Berryl schrieb:Jeder Mensch ist gleich viel wert.
Man muss aber nicht jeden für voll nehmen oder als nützlich ansehen.
angesichts dessen wie herabwuerdigend du argumentierst ist das definitiv nicht wie du fuer mich rueberkommst.
Berryl schrieb:Wer sein Lebtaglang, oder weite Phasen davon, von Stütze lebt wird mir weniger interessantes erzählen können.
also jemand der nicht arbeitet aber viel interessantes Ehrenamtliches ausserhalb von arbeit macht und viele interessante Leute trifft hat sicher mehr interessantes zu erzaehlen als jemand der stumfsinnig jeden tag schufftet und danach nur noch die Kraft hat bis zum einschlafen glotze zu schauen.
Berryl schrieb:Wie auch, wenn man an der niederen Hürde der finanziellen Eigenversorgung schon scheitert.
Die "Hürde der finanziellen Eigenversorgung" ist für viele Menschen alles andere als "niedrig"; sie ist oft ein hohes Hindernis, das durch strukturelle Probleme, Krankheit, familiäre Pflichten oder schlichtweg fehlende passende Jobangebote unerreichbar wird. Die Lebensrealität von Menschen, die auf Transferleistungen angewiesen sind, ist komplex und bietet oft einzigartige Einblicke in gesellschaftliche Ungleichheiten und menschliche Resilienz – Dinge, die du offenbar nicht als "interessant" ansehen willst. Das ist das Gegenteil von Empathie und führt zu einer Spaltung der Gesellschaft.
Berryl schrieb:Und das kann man wie gesagt alles recht stichhaltig nachweisen ob dies auch der subjektiven Realität entspricht.
liest du eigentlich was ich schreibe? Der teil bezog sich ganz klar und deutlich nicht auf Nachweisbarkeit. Ich wiederhole:
Taln.Reich schrieb:Es geht darum, das chronische Krankheiten, psychische Probleme oder Behinderungen die Moeglichkeiten einschraenken, sich sozial zu engagieren
Es geht nicht darum, ob man etwas "nachweisen" kann, sondern um die entwürdigende Notwendigkeit, sich ständig rechtfertigen und beweisen zu müssen, um ein menschenwürdiges Existenzminimum zu erhalten. Der Prozess des "Nachweisens" ist ein bürokratischer Dschungel und eine ständige psychische Belastung. Und deine Reaktion auf meine persönliche Anekdote zeigt, wie wenig Wert du den tatsächlichen Schwierigkeiten beimisst, denen Menschen mit gesundheitlichen Problemen und begrenzten Mitteln gegenüberstehen. Das ist eine zynische Ablehnung der Realität vieler Menschen.
Berryl schrieb:Ja und.
was fuer eine widerwaertige, herablassende Erwiederung.
Berryl schrieb:Du willst was-mach was für.
Wirklich? Was wollte ich den?
Berryl schrieb:Weil es für einen geistig normalen und physisch gesunden auch so ist.
wie gesagt, meine Erfahrung sagt da was ganz anderes.
Berryl schrieb:Spätestens der nächste Supermarkt hat für die meisten nen Job.
Bullsh*t. Als ob supermaerkte unbeschraenkt jobs haetten. Und unbeschraenkt in jeder Region .
Berryl schrieb:Der Rest....sind wir wieder beim Onkel Doktor.
ahja, und die zwei Jahre bis ich einen Diagnosetermin bekomme verzichte ich dann mal eben so auf Essen und Unterkunft oder was?
Deine Kategorisierung "geistig normal und physisch gesund" versus "der Rest beim Onkel Doktor" ist extrem diskriminierend und ignoriert die Vielfalt menschlicher Fähigkeiten, Umstände und die Komplexität von Gesundheit.
Berryl schrieb:Soweit sind wir einfach noch nicht.
KI und Robotik schreiten Rapide fort. Laut dem IWF wird die KI 60% der Arbeitsplaetze beeinflussen (
https://futurezone.at/digital-life/ki-kuenstliche-intelligenz-job-folgen-arbeit-ausbildung-gehalt/402742348 )
KI und co sind schon dabei unsere arbeitswelt grundlegend umzugestalten. Ich zitiere:
Die Umfrageergebnisse zeigen, dass jüngere Arbeitnehmer, besonders in Einstiegspositionen, am meisten von einem KI-bedingten Arbeitsplatzverlust betroffen sind. Von den Studienteilnehmern im Alter von 25 Jahren oder jünger gaben 43 % an, dass sie ihren Arbeitsplatz bereits wegen KI verloren haben. Bei den 26- bis 40-Jährigen waren es 27 %, und bei den über 41-Jährigen gaben 19 % an, aufgrund von KI ihren Arbeitsplatz verloren zu haben.
Quelle:
https://www.ingenieur.de/karriere/arbeitsleben/ki-in-der-arbeitswelt-zwischen-chancen-und-angst/So zu tun als ob das alles 'in weiter zukunft' oist, ist Realitaetsfremd.
Berryl schrieb:Und stark schwanken tut die Wirtschaft seit 2008 nimmer.
lebst du in der Realitaet? Weil in der Realitaet hatten wir seit dem eine Dauertour von globalen Krisen wie Pandemien, Lieferkettenproblemen, Energiepreisschocks, Inflation und geopolitischen Spannungen. Wir leben in einer Zeit hoher, globaler wirtschaftlicher Unsicherheit.
Berryl schrieb:etzt bin ich seit ich zwölf bin breit ehrenamtlich engagiert, trotz 41 Stunden Woche Bund mit einem über Jahre Überstunden und Urlaubskonto aus der Hölle.
Alle die ich dort traf, da gibt's nichtmal die goldenen Ausnahme, waren ausschließlich Berufstätige und oft Selbstständige.
Leistungsempfänger die Zeit hätten habe ich da nie erlebt.
Weder bei der Feuerwehr, noch beim RD, noch bei Sportvereinen etc.
Deine anekdotische Evidenz aus spezifischen und oft physisch oder zeitlich fordernden Ehrenämtern (Feuerwehr, Rettungsdienst, Sportvereine) ist nicht repräsentativ für das gesamte Spektrum gesellschaftlicher Beiträge oder die Lebensrealität aller Menschen.
Viele Formen des Engagements sind weniger sichtbar oder finden in anderen Kontexten statt: die Pflege von Angehörigen, Nachbarschaftshilfe, Unterstützung im Freundeskreis, politische Basisarbeit, oder die Nutzung von freier Zeit für Bildung und persönliche Entwicklung, die später der Gesellschaft zugutekommt. Es ist sehr wahrscheinlich, dass du diese Beiträge von "Leistungsempfängern" nicht "erlebt" hast, weil das System, das sie in die Prekarität drängt, ihnen die Energie, die Zeit oder die finanziellen Mittel für traditionelles Ehrenamt nimmt.
Berryl schrieb:Das ist normal und man wird wohl damit klarkommen müssen, wenn eine fremde Hand dich füttert weil du selber dazu keinen Bock hast oder es warum auch immer nicht kannst.
Hier offenbart sich deine Kernüberzeugung: Die Demütigung, die unser aktuelles System erzeugt, ist für dich "normal" und etwas, womit man "klarkommen muss", wenn man nicht (oder nicht mehr) Lohnarbeit leistet. Du unterstellst Menschen, die auf Unterstützung angewiesen sind, pauschal, sie hätten "keinen Bock", oder reduzierst ihre Situation auf ein "nicht können".