Was ist bedingungslose Liebe?

sincerely schrieb:Dabei wollen wir doch nur für unsere Eigenschaften und unserer Einzigartigkeit geliebt werden.

Ja, das wollen wir.
Doch wie soll unser Gegenüber unsere Eigenschaften und unserer Einzigartigkeit erkennen? Doch nur durch das, was wir bewusst und unbewusst von uns mitteilen. Unser Gegenüber kann ja nicht unsere Gedanken lesen. Deswegen ist er darauf angewiesen, unsere Kommunikation zu verstehen und zu interpretieren.
M.a.W., die Menschen lieben uns nicht wegen unseres Charakters, sondern für das, was sie für unseren Charakter halten.

@So.What

BH-Grösse oder PS-Zahl waren bei mir nie Auswahlkriterien.

sincerely schrieb:Dabei wollen wir doch nur für unsere Eigenschaften und unserer Einzigartigkeit geliebt werden.

Versteh mich nicht falsch, aber deine Erwartung ist anmaßend, ja gleichsam narzisstisch. Warum sollte dich jemand wegen deiner Einzigartigkeit lieben? Weil du du bist? Weil ich ich bin?

Warum sollte Euch überhaupt jemand lieben?

@Doors
Hab ich mir fast gedacht :).

Mich überraschen diese Kriterien nicht. Scheinen sie doch von sehr vielen Menschen als wichtig erachtet zu werden. Wieso das so ist verstehe ich auch nicht, aber das es so ist, schockiert mich jetzt weniger.

@sincerely

Ich kenne das Gefühl des Verliebtseins nur zu gut. Letztlich ist es aber nichts anderes als ein Resultat neurochemischer Aktivitäten im zerebralen Kortex. Und es geht vorbei. Manchmal mit der Zeit, manchmal aus Enttäuschung.

"Meine Zuneigung zu Dir ist nichts anderes als ein Resultat neurochemischer Aktivitäten im zerebralen Kortex."

Ich bevorzuge dann doch das gute alte "Ich liebe Dich!"


Und ich dachte immer, ich sei hier der Unromantiker.

bedingungslose Liebe ist krank. gar nicht gut

@Tussinelda

Wenn man eine Person liebt vom Herzen ich weiß nicht ob du das Gefühl kennst,weil wenn du es kennen würdest dann wäre es so glaub mir :)

Manchmal wünsche ich mir für Allmy ein Modul zur Text-Dechiffrierung.

Bedingungslose Liebe ist zum scheitern verurteilt...ich spreche da aus eigener Erfahrung...mein Exfreund hat mir keine Freiräume gelassen ... weder durfte ich mich mit Freunden, Freundinnen treffen, noch durfte ich telefonieren, er kontrollierte bzw. hat immer mein Telefon kontrolliert. WENN wir mal uns nicht sahen, rufte er mich an und wollte genau wissen was ich mache...ich durfte noch nicht einmal auf Toilette gehen ohne das er mit ging und draußen wartete.

Ich hätte fast viele Freunde durch die Beziehung verloren zum Glück habe ich es gemerkt und mich getrennt. Ich bin doch keine Gefangene....

In einer Beziehung braucht man auch seine Freiheiten. Vielleicht habe ich eine Falsche Ansicht wie man eine Beziehung führt, aber wer damit nicht klar kommt hat gelitten. Ich sehe das so : Man muss sich nicht jeden Tag sehen, schreiben oder telefonieren/skypen...und sollte ich irgendwann mal mit meinen noch nichtvorhandenen Partner zusammen ziehen, sollte auch jeder sein eigenen Rückzugsmöglichkeiten haben, klar gemeinsames Wohnzimmer, Küche und Schlafzimmer, aber eben halt noch zwei Zimmer was sich jeder individuell einrichten kann und wo man sich einfach mal zurückziehen kann wenn alles zu viel wird. Ich mag es halt nicht wenn man von seinem Partner in die Schranken gewiesen wird und sich wie im Gefängnis verhalten muss.

@Dini1909
Dann hatte dein Ex ja eher viel zu viele Bedingungen an dich und wollte dich zu jemandem machen, der du nicht bist? Das würde ich eher als zwanghafte "Liebe" bezeichnen. Ganz klar war es scheiße von ihm dich zu drängen.

Ich z. B. will so eine enge Beziehung führen. Genau wie mein Mann. Also passt es super. Wir wollen beide keine Freiheiten in dem Sinne haben. Weil wir uns nicht gefangen fühlen, sondern einfach diegleiche Einstellung haben. Ok gut...auf Toilette gehen wir dann doch alleine und kontrollieren tut keiner von uns etwas. Aber ansonsten sind wir jede freie Minute zusammen. Könnte mir anders eine Beziehung nicht vorstellen. Käme aber auf der anderen Seite auch nie auf die Idee, mir meinen Partner "zurecht zu biegen".

Ich glaube nicht, dass es richtige oder falsche Arten gibt eine Beziehung zu führen :). Am wichtigsten ist immer, dass beide (oder alle drei, vier, fünf...) sich einig sind.

Schon oft gepostet, aber weil alte Leute sich ständig wiederholen:

Eifersucht ist die Angst vor dem Vergleich. Sie/er könnte jemanden finden, der/die besser ist als ich. Besser aussieht, mehr Geld hat, besser im Bett ist oder netter zu den Kindern. Statt darin, in dieser Konkurrenzsituation, einen Ansporn zu sehen, selbst "besser" zu werden, und sich der Konkurrenz zu stellen, verweigert man sich dieser praktischen Kritik des Partners, in dem man eifersüchtig ist, was im Extremfall dazu führen kann, den Partner von der Aussenwelt abzuschotten, in dem man ihn einsperrt, ihn aber wenigstens permanent in seinem sozialen Umgang kontrolliert. Dann wird Eifersucht zu einem Wahn, der Beziehungen und Menschenleben zerstört.

Habe ich die nötige Stärke, mich der Konkurrenz zu stellen, mich, um im Wirtschaftsbild zu bleiben, dem Markt zu stellen, weil ich besondere Qualitäten habe, Alleinstellungsmerkmale, die meine Kunden an mir schätzen, ich leistungsstark, wartungsarm und günstig im Preis-Leistungs-Verhältnis bin, darüber hinaus innovativ und kreativ, dann macht mir die Konkurrenz keine Angst. Dann stelle ich mich mit Freuden dem Wettbewerb, weil ich daraus nur lernen und letztlich profitieren kann. Natürlich hat auch mein Partner etwas davon: Freiheit. Die Freiheit der Wahl - und den Anspruch auf meine Weiterentwicklung.

Ich schätze meinen Partner, in dem ich ihm vertraue, ihm die Freiheit zur Entscheidung überlasse.

Das Schöne an einer freien und gleichberechtigten Beziehung ist nach meinen Erfahrungen aus gut 22 Jahren: Die Verbindung ist um so enger, je offener sie ist. Das klingt paradox, ist aber so. Je länger die Leine, desto treuer der Hund. Weil der Hund weiss, was er an seinem Herrchen/Frauchen hat. Katzen brauchen überhaupt keine Leine. Sie kommen und gehen, wann sie wollen. Sie kommen zurück, weil sie Dich lieben. In über zwanzig Jahren hat es keine Aussenbeziehung geschafft, die Binnenbeziehung zu irritieren - und in über zwanzig Jahren haben wir als Aussenbeziehung die Binnenbeziehungen anderer stets respektiert, nie in Frage gestellt. Das geht, wenn man weiss, dass Menschen frei sind.

Der Grundsatz einer Beziehung bedeutet: Klarheit und Gemeinsamkeit in den wesentlich Fragen. Dazu bedarf es einer Menge Diskussionen und Kompromisse. Wenn sich beide Partner entschliessen, eifersüchtig zu sein, dann ist das ebenso in Ordnung, wie es in Ordnung ist, wenn sie beide auf Eifersucht verzichten. Sonst ist es keine gleichberechtigte Beziehung, sondern sie hat einfach einen Interessenskonflikt und ein Machtgefälle. Das ist dann schlecht für alle Beteiligten.

kleinundgrün schrieb:Ja, das wollen wir.
Doch wie soll unser Gegenüber unsere Eigenschaften und unserer Einzigartigkeit erkennen? Doch nur durch das, was wir bewusst und unbewusst von uns mitteilen. Unser Gegenüber kann ja nicht unsere Gedanken lesen. Deswegen ist er darauf angewiesen, unsere Kommunikation zu verstehen und zu interpretieren.
M.a.W., die Menschen lieben uns nicht wegen unseres Charakters, sondern für das, was sie für unseren Charakter halte

Da hast du wohl Recht.

KillingTime schrieb:Versteh mich nicht falsch, aber deine Erwartung ist anmaßend, ja gleichsam narzisstisch. Warum sollte dich jemand wegen deiner Einzigartigkeit lieben? Weil du du bist? Weil ich ich bin

Was... weil ich, ich bin ?
Ich hab gedacht man sagt , "Ich liebe dich" ?!

Wie auch immer....

Ich wollte damit sagen, dass Jeder Mensch etwas an sich hat, was ihn einzigartig macht , oder hast du einen Klon ?
Wenn du dich in Jemanden verliebst, dann doch auch deswegen , weil du bestimmte Eigenschaften an ihm schätzt und diese ihn in deinen Augen einzigartig machen.


Ich hab es schon einmal erlebt, dass ich nur solange für Jemanden interessant war , bis ich etwas von ihm abgelehnt habe, weil ich mir selbst treu bleiben wollte.
Eine bedingungslose Liebe, stellt aber keine Bedingungen und deswegen akzeptiert man die Person die man liebt so wie sie ist, mit seinen guten und schlechten Eigenschaften.

Denkst du nicht, du hast es verdient geliebt zu werden ?

KillingTime schrieb:Ich kenne das Gefühl des Verliebtseins nur zu gut. Letztlich ist es aber nichts anderes als ein Resultat neurochemischer Aktivitäten im zerebralen Kortex. Und es geht vorbei. Manchmal mit der Zeit, manchmal aus Enttäuschung

Deine Meinung. :ok:

Doors schrieb:"Meine Zuneigung zu Dir ist nichts anderes als ein Resultat neurochemischer Aktivitäten im zerebralen Kortex."

Doors schrieb:Und ich dachte immer, ich sei hier der Unromantiker

Ist der Regenbogen weniger schön, wenn man weiß, er besteht aus in durch die Sonne in Spektralfarben zerlegten Wasserdampf? ;) Ich denke, nicht :D

Wikipedia: Unweaving the Rainbow

Alles ist abhängig von Angst

@PrinzessinPi
Bedingungslose Liebe ist abhängig von Angst? Und alles andere auch? o.O Erläutere deine Aussage! :D

@Truth_Finder

Liebe gehört keinem, sie fordert und sie nimmt nicht, sie ist eigentlich gar nicht vorhanden..denn wenn man liebt existiert man nicht mehr..man IST
dann erst wird man dem anderen das geben was er braucht und nicht das was er sich wünscht..

wie schwer es aber ist danach zu leben und zu handeln...wissen wir wohl alle selbst;)

@sanatorium
Sehr gern. Ängste die in jedem ( oder sagen wir mal in vielen ) vermutlich verankert sind : Angst vor Verlust (Menschen,Geld,Materielles,Prestige,Leben), Angst vor Schmerz (physisch, Enttäuschungen,Verlust wieder , Bloßstellung etc) , Angst vor Einsamkeit , Angst vor dem Aelterwerden, Angst vor dem "etwas verpassen " uuuund so weiter ... Diesen Ängste wirken wir quasi mit allem was wir tun entgegen.

Wir pflegen stetigen Kontakt mit den Leuten , die wir lieben , da wir dies genießen und sie deshalb nicht verlieren wollen. Wir legen Geld auf der Bank an, investieren in Autos Häuser Gold aus Angst unser Geld koenne zb an den Staat gehen oder aber einfach geklaut werden.. Wir schließen unser Haus ab , weil wir Angst um unser Gut haben , wir versuchen uns in der Öffentlichkeit gesittet und normal darzustellen , um nicht "anders" zu wirken , wir passen auf , dass wir nicht fallen oder in gefährliche Situationen gelangen damit wir uns nicht verletzten (da wir Angst haben) , wir verstellen uns haeufig aus Angst , nicht akzeptiert zu werden , wir kaufen Anti-aging creme , gehen trainieren und faerben unsere Haare um ja nicht unser echtes Alter preiszugeben , wie reisen um die Welt und probieren die verruecktesten Sachen aus , aus Angst am Sterbebett etwas vermisst zu haben etc. Alles laeuft auf Angst hinaus. Dies hier waren nur Beispiele und trotz meiner ständigen Verwendung der 1. Person Plural muss ich natürlich sagen dass diese Aengste nicht objektiv übertragbar sind und jeder sich anders verhält doch frag dich mal im Alltag , warum du das eigentlich gerade tust. Warum arbeitest du in diesem Scheiß Büro mit dem gemeinen Chef und den staendig schlecht gelaunten Mitarbeitern? Ist es weil du Angst davor hast, kein Geld mehr zu haben? Oder in der sozialen Wendeltreppe abzusteigen? Als Hartz 4 Empfaenger zu enden?

Alles läuft auf eine gewisse Angst hinaus. Ich moechte mit diesen Punkten auch keine anti aging Creme oder unzufriedene Arbeiter kritisieren , was womöglich den Anschein macht. Es ist ganz normal und menschlich , dass wir (und das ist glaube ich auf jeden übertragbar) gegen unsere Ängste arbeiten .

Bei der bedingungslosen Liebe bin ich mir nicht sicher , ob sie immer nur aus Angst resultiert. Lass mich darüber noch eine Weile nachdenken . Aber bis dahin ein Buchtipp : Fromm , die Kunst des Liebens. Dort zeigt er die verschiedensten Arten der Liebe auf und behandt auch die ungesunde Form des Liebens , welche definitiv aus Angst entsteht!

Ich liebe bedingungslos nur meinen Fußballverein und sonst ist es auch niemand wert von mir geliebt zu werden... Ich habe niemals auch nur irgendeine Art von Liebe durch Menschen erfahren, erst recht nicht partnerschaftlich, denn wer will schon jemanden "lieben", der asexuell ist? Liebe zwischen Menschen ist doch eh nur mit Sex verknüpft, nein danke, da bleibe ich lieber bei meinem Fußballclub, den ich, wie gesagt, wirklich bedingungslos liebe - und der mich auch NIE enttäuschen kann oder verraten kann!
Denn genau das ist doch, was bedingungslose Liebe ausmacht - also für mich - wenn man all seine Gefühle jemandem schenkt mit dem absoluten Wissen, dass derjenige einem niemals etwas schlechtes tut. Und das geht ausschließlich mit einem Fußballclub!