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Umfrage zum bedingungslosen Grundeinkommen (BGE)

468 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Grundeinkommen, BGE, Bedingungslos ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Umfrage zum bedingungslosen Grundeinkommen (BGE)

23.12.2016 um 13:06
Zitat von thomas74thomas74 schrieb: Genau darin sehe ich auch den Vorteil, die Schere zwischen Arbeitslosen und Geringverdiener. Ich glaube aber das das BGE eben den Anreiz zur Arbeit erhöhen würde. Denn jeder hätte sofort einen Vorteil von Arbeit.
Ich sehe da eher eine Modifizierung der Grundfreibeträge für Bezieher von Grundeinkommen für notwendig. Das Beispielsweise auch Nebenjobbern aus Bedarfsgemeinschaften wie das Mädchen der Hartz IV Empfängerin weniger oder auch nichts (je nach Verdienst) von ihrem Einkommen verrechnet werden. Bei vollen Leistungsbeziehern beträgt dieser derzeit 100 Euro, das ist für viele nunmal kein sonderlicher Ansporn sich erwerbsmäßg zu betätigen.


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Umfrage zum bedingungslosen Grundeinkommen (BGE)

03.07.2024 um 10:40
Lindnern - das neue hartzen
Lindner wurde mit 21 Jahren Abgeordneter, lebt seitdem also von Steuergeldern.
Quelle: https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/arbeitszeitdebatte-christian-lindner-markus-soeder-und-jens-spahn-die-faulheit-der-anderen-kolumne-a-98ec191e-eee7-444e-86ca-c8d42623393d

Das gefällt.

Weiter heißt es:
Kurz vor seiner Wahl zum Abgeordneten war er vorübergehend Geschäftsführer einer von ihm selbst mitgegründeten Firma für die »Entwicklung und das Design komplexer Software-Lösungen, insbesondere für die mobile Kommunikation«. Die entließ ihn zuerst und ging dann pleite. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), die deutsche Förderbank also, die im Auftrag des Bundes und der Länder agiert, verlor dabei 1,2 Millionen Euro .
Wir haben Spitzenpersonal...

BGE für alle. Vielleicht sehen sich dann weniger Menschen dazu genötigt, Schaden anzurichten.


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Umfrage zum bedingungslosen Grundeinkommen (BGE)

05.07.2024 um 11:00
Zitat von TheotisTheotis schrieb am 16.09.2009:Keine Schule, nicht arbeiten gehen müssen... Ist das geil? Oder ist das ungeil? Wer von euch würde trotzdem arbeiten gehen?
für derart geäussertes gedankengut sollte man sofort inhaftiert werden!

nur wer arbeitet, kann essen.


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Umfrage zum bedingungslosen Grundeinkommen (BGE)

14.05.2025 um 20:45
Ergebnisse der Studie Pilotprojekt Grundeinkommen sind drin. Zeigt sich mal wieder das die Behauptung das nach Einfuehrung eines BGE alle sofort aufhoeren wuerden zu arbeiten einfach nicht stimmt. Ich zitiere den DIW Wochenbericht:
Pilotprojekt Grundeinkommen: kein Rückzug vom Arbeitsmarkt, aber bessere mentale Gesundheit

Untersucht wurde Wirkung bedingungsloser Geldzahlungen in Höhe von 1200 Euro pro Monat über drei Jahre auf Arbeitsmarktbeteiligung, Konsum und Wohlbefinden
Über ein Drittel der bedingungslosen Geldzahlungen wurden gespart und knapp acht Prozent für wohltätige Zwecke oder zur Unterstützung von Familie und Freund*innen ausgegeben
Geldempfänger*innen zogen sich weder vermehrt aus Arbeitsmarkt zurück noch reduzierten sie signifikant ihre Arbeitsstunden
Bedingungslose Geldzahlungen verbesserten mentale Gesundheit und subjektiv empfundenes Wohlbefinden der Maßnahmengruppe über gesamten Zeitraum
Studie liefert evidenzbasierten Baustein zur Versachlichung der sozialpolitisch relevanten Debatte

Abstract
Seit Jahren wird die Diskussion um ein bedingungsloses Grundeinkommen (BGE) sowie verschiedene Varianten eines Universal Basic Income in Politik, Wissenschaftinfo wie Gesellschaft kontrovers und zunehmend auch polarisiertinfo geführt. Befürwortende sehen im BGE vor allem ein Mittel zur Sicherung der Marktwirtschaft sowie zur Stärkung der sozialen Sicherheit und individuellen Autonomie.info Kritiker*innen hingegen bezweifeln vor allem die Wirksamkeit und Nachhaltigkeit und sehen zudem eine Gefahr des Abbaus bisheriger sozialpolitischer Errungenschaften.info Neben einer Reihe an Simulationsstudieninfo haben vor allem auch umfangreiche und zufallsbasierte Feldexperimente international in den letzten Jahren die Debatte empirisch bereichert. Die lange Jahre ohne wissenschaftliche Grundlage geführten Debatten wurden damit zunehmend auf ein evidenzbasiertes Niveau des wissenschaftlichen Erkenntnisstandes überführt. So belegen die ersten Veröffentlichungen zweier im vergangenen Jahr abgeschlossener Feldexperimente in den USA, dass sich insbesondere der vermutete substanzielle Verzicht auf Ausübung von Erwerbsarbeit nur teilweise belegen lässt und sich eher auf eine leichte Reduktion der Arbeitszeit beschränkt (Kasten 1).

Kasten 1
Vergleichbare Studie in den USA
In Deutschland wurde im Jahr 2020 ein groß angelegtes Feldexperiment, das sogenannte Pilotprojekt Grundeinkommen, vom Berliner Verein Mein Grundeinkommen e.V. in Kooperation mit dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) und der Wirtschaftsuniversität Wien auf den Weg gebracht. Im Rahmen zweier Studien werden die individuellen Wirkungen bedingungsloser Geldzahlungen auf Personen in Einpersonenhaushalten im Alter von 21 bis 40 Jahren, die vor Beginn der Geldzahlungen über ein monatliches Nettoeinkommen in Höhe von 1100 bis 2600 Euro verfügten, untersucht.info Dafür wurden die Teilnehmenden zufällig in eine Maßnahmengruppe und eine Vergleichsgruppe unterteilt. Die Maßnahmengruppe von 107 Personen erhielt monatlich für die Dauer von drei Jahren (Juni 2021 bis Mai 2024) einen bedingungslosen Geldbetrag in Höhe von 1200 Euro (Kasten 2). Bei der zufälligen Einteilung der Teilnehmenden in Maßnahmengruppe und Vergleichsgruppe wurde ein spezielles ökonometrisches Verfahren angewendet, um die Vergleichbarkeit dieser Gruppen zu verbessern.

Kasten 2
Studiendesign, Auswahl der Teilnehmer*innen und Methode der Zufallszuweisung
Zwar bleibt die Aussagekraft dieser Studien, wie auch der oben erwähnten internationalen Feldexperimente, begrenzt, da ausschließlich die Auswirkungen auf den Einzelnen untersucht werden und die Studien auf einen kleinen Teil der Gesamtbevölkerung beschränkt sind.info Auch die zeitliche Begrenzung des Feldexperiments auf drei Jahre schränkt die Verallgemeinerung der Studienergebnisse ein. Direkte und insbesondere indirekte Wirkungen einer öffentlichen Finanzierung können ebenso wenig ermittelt werden wie Preis- und Inflationseffekte oder andere makroökonomische Effekte.

Dennoch liefern die Studien fundierte Einblicke in die möglichen Effekte bedingungsloser Geldzahlungen und erweitern damit die empirische Basis einer evidenzbasierten Diskussion. Im Folgenden werden nun die Ergebnisse der Studien über das Pilotprojekt Grundeinkommen zusammengefasst. Der Fokus liegt dabei auf dem Vergleich des Ausgabeverhaltens, des Arbeitsmarktverhaltens und der mentalen Gesundheit zwischen der Maßnahmengruppe (107 Geldempfänger*innen) und der Vergleichsgruppe (1580 Befragte).

Über ein Drittel der Geldzahlungen wurde gespart und die Hälfte in Konsum investiert

Im ersten Schritt wird untersucht, für welche Zwecke die Geldempfänger*innen, die für die Dauer von drei Jahren frei über die monatlichen 1200 Euro frei verfügen konnten, die Geldzahlungen verwendet haben. Vergleicht man die durchschnittliche Höhe der Ausgaben der Maßnahmengruppe mit der Vergleichsgruppe, zeigen sich große Unterschiede im Ausgabeverhalten (Abbildung 1). Die Teilnehmenden der Vergleichsgruppe sparten im Beobachtungszeitraum durchschnittlich etwa 332 Euro pro Monat. Personen in der Maßnahmengruppe legten im Durchschnitt 779 Euro pro Monat auf die hohe Kante – also mehr als das Doppelte. Durch die bedingungslosen Geldzahlungen erhöhte sich die monatliche Sparsumme also um 447 Euro. Außerdem war der Anteil der Personen, die monatlich einen Geldbetrag zurücklegten, in der Maßnahmengruppe deutlich höher (90 Prozent) als in der Vergleichsgruppe (75 Prozent). Darüber hinaus gab es keinen statistisch signifikanten Unterschied in der Verschuldung der Maßnahmengruppe und der Vergleichsgruppe. Die Maßnahmengruppe konnte somit im Verlauf der Studie Vermögenswerte aufbauen. Zu Studienbeginn hatte etwa die Hälfte der Teilnehmenden aus beiden Gruppen ein Vermögen von weniger als 10000 Euro. Zum Ende der Studienlaufzeit war der Anteil derer mit einem Vermögen von weniger als 10000 Euro in der Maßnahmengruppe auf 13 Prozent gesunken, in der Vergleichsgruppe hingegen nur auf 27 Prozent. Diese Ergebnisse legen nahe, dass die Personen der Maßnahmengruppe die zusätzlichen Mittel nutzten, um einen Teil ihrer gewonnenen finanziellen Freiheit in die Zukunft zu verschieben. Die zeitliche Verlagerung der Geldzahlungen, gemessen an einer steigenden Sparquote, war in einer vergleichbaren Studie in den USA nicht zu beobachten (Kasten 1).

Ein weiterer Teil des Geldes wurde verwendet, um Freund*innen und Familienmitglieder finanziell zu unterstützen, aber auch um zu spenden. Im Durchschnitt spendeten die Teilnehmenden in der Maßnahmengruppe 28 Euro pro Monat und damit mehr als doppelt so viel wie die Vergleichsgruppe (12 Euro). Die Unterstützung von Familie und Freund*innen war in der Maßnahmengruppe mit durchschnittlich 126 Euro pro Monat ebenfalls mehr als doppelt so hoch wie in der Vergleichsgruppe (50 Euro). Auch hier stieg in der Maßnahmengruppe der Anteil der Personen, die Familie und Freud*innen unterstützten oder spendeten: Durch die bedingungslosen Geldzahlungen erhöhte sich die Spender*innenquote von 40 auf 58 Prozent. Der Anteil derer, die Freund*innen und Familie unterstützten, wuchs von 24 Prozent auf 58 Prozent. Viele Teilnehmende nutzten die zusätzlichen Mittel also nicht nur für sich selbst, sondern unterstützten auch ihr soziales Umfeld. Die bedingungslosen Geldzahlungen stärkten damit nicht nur die individuelle finanzielle Sicherheit, sondern ermöglichten auch mehr gegenseitige Unterstützung sowie die Unterstützung wohltätiger Zwecke.

Etwa die Hälfte der monatlichen Geldzahlungen (617 Euro) wurde von der Maßnahmengruppe für Konsumausgaben genutzt. Etwa 40 Prozent der höheren Konsumausgaben können verschiedenen Kategorien zugeordnet werden. So gaben die Geldempfänger*innen im Schnitt im zweiten und dritten Studienjahr etwa sechs Prozent der monatlichen Geldzahlungen für Kleidung, sechs Prozent für Freizeitaktivitäten und 31 Prozent für Reisen aus.info Bei den Wohnkosten gab es hingegen keine Veränderungen.

Mehr Zeit für soziale Kontakte
Neben den veränderten finanziellen Möglichkeiten wurde ermittelt, ob die Geldzahlungen zu Veränderungen in der Zeitverwendung führten (Abbildung 2). Der größte Unterschied in der Zeitverwendung zeigte sich im sozialen Bereich: Personen in der Maßnahmengruppe verbrachten im Durchschnitt 3,8 Stunden mehr pro Woche mit Freund*innen, Familie und Partner*innen. Soziale Aktivitäten gehen häufig auch mit Ausgaben einher – sei es für Besuche in Gaststätten, Kinotickets oder gemeinsame Freizeitgestaltung. Der im vorherigen Abschnitt berichtete Anstieg der Ausgaben für Freizeitaktivitäten um sechs Prozent lässt sich entsprechend auch vor diesem Hintergrund interpretieren

Darüber hinaus schliefen die Personen der Maßnahmengruppe etwas mehr als eine Stunde pro Woche länger als die Vergleichsgruppe. Dieser Unterschied war allerdings statistisch nicht signifikant.info Kleine und nicht signifikante Unterschiede fanden sich in der Zeitverwendung für ehrenamtliche und sportliche Aktivitäten sowie für Bildung und Unterhaltung.

Weder Rückzug aus dem Arbeitsmarkt noch Verringerung der Arbeitsstunden
Ein in der Öffentlichkeit wie auch in der Wissenschaft oft bemühtes Argument gegen ein bedingungsloses Grundeinkommen ist die Sorge, dass es die Erwerbsquote senken könnte.info In der vorliegenden Studie führten die monatlichen bedingungslosen Geldzahlungen jedoch über den gesamten Studienverlauf hinweg weder zu einer vermehrten Aufgabe einer Erwerbstätigkeit (Abbildung 3) noch zu einer Reduktion der tatsächlich geleisteten Wochenarbeitszeit (Abbildung 4). In beiden Gruppen waren zu jedem Befragungszeitpunkt circa 90 Prozent der Studienteilnehmenden durchschnittlich 40 Stunden pro Woche erwerbstätig. Die Maßnahmengruppe verdiente vor Steuern und Abgaben im Beobachtungszeitraum durchschnittlich 127 Euro weniger pro Monat als die Vergleichsgruppe (Abbildung 4).info Der Unterschied ist jedoch statistisch nicht signifikant. Betrachtet man die Entwicklung der monatlichen Bruttoerwerbseinkommen, zeigt sich, dass diejenigen der Maßnahmengruppe in den drei Jahren inflationsbereinigt insgesamt um 19,5 Prozent stiegen, während die Vergleichsgruppe Reallohnsteigerung von 24,2 Prozent realisieren konnte.

Der Anteil der Selbstständigen unterschied sich in beiden Gruppen nicht (jeweils sieben Prozent). Im Befragungszeitraum lag aber der durchschnittliche Anteil an Personen, die sich im Studium oder in beruflicher beziehungsweise schulischer Ausbildung befanden, in der Maßnahmengruppe höher als in der Vergleichsgruppe (14 versus zehn Prozent). Dieser Unterschied ist jedoch nicht signifikant.

Es zeigt sich also, dass der oft diskutierte Rückzug in die soziale Hängematte bei diesem Experiment nicht eingetreten ist – zumindest nicht bei einer Laufzeit von drei Jahren. Gleichzeitig ließen sich allerdings auch keine Hinweise darauf finden, dass die Geldzahlungen als Katapult in die Selbstständigkeit genutzt wurden. Wenn überhaupt, deuteten sich höhere Investitionen in das Humankapital an. Des Weiteren wurde ein großer Teil des Geldes für die finanzielle Absicherung gespart. Außerdem wurde ein nicht unerheblicher Teil für soziale Zwecke und die Unterstützung anderer verwendet sowie mehr Zeit mit Freund*innen, der Familie und Partner*innen verbracht.

Mentale Gesundheit und subjektives Wohlbefinden verbesserten sich
Die monatlichen bedingungslosen Geldzahlungen und die damit einhergehende finanzielle Freiheit und Sicherheit hatten insgesamt einen starken positiven Effekt auf die mentale Gesundheit, die wahrgenommene Sinnhaftigkeit des eigenen Handelns sowie das subjektive Wohlbefinden der Maßnahmengruppe (Abbildung 5). Um den Einfluss der Geldzahlungen auf die verschiedenen Indikatoren des Wohlbefindens vergleichen zu können, wurden die Angaben der Befragten teils zu Indizes zusammengefasst und standardisiert (Kasten 3). Der stärkste Effekt zeigte sich – wenig überraschend – bei der Einkommenszufriedenheit. Auch die Zufriedenheit mit der eigenen Gesundheit, dem Schlaf und der Freizeit war in der Maßnahmengruppe signifikant höher als in der Vergleichsgruppe. Die allgemeine Lebenszufriedenheit lag im Befragungszeitraum in der Maßnahmengruppe auf einer Skala von null bis zehn bei durchschnittlich 7,6, während sie in der Vergleichsgruppe 7,1 betrug. Damit war sie in der Maßnahmengruppe um 0,42 Standardabweichungen (42 Prozent einer Standardabweichung) höher als in der Vergleichsgruppe.info Dieser starke Zuwachs ist durchaus vergleichbar mit einschneidenden positiven Lebensereignissen wie einer Eheschließung.info Bemerkenswert ist außerdem, dass dieser Effekt über den gesamten Studienverlauf sehr stabil blieb und es nicht zu Gewöhnungseffekten kam.

Kasten 3
Messung von individuellem Wohlbefinden und mentaler Gesundheit
Die mentale Gesundheit war in der Maßnahmengruppe um gut 30 Prozent einer Standardabweichung höher und das Empfinden von Sinnhaftigkeit um 25 Prozent einer Standardabweichung höher als in der Vergleichsgruppe. Auch diese Effekte blieben über alle sechs Befragungswellen hinweg konstant, wobei die Unterschiede beim Lebenssinn und bei der Arbeitszufriedenheit im Laufe der Zeit etwas zunahmen. Der Unterschied bei der finanziellen Zufriedenheit wurde etwas kleiner, sie lag aber signifikant über dem Niveau der Vergleichsgruppe. Ein möglicher Grund für die Verbesserung des Wohlbefindens ist die Vergrößerung der Handlungsspielräume. Tatsächlich berichtete die Maßnahmengruppe im Studienzeitraum, mehr Autonomie über das eigene Leben zu empfinden als Personen in der Vergleichsgruppe.

Die Ergebnisse legen nahe, dass regelmäßige, großzügige, garantierte und bedingungslose Geldzahlungen langfristig positive Effekte auf die mentale Gesundheit und das Wohlbefinden auslösen. Dies kann sich wiederum positiv auf das Arbeitsmarktverhalten auswirken, wie Studien zeigen. So steigert subjektives Wohlbefinden die Produktivität der Beschäftigten.info Zudem ist auch der Zusammenhang zwischen dem Grad an mentalen gesundheitlichen Einschränkungen und der Anzahl an Fehltagen am Arbeitsplatz wissenschaftlich klar anerkannt.

Fazit: Ergebnisse entkräften Stereotyp von der sozialen Hängematte
Die vorliegenden Ergebnisse des Pilotprojekts Grundeinkommen liefern einen weiteren wichtigen Puzzlestein für die Debatte über das bedingungslose Grundeinkommen und wichtige Erkenntnisse zu der Frage, wie sich substanzielle Geldzahlungen auf das Verhalten von Menschen auswirken. Als eines der Kernergebnisse zählt, dass Teilnehmende über ein Drittel der bedingungslosen Geldzahlungen sparten sowie sieben Prozent der Geldzahlungen für wohltätige Zwecke oder zur Unterstützung von nahestehenden Personen ausgaben. Dies lässt auf eine insgesamt sorgsame Verwendung der Geldzahlungen schließen. Zudem erfolgte weder ein vermehrter Rückzug aus dem Arbeitsmarkt noch eine signifikante Reduktion der geleisteten Arbeitsstunden. Als weiteres zentrales Ergebnis der Studie zeigt sich, dass die bedingungslosen Geldzahlungen signifikant sowohl die mentale Gesundheit als auch das subjektiv empfundene Wohlbefinden erhöhten.

Mit den Ergebnissen, insbesondere zum Arbeitsmarktverhalten, können manche Klischees und Stereotype wie das von der sozialen Hängematte versachlicht werden. Dies bestätigen auch die Ergebnisse des staatlichen finnischen Experiments zum Grundeinkommen bei Arbeitslosen vor einigen Jahreninfo sowie die jüngst in den USA durchgeführten Feldexperimente.

Trotz lange Jahre intensiv geführter Debatten steht derzeit die Einführung eines Grundeinkommens bei den potenziellen Koalitionsparteien nicht auf der Agenda. Zugleich zeichnet sich für Bürgergeldbeziehende wieder vermehrt eine Politik des Forderns statt Förderns ab.info Pauschale sowie bedingungslose Geldzahlungen könnten jedoch besonders in Krisenzeiten plötzliche Aktualität erlangen, wie bereits die Corona-Pandemie gezeigt hat.info Ein staatlicher Direktauszahlungsmechanismus könnte künftig dazu genutzt werden, die sozioökonomische Sicherheit und Resilienz der Bürger*innen zu stärken und sie in die Lage zu versetzen, künftige Umwälzungen mit größerem Selbstvertrauen und Zuversicht zu meistern.info Da zudem aufgrund des demografischen Wandels in den nächsten Jahren Deutschlands Sozialsysteme umgebaut werden müssen, sollte eine evidenzbasierte und ergebnisoffene gesellschaftliche Debatte alle Reformoptionen in den Blick nehmen – auch das bedingungslose Grundeinkommen.
Quelle: https://www.diw.de/de/diw_01.c.945347.de/publikationen/wochenberichte/2025_15_1/pilotprojekt_grundeinkommen__kein_rueckzug_vom_arbeitsmarkt__aber_bessere_mentale_gesundheit.html


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Umfrage zum bedingungslosen Grundeinkommen (BGE)

14.05.2025 um 21:46
@Taln.Reich

Matürlich hören die Leute nich auf zu arbeiten, bei einem Modell, das über 3 Jahre läuft anstatt auf Dauer. Das hat 0 Aussagekraft.

Am Ende kommt das Gleiche raus wie immer: Ja.

Allerdings lautet die Frage, die beantwortet wird: Freuen sich Menschen über geschenktes Geld?

Dafür braucht es keine Studien.


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Umfrage zum bedingungslosen Grundeinkommen (BGE)

14.05.2025 um 21:53
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Matürlich hören die Leute nich auf zu arbeiten, bei einem Modell, das über 3 Jahre läuft anstatt auf Dauer. Das hat 0 Aussagekraft.
also 3 Jahre sind schon ziemlich lange. Ich meine, wenn ein Gesetzliches BGE eingefuehrt werden wuerde,waere auch nicht sicher, das es fuer immer ist, weil koennte ja die naechste Regierung wieder abschaffen.
Ganz abgesehen davon das, wenn es den staendig proklamierten Zusammenhang gaebe, haetten es die Teilnehmer ja fuer diese drei Jahre leichter angehen lassen koennen.


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Umfrage zum bedingungslosen Grundeinkommen (BGE)

14.05.2025 um 22:08
@sacredheart
zum Vergleich: der Durchschnittsamerikaner bleibt nur 3.9 Jahre beim selben arbeitgeber ( chrome-extension://efaidnbmnnnibpcajpcglclefindmkaj/https://www.bls.gov/news.release/pdf/tenure.pdf ), und alle drei bis 5 Jahre den Arbeitgeber zu wechseln ist voellig normal ( https://www.randstad.de/karriere/karriereratgeber/jobhopping/ )


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Umfrage zum bedingungslosen Grundeinkommen (BGE)

14.05.2025 um 22:16
@Taln.Reich
Man darf aber auch nicht vergessen das in Amerika ganz andere Voraussetzungen gibt was das Leben drum herum betrifft Mieten, oft ziehen Amerikaner unzählige Male um... Schulen/ Kindergärten (staatliche/ privat) Universitäten etc ... Klar wechselt dann der Amerikaner dann die Jobs ...

Ich zb bin im August bei meinem AG genau ,10 Jahre dabei...es gab Höhen und Tiefen aber dennoch bin ich noch dabei...


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Umfrage zum bedingungslosen Grundeinkommen (BGE)

14.05.2025 um 22:21
Zitat von Dini1909Dini1909 schrieb:Man darf aber auch nicht vergessen das in Amerika ganz andere Voraussetzungen gibt was das Leben drum herum betrifft Mieten, oft ziehen Amerikaner unzählige Male um... Schulen/ Kindergärten (staatliche/ privat) Universitäten etc ... Klar wechselt dann der Amerikaner dann die Jobs ...

Ich zb bin im August bei meinem AG genau ,10 Jahre dabei...es gab Höhen und Tiefen aber dennoch bin ich noch dabei...
ja, der Durchschnittsamerikaner wechselt haeufiger als der Durschnittsdeutsche. Aber 26% der Deutschen sind seit weniger als 3 Jahren am selben arbeitsplatz ( https://www.destatis.de/DE/Themen/Arbeit/Arbeitsmarkt/Qualitaet-Arbeit/Dimension-4/dauer-beschaeftigung-aktuell-Arbeitgeber.html ). Mein Punkt war, dass die Behauptung die Studie wuerde nicht zaehlen weil zu kurz nicht wirklich funktioniert, wenn sie immer noch laenger ist als vieler Leute Karriere bei einem bestimmten Arbeitgeber.


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Umfrage zum bedingungslosen Grundeinkommen (BGE)

15.05.2025 um 05:00
@Taln.Reich

Wenn man allerdings eine realistische Studie machen wollte, müsste man alle Seiten betrachten.

Wenn die Mehrheit der Bürger jeden Monat viel Geld vom Staat bekommt, muss das irgendwo herkommen. Und es kann nur von anderen Bürgern kommen.

Steigt denn die Lebenszufriedenheit derjenigen, die im BGE Wunderland viel weniger Geld zur Verfügung haben, genau so stark an wie diejenige der Menschen, die profitieren?

Das könnte man nur ermitteln, wenn die Finanzierung stehen würde und man auch die Folgen der Maßnahmen, die das Geld generieren, mitmessen würde. ZB geistern da gigantische MWST Sätze durch die Ideen. Das tut man aber lieber nicht.

Es ist ja eigentlich nur die Idee eines gigantischen Transfers.


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Umfrage zum bedingungslosen Grundeinkommen (BGE)

15.05.2025 um 05:10
@Taln.Reich

Genau so gut könnte die Auto Motor Sport folgenden Test machen:

100 junge Paare bekommen einen Ferrari für einige Zeit zum Testen und wir schauen wie ihnen das gefällt.

Die Leasingraten, Inspektionen, Tankrechnungen und Reparaturen übernimmt allerdings die Zeitschrift.

Anschließend werden die Paare gefragt, wie ihnen das gefallen hatte. Und -Trommelwirbel- es hatte ihnen gut gefallen.

Wenn die AMS darauf hin einen Bericht schreibt:

'Der Ferrari doce cylindri ist das ideale Auto für junge Paare' - wäre das eine gute Zusammenfassung und würde man das Ganze für eine aussagekräftige Studie halten?


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Umfrage zum bedingungslosen Grundeinkommen (BGE)

15.05.2025 um 12:04
Ich würde gerne eine Frage einstellen, die ich bislang nicht beantwortet bekommen habe. Vielleicht finden sich hier gute Ideen.

Wenn ich ein BGE habe, das mehr oder weniger einem Mindestlohn entspricht und es mir ermöglicht, ein vernünftiges Leben zu führen:
Wie genau motiviere ich dann Menschen, die Vielzahl an "unsexy" Jobs zu erledigen, die für das Funktionieren unserer Gesellschaft unabdingbar sind?
Sicherlich haben Menschen unterschiedliche Vorlieben und machen unterschiedliche Tätigkeiten unterschiedlich gerne. Aber wer sitzt gerne im Supermarkt an der Kasse oder räumt Regale ein? Wer ist als Herzenswunsch bei der Müllabfuhr oder Altenpfleger? Vielleicht einige wenige - aber die meisten machen solche Jobs, weil sie damit Geld zum Leben verdienen.

Wer also macht diese Arbeiten, wenn der Grund "Geld zum Leben verdienen" weg fällt? Irgendwann in weiter Zukunft vielleicht mal Maschinen - aber heute?

Und wenn ich anfange, solche "Massenjobs" durch finanzielle Anreize attraktiv zu machen - ja dann bedeutet das eine massive Inflation, weil das Einräumen der Regale, das Kassieren, das Saubermachen etc. sich in hohen Preise der Waren niederschlägt. Dann ist das BGE plötzlich doch nicht mehr genug. Noch schlimmer wäre es mit personalintensiven Tätigkeiten wie z.B. der Altenpflege. Dann kann sich ein BGE-Empfänger doch wieder vieles(was heute bezahlbar wäre) leisten und MUSS dann doch wieder arbeiten um anständig leben zu können.

Wer mag das aufklären?


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Umfrage zum bedingungslosen Grundeinkommen (BGE)

15.05.2025 um 13:14
@azazeel

Gute Frage, die sich ja schon zum Teil jetzt ohen BGE stellt, dann aber zunehmen würde.

Außerdem wäre ein BGE ein top Anreiz für Schwarzarbeit. Jeder hat eine Grundversorgung, die gar nicht wegfallen kann. Dazu hat man ja jede Menge Zeit.

Natürlich kann man dann Vollzeit arbeiten gehen, aber blöderweise fällt dann ja das BGE zumindest teilweise weg. Zudem wird das BGE ja auch finanziert, was die Lohnsteuer oder die MwsT erheblich erhöht. Also lebt es sich nicht so pralle mit BGE. Mit BGE und 1000 Euro cash Kralle sähe das gleich viel freundlicher aus.

Bei den BGE Jublern liest man ja gerne, dass Menschen dann ihre künstlerische Ader entdecken. Das glaube ich auch und zwar auf der Rauhfaser von Anderen oder auch mal im Bereich Keramik im Badezimmer von Anderen.


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Umfrage zum bedingungslosen Grundeinkommen (BGE)

15.05.2025 um 13:29
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:die sich ja schon zum Teil jetzt ohen BGE stellt
Aktuell ist der Umstand, ohne Arbeit nur ein eher bescheidenes finanzielles Leben führen zu können, ein gewisser Zwang auch Dinge zu tun, die man nicht unbedingt aus Spaß tun würde.
So menschlich angenehm es auch wäre, würde dieser Druck wegfallen, so sehr stellt sich dann die Frage, was ohne diesen Druck passieren würde. Entweder findet man andere Arten der Motivation (welche können das sein, um belastbar zu funktionieren?) oder man verliert die Arbeitskraft und hat eben die Dinge, die man aktuell so hat, in weiten Teilen nicht mehr.

Solange Arbeitskraft für eine Gesellschaft notwendig ist, verschiebt ein BGE einfach nur die Menge an Geld, die man zur Verfügung hat. Der Einkaufswert bleibt doch eher gleich. Vor allem, wenn es ein BGE ist - also bedingungslos an alle bezahlt wird.


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Umfrage zum bedingungslosen Grundeinkommen (BGE)

15.05.2025 um 14:27
Zitat von azazeelazazeel schrieb:So menschlich angenehm es auch wäre, würde dieser Druck wegfallen, so sehr stellt sich dann die Frage, was ohne diesen Druck passieren würde. Entweder findet man andere Arten der Motivation (welche können das sein, um belastbar zu funktionieren?) oder man verliert die Arbeitskraft und hat eben die Dinge, die man aktuell so hat, in weiten Teilen nicht mehr.
@azazeel

Ich glaube nicht mal dass es wirklich menschlich so unfassbar angenehm wäre. EIn BGE ist ja auch nur ein Netz, das niedrig hängt. Wer sich mit dem Geld in ein bescheidenes Leben einrichten möcht weiss ich nicht so recht.

Derjenige, der ohenhin aktiv ist und gerne arbeitet usw braucht es ja schlicht und einfach nicht.

Außerdem hat Arbeit ja auch andere Funktionen als reinen Gelderwerb. Es hat reichlich soziale Funktionen, Kontakte, das Erleben von Erfolg und auch von Scheitern. Ich kenne einige Langzeit H IV EMpfänger. Und alle, die ich kenne sind unglücklich und wären es wohl auch nach der nächsten Umbenennung und mit 300 Euro mehr auf Tasche.

Ich glaube, dass es für Menschen gar nicht gut ist, wenn der Staat sie wie Aquarienfische regelmäßig mit Geld bewirft, wie mit Trockenfutter aus einem Automaten. Wir sind einfach keine Zootiere.

Transfer als Notlösung na klar, nichts dagegen, Transfer als Grundlage der Gesellschaft aus meiner Sicht bitte nicht.

Ich möchte - und ich glaube, das möchten die Meisten, dass meine Handlungen erheblichen Einfluss auf mein Leben haben. Das wird durch Transfer in beide Richtungen aber immer weniger.


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Umfrage zum bedingungslosen Grundeinkommen (BGE)

15.05.2025 um 14:47
Ich überlege, ob das evolutionsbiologisch vllt sogar näher an "artgerechter Haltung" dran sein könnte, als das jetzige Modell, mit festen Arbeitszeiten usw..

Das Tagewerk war ja davon bestimmt, was der Mensch zum Überleben brauchte.
Man hat gejagt, gesammelt, und zwischen der Sesshaftwerdung und dem Voll-Nomadentum (also in der Überganszeit) zumindest vllt stellenweise auch mal das eine oder andere Feld mit Saatgut bestückt, um die Ernte dann beim nächsten Vorbeiziehen einfahren zu können. Dann wanderte man wohl halb Nomadenhaft irgendwo im Kreis, und ernährte sich davon, was die Natur bot. Zwischendurch baute man Werkzeug, Kleidung, vllt Zelte, etc..

Man war also auch da irgendwo von der Natur aus "grundversorgt", wenn man so will, und musste nicht ständig das gleiche machen, um jeden Monat irgendeinen Ertrag zu generieren.

Weiß nicht; ich hab nur eine sehr rudimentäre Kenntnis der damaligen Lebensumstände, aber so in etwa stelle ich mir das zumindest vor.
Klingt -falls das überhaupt stimmt, was ich annehme- als wäre das für den Urmenschen schon auch ähnlich wie beim BGE gelaufen, oder?

Gut, lässt sich natürlich nicht auf unsere hoch technologisierte und zivilisierte Welt 1:1 übertragen, aber nur mal so als Gedanke. Vllt fällt anderen noch was Passenderes zu ein.


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Umfrage zum bedingungslosen Grundeinkommen (BGE)

15.05.2025 um 15:19
@nasenstüber
Wenn Du Dir mal die Gesamtlebensqualität von Menschen damals und Menschen heute vergleichst, hat die Spezialisierung (und damit das immer gleiche für den Einzelnen) doch schon einen Unterschied bewirkt. Wer würde denn wirklich gerne wie in der Steinzeit dauerhaft leben wollen? Das klingt erst mal romantisch und frei - aber der entzündete Blinddarm, der entzündete Zahn, die hohe Kindersterblichkeit, das Fehlen von lustigem und vielfältigem Zeitvertreib ist sicherlich für einige wenige eine Option. Aber die meisten Menschen würden das nicht gerne dauerhaft machen.
Der Preis dafür ist die Monotonie (in manchen Bereichen).


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Umfrage zum bedingungslosen Grundeinkommen (BGE)

15.05.2025 um 15:29
Zitat von nasenstübernasenstüber schrieb:Das Tagewerk war ja davon bestimmt, was der Mensch zum Überleben brauchte.
@nasenstüber

Na ja, ich sehe da keine Parallelen. Man musste sich doch weitgehend selbst um alles kümmern. Dass da Früchte wuchsen und Tiere rumliefen, führte ja eher noch nicht dazu, dass die auch in der heimischen Höhle und schon zubereitet waren. Manch ein Hirsch dürfte doch widerspenstig gewesen sein.

Früchte und Tiere gibt es ja auch heute noch in der Natur. Dann braucht es ja kein BGE, das wächst ja alles am Straßenrand.

Ob es jetzt sehr viel weniger eintönig ist, ein Fell mit einem Steinwerkzeug zu bearbeiten oder Anträge beim Bürgeramt entgegenzunehmen und zu bearbeiten, dürfte auch Geschmackssache sein. Nebenbei Radio hören war ja damals auch nicht.

Tatsächlich dürfte das Leben damals weit weniger frei gewesen sein, als man sich das so vorstellt. Neben Sachzwängen gab es ja auch innerhalb der Gruppen sicherlich recht klare Regeln.


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Umfrage zum bedingungslosen Grundeinkommen (BGE)

15.05.2025 um 17:42
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Wenn ich ein BGE habe, das mehr oder weniger einem Mindestlohn entspricht und es mir ermöglicht, ein vernünftiges Leben zu führen:
Wie genau motiviere ich dann Menschen, die Vielzahl an "unsexy" Jobs zu erledigen, die für das Funktionieren unserer Gesellschaft unabdingbar sind?
Sicherlich haben Menschen unterschiedliche Vorlieben und machen unterschiedliche Tätigkeiten unterschiedlich gerne. Aber wer sitzt gerne im Supermarkt an der Kasse oder räumt Regale ein? Wer ist als Herzenswunsch bei der Müllabfuhr oder Altenpfleger? Vielleicht einige wenige - aber die meisten machen solche Jobs, weil sie damit Geld zum Leben verdienen.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:So menschlich angenehm es auch wäre, würde dieser Druck wegfallen, so sehr stellt sich dann die Frage, was ohne diesen Druck passieren würde. Entweder findet man andere Arten der Motivation (welche können das sein, um belastbar zu funktionieren?) oder man verliert die Arbeitskraft und hat eben die Dinge, die man aktuell so hat, in weiten Teilen nicht mehr.
ich habe nur weniger Beiträge weiter oben eine Studie zitiert und verlinkt die zeigt, dass die Vorstellung dass die Leute bei Einführung eines BGE in massen weniger arbeiten würden einfach nicht stimmt. Die konstante Drohung ohne Arbeit nicht mehr die Grundlagen gesichert haben zu können ist nicht unbedingt erforderlich um arbeit zu motivieren.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Wer also macht diese Arbeiten, wenn der Grund "Geld zum Leben verdienen" weg fällt? Irgendwann in weiter Zukunft vielleicht mal Maschinen - aber heute?
das ist kein 'irgendwann in weiter Zukunft'. KI und Robotik sind schon dabei dramatische Fortschritte zu machen.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Und wenn ich anfange, solche "Massenjobs" durch finanzielle Anreize attraktiv zu machen - ja dann bedeutet das eine massive Inflation, weil das Einräumen der Regale, das Kassieren, das Saubermachen etc. sich in hohen Preise der Waren niederschlägt. Dann ist das BGE plötzlich doch nicht mehr genug. Noch schlimmer wäre es mit personalintensiven Tätigkeiten wie z.B. der Altenpflege. Dann kann sich ein BGE-Empfänger doch wieder vieles(was heute bezahlbar wäre) leisten und MUSS dann doch wieder arbeiten um anständig leben zu können.
1.) oder darin, dass es einen wesentlich stärkeren Anreiz gibt, Bereiche die automatisiert werden können aber gegenwärtig nicht werden weil Menschen billiger sind automatisiert werden (und bevor du mit 'auslagerung ins Ausland' kommst, Deutschland ist sowieso ein Hochlohnland. Was ausgelagert werden kann, ist überwiegend ausgelagert).
2.) Zumal die Behauptung einer massiven Inflation durch BGE aus Sicht der Volkswirtschaft nicht wirklich sinn macht. Aus Volkswirtschaftlicher Sicht tritt Inflation dann auf, wenn das Verhältnis von Geld zu Verfügbaren Waren und Dienstleistungen steigt. Ein BGE würde ja nicht zusätzliches Geld erschaffen, lediglich Geld innterhalb der Volkswirtschaft umverteilen.
3.) Beim Mindestlohn wurde auch behauptet das würde zu massiver Inflation führen weil plötzlich die geringbezahlten massen bessere löhne kriegen würden. Stellte sich auch nicht als korrekt heraus.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Derjenige, der ohenhin aktiv ist und gerne arbeitet usw braucht es ja schlicht und einfach nicht.
es sei den, er findet trotz willen dazu längerfristig keinen Job. Dann ist es wesentlich besser eine Absicherung gegen den sozialen Abrutch zu haben.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Außerdem hat Arbeit ja auch andere Funktionen als reinen Gelderwerb. Es hat reichlich soziale Funktionen, Kontakte, das Erleben von Erfolg und auch von Scheitern. Ich kenne einige Langzeit H IV EMpfänger. Und alle, die ich kenne sind unglücklich und wären es wohl auch nach der nächsten Umbenennung und mit 300 Euro mehr auf Tasche.
wer arbeiten will kann ja arbeiten. Und warum sind die Langzeit H4 empfänger so unglücklich, wenn, wie du behauptest, 'freies Geld ohne arbeit' so offensichtlich glücklicher macht? Weil da vielleicht Einschränkungen bezüglich des Lebensstandards, das Gesellschaftliche Stigma gegen Leute ohne Erwerbsarbeit und die psychologische Belastung von langfristig erfolgloser arbeitssuche doch eine Rolle spielen?


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Umfrage zum bedingungslosen Grundeinkommen (BGE)

15.05.2025 um 20:44
Zitat von Taln.ReichTaln.Reich schrieb:wer arbeiten will kann ja arbeiten.
@Taln.Reich

Der wird dann, wenn es sich nich um ein idiotisches in vitro Experiment handelt, bei dem das Geld aus dem 'off' kommt, wo es in der einhornfreien Realität nun mal nicht herkommt, mit wesentlich höheren Steuern, egal auf was, dazu nicht mehr motiviert.
Zitat von Taln.ReichTaln.Reich schrieb:Weil da vielleicht Einschränkungen bezüglich des Lebensstandards, das Gesellschaftliche Stigma gegen Leute ohne Erwerbsarbeit
Mit 60% Mwst als Finanzierungsbeispiel hat der Empfänger von BGE ja auch nicht mehr Kaufkraft.

Und das Stigma kommt, wenn ein BGE erst mal von Steuergeld statt von Studiengeld bezahlt werden muss.


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