Wer muss es ihm sagen?

Man stelle sich vor:
man kennt einen jungen Mann, er wird bald 18. Er ist der beste Freund des Sohnes und wurde als "Pflegekind" in den eigenen Haushalt aufgenommen, weil er zu Hause nicht mehr klarkam und eine andere Pflegefamilie auch nicht das Richtige war.
Nun hat die Mutter, zu der man selbst ein ganz gutes Verhältnis hat, quasi in einem Nebensatz fallenlassen:" Ne, das ist kein Asthma, das erzähle ich nur den Kids (sie hat 4, die jüngste wird 9), das ist Lungenkrebs, ich weiss es seit 1,5 Jahren!"
Schockzustand....nun ahnt der junge Mann, dass sie ihn anlügt, er traut es aber nicht, auszusprechen.....
Was nun? Hat er ein Recht, es zu wissen? Hat man selbst das Recht, ihn aufzuklären, was die Mutter nicht tut? Muss man die Mutter zur Aufklärung drängen?
Was tun?

@Metanoia

Hm, ich würd sie auf jeden Fall darauf ansprechen, es ihm zu sagen.
Ansonsten sind gerade gesundheitliche Dinge eine ganz persönliche Angelegenheit - nicht umsonst haben Ärzte Schweigepflicht. Da darf sich m.E.n. keine anderer einmischen.

Man sollte selbst entscheiden dürfen ob und wem man von seiner Krankheit erzählt oder nicht.

Ich würde der Mutter nahe legen, ein Gespräch mit dem Sohn zu suchen, und die Lage zu klären.

@Metanoia
auf jedenfall muss sie ihm das sagen,da führt kein weg drum rum !!!!! sie kann ihm den kummer nicht ersparen er hat es verdient das er sich druf vorbereiten kann das sie (gott behüte) sterben könnte .es ist viel schlimmer wenn sie eines tages im krankenhaus kommen würde und er es dan so erfahren würd.

@Metanoia
Ich würde sie auf jeden Fall dazu überreden, es ihm zu sagen!
Dass man das kleinen Kindern nicht erzählt, um sie nicht zu belasten oder zu verwirren, das versteh ich ja noch.
Aber einem 18jährigen kann man das auf jeden Fall erzählen!

Gibt es irgendwelche Gründe, warum sie es ihren Kindern nicht erzählt?

Naja wenn er schon ahnt, dass sie ihn anlügt, wird er früher oder später nachfragen.
Andererseits denk ich aber auch, dass ein Zusammenleben ohne das Wissen, dass die Mutter wohl bald sterben wird, ein entspannteres ist als ständig zu denken "Ohgott, bald passierts"

Das is doch schwachsinn!?!
Wenn jemand Asthma hat, geht er sicher regelmässig zum Arzt und der muss es ihm doch wohl sagen oder nicht?

girling schrieb:Gibt es irgendwelche Gründe, warum sie es ihren Kindern nicht erzählt?

Nicht, dass ich wüsste. Ich glaube, sie hat selbst Angst vor der Realität und glaubt, mit Aussitzen wird alles wieder gut. Sie raucht und trinkt, als sei alles tutti und macht sich nicht wirkliche Gedanken um alles....

@König_Rasta
Die Mutter weiß es doch ... Und ich nehme nicht an dass sie ihr Sohn bei den Arztbesuchen begleitet, ergo ist es sehr wohl möglich dass er nichts vom Lungenkrebs seiner Mutter weiß.

Ach die mutter hat lungenkrebs, ich hab falsch gelesen mein Fehler, jetz ergibts Sinn!

Ich würde ebenfalls die Mutter dazu drängen, ihrem Sohn die Wahrheit zu sagen. Wenn er es nach ihrem Tod erfährt, ist das sicher kein schönes Gefühl.

@Metanoia

Wenn Sie es nicht sagen will sollte man das respektieren. Dennoch würde ich Ihr dann Vorschlagen, die Gründe dafür in schriftlicher Form und an Ihren Sohn addressiert aufzuschreiben. Am besten für alle Kinder, denn sie sollten schon erfahren können, warum Sie so handelt.

Aber am besten ist es, wenn Sie kämpft um wieder gesund zu werden. Und dabei sind solche Dinge nur hinderlich wenn sie unerledigt bleiben.

Liebe Grüße

Es ist aber auch kein schönes Gefühl wenn er es davor erfährt. Eher das Gegenteil ist dann der Fall. Denn er wird schon bevor sie gegangen ist um sie zu trauern beginnen und hat somit eine viel längere Trauerzeit als andere.
Ich denke die Mutter wird schon wissen was richtig oder falsch ist und man sollte ihr bei ihrer Entscheidung nicht hinein reden.

@Ilvi
Glaubst du es ist für einen Jungend der in 2 Monaten 18 wird ein tolles Gefühl, wenn die Mutter bei ihm anruft und zu ihm sagt; Komm bitte heute vorbei ich muss zum Doc und ich kann das nicht alleine, weil die kleine Schwester dabei ist.
Sich die Lunge quasi raushustet, er das mitbekommt, und sie permanent erzählt. "Ach ist "nur" Asthma und das es im Moment so mies ist liegt daran dass der Doc das falsche Spray verschrieben hat". Er macht sich schon seine Sorgen, nur ist er nicht der Typ der da ohne weiters offen drüber spricht.

das einzige was man als "beteiligter" machen kann ist die Bitte der Mutter zu respektieren und das generelle Zwischenmenschliche .. Sohn <---> Mutterverhältnis versuchen zu bessern indem man mit dem Kurzen über das Verhältnis Mutter- Sohn redet und ihn ein wenig dahin lenkt. Es hat ja seinen Grund warum er nicht mehr Zuhause lebt.
Grundsätzlich bin ich aber dafür dass er es wissen sollte und ich denke Deadline ist da der gleichen Meinung wie ich.

Es ist und bleibt die Angelegenheit der Mutter es ihren Kindern zu sagen. Wer weiß was die Beweggründe sind. Als Außenstehende kennt man sie eben nicht.

@Outsider
Denkst du es ist für den Jungen toll, wenn er hört seine Mama hätte einen Tumor?
Denkst du dieser Junge könnte dann sein Leben noch geniesen? Nein, er würde keine Sek. von seiner Mama weichen, er würde diese Krankheit zu seiner Last machen.
Für die Kinder wird es so oder so schwer sein. Ich kann mir gut und gerne Vorstellen das sie ihre Kinder nicht belasten will.
Entscheidet sie sich allerdings von selbst es ihren Kindern zu erzählen, ist dies auch Ok. Aber nur weil andere Leute es als besser erachten?

Ich verstehe diese Mutter sehr gut.

na ja wie man es sieht @NoSilence

Ilvi schrieb:Ich kann mir gut und gerne Vorstellen das sie ihre Kinder nicht belasten will.

kennst du das Scheuklappenprinzip?

@Outsider

Eben. Und Außenstehende haben da schon mal gar nichts zu sagen. Es wäre wesentlich schlimmer, er würde es von seinem Kumpel erfahren als von der Mutter.

Ich denke nicht das er es von seinem "Kumpel" erfahren wird, da der "Kumpel" es garnicht weiss. @NoSilence