Sozialtherapeut missbraucht Menschen - Missstände in der Ausbildung?

@azrael

Das Gesetz kennt keine abartigen Gestalten, keine Sexmonster, keine widerlichen Bestien. Es kennt nur Täter. Zum Glück ist und bleibt das so.

@niurick
nein aber vielleicht Eltern die besorgt sind und Änderungen wünschen..

@emodul
ich kenne viele Institutionen in denen man die Tür nicht zumachen darf wenn man dort jemanden pflegt, es muss immer ein Spalt offen sein, einerseits um selber Hilfe holen zu können (schreien, rufen etc.) aber auch um zu wissen was der andere da tut.

@darkylein

Auch die Täter haben Eltern, die Änderungen wünschen.
Was sagst Du denen?

@niurick
der Täter ist 54 Jahre alt und ich weiss nicht was die Eltern da gross für Änderungen wünschen. Ich verstehe nicht, worauf du hinaus willst, sorry.

@darkylein
Es geht darum, dass die Rechtssprechung versucht neutral zu sein. Finde ich übrigens auch gut so.

@darkylein

Ahiru hat es perfekt getroffen. So meine ich es auch.
Ich will keine Opferrechtsprechung, sondern eine (halbwegs) neutrale.

@Ahiru

Daumen hoch!

@Ahiru
@niurick
ja natürlich versucht sie das, darum gibts ja auch das Rechtssymbol mit verbundenen Augen, auch wenn manch Prominenter sicher besser wegkommt vor gericht. Ich sage ja ich bin froh muss ich den Job nicht machen, da ich da wahrscheinlich private MEinung und arbeitsmeinung trennen könnte. Noch ist ja unklar, wie er verurteilt wird.

@darkylein
Klar ist es immer schwer und es wird nie 100% gerecht zugehn, weil das einfach jeder anders definiert :(
Einerseits sind solche Menschen sicherlich "krank", aber eine Neigung zu haben und sie wider besseres Wissen aus zu leben sind 2 verschiedene Dinge :/

Ja, so neutral, daß sich der Typ über Jahre in Sicherheit wiegt und immer neue Varianten ausprobieren kann. Sehr neutral..erinnert an die Haltung der Schweiz zur Steuersünderfrage. Man muss wirklich filmen und einen Staatsanwalt noch als Zeugen dabei haben, bevor was unternommen wird.

@Ahiru
"Seit Anfang 2010 wurde der Täter über 50 Mal befragt. Der Mann habe sich selbst als pädophil bezeichnet bei den Vernehmungen, sagte Scheurer. Er habe ausgesagt, dass es ihm leid tue, er habe aber jeweils der Versuchung nicht widerstehen können. Der Mann zeigte sich kooperativ gegenüber der Polizei, war froh, dass er schliesslich verhaftet wurde."

Er hätte es besser machen können, wenn er, als er die Neigung bemerkte, sich psych. Rat oder sonstwas geholt hätte, meiner Meinung nach.

@cestmoi
und ich weiss das blick sowas wie die bild ist, aber ich habe soeben die infos abgeglichen und sie scheinen zu stimmen, habe auf die schnelle heut nur das von blick gefunden, was eine zusammenfassung ist. Sorry kann mich in Zukunft auf andere Quellen stützen.

darkylein schrieb:ich kenne viele Institutionen in denen man die Tür nicht zumachen darf wenn man dort jemanden pflegt, es muss immer ein Spalt offen sein, einerseits um selber Hilfe holen zu können (schreien, rufen etc.) aber auch um zu wissen was der andere da tut.

Ja, hört sich doch eigentlich ganz vernünftig an. Wenn das überall gemacht würde, dann würde man kaum von solchen Fällen, wie dem hier thematisierten, lesen.

Irgendwie würde ich es begrüssen, wenn die Diskussion jetzt nicht nur in die Richtung, wer hat da jetzt alles Schuld und muss dafür bestraft werden, gehen würde, sondern wenn man auch diskutieren würde, wie so etwas in Zukunft möglichst vermieden werden kann.

Einfach alle in den Fall irgendwie Involvierten abstrafen, bringt ja weder den Opfern noch allfälligen zukünftigen Opfern irgendwas.

Das heisst jetzt natürlich nicht, dass der Täter nicht bestraft werden soll. Aber man soll nicht glauben, dass nach einer Bestrafung "alles" wieder in Ordnung wäre ...

Emodul

Heute auf Seite 3 13:34

http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2011-02/schweiz-missbrauch-heime
http://www.n-tv.de/panorama/Mehr-als-100-Kinder-missbraucht-article2507606.html
http://bazonline.ch/panorama/vermischtes/Sozialtherapeut-gesteht-Missbrauch-von-114-Kindern/story/19187323

sind schon etwas bessere Quellen mit auch evtl mehr Hintergrundinfos..

Nehmt den Täter doch als Untersuchungsobjekt...
Sicher sollte Ursachenforschung betrieben werden.
Eni

@emodul
ja das stimmt, aber er hat es anscheinend oft während dem Nachtdienst gemacht, je nach Heim ist das eine Person allein, da ist es schwierig zu kontrollieren. Bei der Intimpflege hätte man es verhindern können, müssten alle Türen einen Spalt offen sein, vielleicht anhand der Geräusche (*schüttel*).

Dann finde ich, müsste man besser auf Aussagen gehen oder Verhalten das sich verändert und auf einmal eintrit, ich kann mir vorstellen, dass ein paar von den missbrauchten Bewohnern, bei der Intimpflege z.b. oder in der Nacht Angst zeigten, vielleicht die Beine zusammendrückten. Solche Auffälligkeiten aber auch Äusserungen sollten einfach sicherheitshalber dem Stations/Teamleiter weitergeleitet werden und dieser geht dann zur Heimleitung, so dass diese Dinge sofort untersucht werden können.

@Einfachnurich
Genau,..was geschieht, wenn er nen Besen ...in aller Öffentlichkeit bekommt? Tut es sehr weh?, Wirkt es befreiend? Am besten, man filmt ihn dabei. um ihn später vor Gericht nochmal dazu genau zu befragen..
genau wie es mit den Opfern passiert.

Werden die Mitarbeiter sozialer Einrichtungen denn nicht vor dem Unterzeichnen des Arbeitsvertrages psychiologisch untersucht?

Bei uns werden sogar Azubis vor dem Beginn der Ausbildung zum psychologischen Test geschickt, damit festgestellt werden kann, ob sie fuer die Ausbildung geeignet sind. Wenn es um die Arbeit mit behinderten Kindern geht, sollte doch noch mehr darauf geachtet werden, dass die Mitarbeiter geeignet sind. Ein Studium kann man auch ohne soziale Eignung bestehen, das ist eine Sache des Lernens. Aber um nach dem Studium dann auch in dem Beruf arbeiten zu koennen, finde ich einen Eignungstest auf jeden Fall erforderlich.

@Cathryn
und was soll der psychologische Test beinhalten? Was für Fragen? "Sind Sie pädophil?" - "jops" und wer soll das zahlen? Man kanns auch übertreiben, finde ich. In einer Ausbildung lernt man nicht nur, sondern wer irgendwo angestellt ist, wird dort seine Lernziele haben die er zu erreichen hat, ausserdem hat man Probezeit, und auch danach, heisst das nicht, dass man nicht gekündigt werden kann.

Man sollte eher mal etwas mehr Geld geben statt dort zu sparen und wenn sowas passiert schreit alles, aber es ist nunmal oft Realität, dass Nachtwachen oder auch gewisse Schichten alleine oder zu zweit gemacht werden, wo man eben selber viel zu tun hat und nicht noch den anderen "Kontrollieren" kann. Für mich ist klar, würde mir etwas komisches auffallen bei einem Mitarbeiter, würde ich ihn darauf ansprechen und auch den Teamleiter. Merke ich, es passiert nichts mehr dort, doch mein Verdacht erhärtet sich, dann würd ich zum Heimleiter bzw. Bereichsleiter gehen. Aber ich denk viele sind eh überfordert weil sie viel zu tun haben, und wollen sich nicht noch mehr Arbeit aufbürden, leider traurig aber vielleicht so.

@darkylein
Und was machst du, wenn der Teamleiter der Übeltäter ist?

@darkylein

Unterschaetze keinen Psychologen! Es gibt Mittel und Wege der Befragung von Personen, um herauszufinden, wie sie eingestellt sind. Oftmals durch lockere Gespraeche kann man im Gesicht des anderen lesen, was er gerade empfindet. Wenn es sich nicht um einen grandiosen Schauspieler handelt, wird ein Psychologe schnell herausfinden, ob sich jemand fuer einen Beruf eignet oder nicht. Wie gesagt: selbst unsere Azubis muessen zu einem solchen Test, der bei denen von der BG getragen wird, oder von der Agentur fuer Arbeit oder eben von der Krankenkasse und so werden diejenigen herausgefiltert, die eben nicht fuer den Beruf geeignet sind. Das hat schon allein deswegen einen Sinn, weil ja so eine Ausbildung schon eine Weile dauert und wenn der jenige am Ende der Ausbildung feststellt, dass er fuer den Beruf gar nicht geeignet ist, dann hat er Zeit verschenk und das Unternehmen und den Staat Geld gekostet. Das soll verhindert werden.

@Cathryn
also ich weiss ja auch nicht, aber ich gehe studieren, habe somit Lehrer die mich sehen, aber auch nen Praxisanleiter mit dem ich wöchentlich rede und ich hab natürlich praktische Lernziele, schulische Lernziele und ganz viele andere promotionswirksame Dinge (Arbeiten, Fachprüfung usw.), ich denk da wär es schon an der Aufnahmeprüfung klar gewesen, wenn ich nicht für den Beruf geeignet wäre (ca. 500 Bewerber, 100 plätze frei, schriftliche Arbeit, Einzelgespräch über Lebenslauf (3-5 seitig) und Gruppenarbeit mit 3 anderen Bewerbern wo man über ein vorgegebenes Thema diskutieren muss und zu einer Lösung kommen muss). Es gibt aber auch HF's hier, wo man solche psych. Tests machen muss, die werden meist belächelt von den Bewerbern. Und plus geht man meist mit 13/14 so um den Dreh rum zur Berufsberatung, wo ermittelt wird, wo man seine Stärken hat, geht kurzpraktikas machen ("schnuppern") etc.

@sturmnacht
Bereichsleitung/Heimleitung, Präventionsstelle, Ombudsmann/frau