Warum lebt ihr?

Ach ja, eins hab ich vergessen:

Wieso wollt ihr nicht sterben?
Das klingt nun so ähnlich wie "Warum lebt ihr?" Ich führe es jedoch gleich aus:

Im Leben hat man Probleme, gut, es gibt auch schöne Momente, doch die bleiben meist nichts weiter als Momente, und die Probleme, die Arbeit, der Aufwand, die Anstrengung, die überwiegt definitiv, da sind wir uns einig, oder?
Jedenfalls, wieso will man nicht sterben, wenn der Tod doch alles einfacher macht, wenn man es aus neutraler Sicht betrachtet, dann ist der Tod doch etwas erleichtendes, keine Probleme mehr, kein Bewusstsein, man ist erlöst, frei, man ist einfach tot.
Es ist doch eine unglaubliche Erleichterung, über die man sich im Nachhinein zwar nicht mehr bewusst ist, wenn man annimmt, dass der Tod das Ende ist.

Und nun aus religiöser Sicht betrachtet:
Warum wollen religiöse Menschen nicht sterben?
Viele Religiöse haben trotz ihres Glaubens Angst vor dem Tod, doch warum?
Als religiöser Mensch kommt man doch aus deren Sicht in den Himmel, ins Paradies, also warum nicht sterben wollen?
Nun gut, Religion gehört hier nicht rein, trotzdem ist es ein interessantes Phänomen.

Noch einmal:

Hier geht es NICHT um den Sinn des Lebens aus philosophischer Sicht betrachtet, sondern um die Angst vor dem Tod, und der Wille zum Leben des Menschen, der ein eigenartiges Phänomen ist.

lateral schrieb:Aber was nützt dir das, nichts im Leben zu erreichen.. dir nichts kaufen zu können, hunger zu haben etc.
Da is das Leben doch noch viel weniger Lebenswert

Exakt, aber der Tod ist dann das lebenswerteste, weil man keine Probleme hat, darum
geht es.
Siehe Post darüber

Also... klingt jetzt scheisse.. aber ich hab ja gerade Schweinegrippe :D
Gestern gings mir so dreckig... da dachte ich, ich muss sterben.. ohne witz :>
Mir wäre es auch egal gewesen.. aber plötzlich denkt man drüber nach, wie gut es einem eigentlich gegangen is, bzw. wie schlecht es einem nun gehen kann....

"Das kann doch wohl jetzt nich alles gewesen sein" Blaa...

Der Lebenswille läßt einem am Leben hängen, deswegen fällt es vielen auch schwer zu sterben.

@Challenger

Challenger schrieb:Ich arbeite für mein Ziel, weil ich in dieser Gesellschaft leider Geld benötige.
Irgendwie hatte ich immer ein Ziel im Leben, und wenn man sich ein Ziel steckt, kann man sich dahin "arbeiten" und hat etwas wo man sich festhalten kann.
Mein Ziel ist es soviel von dieser Welt zu sehen, eine Weltreise.
Mehr erfahren, neugierig sein, abenteuerlustig. Auf sich allein gestellt mit nem Lada durch die Tundra und schauen wie weit das ich komme. Quer durch die USA fahren mit nem alten Musclecar. Die Prärie sehen und riechen. In einem Irischen Pub einen Iren unter den Tisch saufen. In Rio den Carneval gucken. In die Katakomben unter Paris schleichen und schauen ob ich wieder rauskomme. Man darf keine Angst vor dem Tod und dem Leben haben, aber Respekt.

Ich glaube manchmal sind es die Details, die das Bild komplett machen. Verstehst du?

Entschuldigung wenn ich dir das nun so direkt sage, aber damit machst du dir doch was vor, außerdem ist es doch letztendlich auch viel Aufwand für weniger Spaß bzw. Freude.

Du wirst, denke ich jedenfalls, niemals die ganze Welt sehen können, weil es sich finanziell und zeitlich auch nicht ausgehen wird, wenn du kein unfassbares Glück hast, wie z.B. Lotto oder Ähnliches, wieso also darauf hinarbeiten, wenn die Anstrengung doch, wie gesagt, größer ist als der Spaß.
Wieso also nicht sterben, ohne Probleme, ohne Aufwand, ohne Anstrengung.

Ich bin hier übrigens absichtlich sehr auf den Tod bezogen.

Also nich das es mir schwer fiel zu sterben :D
Hab mich falsch formuliert glaub ich.. bin halt noch krank :>

Ich meinte es generell.. bei Omas z.B.

@Nichtmensch

Ich würde nie haupten, dass ich nicht sterben will. Der Lauf des Lebens ist es, auch zu sterben.

Der Gedanke, dass ich ewig leben würde.... hmmm.... der behagt mir nicht wirklich. Vermutlich würde ich dann viele Dinge verschieben, die ich machen wollte. Die Endlichkeit "zwingt" mich auch dazu, Dinge anzupacken.

Nicht zu vergessen, dass ich ja mal alt und gebrechlich werde. Und wenn ich dann nichts mehr tun kann, was mir Freude bereitet, dann möchte ich auch nicht mehr leben.

Im Moment ist meine Neugier allerdings noch groß :)

Also... klingt jetzt scheisse.. aber ich hab ja gerade Schweinegrippe
Gestern gings mir so dreckig... da dachte ich, ich muss sterben.. ohne witz
Mir wäre es auch egal gewesen.. aber plötzlich denkt man drüber nach, wie gut es einem eigentlich gegangen is, bzw. wie schlecht es einem nun gehen kann....

"Das kann doch wohl jetzt nich alles gewesen sein" Blaa...

Der Lebenswille läßt einem am Leben hängen, deswegen fällt es vielen auch schwer zu sterben.

Ganz egal ist es dir also nicht gewesen, weil dir an deinem Leben etwas liegt, und das gilt es hier heraus zu finden, wieso sind Menschen so auf das Leben fixiert, wenn es doch letztendlich im Tod, im Nichts, endet.
Wieso gibt es also diesen Lebenswillen?
Ich will jetzt übrigens nichts von nem Überlebensinstinkt hören, der ist für mich nämlich nicht von Belang, es gibt immerhin auch Menschen, die überwinden diesen "Instinkt", bspw. Selbstmord

Deine Frage is nich so leicht irgendwie :D

@Nichtmensch

@lateral
Ich habe auch Schweinegrippe, der erste Tag war so brutal, ich wollte "raus" aus meinem Körper, bei mir hat alles so höllisch geschmerzt, und diese blöde Notärztin hat gedacht ich hätte akute angina, wie blöd muss man sein. >|

skeptikerin schrieb:Ich würde nie haupten, dass ich nicht sterben will. Der Lauf des Lebens ist es, auch zu sterben.

Der Gedanke, dass ich ewig leben würde.... hmmm.... der behagt mir nicht wirklich. Vermutlich würde ich dann viele Dinge verschieben, die ich machen wollte. Die Endlichkeit "zwingt" mich auch dazu, Dinge anzupacken.

Nicht zu vergessen, dass ich ja mal alt und gebrechlich werde. Und wenn ich dann nichts mehr tun kann, was mir Freude bereitet, dann möchte ich auch nicht mehr leben.

Im Moment ist meine Neugier allerdings noch groß

Natürlich, das versteh ich auch alles.
Lediglich, wieso hält manche Menschen diese Neugierde am Leben?
Ist es die Neugierde auf den Lebenslauf, also wie es einem gehen wird, auch wenn es einem später möglicherweise Scheiße gehen wird?
Da wären wir wieder bei einem kleinen Themasprung..

Was hält denn Obdachlose am Leben?
Die vielleicht keine Freunde und nur Freude am trinken oder Drogen konsumieren finden, und den auch nur sehr bedingt.
Wieso werfen die sich nicht vor den Zug?
Wäre doch viel besser und erleichtend, also was hält die am Leben?
Ich würde mich als Obdachloser sofort umbringen, ohne zu zögern, keine Frage.
Die Frage zu beantworten ist nicht einfach, ich weiß.

lateral schrieb:Deine Frage is nich so leicht irgendwie

@lateral

Exakt, bei näherer Betrachtung ist das Thema ganz schön interessant, verzwickt.
Man fängt an mit: "Ach, die Freunde, die Liebe, meine Ziele.." aber wenn man es dann näher betrachtet dann kommt man ins grübeln.

Der Mensch ist ein eigenartiges Wesen.

oh man :> @md.teach

Die war wohl nicht auf den neuesten Stand..

Nichtmensch schrieb:Ich würde mich als Obdachloser sofort umbringen, ohne zu zögern, keine Frage.

Wenn Du so denkst, dann würdest Du vermutlich alles daran setzen, um nicht obdachlos zu sein. Heißt, Du würdest etwas unternehmen, damit Deine Situation eine bessere wird.

Was den Obdachlosen am Leben hält, könnte durchaus auch die Hoffnung sein.... vielleicht aber auch der Alkohol. Situationen verdrängen....

@Nichtmensch

Vielleicht magst du recht haben, aber das stört nicht denn es sind die Träume die einem weitertreiben, die einem dazu bewegen wieder aufzustehen wenn man am Boden liegt.
Es ist im Prinzip egal ob ich das alles schaffe oder nicht, es ist der Gendake daran, dass es möglich ist, auch wenn unwahrscheinlich, welcher mich jeden Tag wieder antreibt aufzustehen und weiterzumachen.

Wer am Boden liegt und nicht wieder aufsteht ist feige und hat bereits verloren. Das Leben ist ein ewiger Kampf mit sich selbst, denn du bist selbst dein grösster Feind und Saboteur.

skeptikerin schrieb:Wenn Du so denkst, dann würdest Du vermutlich alles daran setzen, um nicht obdachlos zu sein. Heißt, Du würdest etwas unternehmen, damit Deine Situation eine bessere wird.

Was den Obdachlosen am Leben hält, könnte durchaus auch die Hoffnung sein.... vielleicht aber auch der Alkohol. Situationen verdrängen....

Nein, würde ich eben nicht.
Ich wäre nie bereit, 40 Jahre lang zu arbeiten, nur um am Ende zu sterben, das ist es mir nicht wert.

@lateral
Naja, ich hab die extra 2 tage später angerufen und da war sie schockiert, ich wollte sie nur warnen das sie evtl. sich von mir angesteckt hat. :D
Letztendlich ist es jetzt 2 Wochen her, keine Impfung und keine Medizin, zum glück. :)
Aber echt, ich habe am ersten Tag (da wusste ich noch nicht das ich schweinegrippe hab) gedacht od. besser gehoft, das ich sterbe, weil diese Schmerzen an den Gelenken, Kopf und dieses Unwohlfühlen waren brutal. ...

Challenger schrieb:Vielleicht magst du recht haben, aber das stört nicht denn es sind die Träume die einem weitertreiben, die einem dazu bewegen wieder aufzustehen wenn man am Boden liegt.
Es ist im Prinzip egal ob ich das alles schaffe oder nicht, es ist der Gendake daran, dass es möglich ist, auch wenn unwahrscheinlich, welcher mich jeden Tag wieder antreibt aufzustehen und weiterzumachen.

Wer am Boden liegt und nicht wieder aufsteht ist feige und hat bereits verloren. Das Leben ist ein ewiger Kampf mit sich selbst, denn du bist selbst dein grösster Feind und
Saboteur.

Für eine Wunschvorstellung zu leben finde ich dumm.
So etwas könnte mich am wenigsten am Leben halten, wenn ich mir etwas vormache.
Klar wäre es geil, wenn ich im Lotto gewinne, das tu ich aber nicht, verstehst du, was ich meine?

Ich lebe für die Realität, nicht für einen Wunsch, und die Realität ist eben das Alter und der Tod, und der mit dem Alter verbundene, eigentlich unverständliche Aufwand.

Wer am Boden liegt, und keine Lust hat aufzustehen, ist das eben so, der ist nicht feige, der hat einfach keine Lust mehr, und du sagst auch nicht jemand ist ein Feigling, wenn er vorher mit dem Karussell gefahren ist, und danach keine Lust mehr hat, oder?
Ein etwas eigenartiger Vergleich, er trifft aber 100% zu.

@Nichtmensch

Vielleicht bist Du einfach gerade an einer Wende.... Du wirst bald selbst Verantwortung übernehmen müssen, selbst für Deinen Lebensunterhalt sorgen müssen.

Und Du bist intelligent genug zu wissen, dass das heute schwierig ist und da erscheint es Dir vermutlich undenkbar 40 Jahre zu arbeiten. Und 40 Jahre erscheinen einem sehr jungen Menschen wie eine Ewigkeit :)

Ist nur eine Vermutung von mir.... Wissen kann ich es nicht.

@Nichtmensch

Nun wenn du keine Lust mehr am Leben empfindest, solltest du vielleicht liegen bleiben und das Feld auf der Trage als Verlierer verlassen. Aber ich bin kein Verlierer und will auch keiner sein. Und auch wenn ich keine Lust mehr habe, stehe ich wieder auf und hau meinem Gegner eins ins Maul.

Und wenn du nicht für deine Träume leben willst, für was dann? Erklär mir doch das bitte wenn dir "Wunschvorstellungen" zu dämlich sind. Wenn du meine Argumente abstreitest musst du aber auch ein paar gute Alternativen vorbringen sonst läuft diese Diskussion ins Leere.
Realität? Was bedeutet das für dich? Lebst du, dass du jeden Tag wieder aufstehen kannst und 9 Stunden in irgend einer Höhle dich knechten lassen kannst?

@Nichtmensch

Nichtmensch schrieb:Für eine Wunschvorstellung zu leben finde ich dumm.

eigentlich nicht.
Es ist einfach nur eine weitere Möglichkeit sich gute Gedaneken, Gefühle und damit ein ergiebiges Leben zu verschaffen.
Man kann sie nutzen, oder lässt es bleiben. Je nach persönlicher Möglichkeit der "Auslebbarkeit".