst deinen Vater weil er mit offenem Mund redet? O.o

Das wird ja immer schwieriger. Reden und Ruhe bewahren ist da wohl die beste Möglichkeit.
Ich weiß ja nicht, was er tut oder sagt. Aber ich kann aus Erfahrung sagen, daß auch die eigene Sichtweise sich im Laufe der Zeit verändert, vielleicht versuchst Du sein Verhalten mal aus seiner Sicht zu betrachten.

Ach ja, das war ja das mit dem Essen. Vielleicht will er Dich nur provozieren und er ärgert Dich gerne. Vielleicht bist Du ja ausgesprochen putzig für ihn, wenn Du Dich aufregst.

Hallo Maat,

kann deine Gefühle sehr gut nachvollziehen, ich bin im Moment auch in einer großen Enttäuschung und Verletzung gefangen, was natürlich Wut/Hass demjenigen ggü. zur Folge hat, ich möchte das auch nicht, aber gegen Gefühle kann man nichts tun, sie gehören dazu, und es nur richtig diese auch rauszulassen, sonst bekommst du irgendwann Magengeschwüre...

ich hatte erst gestern mit dieser Person einen bösen Streit, ich fühle mich von ihr hintergangen, veräppelt und genervt, allein die laute Stimme und das Gesicht sind mir im Moment dermaßen zuwider, ich hab ihr gestern alles ins Gesicht gesagt, was ich von ihr halte und sie kann das gar nicht nachvollziehen, weil "andere" das nicht von ihr sagen würden...aber ich habe es so empfunden bzw. es ist die Wahrheit, ich bin ja selbst mein bester Zeuge...jedoch hatte ich mit dem Mädel in der Anfangszeit, auch schöne Momente und damals hab ich sie von einer ganz anderen Seite kennengelernt, und nur weil es jetzt nicht mehr so ist, heißt es ja nicht, das es diese Seite von ihr nicht mehr gibt..

ich versuche immer den anderen auch zu verstehen, aber in diesem Fall hab ich es regelrecht als dermaßen ungerecht von ihr empfunden, weil ich ihr nie etwas getan habe...daher enttäuschung über diese Art von Charakter und Wut...

ich nehme mir jetzt erst mal kurzen Abstand zu der Sache, und dann werde ich versuchen mit der Person neutral wieder umzugehen (wir sind eben auch Kollegen), vielleicht rede ich auch nochmal ruhig mit ihr und ich bin auch kein Mensch, der ewig
nachtragend ist..

ich glaub immer an das Gute in jedem Mensch, Verzeihen ist auch so ne Sache, die nicht jeder kann, aber wenn du es kannst, fühlst du dich selbst auch besser, Hass auf Dauer ist auch nicht gut und kann an dir fressen...ich versuch immer in möglichster Harmonie mit meinen Mitmenschen zu leben, und ich sag wenn jemand solche Unzulänglichkeiten hat, kann ich nichts dafür und damit muss er zurechtkommen

Verurteilen für alle Zeiten :) ist schwierig, denn Menschen sind vielschichtig und können sich auch ändern....

@Puschelhasi:
Ich verurleile ihn weil er seit ich ihm gesagt habe was mich nervt er es noch öfters macht ,und ich glaube er macht das mit absicht.

@mellimausxx

Das kann ich gut nachvollziehen. Allerdings bin ich wohl eher der Typ, der sein Herz nicht direkt auf der Zunge trägt. Ich habe vielleicht auch etwas längere Verarbeitungszeiten, aber das ist manchmal auch nicht verkehrt.
Mit ein wenig Abstand betrachtet, kann man manches noch besser überblicken.

"Ja aber wenn ich jemanden bitte etwas sein zu lassen und ab diesem Zeitpunkt macht derjenige es noch mehr?"

Ich würde mir auch nicht von meiner Tochter sagen lassen, was ich tun und lassen soll. Das würde vermutlich auch bei mir in einer Trotzreaktion enden ;) Na ja, vermutlich noch ein paar Jahre und du kannst ausziehen ...

Ich wohne ja eh nicht bei ihm sehe ihn nur jedes 2 wochenende, aber ich will ihm nich vorschreiben was er tun soll ich wollte ihm nur sagen das es mich stört.

Nun es gibt durchaus Menschen die mich einzig und alleine schon wenn ich von ihnen höre so dermaßen zum kochen bringen das man ein Ei auf meiner Stirn braten könnte. -.-
Allerdings verleiht einen dieses Denken auch Energie. Ich habe in der siebten Klasse in einem Fach mal nur so ehrgeizig gelernt damit ich später die Betroffene Person mit meiner Überleistung mobben konnte. Es hat also auch Vorteile.

@the Secret
Das kenne ich auch, daß man in solchen Momenten dann noch einen Adrenalinschub bekommt. Für eine ganze Zeit fühlt man sich dann stark, aber bei mir ist es dann wieder abgeflacht. Vielleicht sollte man sich die Stärke aus anderen Gefühlen ziehen.

Bei mir war es damals so, daß ich gemobbt wurde. Ich konnte nicht darüber reden und fühlte mich irgendwie ein bißchen fremdbestimmt. Ich habe funktioniert. Ich habe gearbeitet, manchmal wie blöd, nur um auch dem Kontakt zu anderen aus dem Weg zu gehen und um mich mit der Arbeit von allem anderen abzulenken. Es war für mich fast wie eine Art Flucht in die Arbeit. Ich konnte nicht Gelassen sein. Zu Hause war ich allein, ausgepowert und völlig leer. Es ist manchmal schon merkwürdig, wie man einfach nur funktionieren kann.

Rückwärtsblickend würde ich bald sagen, daß ich durch meine negativen Gefühle gelebt wurde, aber nicht wirklich gelebt habe. Wirklich leben und erleben kann man vielleicht nur durch positive Gefühle.