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Umfrage zum bedingungslosen Grundeinkommen (BGE)

419 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Grundeinkommen, BGE, Bedingungslos ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Umfrage zum bedingungslosen Grundeinkommen (BGE)

16.05.2025 um 11:07
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Du äusserst dies laufend, Zeit mal zu liefern.
Ich habe meine eigene Erfahrung im Ehrenamt darüber geschildert, so auch gekennzeichnet, und denen traue ich grundsätzlich mehr als deinen Aussagen.
Aber wie gesagt.
Eventuell kannst ja noch einen Beleg erbringen.
Die Behauptung wird staendig von den BGE-Hassern kolprotiert, und ich hatte das im guten Willen mal so angenommen und erklaert, warum das nicht zwangslaeufig bedeutet, dass langzeit arbeitslose einfach nur Faul sind.
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Die nicht durch Nachweispflichten gefährdet ist.
Doch, genau das ist sie. Die ständige Pflicht zur Rechtfertigung der eigenen Existenz, die detaillierte Offenlegung privatester Umstände und die permanente Angst vor Sanktionen und Entzug des Existenzminimums sind eine fundamentale Bedrohung der Menschenwürde. Es geht nicht darum, ob es "möglich" ist, Nachweise zu erbringen, sondern um die entwürdigende Natur des Prozesses selbst.

Und ich weiss noch, wie stressig es war zwischen meinen zweiten und dritten Job im H4 prozess zu sein, besonders weil ich dazwischen (als zwischen erstantragsstellung und Ende des Prozesses) Umzog, und im ersten Wohnort das naechstgelegene Amtsbuero in einer anderen Stadt war (und ich kein Auto hatte und an dem Ort der oeffentliche Nahverkehr miserabel war).
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Du musstest da durchfahren.....
2021 war es auch nicht so prickelnd in den betroffenen Gebieten zu helfen, kann ich so bestätigen.
das relativiert nicht das es eben kein einfaches 'ab zum Arzt' ist, wenn man Jahre auf einen Diagnosetermin wartet, und dann bei extremen Wettereignissen eine lange und Teure Reise auf sich nehmen muss.
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Dann kann man ja dem Amt ganz leicht mit einem fachlichen Nachweis belegen dass diese Leiden zu dauerhaften oder momentanen Verlust der Arbeitsfähigkeit führen.
Notwendigkeit für ein BGE seh ich da nicht.
Die Realität ist, dass es eben nicht "ganz leicht" ist, eine Erwerbsunfähigkeit amtlich belegen zu lassen. Der Prozess ist oft langwierig, zermürbend und psychisch belastend. Menschen müssen um Gutachten kämpfen, Widersprüche einlegen und manchmal lange auf Entscheidungen warten. In dieser Zeit müssen sie aber trotzdem leben und versorgt werden. Wie gesagt, ich wartete Jahre auf einen Diagnosetermin.


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Umfrage zum bedingungslosen Grundeinkommen (BGE)

16.05.2025 um 11:39
Zitat von Taln.ReichTaln.Reich schrieb:und es nicht garantiert ist, dass es nicht wieder in Massenarbeitslosigkeit umschwankt, besonders wenn KI und Robotik weiter so rapide vorranschreiten.
Nirgends gibt es Garantien, außer bei VW und da sieht man ja zu was das geführt hat.
KI und Robotik sind auch keine Jobkiller, es gibt in diesem Bereich mittlerweile sehr viele Arbeitsplätze vom Programmierung bis zur Produktion usw.
Zitat von Taln.ReichTaln.Reich schrieb:Doch, genau das ist sie. Die ständige Pflicht zur Rechtfertigung der eigenen Existenz, die detaillierte Offenlegung privatester Umstände und die permanente Angst vor Sanktionen und Entzug des Existenzminimums sind eine fundamentale Bedrohung der Menschenwürde. Es geht nicht darum, ob es "möglich" ist, Nachweise zu erbringen, sondern um die entwürdigende Natur des Prozesses selbst.
Angenommen du bist der Geldgeber für jemanden der von dir Geld fordert, also das was du erarbeitet hast. Wie würde sich deine Würde anfühlen, wenn du ohne Sicherheitschecks, ohne Prüfung auf Rechtmäßigkeit usw dein Geld diesem Menschen geben musst?


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Umfrage zum bedingungslosen Grundeinkommen (BGE)

16.05.2025 um 11:41
Zitat von Taln.ReichTaln.Reich schrieb:1. oder die die keine Lohnarbeit haben aber sich trotzdem engagieren binden dir das nicht auf die Nase weil die schon merken wie du da drauf bist.
@Taln.Reich

Demnach würden eine Rechtsanwältin, eine mit uns befreundete Schneiderin, eine Betreiberin einer Metzgerei und auch eines kleinen Familienhotels und ein Ingenieur einen riesigen Aufwand betrieben, mir eine Tätigkeit vorzutäuschen, der sie überhaupt nicht nachgehen?
Wie kann man denn eine gutgehende Metzgerei faken?

Ok, so kann man sich die Welt auch zurechtbasteln.
Zitat von Taln.ReichTaln.Reich schrieb:Es ist kein whataboutism. Es geht um die Vorstellung, dass 'Beitrag zur Gesellschaft' rein finanziell ist, best ausgedrueckt durch diesen Satz
Erstens leistet der Kryptozocker einen Beitrag zur Gesellschaft, wenn er nicht auch noch Steuerhinterzieher ist. Zweitens ist es gut und wichtig, neben der finanziellen Beteiligung am Gemeinwesen und der selbstverständlichen Grundlage, für sich selbst zu sorgen, wenn man dazu in der Lage ist, auch etwas nicht so einfach in Geld Messbares irgendwo beizutragen, wohlgemerkt, neben nicht stattdessen.


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Umfrage zum bedingungslosen Grundeinkommen (BGE)

16.05.2025 um 11:53
Zitat von Taln.ReichTaln.Reich schrieb:ch habe nur weniger Beiträge weiter oben eine Studie zitiert und verlinkt die zeigt, dass die Vorstellung dass die Leute bei Einführung eines BGE in massen weniger arbeiten würden einfach nicht stimmt.
Die Frage ist auch nicht, ob alle sofort aufhören - sondern inwieweit Menschen Tätigkeiten weiter ausführen, die für sich betrachtet nicht allzu erfüllend sind.
Zitat von Taln.ReichTaln.Reich schrieb:Die konstante Drohung ohne Arbeit nicht mehr die Grundlagen gesichert haben zu können ist nicht unbedingt erforderlich um arbeit zu motivieren.
Was sind sonst die Motivationen? Es geht ja nicht nur um Spaß an der Arbeit und um Kontakte. Es geht darum, verlässlich eine bestimmte Art und Menge an Arbeitskraft zur Verfügung zu stellen.
Zitat von Taln.ReichTaln.Reich schrieb:das ist kein 'irgendwann in weiter Zukunft'. KI und Robotik sind schon dabei dramatische Fortschritte zu machen.
Ach - wann machen Roboter dann genau diese Arbeiten? September 2025? 2026? 2030? Weißt Du da näheres?
Was ist denn daran nicht "ferne Zukunft", bis das tatsächlich eine reale Option ist? Es geht ja nicht darum, dass heute ein Roboter recht eindrucksvoll Dinge macht - es geht darum, dass sie zuverlässig in ausreichendem Umfang die Dinge tun, die Menschen nicht tun.
Zitat von Taln.ReichTaln.Reich schrieb:oder darin, dass es einen wesentlich stärkeren Anreiz gibt, Bereiche die automatisiert werden können aber gegenwärtig nicht werden weil Menschen billiger sind automatisiert werden
Eine Möglichkeit. Aber typischerweise betrifft das nicht die "blöden" Jobs.
Zitat von Taln.ReichTaln.Reich schrieb:Ein BGE würde ja nicht zusätzliches Geld erschaffen, lediglich Geld innterhalb der Volkswirtschaft umverteilen.
Alle bekommen das BGE - auch die Nichtbedürftigen. Das ist keine Umverteilung. Es steigert einfach die Geldmenge, weil es "on top" kommt.
Zitat von Taln.ReichTaln.Reich schrieb:Beim Mindestlohn wurde auch behauptet das würde zu massiver Inflation führen weil plötzlich die geringbezahlten massen bessere löhne kriegen würden. Stellte sich auch nicht als korrekt heraus.
Mindestlohn ist eben wirklich eher eine Umverteilung. Und dadurch verursachte Inflation sehen wir. In allen Bereichen, die arbeitsintensiv sind. Pflege, Gastronomie, Friseur ....
Wie kommst Du auf die Behauptung, das wäre nicht so?

Das ist doch alles wieder vage und teilweise auch nicht korrekt.


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Umfrage zum bedingungslosen Grundeinkommen (BGE)

16.05.2025 um 11:59
Zitat von Taln.ReichTaln.Reich schrieb:das relativiert nicht das es eben kein einfaches 'ab zum Arzt' ist, wenn man Jahre auf einen Diagnosetermin wartet, und dann bei extremen Wettereignissen eine lange und Teure Reise auf sich nehmen muss.
Das nimmt einem vorallem jede Ernsthaftigkeit.
Paar Meter neben dem Bahngleis kämpfen Berufliche und Ehrenamtliche, letztere ohne Kohle, darum das bisschen was noch da ist irgendwie zu erhalten.
Teilweise mit höchstens ein paar Stunden Schlaf, tage bis wochenlang weg von daheim und im Zug sitzt einer auf dem Weg endlich von der Knute 'Arbeit' befreit zu werden und beschwert sich drüber dass er da durch muss.
Ne, da hilft kein Bürgergeld gegen sondern ganz dringend mal ein Realitätscheck.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Ach - wann machen Roboter dann genau diese Arbeiten?
Ich mein sogar dass diese Frage mal kommen wird.
Was machen wir wenn dies eintrifft, dann stellt sich auch wirklich die Frage des BGE.
Vorher ist es aber nur ein weiterer Punkt in der langen Liste der Ausreden von Befürwortern des BGE und vormals Bürgergeldes.


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Umfrage zum bedingungslosen Grundeinkommen (BGE)

16.05.2025 um 12:40
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Was machen wir wenn dies eintrifft, dann stellt sich auch wirklich die Frage des BGE.
Die Frage ist, welche menschlichen Tätigkeiten dann - als Beitrag zum Funktionieren der Gesellschaft - erforderlich oder wünschenswert sind. Grundsätzlich sind weitere Beteiligungen denkbar, nur sofern sie nicht mehr essentiell sind, kann man daran auch keine Verpflichtung knüpfen.

Die heutigen Pflichten existieren, weil der gesellschaftliche Konsens so gestaltet ist. Wer in einer Gesellschaft lebt, hat Rechte und Pflichten. Diese sind nicht gerecht verteilt, das ist das primäre Problem.


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Umfrage zum bedingungslosen Grundeinkommen (BGE)

16.05.2025 um 12:50
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:KI und Robotik sind auch keine Jobkiller, es gibt in diesem Bereich mittlerweile sehr viele Arbeitsplätze vom Programmierung bis zur Produktion usw.
witzig. Gerade Programmiererjobs sind es, die am staerkten von KI gekillt werden. GenAi kann zwar noch kein ganzes programm von selbst hochziehen, am beschleunigt vieles, und entsprechend fallen Mengen an Coderjobs weg.
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Angenommen du bist der Geldgeber für jemanden der von dir Geld fordert, also das was du erarbeitet hast. Wie würde sich deine Würde anfühlen, wenn du ohne Sicherheitschecks, ohne Prüfung auf Rechtmäßigkeit usw dein Geld diesem Menschen geben musst?
1. Es gibt keinen einzelnen "Geldgeber": Eine Gesellschaft ist kein individuelles, wohltätiges "Ich", das "sein" Geld jemandem "gibt". Wir sind eine solidarische Gemeinschaft, die durch Steuern und Abgaben kollektiv in gemeinsame Systeme einzahlt. Du gibst dein Geld nicht direkt einem einzelnen Bedürftigen; du trägst zu einem gemeinsamen Topf bei, aus dem Leistungen finanziert werden, die allen Bürgern zugutekommen – auch dir selbst, wenn du einmal in Not gerätst.
2. Es geht nicht um "fordern" vs. "geben": Das BGE ware ja keine Bitte um Almosen, sondern ein Recht, das sich aus einem neu verhandelten Gesellschaftsvertrag ergibt. Es ist ein Anteil am gemeinsam erwirtschafteten Wohlstand. Und wenn es das gaebe, waere ich sehr froh darueber, sicher zu wissen dass ich vor Armut sicher waere.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Demnach würden eine Rechtsanwältin, eine mit uns befreundete Schneiderin, eine Betreiberin einer Metzgerei und auch eines kleinen Familienhotels und ein Ingenieur einen riesigen Aufwand betrieben, mir eine Tätigkeit vorzutäuschen, der sie überhaupt nicht nachgehen?
Wie kann man denn eine gutgehende Metzgerei faken?

Ok, so kann man sich die Welt auch zurechtbasteln.
Das ist ein Strohmann-Argument. Ich habe nirgendwo behauptet, dass deine beruflich erfolgreichen Freunde ihre Arbeit oder ihr Engagement vortäuschen oder faken. Mein Punkt ist und war: Menschen, die auf Transferleistungen angewiesen sind und sich ehrenamtlich engagieren, machen dies oft nicht öffentlich, weil sie Stigmatisierung und Vorurteile wie die deinen fürchten. Sie wissen genau, dass Menschen wie du ihnen unterstellen würden, sie würden "die Couch hüten" oder "keinen Bock" haben, während sie gleichzeitig wertvolle Arbeit leisten.

Deine Anekdote über deine beruflich engagierten und erfolgreichen Freunde widerlegt nicht die Existenz von Menschen in prekären Situationen, die sich ebenfalls ehrenamtlich engagieren, dies aber nicht "auf die Nase binden". Und sie widerlegt erst recht nicht die strukturellen Barrieren, die das aktuelle System für Engagement bei Leistungsempfängern aufbaut.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Erstens leistet der Kryptozocker einen Beitrag zur Gesellschaft, wenn er nicht auch noch Steuerhinterzieher ist. Zweitens ist es gut und wichtig, neben der finanziellen Beteiligung am Gemeinwesen und der selbstverständlichen Grundlage, für sich selbst zu sorgen, wenn man dazu in der Lage ist, auch etwas nicht so einfach in Geld Messbares irgendwo beizutragen, wohlgemerkt, neben nicht stattdessen.
wieso ist fuer dich jemand der keine Erwerbsarbeit hat, aber sich stark gesellschaftlich engagiert weniger okay als jemand der eine gesammtgesellschaftlich schaedliche Erwerbsbeschaeftigung hat?
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Die Frage ist auch nicht, ob alle sofort aufhören - sondern inwieweit Menschen Tätigkeiten weiter ausführen, die für sich betrachtet nicht allzu erfüllend sind.
Genau das ist ein zentraler Punkt des BGE: Es geht nicht darum, dass Menschen aufhören zu arbeiten. Es geht darum, dass der existenzielle Zwang zur Annahme jeder Tätigkeit entfällt. Wenn die Grundbedürfnisse gesichert sind, können Menschen bewusster wählen und sich fragen, welche Tätigkeiten sie als sinnvoll, erfüllend oder notwendig erachten. Das würde die Qualität der Arbeit verbessern und Menschen in weniger erfüllenden, aber notwendigen Jobs mehr Verhandlungsmacht geben, um bessere Bedingungen einzufordern.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Was sind sonst die Motivationen? Es geht ja nicht nur um Spaß an der Arbeit und um Kontakte. Es geht darum, verlässlich eine bestimmte Art und Menge an Arbeitskraft zur Verfügung zu stellen.
Belohnung ueber die Existenzgrundlage hinaus.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Ach - wann machen Roboter dann genau diese Arbeiten? September 2025? 2026? 2030? Weißt Du da näheres?
Was ist denn daran nicht "ferne Zukunft", bis das tatsächlich eine reale Option ist? Es geht ja nicht darum, dass heute ein Roboter recht eindrucksvoll Dinge macht - es geht darum, dass sie zuverlässig in ausreichendem Umfang die Dinge tun, die Menschen nicht tun.
Abwimmelfrage. ich hatte ja schon verlinkt, das KI schon dabei ist, die Arbeitswelt drastisch umzukrempeln. https://www.ingenieur.de/karriere/arbeitsleben/ki-in-der-arbeitswelt-zwischen-chancen-und-angst/ . Das ist keine ferne Zukunft, das ist jetzt. Es ist nicht zwingend, das ein Roboter alle aufgaben machen kann, ein Fortgesetzter exponentieller Anstieg ist da voellig ausreichend um fuer Probleme zu sorgen.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Eine Möglichkeit. Aber typischerweise betrifft das nicht die "blöden" Jobs.
Ein BGE würde den Anreiz erhöhen, Bereiche zu automatisieren, in denen menschliche Arbeitskraft derzeit noch "billiger" ist. Das betrifft gerade die repetitiven, oft wenig qualifizierten ("blöden") Jobs, da diese am einfachsten zu programmieren und zu automatisieren sind. Deine Behauptung, dies betreffe typischerweise nicht die "blöden" Jobs, widerspricht der gängigen Forschung zu Automatisierung.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Alle bekommen das BGE - auch die Nichtbedürftigen. Das ist keine Umverteilung. Es steigert einfach die Geldmenge, weil es "on top" kommt.
Nein. Ein BGE erschafft ja nicht einfach so Geld, nur weil es alle bekommen. Ein BGE muss ja gegenfinanziert werden, und da kommt die Umverteilung ins Spiel.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Mindestlohn ist eben wirklich eher eine Umverteilung. Und dadurch verursachte Inflation sehen wir. In allen Bereichen, die arbeitsintensiv sind. Pflege, Gastronomie, Friseur ....
Wie kommst Du auf die Behauptung, das wäre nicht so?
Die Behauptung war, der Mindestlohn würde zu einer massiven, allgemeinen Inflation und einem massiven Jobverlust führen. Das ist nicht eingetreten. Dass es in arbeitsintensiven Branchen zu Preisanpassungen kommt, ist eine logische Folge der Erhöhung der Lohnkosten und zu erwarten – das ist aber nicht die befürchtete "massive Inflation" für die Gesamtwirtschaft. Die Inflation, die wir seit 2008 sehen, ist hauptsächlich auf globale Krisen wie Pandemien, Energiepreise und geopolitische Spannungen zurückzuführen, nicht primär auf den Mindestlohn.
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Teilweise mit höchstens ein paar Stunden Schlaf, tage bis wochenlang weg von daheim und im Zug sitzt einer auf dem Weg endlich von der Knute 'Arbeit' befreit zu werden und beschwert sich drüber dass er da durch muss.
wo habe ich geschrieben, dass es darum ging das ich von der Arbeit befreit werde? Befreit wurde ich ueberhaupt nicht, will ich auch nicht. Das zeigt mir, dass du ueberhaupt nicht gelesen hast was ich wiorklich schreibe. Meine Beschreibung war um darzulegen das das so einfach gesagte 'einfach ab zum Arzt' doch nicht so einfach ist wie von dir behauptet.


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Umfrage zum bedingungslosen Grundeinkommen (BGE)

16.05.2025 um 12:50
Zitat von Taln.ReichTaln.Reich schrieb:Doch, genau das ist sie. Die ständige Pflicht zur Rechtfertigung der eigenen Existenz, die detaillierte Offenlegung privatester Umstände und die permanente Angst vor Sanktionen und Entzug des Existenzminimums sind eine fundamentale Bedrohung der Menschenwürde. Es geht nicht darum, ob es "möglich" ist, Nachweise zu erbringen, sondern um die entwürdigende Natur des Prozesses selbst.
Die Frage ist eben, welchen Beitrag zum Funktionieren einer Gesellschaft darf die Gesellschaft dem Einzelnen aufbürden und welchen nicht.


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Umfrage zum bedingungslosen Grundeinkommen (BGE)

16.05.2025 um 13:01
Zitat von Taln.ReichTaln.Reich schrieb:1. Es gibt keinen einzelnen "Geldgeber": Eine Gesellschaft ist kein individuelles, wohltätiges "Ich", das "sein" Geld jemandem "gibt".
Mhm. Bin ich keine Einzelperson? Teile von meinem Geld, das ich erarbeite geht da rein.
Zitat von Taln.ReichTaln.Reich schrieb:Es ist ein Anteil am gemeinsam erwirtschafteten Wohlstand. Und wenn es das gaebe, waere ich sehr froh darueber, sicher zu wissen dass ich vor Armut sicher waere.
Und genau dafür gibt es das Sozialsystem. Für Menschen die für sich nicht mehr oder nur bedingt aufkommen können.
Zitat von Taln.ReichTaln.Reich schrieb:Es geht darum, dass der existenzielle Zwang zur Annahme jeder Tätigkeit entfällt.
Gibt es heute schon nicht. Du hast keinen Zwang genau den Job anzunehmen der dir vom Jobcenter angeboten wird. Du hast die Möglichkeit selber zu suchen.
Der Druck ist dahingehend halt auch was zu suchen und zu machen. Auch auf die Gefahr hin mich zu wiederholen. Eigenverantwortlich agieren und sein Leben gestalten.
Ist einem das nicht mehr möglich, temporär oder dauerhaft, dann greife auf die Sozialsysteme zurück.


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Umfrage zum bedingungslosen Grundeinkommen (BGE)

16.05.2025 um 13:02
Zitat von Taln.ReichTaln.Reich schrieb:witzig. Gerade Programmiererjobs sind es, die am staerkten von KI gekillt werden. GenAi kann zwar noch kein ganzes programm von selbst hochziehen, am beschleunigt vieles, und entsprechend fallen Mengen an Coderjobs weg.
Ich gehe davon aus das du keinen Kontakt zu dieser Thematik hat. Bei uns werden aufgrund des Einführen von ML und KI sogar neue Jobs geschaffen.
Das ist alles kein Selbstläufer wenn es nicht grad darum geht witzige Bilder für Insta zu generieren.
Zitat von Taln.ReichTaln.Reich schrieb:1. Es gibt keinen einzelnen "Geldgeber": Eine Gesellschaft ist kein individuelles, wohltätiges "Ich", das "sein" Geld jemandem "gibt". Wir sind eine solidarische Gemeinschaft, die durch Steuern und Abgaben kollektiv in gemeinsame Systeme einzahlt. Du gibst dein Geld nicht direkt einem einzelnen Bedürftigen; du trägst zu einem gemeinsamen Topf bei, aus dem Leistungen finanziert werden, die allen Bürgern zugutekommen – auch dir selbst, wenn du einmal in Not gerätst.
Spielt welche Rolle?
Natürlich kann man diese Würde auch auf eine Gesellschaft projizieren, du bist ja schließlich Teil und der Geldgeber (Staat) wird dann einfach würdelos wahrgenommen mit allen Folgen bis hin zur Selbstverständlichkeit.
Jeder der was will muss seinen Beitrag leisten, weiß nicht warum man das jetzt in die Wohlfühlecke schiebt.

Ja, ich benötige es irgendwann auch mal, allerdings wüsste ich nicht, warum ich dafür nicht ein Mindestmaß an Rechtfertigung bringen sollte. Das ist irgendwie weltfremd.


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Umfrage zum bedingungslosen Grundeinkommen (BGE)

16.05.2025 um 13:04
Zitat von Taln.ReichTaln.Reich schrieb:Wenn die Grundbedürfnisse gesichert sind, können Menschen bewusster wählen und sich fragen, welche Tätigkeiten sie als sinnvoll, erfüllend oder notwendig erachten.
Wie sicherst Du die Grundbedürfnisse? Geld ist kein Grundbedürfnis. Wohnen, essen, trinken, medizinische Versorgung, Transport, Sicherheit .... Das sind Grundbedürfnisse.
Die werden automatisch in dem notwendigen Umfang erfolgen? Warum? Weil Menschen es toll finden, Sachen zu transportieren, zu pflegen, morgens um 5 den Hof bestellen? Erläutere doch mal, warum Menschen ohne den Zwang dazu das alles machen.


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Umfrage zum bedingungslosen Grundeinkommen (BGE)

16.05.2025 um 13:11
Zitat von Taln.ReichTaln.Reich schrieb:Nein. Ein BGE erschafft ja nicht einfach so Geld, nur weil es alle bekommen. Ein BGE muss ja gegenfinanziert werden, und da kommt die Umverteilung ins Spiel.
Auch Reiche bekommen das BGE. Weniger an Umverteilung kann man sich kaum vorstellen. Selbst wenn Reiche mehr zum BGE beitragen würden - was eine absurde Vorstellung ist, dafür braucht man kein BGE, das sind Leistungen für Bedürftige. Dass Menschen Geld bekommen, die es brauchen.
Zitat von Taln.ReichTaln.Reich schrieb:Ein BGE würde den Anreiz erhöhen, Bereiche zu automatisieren
Ja. Irgendwann. Was passiert bis dahin? Wie lange werden Felder nicht bestellt? Das ist doch kein Prozess mit einer beliebigen Übergangszeit.
Zitat von Taln.ReichTaln.Reich schrieb:Die Behauptung war, der Mindestlohn würde zu einer massiven, allgemeinen Inflation und einem massiven Jobverlust führen. Das ist nicht eingetreten.
Wer hat so was behauptet? Erhöhung des Lohnes wirkt sich halt primär auf arbeitsintensive Bereiche aus. Und damit natürlich letztlich auch auf die Gesamtsituation. Aber wer sprach von massiver Inflation?
Zitat von Taln.ReichTaln.Reich schrieb:Abwimmelfrage.
Ach, die liebe Polemik.
Wenn heute eine KI programmieren kann, heißt das nicht, dass in 5 Jahren Maschinen Menschen pflegen und Produkte anbauen.


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Umfrage zum bedingungslosen Grundeinkommen (BGE)

16.05.2025 um 14:31
Zitat von Taln.ReichTaln.Reich schrieb:Und sie widerlegt erst recht nicht die strukturellen Barrieren, die das aktuelle System für Engagement bei Leistungsempfängern aufbaut.
@Taln.Reich

Du meinst jetzt nicht gerade die 2 oder 3 Amtstermine pro Jahr, die da reihenweise Vollzeit St Martins verhindern?
Zitat von Taln.ReichTaln.Reich schrieb:Deine Anekdote über deine beruflich engagierten und erfolgreichen Freunde widerlegt nicht die Existenz von Menschen in prekären Situationen, die sich ebenfalls ehrenamtlich engagieren, dies aber nicht "auf die Nase binden".
Ich kenne Deine heimlichen Helden des Bürgergelds eher nicht und einige andere hier auch nicht, was deren Existenz natürlich nicht widerlegt.

Erfahrungsgemäß engagieren sich aber eher die Menschen, die ihr eigenes Leben auf die Reihe kriegen und Lust haben, mehr zu machen. Ist doch auch klar und verständlich. Solange ich in einer prekären Lage wäre und von der Hilfe des Staates abhängig, würde ich ja auch prioritär das zu ändern versuchen.
Zitat von Taln.ReichTaln.Reich schrieb:wieso ist fuer dich jemand der keine Erwerbsarbeit hat, aber sich stark gesellschaftlich engagiert weniger okay als jemand der eine gesammtgesellschaftlich schaedliche Erwerbsbeschaeftigung hat?
Erst mal müsste es ihn geben, aber davon abgesehen: Wer sich stark engagieren kann, der kann auch für sich selbst sorgen.

Und wer definiert denn die von Dir behaupteten Gesellschaftsschädlinge?

Aber mal was Anderes:

Ich denke, Fans und Feinde eines BGEs trennt vor allem ihr Menschen- und Gesellschaftsbild.

Ein BGE spricht eher Menschen an, die Teil eines (möglichst fremdfinanzierten) Kollektivs sein wollen und die recht leichte Aufgabe, für sich selbst zu sorgen, lästig finden. Aus meiner Sicht eine Mischung aus Untertanenmentalität und Arbeitsallergie.

Ich möchte für mich selbst sorgen und nicht zwangsweise auch noch für völlig Unbekannte, die gar keine Bedürftigkeit haben. Ich wünsche mir so wenig Staat wie möglich und so viel Eigenverantwortung, wie man sie nur haben kann.
Ich will auch keinen Funktionär, der über die Höhe eines BGEs, von dem ich dann voll oder zT lebe, entscheidet. Denn darauf läuft jedes Leben im.Transfer immer hinaus: Unmündigkeit.

Ganz abgesehen von den Realisierungsschwierigkeiten: wo kommt das ganze Geld her, was ja kein zur Studie gehypter Feldversuch auch nur im Ansatz mitbearbeitet hat?
Wie geht man dann mit Einwanderung in dieses Transferistan um und der erwartbaren Sogwirkung von money for nothing? Alle reinlassen? Und wie wird das Verhältnis zu Nachbarländern geregelt, die auf dem Boden der Vernunft bleiben? Das bezieht sich u.a. auf eine Finanzierungsoption über die Mwst.


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Umfrage zum bedingungslosen Grundeinkommen (BGE)

16.05.2025 um 15:30
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Ganz abgesehen von den Realisierungsschwierigkeiten: wo kommt das ganze Geld her, was ja kein zur Studie gehypter Feldversuch auch nur im Ansatz mitbearbeitet hat?
Das ist das generelle Problem dieser ganzen BGE-Studien: Das Geld kommt von aussen ins zu testende System. In einem echten BGE-System müsste das Geld innerhalb des Systems umverteilt werden. Alle anderen Parameter bleiben in den Studien gleich: Steuerabgaben, eventuelle Sozialleistungen, das ganze geschäftliche Umfeld usw. Diese Studie hatte nicht getestet, wie sich ein BGE auswirkt, sondern wie sich Leute verhalten, die 43.000 Euro geschenkt bekommen, gestreckt über 3 Jahre. Dass da so gut wie jeder normal weiterlebt und arbeiten geht wie bisher, liegt auf der Hand.

Was passiert den beim echten BGE:

- Die Steuern gehen drastisch nach oben, um das BGE finanzieren zu können. Also weniger Anreiz, überhaupt noch arbeiten zu gehen, wenn einem ein signifikanter Anteil gleich wieder weggenommen wird. Oder nur bei einem entsprechend höheren Gehalt, was dann zu verteuerten Waren und Dienstleistungen führt.

- Unbeliebte Jobs müssen höher bezahlt werden, damit sich noch jemand bereit erklärt, das überhaupt zu machen. Das könnnte dazu führen, dass der Bäcker-Angestellte fürs frühe Aufstehen mehr Geld haben möchte (und auch wegen dem vorigen Punkt), und dann kann man sich für die 1200 Euro BGE keine 4800 Brötchen mehr kaufen, sondern nur noch 1200. Mit anderen Worten eine deutliche Preissteigerung wäre zu erwarten, was das BGE im Endeffekt unters Existenzminimum bringen könnte.

- Höhere Lohnkosten sorgen für einen Wettbewerbsnachteil, Unternehmen könnten abwandern.

Ich kann von mir sagen: Bei meiner vorigen Arbeit wäre ich bei Einführung des BGE auf Teilzeit gewechselt. Bedeutet: Geringere Steuereinnahmen und damit geringere Finanzierung des BGE generell - ich schätze, ich wäre nicht der einzige gewesen.

Bei Telepolis kam ja gerade ein Zweiteiler übers BGE, da kam als Finanzierungsvorschlag, dass das BGE dem Einkommen gegenübergerechnet wird, und zwar zur Hälfte. Jeder bekommt 1200 BGE, aber wer 2400 aus Arbeit verdient, bezahlt davon das BGE komplett zurück. Ich interpretiere das so, dass ab dem ersten verdienten Euro eine Steuer von 50% nur fürs BGE angewendet werden soll. Ob darüber dann der Steuersatz wieder abfällt, also eine Art Anti-Progression, wurde nicht gesagt, aber der restliche Staat muss ja auch noch finanziert werden, vermutlich müsste man dann gleich bei den 50% bleiben. Von den Steuern der ersten 2400 ist ja im Prinzip noch kein bisschen in den Staatshaushalt geflossen.

Ein weiteres Problem, was auch immer gerne vergessen wird: Wer bekommt das überhaupt? Nur der deutsche Staatsbürger, und alle Ausländer kann man dann als Niedriglohner beschäftigen? Oder nur EU-Bürger mit Freizügigkeitsprivilegien? Oder jeder Ausländer, der eine Aufenthaltserlaubnis hat? Im letzteren Fall dürfte 2015 nur ein laues Lüftchen gewesen sein...


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Umfrage zum bedingungslosen Grundeinkommen (BGE)

16.05.2025 um 15:47
Zitat von CachalotCachalot schrieb:Mhm. Bin ich keine Einzelperson? Teile von meinem Geld, das ich erarbeite geht da rein.
so wie fuer alles andere, was ein Staat so macht.
Zitat von CachalotCachalot schrieb:Und genau dafür gibt es das Sozialsystem. Für Menschen die für sich nicht mehr oder nur bedingt aufkommen können.
das sozialsystem haelt mich nicht vor Armut sicher. Weil es kein Anrecht ist, sondern eine zu erbettelnde Gnade, die jederzeit nach willkuer des Amtes entzogen werden kann.

Und das heutige Sozialsystem mag als Auffangnetz dienen, aber es ist auf Bedingtheit und Bedürftigkeitsprüfung ausgelegt, die mit Stigmatisierung und Bürokratie einhergeht. Das BGE ist ein Paradigmenwechsel: Es geht nicht nur darum, die Menschen vor Armut zu sichern, wenn sie "nicht mehr oder nur bedingt aufkommen können", sondern darum, jedem Menschen von Vornherein eine stabile Basis zu geben, die ihm ermöglicht, sein Leben eigenverantwortlich und selbstbestimmt zu gestalten und sich auf vielfältige Weise in die Gesellschaft einzubringen.
Zitat von CachalotCachalot schrieb:Gibt es heute schon nicht. Du hast keinen Zwang genau den Job anzunehmen der dir vom Jobcenter angeboten wird. Du hast die Möglichkeit selber zu suchen.
Der Druck ist dahingehend halt auch was zu suchen und zu machen. Auch auf die Gefahr hin mich zu wiederholen. Eigenverantwortlich agieren und sein Leben gestalten.
Ist einem das nicht mehr möglich, temporär oder dauerhaft, dann greife auf die Sozialsysteme zurück.
vielleicht nicht zwang fuer einen spezifischen Job, aber die Drohung von Sanktionen, kreeirt einen permanenten Druck, schlechte Arbeiten annehmen zu muessen. Das ist durchaus Zwang.
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Ich gehe davon aus das du keinen Kontakt zu dieser Thematik hat. Bei uns werden aufgrund des Einführen von ML und KI sogar neue Jobs geschaffen.
Das ist alles kein Selbstläufer wenn es nicht grad darum geht witzige Bilder für Insta zu generieren.
ich habe nicht behauptet, das es ein selbstlaeufer ist. Aber an meinen gegewaertigen Arbeitsplatz merke ich schon, das seit dem das neue GenAI tool eingefuehrt wurde (bei dem ich schon gemerkt habe, dass es coden drastisch schneller macht), die an staffings fuer coder drastisch zurueckgegangen ist.
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Spielt welche Rolle?
Natürlich kann man diese Würde auch auf eine Gesellschaft projizieren, du bist ja schließlich Teil und der Geldgeber (Staat) wird dann einfach würdelos wahrgenommen mit allen Folgen bis hin zur Selbstverständlichkeit.
Jeder der was will muss seinen Beitrag leisten, weiß nicht warum man das jetzt in die Wohlfühlecke schiebt.
Es spielt eine entscheidende Rolle, weil es deine Vorstellung von einer "fremden Hand, die füttert" widerlegt. Eine solidarische Gemeinschaft, in der alle einzahlen und alle im Bedarfsfall Leistungen beziehen, ist nicht "würdelos". Ganz im Gegenteil: Eine Gesellschaft, die einander absichert und allen Mitgliedern eine würdige Existenz ermöglicht, auch ohne ständige Rechtfertigung, zeigt gerade hohe gesellschaftliche Würde und einen Sinn für Gerechtigkeit.

Die "Selbstverständlichkeit", dass grundlegende Menschenrechte wie die Existenzsicherung gewährleistet sind, ist ein gesellschaftlicher Fortschritt, keine Bedrohung. Es ist kein "Schieben in die Wohlfühlecke", sondern das Bekenntnis zu einer Gesellschaft, in der die Würde des Menschen unantastbar ist und Beitrag vielfältig definiert wird.
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Ja, ich benötige es irgendwann auch mal, allerdings wüsste ich nicht, warum ich dafür nicht ein Mindestmaß an Rechtfertigung bringen sollte. Das ist irgendwie weltfremd.
soweit es mich betrifft, ist ein Menshc zu sein rechtfertigung genug fuer ein Menschenwuerdiges Leben.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Wie sicherst Du die Grundbedürfnisse? Geld ist kein Grundbedürfnis. Wohnen, essen, trinken, medizinische Versorgung, Transport, Sicherheit .... Das sind Grundbedürfnisse.
Die werden automatisch in dem notwendigen Umfang erfolgen? Warum? Weil Menschen es toll finden, Sachen zu transportieren, zu pflegen, morgens um 5 den Hof bestellen? Erläutere doch mal, warum Menschen ohne den Zwang dazu das alles machen.
BGE heisst ja noch lange nicht, das jegliche Loehne abgeschafft werden. Nur das die Grundbeduerfnisse erfuellt werden sollen. Und Menschen haben verlangern nach Dingen jenseits der Grundbeduerfnisse, was nach einfuehrung eines BGE immer noch Anreiz zum arbeiten geben kann. Natuerlich muessten dann womoeglich fuer viele Jobs die schwierig sind, aber heutzutage schlecht bezahlt werden, besser oder besser bezahlt werden.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Auch Reiche bekommen das BGE. Weniger an Umverteilung kann man sich kaum vorstellen. Selbst wenn Reiche mehr zum BGE beitragen würden - was eine absurde Vorstellung ist, dafür braucht man kein BGE, das sind Leistungen für Bedürftige. Dass Menschen Geld bekommen, die es brauchen.
Die Finanzierung eines BGE sieht in den meisten Modellen eine Netto-Umverteilung vor: Alle bekommen das BGE, aber diejenigen mit höheren Einkommen tragen über eine progressive Steuerreform (z.B. höhere Einkommensteuer, Finanztransaktionssteuer etc.) mehr zum Gesamtsystem bei, als sie empfangen. Für Menschen mit geringem oder keinem Einkommen bedeutet es einen Nettozufluss, für Menschen mit hohem Einkommen einen Nettoabfluss. Das ist sehr wohl Umverteilung, nur über einen anderen Mechanismus. Die Vorstellung, dass Reiche "mehr zum BGE beitragen" ist also keineswegs absurd, sondern ein integraler Bestandteil der meisten BGE-Modelle und führt zu einer gerechteren Verteilung des Wohlstands. Es ist ein System für alle, das von allen finanziert wird, aber unterm Strich die Einkommensschere schließt.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Ja. Irgendwann. Was passiert bis dahin? Wie lange werden Felder nicht bestellt? Das ist doch kein Prozess mit einer beliebigen Übergangszeit.
wir sind nicht mehr im Mittelalter. 'wer bestellt dann die Felder' ist nonsens, es arbeitet vielleicht ein prozent der Bevoelkerung in der Landwirtschaft.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Wer hat so was behauptet? Erhöhung des Lohnes wirkt sich halt primär auf arbeitsintensive Bereiche aus. Und damit natürlich letztlich auch auf die Gesamtsituation. Aber wer sprach von massiver Inflation?
all die typen (wahrscheinlich wesentlich deckungsgleich mit denen die jetzt das BGE verteufeln) die damals genau wie du jetzt gegen den Mindestlohn gewettert hatten.

Die Behauptung einer "massiven, allgemeinen Inflation und einem massiven Jobverlust" wurde vor der Einführung des Mindestlohns von vielen Arbeitgeberverbänden und konservativen Ökonomen sehr wohl massiv in der Öffentlichkeit kommuniziert. Die Debatte war genau davon geprägt. Dass du dich jetzt davon distanzierst, ist bezeichnend. Meine Analogie zielte darauf ab, dass ähnliche, überzogene Schreckensszenarien oft auch bei anderen sozialen Innovationen wie dem BGE bemüht werden, die sich bei genauerer Betrachtung als unbegründet erweisen.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Ach, die liebe Polemik.
Wenn heute eine KI programmieren kann, heißt das nicht, dass in 5 Jahren Maschinen Menschen pflegen und Produkte anbauen.
1. Pflegeroboter sind bereits in kommen. https://www.familiara.de/pflegeroboter-2025-wie-technologie-die-pflege-revolutioniert/ .
2. wenn heute eine KI programmieren kann (nicht wirklich, aber sie erhoeht die Produktivitaet der Programmmierer betraechtlich) heisst das, das man weit weniger Programmierer braucht. Und das, weniger als ein Jahrzehnt nachdem dauerned lautstartk betonnt wurde 'Wikipedia: Learn to Code' und massen an Leuten ins Programmiergewerbe geschoben wurden.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Du meinst jetzt nicht gerade die 2 oder 3 Amtstermine pro Jahr, die da reihenweise Vollzeit St Martins verhindern?
Die "2 oder 3 Amtstermine pro Jahr" sind eine grobe Verharmlosung der ständigen Unsicherheit, des bürokratischen Aufwands, der detaillierten Offenlegungspflichten und der Angst vor Sanktionen, die Menschen im aktuellen System erleben. Es geht um die mentale und psychische Last, die diese Prekarität mit sich bringt, und die Zeit und Energie, die für das Überleben und nicht für Engagement aufgewendet werden müssen.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Ich denke, Fans und Feinde eines BGEs trennt vor allem ihr Menschen- und Gesellschaftsbild.

Ein BGE spricht eher Menschen an, die Teil eines (möglichst fremdfinanzierten) Kollektivs sein wollen und die recht leichte Aufgabe, für sich selbst zu sorgen, lästig finden. Aus meiner Sicht eine Mischung aus Untertanenmentalität und Arbeitsallergie.
Ich stimme zwar zu, dass wir ein fundamental gegensaetzliches Menschen- und Gesellschaftsbild haben, daber deine diffamierende Unterstellung beschreibt mich nicht im geringsten. Weder bin ich 'arbeitsallergisch', noch habe ich 'untertanenmentalitaet'. Ich plaediere fuer das BGE weil ich der Ansicht bin, das jeder Mensch ein Anrecht auf ein Menschwuerdiges Leben haben sollte, das jeder die Moeglichkeit haben sollte an der gesellschaft teilzuhaben und das einzelne Ruekschlaege nicht die Lebensplanung zertstoeren sollen (bei H4 hies es ja desoefteren 'brauchen sie doch bitte erstmal ihre Ersparnisse auf bevor sie Unterstuetzuing kriegen' - ist mir in der Phase meiner Arbeitslosigkeit vor dem ersten Job so passiert)
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Ich möchte für mich selbst sorgen und nicht zwangsweise auch noch für völlig Unbekannte, die gar keine Bedürftigkeit haben. Ich wünsche mir so wenig Staat wie möglich und so viel Eigenverantwortung, wie man sie nur haben kann.
Ich will auch keinen Funktionär, der über die Höhe eines BGEs, von dem ich dann voll oder zT lebe, entscheidet. Denn darauf läuft jedes Leben im.Transfer immer hinaus: Unmündigkeit.
Deine Forderung nach "so wenig Staat wie möglich" und "so viel Eigenverantwortung wie möglich" mündet in deiner Logik in ein System, das Menschen in Not demütigt und pauschal ihre Nützlichkeit abspricht, wenn sie nicht ins Raster einer strikt ökonomischen Leistung passen. Das BGE hingegen ist ein Ausdruck von gesellschaftlicher Solidarität und Vertrauen in die Menschen.
Zitat von zaeldzaeld schrieb:- Unbeliebte Jobs müssen höher bezahlt werden, damit sich noch jemand bereit erklärt, das überhaupt zu machen. Das könnnte dazu führen, dass der Bäcker-Angestellte fürs frühe Aufstehen mehr Geld haben möchte (und auch wegen dem vorigen Punkt), und dann kann man sich für die 1200 Euro BGE keine 4800 Brötchen mehr kaufen, sondern nur noch 1200. Mit anderen Worten eine deutliche Preissteigerung wäre zu erwarten, was das BGE im Endeffekt unters Existenzminimum bringen könnte.
Es ist eine plausible Annahme, dass unbeliebte oder schlecht bezahlte Jobs in einem BGE-System fairer entlohnt werden müssten, da Menschen nicht mehr aus purem Existenzdruck jeden Job annehmen müssen. Dies wird von BGE-Befürwortern oft als positiver Effekt gesehen: Mehr Wertschätzung für essenzielle, aber unterbezahlte Arbeit. Eine moderate Preissteigerung wäre in einigen Bereichen denkbar, ist aber kein zwangsläufiger Effekt, der das BGE wertlos machen würde. Die gesteigerte Kaufkraft der unteren und mittleren Einkommen könnte die Binnennachfrage stabilisieren. Zudem könnten Effizienzgewinne durch Automatisierung und vereinfachte Bürokratie Kosten senken.
Zitat von zaeldzaeld schrieb:- Höhere Lohnkosten sorgen für einen Wettbewerbsnachteil, Unternehmen könnten abwandern.
Deutschland ist sowieso schon ein Land mit hohen Loehnen.


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Umfrage zum bedingungslosen Grundeinkommen (BGE)

16.05.2025 um 16:03
Zitat von Taln.ReichTaln.Reich schrieb:so wie fuer alles andere, was ein Staat so macht.
Also ist deine Aussage
Zitat von Taln.ReichTaln.Reich schrieb:1. Es gibt keinen einzelnen "Geldgeber": Eine Gesellschaft ist kein individuelles, wohltätiges "Ich", das "sein" Geld jemandem "gibt".
Falsch
Zitat von Taln.ReichTaln.Reich schrieb:das sozialsystem haelt mich nicht vor Armut sicher. Weil es kein Anrecht ist, sondern eine zu erbettelnde Gnade, die jederzeit nach willkuer des Amtes entzogen werden kann.
Gnade gibt es im religiösen Sinne und in der Rechtswissenschaft. Beides trifft es hier nicht. Was du machst ist Bullshitbingo. Keine Argumente zu dem Thema?
Und die Willkür belegst du wie?
Zitat von Taln.ReichTaln.Reich schrieb:Und das heutige Sozialsystem mag als Auffangnetz dienen, aber es ist auf Bedingtheit und Bedürftigkeitsprüfung ausgelegt, die mit Stigmatisierung und Bürokratie einhergeht
Da gehe ich mit. Wobei das einzig negative die Stigmatisierung ist.
Der Rest ist gut so
Zitat von Taln.ReichTaln.Reich schrieb:Das BGE ist ein Paradigmenwechsel: Es geht nicht nur darum, die Menschen vor Armut zu sichern, wenn sie "nicht mehr oder nur bedingt aufkommen können", sondern darum, jedem Menschen von Vornherein eine stabile Basis zu geben, die ihm ermöglicht, sein Leben eigenverantwortlich und selbstbestimmt zu gestalten und sich auf vielfältige Weise in die Gesellschaft einzubringen.
Das heißt, wer ken Bock hat wird von denen finanziert die arbeiten?
Was ist mit der Eigenverantwortung für sein Leben?
Der Frage bist du jetzt schon zig mal ausgewichen.
Zitat von Taln.ReichTaln.Reich schrieb:vielleicht nicht zwang fuer einen spezifischen Job, aber die Drohung von Sanktionen, kreeirt einen permanenten Druck, schlechte Arbeiten annehmen zu muessen. Das ist durchaus Zwang.
Nein. Es entsteht ein Druck sein Leben zu meistern und sich nicht auf die Leistung anderer zu verlassen. Ein Druck nicht nur zu nehmen sondern auch zugeben. Sich sozial zu verhalten.
Da ham was wieder = Eigenverantwortung für sein Leben übernehmen.
Und nochmal. Es geht nicht um die Abschaffung der Sozialsysteme. Die Sollen bleiben. Da gibt es sicher diskussionswürdige Punkte. Tun hier nur nix zur Sache


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Umfrage zum bedingungslosen Grundeinkommen (BGE)

16.05.2025 um 16:15
Zitat von Taln.ReichTaln.Reich schrieb:ich habe nicht behauptet, das es ein selbstlaeufer ist. Aber an meinen gegewaertigen Arbeitsplatz merke ich schon, das seit dem das neue GenAI tool eingefuehrt wurde (bei dem ich schon gemerkt habe, dass es coden drastisch schneller macht), die an staffings fuer coder drastisch zurueckgegangen ist.
Ja, für Coder, dafür entstehen an anderer Stelle mehr Jobs wegen dem Auftrieb dieser Technologie. Wenn wir (mein Arbeitsplatz) durch ML das erreichen was wir erreichen wollen, können wir unseren Markt um 30% vergrößern, was unbedingt natürlich nur mit mehr Personal geht. Unsere Produkte enthalten dadurch eine Funktionsaufwertung die Stand jetzt von niemanden ersetzt werden kann und das ist bei Technologieanwendungen eigentlich der Normalfall.
Zitat von Taln.ReichTaln.Reich schrieb:Es spielt eine entscheidende Rolle, weil es deine Vorstellung von einer "fremden Hand, die füttert" widerlegt. Eine solidarische Gemeinschaft, in der alle einzahlen und alle im Bedarfsfall Leistungen beziehen, ist nicht "würdelos". Ganz im Gegenteil: Eine Gesellschaft, die einander absichert und allen Mitgliedern eine würdige Existenz ermöglicht, auch ohne ständige Rechtfertigung, zeigt gerade hohe gesellschaftliche Würde und einen Sinn für Gerechtigkeit.
Beleglose Forderungen sind kein Zeichen von Würde und Gerechtigkeit sondern eher vom Gegenteil.
Zitat von Taln.ReichTaln.Reich schrieb:Die Behauptung einer "massiven, allgemeinen Inflation und einem massiven Jobverlust" wurde vor der Einführung des Mindestlohns von vielen Arbeitgeberverbänden und konservativen Ökonomen sehr wohl massiv in der Öffentlichkeit kommuniziert.
Das wäre mir neu. Eigentlich ist doch in der Wirtschaft Konsens das sich durch Anhebung des Mindestlohnes die Produktkosten erhöhen, nicht mehr und nicht weniger und natürlich beeinflusst dies die Inflation.
Von einer massiven Inflation und massiven Jobverlusten habe ich hingegen noch nie was gehört, zumindest nicht aus halbwegs seriösen Positionen.


Thema Jobverlust durch Digitalisierung:
Es gibt viele Quellen die sich mit diesem Mythos beschäftigen, hier nur eine:
https://www.fonial.de/blog/artikel/lesen/jobkiller-digitalisierung-wahrheit-oder-mythos-256/


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Umfrage zum bedingungslosen Grundeinkommen (BGE)

16.05.2025 um 17:18
Zitat von CachalotCachalot schrieb:Falsch
Wenn "alles andere, was ein Staat so macht" – von Straßen bis Schulen – durch Steuern und Abgaben finanziert wird, dann ist es eben nicht ein einzelner "Geldgeber" (der Staat als wohlwollendes Individuum), sondern ein kollektives System, das von allen getragen wird. Du trägst als Einzelperson dazu bei, aber das Geld stammt nicht von einer "wohltätigen Hand", sondern aus dem gemeinsamen Topf der Gesellschaft.
Zitat von CachalotCachalot schrieb:Gnade gibt es im religiösen Sinne und in der Rechtswissenschaft. Beides trifft es hier nicht. Was du machst ist Bullshitbingo. Keine Argumente zu dem Thema?
Und die Willkür belegst du wie?
Zitat von CachalotCachalot schrieb:Da gehe ich mit. Wobei das einzig negative die Stigmatisierung ist.
Der Rest ist gut so
Deine aggressive Abwertung als "Bullshitbingo" ist unangebracht und hilft der Diskussion nicht weiter. Die Formulierung von der "zu erbettelnden Gnade" beschreibt die subjektive, oft als demütigend empfundene Erfahrung vieler Betroffener im aktuellen System. Sie müssen sich ständig rechtfertigen, private Details offenlegen und sind der discretionären Entscheidung von Sachbearbeitern (der von mir genannten "Willkür") ausgesetzt, was zu Rechtsunsicherheit und Inkonsistenz führt. Ich meine, alleine im letzten Jahr wurden 57.000 Klagen wegen des Buergergeldes abgeschlossen ( https://www.arbeitsagentur.de/presse/2025-04-buergergeld-weniger-widersprueche-leichter-anstieg-bei-klagen ). Das zeugt nicht gerade von einem stabilen system, wenn es andauerned in Rectsstreitigkeiten liegt.
Zitat von CachalotCachalot schrieb:Das heißt, wer ken Bock hat wird von denen finanziert die arbeiten?
Was ist mit der Eigenverantwortung für sein Leben?
Der Frage bist du jetzt schon zig mal ausgewichen.
Ich bin dieser Frage nicht "zig mal ausgewichen", sondern habe sie mehrfach und ausführlich beantwortet. Dein Argument vom "wer kein Bock hat" ist eine pauschale und abfällige Unterstellung, die das Menschenbild des BGE fundamental missversteht.

Das BGE geht davon aus, dass Menschen intrinsisch motiviert sind, ihr Leben zu gestalten, sich einzubringen und sich weiterzuentwickeln. Es ist der existenzielle Zwang zur Erwerbsarbeit, der oft die Eigenverantwortung einschränkt, weil er Menschen in unpassende oder ausbeuterische Jobs drängt. Ein BGE befreit von diesem Zwang und ermöglicht es erst, wahre Eigenverantwortung zu übernehmen – indem man sich weiterbildet, eine sinnstiftende Tätigkeit sucht, sich um Familie kümmert oder ehrenamtlich engagiert, ohne die ständige Angst vor dem Verlust der Existenzgrundlage. Es ist die Abwesenheit von Zwang, die Raum für echte, selbstbestimmte Gestaltung schafft.
Zitat von CachalotCachalot schrieb:Nein. Es entsteht ein Druck sein Leben zu meistern und sich nicht auf die Leistung anderer zu verlassen. Ein Druck nicht nur zu nehmen sondern auch zugeben. Sich sozial zu verhalten.
und das geht nicht, ohne die Existenzgrundlage von jemanden zu bedrohen? Die Drohung mit Sanktionen, die das Existenzminimum betreffen, ist sehr wohl ein Zwang, da sie die Wahlfreiheit massiv einschränkt und aus Angst vor Armut Entscheidungen erzwingt. Das ist keine wohlwollende Motivation zum "sozialen Verhalten". Echtes "Meistern des Lebens" und "soziales Verhalten" sollten aus innerer Motivation und der Sicherheit eines würdevollen Lebens entstehen, nicht aus der Angst vor dem sozialen Absturz.
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Ja, für Coder, dafür entstehen an anderer Stelle mehr Jobs wegen dem Auftrieb dieser Technologie. Wenn wir (mein Arbeitsplatz) durch ML das erreichen was wir erreichen wollen, können wir unseren Markt um 30% vergrößern, was unbedingt natürlich nur mit mehr Personal geht. Unsere Produkte enthalten dadurch eine Funktionsaufwertung die Stand jetzt von niemanden ersetzt werden kann und das ist bei Technologieanwendungen eigentlich der Normalfall.
mag sein, dass dein Unternehmen Auftrieb hat, aber ich rede von der Volkswirtschaftlichen Betrachtung. Neue Technologie am arbeitsplatz bedeutet hoehere Produktivitaet, und wenn dem kein entsprechendes Wachstum an Konsum gegenuebersteht (und woher soll der Massenkonsum kommen, wenn alle gemaess der Losung "Spätestens der nächste Supermarkt hat für die meisten nen Job." sich alle in die verbliebenen Jobs quetschten und dadurch entsprechnd fuer'n appel und Ei arbeiten muessen) dann bedeutet dies einen Abbau von Arbeitsplaetzen.
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Beleglose Forderungen sind kein Zeichen von Würde und Gerechtigkeit sondern eher vom Gegenteil.
der Anspruch darauf, dass die Menschenwuerde fuer jeden garantiert ist, ist keine 'Beleglose Forderung'. Das B undesverfassungsgericht war ja auch zu dem Schluss gekommen, dass unbgerenzte sanktionen beim Hartz 4 gegen die Menschewuerde verstossen ( https://www.bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Entscheidungen/DE/2019/11/ls20191105_1bvl000716.html ). Das war ja der Grund dafuer, das Hartz 4 durch Buergergeld ersetzt werden musste.
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Das wäre mir neu. Eigentlich ist doch in der Wirtschaft Konsens das sich durch Anhebung des Mindestlohnes die Produktkosten erhöhen, nicht mehr und nicht weniger und natürlich beeinflusst dies die Inflation.
Von einer massiven Inflation und massiven Jobverlusten habe ich hingegen noch nie was gehört, zumindest nicht aus halbwegs seriösen Positionen.
Deine selektive Erinnerung ist bemerkenswert. Die Befürchtungen einer "Jobkiller-Mindestlohn"-Wirkung und massiver Inflation wurden von Arbeitgeberverbänden, bestimmten Parteien und Ökonomen vor der Einführung des Mindestlohns in Deutschland massiv und lautstark in die Öffentlichkeit getragen (z.b. hier : hier ein Beispiel: https://www.welt.de/print/die_welt/debatte/article115419871/Jobkiller-Mindestlohn.html . Oder hier https://www.welt.de/print-welt/article148204/Falsch-verstandene-Fairness.html . Oder hier https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/studie-zum-mindestlohn-arme-werden-aermer-reiche-werden-reicher-1.189975 - war alles bei mir bei dem suchbegriff 'jobkiller mindestlohn' auf der ersten Seite, inmitten den neueren Artikeln die das ganze mit der Realitaet debunken). Dies war ein zentraler Teil der politischen Debatte. Die Realität hat diese katastrophalen Szenarien widerlegt. Eine moderate Kostenanpassung ist natürlich zu erwarten, aber nicht die Apokalypse, die vorhergesagt wurde. Meine Analogie zielt darauf ab, dass die dauernden, ueberzogenen Schreckensszenarien bezueglich BGE da sehr aehnlich sind.


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Umfrage zum bedingungslosen Grundeinkommen (BGE)

16.05.2025 um 17:28
Zitat von Taln.ReichTaln.Reich schrieb:mag sein, dass dein Unternehmen Auftrieb hat, aber ich rede von der Volkswirtschaftlichen Betrachtung. Neue Technologie am arbeitsplatz bedeutet hoehere Produktivitaet, und wenn dem kein entsprechendes Wachstum an Konsum gegenuebersteht (und woher soll der Massenkonsum kommen, wenn alle gemaess der Losung "Spätestens der nächste Supermarkt hat für die meisten nen Job." sich alle in die verbliebenen Jobs quetschten und dadurch entsprechnd fuer'n appel und Ei arbeiten muessen) dann bedeutet dies einen Abbau von Arbeitsplaetzen.
Ich sprach nicht von neuer Technologie am Arbeitsplatz sondern von Technologie in Produkten. Du sprichst von Technologie am Arbeitsplatz und wenn dem keine Wachstum entgegensteht = Das sind Company's die irrelevant sind Weil die nicht u erleben, die Arbeitsplätze wandern dann in die Konkurrenz die größer wird weil sie es besser macht.
Zitat von Taln.ReichTaln.Reich schrieb:der Anspruch darauf, dass die Menschenwuerde fuer jeden garantiert ist, ist keine 'Beleglose Forderung
Darum ging es nicht. Aber bevor ich dich falsch verstehe: ab welcher Eigenleistung in der Forderung von leistungsloser Zuwendung fängt für dich das Kapitel Würde an?


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Umfrage zum bedingungslosen Grundeinkommen (BGE)

16.05.2025 um 17:40
Zitat von Taln.ReichTaln.Reich schrieb:Deine selektive Erinnerung ist bemerkenswert. Die Befürchtungen einer "Jobkiller-Mindestlohn"-Wirkung und massiver Inflation wurden von Arbeitgeberverbänden, bestimmten Parteien und Ökonomen vor der Einführung des Mindestlohns in Deutschland massiv und lautstark in die Öffentlichkeit getragen (z.b. hier : hier ein Beispiel: https://www.welt.de/print/die_welt/debatte/article115419871/Jobkiller-Mindestlohn.html . Oder hier https://www.welt.de/print-welt/article148204/Falsch-verstandene-Fairness.html . Oder hier https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/studie-zum-mindestlohn-arme-werden-aermer-reiche-werden-reicher-1.189975 - war alles bei mir bei dem suchbegriff 'jobkiller mindestlohn' auf der ersten Seite, inmitten den neueren Artikeln die das ganze mit der Realitaet debunken). Dies war ein zentraler Teil der politischen Debatte
Ist mir garnicht aufgefallen, wahrscheinlich weil ich solch einen Quatsch garnicht zuende lese.
Zitat von Taln.ReichTaln.Reich schrieb:Die Realität hat diese katastrophalen Szenarien widerlegt.
Nicht nur die, auch die Jobkiller wegen AI werden sich da einreihen.


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