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Wir müssen wütend werden! - Wehrt euch!

864 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Nwo Alex Johnson Bankier ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Wir müssen wütend werden! - Wehrt euch!

20.06.2009 um 14:13
@souljah
Zitat von souljahsouljah schrieb:kümmerst du dich denn großartig um menschen, welche dir fremd sind? scherst du dich besonders um die vielen millionen menschen die auf der flucht sind, hungern und keine perspektive für die zukunft haben (diese würden garantiert und ohne zu zögern in die brd kommen und dankbar sein)? ich meine natürlich abgesehen von mitleidsbekundungen, die du auch wahrscheinlich ernst meinst.
Ja ich kümmere mich darum, auf meine art uns weise weil ich weiss wie es ist wenn sich neimand um einen sorgt wenn man politisch oer wegen seiner herkunft verfolgt wird und man versucht die geschichte seiner abstammung zu zerstören...

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20.06.2009 um 14:16
@Lazarus2000

sicher sehe ich das. und ich stehe ebenfalls so einigen entwicklungen sehr skeptisch gegenüber. ich bin mir sogar verdammt sicher, dass politiker gewisse dinge noch bereuen werden.

da kann ich jafrael nur zustimmen, es ist eine berechtigte schilderung der realität.

ich kann mich nur wiederholen, ich sehe durchaus das einiges in die falsche richtung läuft. auch ich halte die meisten politiker für schaumschläger.

aaaber wir alle hier können in die politik gehen, uns ehrenamtlich betätigen, menschen aufklären und sensibilisieren für politik.

oder mal anders.. vllt verstehe ich ja manche hier falsch! was ist eure alternative? wie kann man das alles mit einem ruck verändern?


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20.06.2009 um 14:17
@AnZe

und wie ist jetzt dein vorschlag. jammern können alle. oh denen geht es schlecht, wie ist aber eure ultimative lösung aller probleme auf dieser welt? regeln, wertverteilung, machtverteilung, wer soll sagen wos lang geht? denkst du wirklich das es möglich ist alle menschen unter einen hut zu bringen das alle nett zueinander sind? wenn ja, wie?


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20.06.2009 um 14:27
@kornclown
ein herrschaftsloses system ist doch ein schöner visionärer traum - - rundlage nur eines: behandle andere so, wie du selbst behandelt werden willst - oder anders

tue was du willst - aber schade niemandem


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Wir müssen wütend werden! - Wehrt euch!

20.06.2009 um 14:29
@chaos86

respekt! ..find ich super. ich glaubs dir.. aber du wirst zugeben müssen, dass du dahingehend eher zu einer minderheit gehörst.. leider!


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20.06.2009 um 14:32
@souljah

Danke^^
Ja leider, "vorerst" man muss den Leuten zeigen, begreiflich machen was die Sache ist. Nur durch die erknenntis das es vielen Schlecht geht, und einigen fällt es nichtmal auf. Man muss helfen solange man dazu im stande ist


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20.06.2009 um 14:34
@chaos86
ja es bedarf der geduld .. . .


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20.06.2009 um 14:35
@kiki1962

Genau,
Geduld, Hingabe, und vertrauen darauf das man was bewegen kann.

Hast schön gesagt


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20.06.2009 um 14:36
@chaos86

ha! man man man.. wir sind im prinzip gar nicht soo weit auseinander mit unseren meinungen und einstellung! egal wie, man muß einfach aktiv sein und etwas positives tun. jeder auf seine weise...

das ist gut. ich habe nämlich ein grosses problem mit menschen, die sich gemütlich zurücklehnen und nichts für die allgemeinheit tun. bzw das wäre mir noch relativ egal, allerdings sind genau diese typen in der regel, die ersten die schreien und alles ändern wollen. weißte!?


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20.06.2009 um 14:37
@chaos86
was länger wirkt ist überlegter, hat struktur - -


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20.06.2009 um 14:45
@kiki1962
@souljah
Zitat von souljahsouljah schrieb:das ist gut. ich habe nämlich ein grosses problem mit menschen, die sich gemütlich zurücklehnen und nichts für die allgemeinheit tun. bzw das wäre mir noch relativ egal, allerdings sind genau diese typen in der regel, die ersten die schreien und alles ändern wollen. weißte!?
Fast so schlimm wie das was wir ändern sollen.
Ich weiss woraf du dich beziehst.
Sie sind kaum besser, verbirngen dan Tag im Sofa, schlürfen Bier oder sehen weg,
sie wollen es nicht begreifen weil die aufgetischte Lüge doch so gemütlich und einfach ist.


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20.06.2009 um 14:51
@kiki1962

genau das ist auch meine einstellung. behandle deinen nächsten wie du behandelt werden willst.

herrschaftslos ist ja gut und recht nur ist dann das chaos vorprogrammiert wenn alle bestimmen wollen. zu viele köche verderben den brei.

die heutige welt braucht doch richtlinien sonst herrscht anarchy ( ;-)herrscht) und dann kann man die menschheit vergessen.


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20.06.2009 um 14:55
@chaos86

yeah.. jetzt sind wir auf einer wellenlänge! ich assoziiere irgendwie automatisch, diese art von menschen, mit den rufen nach einer revolution usw. deswegen war ich erst mal anti..

cool. hätte nicht gedacht, dass wir eigentlich einer meinung sind. hat sich das aufgeklärt.


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20.06.2009 um 14:56
@chaos86

danke für deine antwort.


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20.06.2009 um 15:50
hier mal was zum nachlesen - und grübeln . .
Im düstern Auge keine Träne,
Sie sitzen am Webstuhl und fletschen die Zähne:
"Deutschland, wir weben dein Leichentuch,
Wir weben hinein den dreifachen Fluch -
   Wir weben, wir weben!

Ein Fluch dem Götzen, zu dem wir gebeten
In Winterskälte und Hungersnöten;
Wir haben vergebens gehofft und geharrt,
Er hat uns geäfft, gefoppt und genarrt -
   Wir weben, wir weben!

Ein Fluch dem König, dem König der Reichen,
Den unser Elend nicht konnte erweichen,
Der den letzten Groschen von uns erpreßt
Und uns wie Hunde erschießen läßt -
   Wir weben, wir weben!

Ein Fluch dem falschen Vaterlande,
Wo nur gedeihen Schmach und Schande,
Wo jede Blume früh geknickt,
Wo Fäulnis und Moder den Wurm erquickt -
   Wir weben, wir weben!

Das Schiffchen fliegt, der Webstuhl kracht,
Wir weben emsig Tag und Nacht -
Altdeutschland, wir weben dein Leichentuch,
Wir weben hinein den dreifachen Fluch -
   Wir weben, wir weben!"
Ab Mitte des 18. Jahrhunderts wurde das Augsburger Weberhandwerk zunehmend durch die Konkurrenz von in- und ausländischen Billiganbietern bedroht.

Der schlesische Weberaufstand von 1844 war weder der erste Weberaufstand in der Region des Eulengebirges, noch der heftigste. Bereits 1785/1786, 1793 und 1798 hatte es teils größere Aufstände gegeben. Die Besonderheit des Aufstandes von 1844 lag in der Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit, die er erzielte. Zeitgenössische Publikationen und Literatur verarbeiteten und diskutierten das Thema ausgiebig.
von heinrich heine - -

aus wiki

und was lehrt uns das - es gab keine fortschritte, sondern nur verschlimmerungen . .


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20.06.2009 um 22:58
naja was für filme wir anguggen und was für sachen wir anziehen entscheiden wir ja doch in einer weise selbst

es gibt ja so viel kleidung und so viel filme :D und da bleibt es uns überlassen was wir davon nehmen .... (auch wenn das jetzt irwie bescheuert klingt :D )

aber im endeffekt hast du irwie recht
und natürlich sind krieg und morde und so schlimm
aber ich glaub kaum das das jetzt was bringt wenn leute auf die straßen gehen und was herausschreien

@chaos86


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21.06.2009 um 11:16
Ich finde das hier einige positiver denken sollten, ich weiß das dass system und die Politiker ungerecht sind, aber wahr das Leben jemals gerecht??

Das Leben ist hart und ungerecht, leider...

Doch einige sind hier der meinung das man ein anderes System schaffen muss, es dürfte kein system geben, keine Politiker, kein Geld, jeder Mensch sollte auf eigenen Beinen stehen, frei in der natur leben und nicht auf andere angewiesen sein, das wäre das wahre Leben im Paradies, das wäre die Freiheit, wenn kein anderer mehr über das Volk herrscht...

Revolution hin oder her, ich habe schon selber mal so ein thread gestartet, doch jetzt habe ich erkannt, das man nicht so negativ denken sollte, wenn hier jemand eine Revolution starten möchte, DANN TU ES DOCH, aber in allmystery wirst derjenige/diejenige nicht viele Anhänger finden, die es ernst meinen.

Ich habe hier schon so viele Threads über revolution gelesen, da hätte schon längst eine stattfinden müssen, da sieht man wie ernst die Leute das meinen...


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21.06.2009 um 11:39
@kornclown
das setzt einfach ein anderes bewusstsein voraus: ich bin teil einer gesellschaft - und da ich möchte, dass es mir an nichts mangelt an dem was man zum leben braucht - möchte ich das auch für andere, denn dann hört dieses priviligiert sein auf - prestige-objekte braucht man nicht mehr -

das dauert - sei getröstet - -


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21.06.2009 um 15:56
Hach Heinrich Heine...

Wir Bürgermeister und Senat,
Wir haben folgendes Mandat
Stadtväterlichst an alle Klassen
Der treuen Bürgerschaft erlassen.

Ausländer, Fremde, sind es meist,
Die unter uns gesät den Geist
Der Rebellion. Dergleichen Sünder,
Gottlob! sind selten Landeskinder.

Auch Gottesleugner sind es meist;
Wer sich von seinem Gotte reißt,
Wird endlich auch abtrünnig werden
Von seinen irdischen Behörden.

Der Obrigkeit gehorchen, ist
Die erste Pflicht für Jud und Christ.
Es schließe jeder seine Bude
Sobald es dunkelt, Christ und Jude.

Wo ihrer drei beisammen stehn,
Da soll man auseinander gehn.
Des Nachts soll niemand auf den Gassen
Sich ohne Leuchte sehen lassen.

Es liefre seine Waffen aus
Ein jeder in dem Gildenhaus;
Auch Munition von jeder Sorte
Wird deponiert am selben Orte.

Wer auf der Straße räsoniert,
Wird unverzüglich füsiliert;
Das Räsonieren durch Gebärden
Soll gleichfalls hart bestrafet werden.

Vertrauet Eurem Magistrat,
Der fromm und liebend schützt den Staat
Durch huldreich hochwohlweises Walten;
Euch ziemt es, stets das Maul zu halten.

@soujah
Wieso Gegenwehr,wenn die Kritik doch berechtigt ist...zumindest teilweise
Wenn ich austeile und krisiere muss ich auch in der Lage sein mich mit Kritik auseinanderzusetzen und mich mitunter selbst zur Sau machen.
Ich kann mit einer feinen Klinge antreten oder auch wild mit nem Säbel draufschlagen,ersteres ist weitaus ästhetischer,aber die Option böser wilder Kerl hat auch was für sich.
Geschmiedet wurde ich auf ellenlangen Plenumssitzungen diverser autonomer militanter und nichtmilitanter Gruppen wo sich mitunter eine Nacht lang mit Zähnen und Krallen um die Verwendung des Wortes "und" oder "oder" in einem Flugitext gestritten wird,lautstark,böse zischend,hämisch und geifernd wirft man sich gegenseitig konterrevolutionäres Gebären,Sexismus,patriarchales Mackertum,Stalinotendenzen und reformatorisch-bürgerliche Allüren vor bis man schliesslich zu einem Konsens kommt.
Dort lernt man streiten,dort lernt man auch Selbstkritik bis zur Totalentblössung.
Ich räume ein das diese Praxis für sensible Seelen eine Tollschocktherapie darstellt...allerdings...das kann man auch mir nicht vorwerfen,die Kritik bleibt bei der Sache und stellt keinen Angriff auf die persönliche Integrität der Person dar.Die beleidigten Rumschmoller sind meist jene die ihr eigenes Tun unreflektiert durchziehen und zu Projektionen neigen,dazu in Kreisen sozialisiert wo Kritik durch die Blume bzw eine ganze Blumenwiese geäussert wird,oder wo hinterfotzig und bauerntrampelig zugeschlagen wird,wie z.B. im Schwabenländle,Herr Häfele und Herr Pfleiderer sind grundanständige und arbeitsame Herren die immer nett lächeln.Und wenn du Scheisse baust lächeln sie immer noch...mer sage nix...aber dreht man ihnen den Rücken zu hat sichs ausgelächelt.
Na dann doch lieber Fraktur reden

Und was Koriander da erzählt,für den bin ich eh nur ein linksradikaler Steineschmeisser und dreckstarrender Agitator auf dem geistigen Niveau einer Pampelmuse





Aufruf der EZLN für eine Internationale der Hoffnung:
"Die Hoffnung ist jene Aufsässigkeit, die Konformismus und Niederlagen ablehnt."

Subcomandante Marcos:

ERSTE ERKLÄRUNG VON LA REALIDAD

Gegen den Neoliberalismus und für die Menschheit.

"Ich bin schon gekommen,
ich bin hier schon anwesend,
ich, der Sänger.
Genießet die gute Stunde,
kommt alle hierher Euch vorzustellen,
die Ihr betrübten Herzens seid.
Ich erhebe mein Lied."
(Náhuatl-Gedicht)

An die Völker der Welt:

Brüder und Schwestern:

In den letzten Jahren hat sich die Macht des Geldes eine neue Maske über ihr kriminelles Gesicht gezogen. Über Grenzen hinweg, ohne Rücksicht auf Rassen und Hautfarben erniedrigt die Macht des Geldes die Würde, beleidigt sie die Ehrlichkeit und ermordet sie die Hoffnung. In "Neoliberalismus" hat sich das historische Verbrechen der Privilegien, Reichtümer und Straffreiheiten umbenannt, es demokratisiert jetzt das Elend und die Hoffnungslosigkeit.

Ein neuer Weltkrieg wird ausgetragen, aber jetzt gegen die gesamte Menschheit. Wie in allen Weltkriegen geht es um eine Neuverteilung der Welt.

Unter dem Namen der "Globalisierung" rufen sie zu diesem modernen Krieg, der mordet und vergißt. Die Neuverteilung der Welt besteht darin, die Macht in der Macht zu konzentrieren und das Elend im Elend.

Die Neuverteilung der Welt schließt die "Minderheiten" aus. Indígenas, Jugendliche, Frauen, Homosexuelle, Lesben, Farbige, ImmigrantInnen, ArbeiterInnen, Campesinos; die Mehrheiten, welche die weltweiten Keller bilden, stellen für die Macht entbehrliche Minderheiten dar. Die Neuverteilung der Welt schließt die Mehrheiten aus.

Das moderne Heer des Finanzkapitals und der korrupten Regierungen schreitet voran und erobert in der einzigen Art und Weise, in der es zu erobern weiß: durch Zerstörung. Die Neuverteilung der Welt zerstört die Menschheit.

Die Neuverteilung der Welt hat nur Platz für das Geld und seine Diener. Männer, Frauen und Maschinen werden gleichgesetzt in ihrer Knechtschaft und ihrer Entbehrlichkeit. Die Lüge herrscht und vervielfältigt sich in Medien und Erscheinungsformen.

Eine neue Lüge wird uns als Geschichte verkauft. Die Lüge der Niederlage der Hoffnung, die Lüge der Niederlage der Würde, die Lüge der Niederlage der Menschheit. Der Spiegel der Macht bietet uns zum Ausgleich: die Lüge des Sieges des Zynismus, die Lüge des Sieges der Unterwürfigkeit, die Lüge des Sieges des Neoliberalismus.

Statt Menschheit bieten sie uns Börsenkurse, statt Würde bieten sie uns die Globalisierung des Elends, statt Hoffnung bieten sie uns die Leere, statt Leben bieten sie uns die Internationale des Schreckens.

Gegen die Internationale des Schreckens, die der Neoliberalismus darstellt, müssen wir die Internationale der Hoffnung erheben. Die Einheit, jenseits der Grenzen, Sprachen, Hautfarben, Kulturen, Geschlechter, Strategien und Gedanken, all derer, denen eine lebende Menschheit lieber ist.

Die Internationale der Hoffnung. Nicht die Bürokratie der Hoffnung, nicht die Kehrseite, die dadurch dem so ähnlich ist, das uns zerstört. Nicht die Macht mit neuem Zeichen, in neuen Kostümen. Ein Atemzug, ja, ein Atemzug der Würde. Eine Blume, ja, eine Blume der Hoffnung. Ein Lied, ja, ein Lied des Lebens.

Die Würde ist jenes Vaterland ohne Nationalität, jener Regenbogen, der gleichzeitig eine Brücke ist, jenes Murmeln des Herzens, egal, wessen Blut es belebt, jene rebellische Ehrfurchtslosigkeit, die Grenzen, Zölle und Kriege verhöhnt.

Die Hoffnung ist jene Aufsässigkeit, die Konformismus und Niederlagen ablehnt.

Das Leben ist das, was sie uns schulden: das Recht, zu regieren und uns zu regieren, zu denken und handeln in einer Freiheit, die nicht über die Sklaverei anderer ausgeübt wird, das Recht, zu geben und zu nehmen, was gerecht ist.

Aus all diesen Gründen, und zusammen mit denen, die jenseits von Grenzen, Rassen und Hautfarben mit uns das Lied des Lebens, den Kampf gegen den Tod, die Blume der Hoffnung und den Atemzug der Würde teilen... richtet sich das Ejército Zapatista de Liberación Nacional

An alle die, die für die menschlichen Werte der Demokratie, Freiheit und Gerechtigkeit kämpfen.

An alle die, die sich darum bemühen, dem weltweiten Verbrechen namens "Neoliberalismus" zu wiederstehen, und danach streben, daß die Menschheit und die Hoffnung, besser zu werden, zu Synonymen der Zukunft werden.

An alle Individuen, Gruppen, Kollektive, Bewegungen, soziale, politische und Bürgerrechts-Organisationen, an alle Gewerkschaften, Nachbarschaftsorganisationen, Kooperativen, an alle vergangenen und zukünftigen Linken, Nicht-Regierungsorganisationen und Gruppen der Solidarität mit den Kämpfen der Völker der Welt, Banden, Stämme, Intellektuelle, Indígenas, Studierende, MusikerInnen, ArbeiterInnen, KünstlerInnen, LehrerInnen, Campesinos, Kulturinitiativen, Jugendbewegungen, alternative Medien, Umweltbewegte, Slumsiedler, Lesben, Homosexuelle, Feministinnen, PazifistenInnen.

An alle Menschen ohne Haus, ohne Land, ohne Arbeit, ohne Nahrung, ohne Gesundheit, ohne Bildung, ohne Freiheit, ohne Gerechtigkeit, ohne Unabhängigkeit, ohne Demokratie, ohne Frieden, ohne Vaterland, ohne Morgen.

An alle die, die gleich welcher Hautfarben, Rassen oder Grenzen die Hoffnung zu ihrer Waffe und ihrem Schild machen.

Und lädt sie ein zum

Ersten Interkontinentalen Treffen für die Menschheit und gegen den Neoliberalismus, das zwischen den Monaten April und August 1996 in den fünf Kontinenten nach folgendem Veranstaltungsprogramm stattfindet:

Erstens:

Kontinentale Vorbereitungsversammlungen im Monat April 1996 an folgenden Orten:

1. Europäischer Kontinent: in Berlin, Deutschland.
2. Amerikanischer Kontinent: in La Realidad, Mexico.
3. Asiatischer Kontinent: in Tokio, Japan.
4. Afrikanischer Kontinent: Ort steht noch nicht fest.
5. Ozeanischer Kontinent: in Sidney, Australien.
Anmerkung: Die kontinentalen Veranstaltungsorte können geändert werden, wenn die organisierenden Gruppen es so beschließen.

Zweitens:

Interkontinentales Treffen für die Menschheit und gegen den Neoliberalismus, vom 27. Juli bis zum 3. August 1996 in den zapatistischen "Aguascalientes" in Chiapas, Mexico mit den folgenden Grundsätzen:

Themen:

- Arbeitsgruppe 1: Wirtschafliche Aspekte dazu, wie unter dem Neoliberalismus gelebt wird, wie ihm widerstanden wird, wie gekämpft wird, sowie Vorschläge dafür, wie gegen ihn und für die Menschheit zu kämpfen ist.

- Arbeitsgruppe 2: Politische Aspekte dazu, wie unter dem Neoliberalismus gelebt wird, wie ihm widerstanden wird, wie gekämpft wird, sowie Vorschläge dafür, wie gegen ihn und für die Menschheit zu kämpfen ist.

- Arbeitsgruppe 3: Soziale Aspekte dazu, wie unter dem Neoliberalismus gelebt wird, wie ihm widerstanden wird, wie gekämpft wird, sowie Vorschläge dafür, wie gegen ihn und für die Menschheit zu kämpfen ist.

- Arbeitsgruppe 4: Kulturelle Aspekte dazu, wie unter dem Neoliberalismus gelebt wird, wie ihm widerstanden wird, wie gekämpft wird, sowie Vorschläge dafür, wie gegen ihn und für die Menschheit zu kämpfen ist.

Organisation:

Die Vorbereitungsversammlungen in Europa, Asien, Afrika und Ozeanien werden von den Komitees der Solidarität mit dem zapatistischen Aufstand, ihnen nahestehenden Organisationen und Gruppen von BürgerInnen organisiert, die am Kampf gegen den Neoliberalismus und für die Menschheit interessiert sind. Wir rufen die Gruppen aller Länder dazu auf, gemeinsam an der Organisierung und Durchführung der Vorbereitungsversammlungen mitzuwirken.

Das Interkontinentale Treffen für die Menschheit und gegen den Neoliberalismus, das vom 27. Juli bis zum 3. August 1996 in Chiapas, Mexico, staatfindet, wird vom EZLN sowie von mexikanischen BürgerInnen und Nicht-Regierungsorganisationen organisiert, die rechtzeitig bekanntgegeben werden.

Allgemeine und interkontinentale Anmerkung: Alle nicht in diesem Aufruf vorgesehenen Details werden von den entsprechenden Organisationskomitees - was die kontinentalen Vorbereitungstreffen angeht - und - bezüglich des Treffens in Chiapas, Mexico - vom interkontinentalen Organisationskomitee entschieden.

Brüder und Schwestern:

Die Menschheit lebt in unserer aller Brust, und sie bevorzugt, wie unser Herz, die linke Seite. Wir müssen sie finden, wir müssen uns finden.

Es ist nicht notwendig, die Welt zu erobern. Es reicht, sie neu zu schaffen. Durch uns. Heute.

Demokratie! Freiheit! Gerechtigkeit!

Aus den Bergen des mexikanischen Südostens
Für das Comité Clandestino Revolucionario Indígena -
Comandancia General del Ejército Zapatista de Liberación Nacional,

Subcomandante Insurgente Marcos

Mexico, im Januar 1996


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Wir müssen wütend werden! - Wehrt euch!

21.06.2009 um 15:56
Umgekehrt geschnitten, hört ein Spiegel auf, ein Spiegel zu sein und wird zu Glas. Spiegel sind da, um auf diese Seite zu blicken, Glas ist gemacht, um auf die andere Seite zu blicken.

Spiegel sind dazu da, geätzt zu werden.

Ein Glas ist da, um gebrochen zu werden... um auf die andere Seite zu gelangen...

PS ... Jenes Bild des Realen oder Irrealen, das auf so vielen Spiegeln ein Glas sucht, um es zu brechen.

.......

Dämmerung. Mexiko City. Durito durchstreift die an den Zocalo angrenzenden Straßen. Mit einem kleinen trench coat und einem schiefen Hut wie Humphrey Bogard in Casablanca gibt Durito vor, sich unbemerkt zu bewegen. Seine Aufmachung und sein langsamer Gang sind unnötig, insofern er die von riesigen Schaufenstern geworfenen Schatten entlangwandert. Schatten des Schattens, leiser Gang, schiefer Hut, den trench coat nachschleppend: so geht Durito in der Dämmerung durch Mexiko City. Niemand bemerkt ihn. Sie sehen ihn nicht; nicht, weil er gut verkleidet ist, oder wegen seines winzigen, don-quijottesken Fünfzigerjahre-Detektivoutfits, oder weil er kaum von den Müllhügeln zu unterscheiden wäre. Durito geht inmitten von Papieren, die von jenen die Dämmerung Mexiko Citys bevölkernden Windstößen hin und hergetragen werden. Aus dem einfachen Grund, daß in dieser Stadt niemand jemanden sieht, sieht niemand Durito.

"Diese Stadt ist krank", schreibt mir Durito. "Sie ist an Einsamkeit und Angst erkrankt. Sie ist ein großes Kollektiv von Einsamkeiten. Sie ist eine Sammlung von Städten, eine für jeden Bewohner, eine für jede Bewohnerin. Dies ist sie nicht einer Summe von Kummer wegen (kennst du eine Einsamkeit ohne Kummer?), sondern wegen einer Potenz; jede Einsamkeit wird mit der Anzahl einsamer Menschen ringsum vervielfacht. Es ist, als ob die Einsamkeit jedes und jeder Einzelnen ein Spiegelkabinett beträte, wie sie am Jahrmarkt in der Provinz zu finden sind. Jede Einsamkeit ist ein Spiegel, der eine andere Einsamkeit reflektiert und, wie ein Spiegel, mehr Einsamkeiten weiterwirft."

Daß er in fremdem Gebiet ist, entdeckt Durito allmählich, daß die Stadt nicht sein Platz ist. In seinem Herzen und in dieser Dämmerung packt Durito seine Taschen. Als ob er alles inventarisierte, geht er diese Straßen entlang, eine letzte Zärtlichkeit, dem Liebenden ähnelnd, der um den Abschied weiß. Bisweilen werden die Schritte leiser, und lauter wird das Sirenengeheul, das Außenseiterinnen und Außenseitern so unheimlich ist. Und Durito ist einer dieser Außenseiterinnen und Außenseiter, und daher hält er an der Ecke, jedesmal das rotblaue Blinklicht die Straßen überquert. Durito nützt die Komplizität eines Eingangs, um guerillamäßig eine Pfeife anzuzünden: ein winziger Funke, ein tiefer Zug, und Rauch verschlingt sein Gesicht. Durito bleibt stehen. Er schaut und sieht. Geradeaus fängt eine Auslage seinen Blick. Durito tritt näher und sieht durch die große Glasscheibe hindurch, was jenseits von ihr ist. Spiegel in allen Formen und Größen, Porzellan und Glasfiguren, geschliffene Kristalle, kleine Spieluhren. "Hier sind keine sprechenden Boxen", sagt sich Durito, ohne die langen Jahre im Dschungel des mexikanischen Südostens zu vergessen.

Durito ist gekommen, um Abschied von Mexiko City zu nehmen, und er hat beschlossen, dieser Stadt ein Geschenk zu machen, über das sich alle beschweren und das doch niemand preisgibt. Ein Geschenk. Das ist Durito, ein kleiner Käfer aus dem Lakandonischen Urwald im Herzen von Mexiko City.

Mit einem Geschenk sagt Durito Lebewohl.

Eine elegante Magiergeste. Alles bleibt stehen. Die Lichter gehen aus, wie eine Kerze, deren Docht von der Spucke auf einer Fingerkuppe gelöscht wird. Eine weitere Geste, und ein Scheinwerfer beleuchtet eine Spieluhr in der Auslage. Eine Ballerina in feinem lila Kostüm, zum endlosen Standbild gefroren, die Hände überm Kopf verschränkt, die Beine nebeneinander, auf Zehenspitzen balancierend. Durito versucht die Position nachzuahmen, allein seine vielen Ärmchen verheddern sich. Noch eine magische Geste, und ein Klavier so groß wie eine Zigarettenschachtel erscheint. Durito sitzt am Klavier und stellt eine Bierdose darauf – wer weiß, woher er sie hat, aber sie ist bereits halbleer. Er knackt und biegt seine Finger: digitale Gymnastik, wie die Pianisten im Film. Dann dreht er sich zur Ballerina und nickt. Die Ballerina rührt und verbeugt sich. Durito summt eine unbekannte Melodie, trommelt einen Rhythmus mit seinen Beinchen und beginnt sich zu wiegen.

Die ersten Noten. Durito spielt vierhändig. Auf der anderen Seite der Scheibe beginnt die Ballerina zu wirbeln, und sanft hebt sie ihren rechten Schenkel. Durito lehnt sich über die Klaviatur und spielt wild drauflos. Die Ballerina vollführt ihre besten Schritte im Gefängnis einer kleinen Spieluhr. Die Stadt verschwindet. Nichts mehr, nur noch Durito an seinem Klavier und die Ballerina in ihrer Spieluhr. Durito spielt, und die Ballerina tanzt. Die Stadt ist überrascht; ihre Wangen erröten, wie wenn jemand ein unerwartetes Geschenk erhält, eine angenehme Überraschung, gute Nachricht. Durito gibt sein schönstes Geschenk: ein unzerstörbarer und ewiger Spiegel, ein Lebewohl, das harmlos ist, das heilt, das reinigt. Das Spektakel dauert nur wenige Augenblicke. Die letzten Noten verklingen, während die Städte, die diese Stadt bevölkern, wieder Kontur annehmen. Die Ballerina kehrt zu ihrer unangenehmen Bewegungslosigkeit zurück; Durito schlägt den Kragen seines trench coats auf und verbeugt sich leicht gegen die Auslage.

"Wirst du immer hinter der Glasscheibe sein?" fragt Durito sie und sich. "Wirst du immer auf der anderen Seite von mir, werde ich immer auf der anderen Seite von dir sein?"

Gesundheit und bis immer, meine geliebte Unzufriedene. Glück ist wie ein Geschenk; es dauert einen Augenblick, und den ist es wert.

Durito überquert die Straße, richtet seinen Mantel und geht weiter. Bevor er um die Ecke biegt, dreht er sich nach der Glasscheibe. Ein gezackter Stern ziert das Glas. Sinnlos schrillt die Alarmanlage. Hinter dem Fenster ist die Ballerina nicht mehr in der Spieluhr...

"Diese Stadt ist krank. Wenn ihre Krankheit zur Krise wird, wird sie geheilt werden. Diese kollektive Einsamkeit, vervielfacht und bevollmächtigt von Millionen, wird ein Ende haben, wenn sie sich selbst und den Grund ihrer Ohnmacht findet. Dann, und nur dann, wird diese Stadt ihr graues Kleid abwerfen und sich mit jenen hellbunten Bändern schmücken, deren es soviele in den Provinzen gibt.

Diese Stadt lebt ein grausames Spiegelspiel, aber das Spiegelspiel ist unnütz und steril, solange das Ziel nicht heißt, durchsichtiges Glas zu finden. Es genügt, dies zu verstehen und, wie wer-weiß-wer sagte, zu kämpfen und mit dem Glücklichsein zu beginnen...

Ich komme wieder. Bereite den Tabak und die Schlaflosigkeit vor. Ich habe Dir viel zu erzählen, Sancho." So schließt Durito.

Es ist Morgen. Einige Klavierklänge begleiten den Tag, der kommt, und Durito, der geht. Im Westen ist die Sonne wie ein Felsen, die morgendliche Glasscheiben erschüttert...

Macht es wieder gut. Gesundheit für Euch, und überlaßt leeren Spiegeln das Aufgeben...

El Sup, vom Klavier aufstehend und, verwirrt von so vielen Spiegeln, nach der nächsten Tür Ausschau haltend... Oder ist das der Eingang?


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