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Was macht uns Menschen aus?

83 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Bewusstsein, Persönlichkeit ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Was macht uns Menschen aus?

24.04.2011 um 13:04
@schimbaa

Deswegen ist es so wichtig ein System auszubauen in dem der Mensch nach seinen Vorteilen streben kann und damit gleichzeitig anderen Menschen auch zu Vorteilen verhilft. Das ist ja auch eine Grundidee des Kapitalismus. Es ist verbesserungswürdig.

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24.04.2011 um 13:04
Ach ja, hatte ich noch vergessen:

Sollte sie aufmucken, dann sag ihr dass es empirische Beweise dafuer gibt, was Du ihr so alles gesagt hast. Das wird sie bestimmt wieder beruhigen.


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24.04.2011 um 13:10
@DeadPoet

Spaetestens wenn der Kapitalismus die Demokratie komplett in eine Scheindemokratische Tyrannei verwandelt hat, werden die Vorzuege dieses Systems auch dem Letzten vorgaukeln das es ihm jetzt besser geht.


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24.04.2011 um 13:11
Zitat von schimbaaschimbaa schrieb:Der Mensch gestaltet sich immer alles zu seinem Vorteil.
Das machen Tiere auch.
Zitat von akbasakbas schrieb:Dies beweist, dass selbst Mitgefühl kein exklusives, menschliches Gut ist.
Das habe ich nicht behauptet. Von Menschen aufgezogene Tiere sind nicht mit Tieren in der Wildnis zu vergleichen. Sie ahmen unsere Verhaltensweisen nach. Allerdings spuckt jetzt auch Google kein Bericht aus, wo sich ein Hund freiwillig zu Tode gehungert hatte.

Klar haben Tiere Emotionen, ansonsten würden soziale Strukturen wie Herde und Rudel nicht existieren. Aber Emotionen dürfen nicht mit dem freien Willen gleichgesetzt werden.
Zitat von schimbaaschimbaa schrieb:Sag ihr, dass sie ja eh keinen freien Willen hat, und es ihr deshalb auch egal ist, wo sie sich befindet.
Offenbar haben hier viele den freien Willen falsch verstanden.

Ich meine nicht den umgangssprachlichen freien Willen, sondern den philosophisch-geisteswissenschaftlichen Freien Willen. Und dort wird er gelehrt als eine Grundlage des Menschens Triebe zu konrollieren, bzw, ganz ausschalten.

Freier Wille heisst eigentlich:

Du musst gar nichts. Außer eines TAges sterben.

Die erste Entscheidung des Tages ist es, ob man aufsteht oder nicht. Man muss nicht aufstehen und arbeiten, dass entscheiden wir frei aus unserem Willen heraus. Die meisten tun es, weil sie die negativen Konsiquenzen fürchten, sollten sie es nicht tun.

EIn MEnsch kann sich entscheiden zu essen. Auch wenn er Hunger hat, kann er sich dagegen entscheiden.


Das, und nichts anderes, ist der freie Wille. Solltest du Einwände haben, so diskutiere bitte mit einem Philosophen darüber.
Er wird dir das gleiche erklären wie dir.
Zitat von schimbaaschimbaa schrieb:Geh doch einfach mal heute in den Zoo und sag zu einer Affenmami mit ihren Affenbabies: Komm mal her mein Kleines. Dann streichst Du ihr ueber den Kopf und sagst ihr, dass es egal ist ob sie hier im Zoo ist oder in der Freiheit.
Unsinnige Aktion. Das Tier kann meine Sprache nicht verstehen.



Apropos Sprache!

Da fällt mir noch eine Sache ein, die den Menschen einmalig macht. Der Mensch benutz eine Sprache um seine Bedürfnisse mitzuteilen. Nicht nur das: Er ist nicht nur auf eine Sprache begrenzt, nein, er kann sogar noch andere Sprachen dazu lernen und diese anwenden. Das kann auch kein Tier auf der Welt. Es versteht nur seine eigene Sprache.
Zitat von schimbaaschimbaa schrieb:Spaetestens wenn der Kapitalismus die Demokratie komplett in eine Scheindemokratische Tyrannei verwandelt hat
Wir leben heute schon in einer Scheindemokratie, aber dass gehört wohl nicht hier her zum Thema!


PS: Auch ich bin kein Tierfeind, nicht dass das falsch verstanden wird.


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24.04.2011 um 13:17
Zitat von MindslaverMindslaver schrieb:Unsinnige Aktion. Das Tier kann meine Sprache nicht verstehen.
Ja, da hast Du aber auch so etwas von verdammt Recht! Wie konnte ich das nur uebersehen???
In der Aufregung hatte ich total vergessen, dass Du meine Sprache ja auch nicht verstehst.


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24.04.2011 um 13:20
schimbaa schrieb:
Spaetestens wenn der Kapitalismus die Demokratie komplett in eine Scheindemokratische Tyrannei verwandelt hat
Zitat von MindslaverMindslaver schrieb:Wir leben heute schon in einer Scheindemokratie, aber dass gehört wohl nicht hier her zum Thema!
Hat da einer das Wort komplett, komplett nicht verstanden?


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24.04.2011 um 13:23
@Mindslaver
Würde ich aus freiem Willen täglich meinem Beruf nachgehen? Überhaupt nicht, denn mir würden viel schönere Dinge einfallen, mit denen ich mich viel lieber beschäftigen würde.

Ich gehe meinem Beruf nach, weil ich schlau genug bin, zu erkennen, was mir blühen würde, wenn ich darauf verzichten würde. Den Absturz ins soziale Elend möchte ich mir lieber ersparen.

Wie gehirngewaschen muss man sein, um dann noch von freiem Willen zu sprechen? Ich meine das nicht so böse, wie's klingt, und schon gar nicht persönlich. Ich weiß, dass Du kein Tierfeind bist. (Diese Feststellung kommt einem Lob gleich.)

Entschuldige bitte meine Unwissenheit i. s. philosophisch-geisteswissenschaftlichem Freien Willen. Darf ich es umgekehrt ausdrücken?

Tiere haben ein ererbtes, biologisch sinnvolles Verhaltensmuster, an das sie gebunden sind, während wir Menschen die zweifelhafte Freiheit genießen, gegen jegliche natürliche Ordnung verstossen zu können.

Von wegen Kommunikation: Es ist immer wieder erstaunlich, wie Menschen endlos aneinander vorbei reden. Da lobe ich mir die feinsinnige, tierische Kommunikation. Eines lauscht dem anderen!


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24.04.2011 um 13:38
Zitat von schimbaaschimbaa schrieb:Ja, da hast Du aber auch so etwas von verdammt Recht! Wie konnte ich das nur uebersehen???
In der Aufregung hatte ich total vergessen, dass Du meine Sprache ja auch nicht verstehst.
Offenbar sind wir nicht einer Meinung. Du befindest dich auf einem Konfrontationskurs. Manchmal muss man einsehen, dass die eigene Meinung nicht bei allen Menschen ankommt. Ich habe bereits meiner Meinung gesagt, du wiedersprichst ihr, kannst aber keine akzeptablen Begründungen vorlegen. Eine weitere Debatte mit dir ist sinnlos.
Zitat von akbasakbas schrieb:Tiere haben ein ererbtes, biologisch sinnvolles Verhaltensmuster, an das sie gebunden sind, während wir Menschen die zweifelhafte Freiheit genießen, gegen jegliche natürliche Ordnung verstossen zu können.
So kann man das in etwa auch ausdrücken.
Zitat von akbasakbas schrieb:Da lobe ich mir die feinsinnige, tierische Kommunikation. Eines lauscht dem anderen!
Der Mensch neigt dazu alles zu hinterfragen. Ab und zu neigt er auch dazu, sich selbst zu hinterfragen. Das ist absolut menschlich. Ich denke das wir hier alle einer Meinung sein können. Das der Mensch alles hinterfragt. Sogar sich selbst. Tiere tun das wohl eher nicht.


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24.04.2011 um 13:43
@Mindslaver
Das mit dem Hinterfragen ist wichtig! Das mache ich auch. Aber die meisten Antworten, die man von den Leuten (ich rede hier bewusst von "Leuten" und nicht von "Menschen") bekommt, taugen nichts.

So frage ich mich lieber, was ich tun würde, wenn ich ein Tier wäre und bekomme dann eine Antwort, die im Einklang mit dem Kosmos steht. Tiere verfügen auf Grund ihrer ererbten Verhaltensmuster über eine natürliche Unschuld. Wir Menschen haben bis jetzt noch nichts Besseres gefunden. Bin aber auf Deiner Suche - so verstehe ich Deine Statements - gerne dabei.


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24.04.2011 um 13:45
Zitat von MindslaverMindslaver schrieb:Eine weitere Debatte mit dir ist sinnlos.
...ja, so ist es halt, wenn Herz auf empirische Beweise trifft.


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24.04.2011 um 22:19
@schimbaa
Zitat von schimbaaschimbaa schrieb:Spaetestens wenn der Kapitalismus die Demokratie komplett in eine Scheindemokratische Tyrannei verwandelt hat, werden die Vorzuege dieses Systems auch dem Letzten vorgaukeln das es ihm jetzt besser geht.
Das sind in meinen Augen keine Kräfte die zwingend gegenüber stehen. Momentan ist das so. Aber ein Handelssystem ist wohl Grundvorraussetzung fürs menschliche Leben. Und der Mensch sucht seinen Vorteil. Das soll aber nicht dazu führen, das man an dem Menschen zweifelt, wenn dadurch Probleme entstehen, sondern man sollte das System in Frage stellen, das Ungerechtigkeit produziert. Du machst ja auch nicht den Wolf dafür "verantwortlich" im Sinne von Schuldigkeit, weil er jagt. Er jagt für sich, für sein Rudel für die Erhaltung seiner Art ( auch wenn ihm nicht bewusst ). Der Mensch tut das auch. Aber Handelssysteme können wenn sie richtig eingestellt sind, Win-Win Situationen erzeugen, in denen jeder seinen Vorteil hat.

Der Mensch ist flexibel und zur Problemlösung fähig, warum also dieser Pessismus.


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25.04.2011 um 03:28
Um es wieder ins Thema einzubinden, denn wir schlittern hier gewaltig raus:

Was macht uns Menschen aus?

Ja, u.a. auch, das wir dazu neigen, Machtsituationen fuer uns auszunutzen.

Und Kapitalismus ist nicht nur ein Handelssystem, es ist auch ein Spiel der Maechtigen. Und in diesem Spiel kann man mit zunehmender Macht (Kapitalstaerke), anderen das Leben sehr schwer machen. Umso groesser die Kontrolle in diesem Spiel, desto einfacher wird es das Spiel zu gestalten, und sich fuer immer oben, bzw. die anderen fuer immer unten zu halten. Ganz sicher kann man mit genuegend Kapital, in diesem Spiel, auch die Regeln veraendern.


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28.04.2011 um 06:33
(Die meisten) Menschen sind Herdentiere (reloaded)

Sie folgen gesellschaftlichen Regeln und achten darauf, dass andere diese ebenfalls befolgen. In Gesprächen mit anderen Herdentieren sprechen Sie oft über Mitbürger, Bekannte, Verwandte, Nachbarn und Prominente die ihrer Meinung nach erwähnenswerte Dummheiten begangen haben oder sich sonstwie/sonstwo/ irgendwie/irgendwann mal Fehlverhalten haben. Auffallend bei diesen Gesprächen ist, dass der Zuhörende ständig nickt und zwar auch am Anfang der Sätze, d.h. zu einem Zeitpunkt, an dem er noch gar keinen blassen Schimmer, von dem was da kommt, haben kann. Wer sich die Mühe macht, das einmal über einen längeren Zeitraum zu beobachten, wird feststellen, dass es bei solchen Gesprächen nur darum geht, sich gegenseitig zu-zustimmen. Gehen diese beiden auseinander, treffen sie andere, mit denen Sie diese Themen erneut erwärmen und es kommen weitere Themen hinzu. Interessanterweise ist es so, dass der Zuhörer der erneut zum Zuhörer wird, nun ggf. eine andere Version der Neuigkeiten über die betreffende Person hört, dieser aber wieder sofort zustimmt. Wird er aber beim 2ten Gespräch vom Zuhörer zum Erzähler, dann interpretiert er zu dem bereits gehörten seine neue eigene Meinung und erhält zu dieser Version natürlich die gewünschte Zustimmung. Das Ganze breitet sich dann durch wechselnde Gesprächspartner, welche ebenfalls wieder neue Gespräche führen, nach dem Seerosenprinzip aus. Als Ergebnis sind dann zum Beispiel später alle der Meinung, dass Herr X schwul ist, seinen Garten verkommen lässt und sich wahrscheinlich Geld vom Staat erschwindelt. Frau Y dagegen betrügt ihren Mann, der nicht weiß, das seine Kinder voraussichtlich vom Pizzabäcker gemacht worden sind (die hätte ihre Tochter auch Calzone nennen können, -der ist so naiv, dass er in der Pizzeria ständig schwärmt wie gut der Pizzabäcker die Calzone gemacht hat). Außerdem ist sie überhaupt die Schlange, die mit ihren Intrigen, Unfrieden am Arbeitsplatz (da hat sie auch schon alle durch) und neuerdings wohl auch in der Nachbarschaft erzeugt.
Treffen sich dann Herdentiere und Geächtete, reden sie über die gleichen Dinge, nur dass es dann um Frau Q und Herrn Z geht. Sprechen Herr X und/oder Frau Y dann allerdings an, das sie Gerüchte über sich mitbekommen hätten und betonen das z.B. ihr Garten doch gepflegt sei oder das Frau Y nur ihren Mann liebt, bzw. in ihrem Leben keinen anderen Mann gehabt habe, dann setzt der Zuhörer ein entsetztes Gesicht auf und beteuert dieses Gerücht noch nie gehört zu haben. Ansonsten sei der Garten des Herrn X doch wunderschön, eben ein echtes Biotop und Frau Y sei sowieso allen als ehrenwerte Frau bekannt.
Dann schimpfen beide noch über Frau Q und Herrn Z und müssen dann weiter. Auf dem Nachhauseweg informiert das Herdentier dann schnell noch ein paar andere darüber, dass Herr X tatsächlich glaube, dass sein Garten gepflegt wäre, - der Spinner. Frau Y hingegen hat ihn auf der Straße anmachen wollen, er aber hätte eiskalt abgelehnt (wo kommen wir den dahin?). Die Zuhörer, Frau Q und Herr Z, geben ihm sofort recht. Dieses Miststück, Frau Y sei ihnen bestens bekannt. Sowohl Frau Q als auch Herrn Z habe diese Bi- Schlampe zu einem sexuellen Stelldichein überreden wollen, aber auch sie hätten abgelehnt. Kurz vor seiner Haustür trifft das Herdentier dann noch Herrn und Frau G und informiert sie schnell darüber, dass Frau Q, Herr Z und Frau Y eine Dreierbeziehung haben. Entsetzt ziehen die G’s weiter. Frau G kann vor Aufregung kaum sprechen als Sie auf die H’s treffen, informiert diese aber noch über einen gigantischen Skandal, das Q,Z,Y und B sich wahrscheinlich gegenseitig mit Aids angesteckt haben und somit jeglicher körperlicher Kontakt mit diesen Subjekten vermieden werden muss.
Herr J, der zufällig zuhörte und im Ordnungsamt tätig ist, beteuert dass die Behörden sich um diesen Fall kümmern werden. Von Herrn B hätte er das nicht gedacht, aber man kann den Leuten ja nur vor den Kopf schauen. Mit dem habe ich gestern noch gebouwlt, sagt er. Mein Gott, wir haben mit der gleichen Kugel gespielt, sagt er, während er sich die Hände vor’s Gesicht hält und diese argwöhnisch betrachtet. Herr K geht in diesem Moment vorsorglich schon mal einen Schritt zurück und hält ein Taschentuch vor den Mund. Man weiß ja nie. Während Herr J seinen Freund vom Gesundheitsamt anruft und ihn bittet sich dieser Sache anzunehmen, machen sich die Anderen bereits auf den Weg um die Anderen zu warnen, dass Herr J durch Q,Z,Y und B wahrscheinlich mit Aids Viren kontaminiert wurde. Auf jeden Fall dürfen unsere Kinder nicht mehr mit deren Kindern spielen. Und so macht sich eine kleine Gruppe auf den Weg zum Spielplatz, um die Gesunden vor der Aidsbrut zu retten. Man weiß ja nie.-
So nehmen die Verwicklungen ihren Lauf. Seltsamerweise ist es jedoch meistens so, dass die Dinge sich nach einiger Zeit auflösen und neue Vermuten/Verdächtigungen/Vorbehalte dem fruchtbaren Boden entsprießen, dann einige Wochen blühen, bis sie schließlich verwelken und so weiter (Aidskranke gesunden, Tot gesagte tanzen auf dem Volksfest und Schlampen sind plötzlich hochgefragt, bzw. moderieren sie die Talkshow in der Du gerade sitzt).

Doch all das ist harmlos.

Gefährlich wird es wenn Herdentiere und Geächtete in der gleichen Firma arbeiten, -was in fast jeder Firma die es gibt auch der Fall ist (Ausnahme 1 Mann Firma). Zu dem üblichen Getratsche kommen nun auch Eitelkeiten, Machtkämpfe, Mobbing, Titelwalzer, Rachsucht, Platzhirschgehabe und vor allem Neid hinzu. Für einige ist der Titel ganz, ganz wichtig. Frauen zum Beispiel, die nie studiert haben, aber mit einem Arzt verheiratet sind, bestehen darauf, dass auch sie mit Frau Doktor angeredet werden. In einer österreichischen Todesanzeige stand einmal: In tiefer Trauer Schuhmeistermachergattin Elfriede…., und in den 70ziger Jahren waren bei uns die Schweißer so eingebildet, dass sie sich vom Schweißerhelfer die Argonhandschuhe überstreifen ließen. Ein Freund hat mal gescherzt, dass, wenn von denen einer heiratet, am nächsten Tag die Zeitungen schreiben würden: ‚Schweißer heiratet Bürgerliche’. Schon in den Werkstätten ist es so, dass sobald einer etwas höher gestuft wird, sich dieser einen Kittel anzieht und über Nacht gelernt hat wichtig zu sein. In den Büros steigert sich die Sache. Dort können manche Menschen vor Wichtigkeit gar nicht mehr arbeiten. Man kann sagen, dass deren Effizienzkurve im Quadrat sinkt, je weiter sie auf der E- Leiter steigen. Das ist nicht bei allen so, weder in den Werkstätten noch in den Büros, denn sonst würde nichts vorangehen. Deshalb muss man hier zwischen Industrieschauspielern und handelnden Personen unterscheiden. Doch obwohl jeder ahnt wer was ist, herrscht in der Regel ein seltsames Patt. Die Industrieschauspieler sind Herdentiere die sich in jeder Beziehung blind verstehen. Sie sind ständig auf der Jagd den handelden Personen Fehler nachzuweisen. Da sie bei Beginn jeder Arbeit grundsätzlich dagegen sind, was die handelnden Personen beschlossen haben, können sie im Falle eines Misserfolges immer wieder mit dem gleichen Spruch auftrumpfen. Hab ichs nich gesagt, hab ichs nicht 1000x mal gesagt,- die Deppen können nicht hören,- und jetzt haben sie die Scheiße am dampfen, ne,ne,ne. Die Industrieschauspieler sind sich in diesem Fall alle sofort einig, - den Mann hätte man erst gar nicht einstellen dürfen, - hätten die damals auf uns gehört, - jetz hamma den Salat.
Die Handelnden haben wenig Zeit sich um ihre Imagepflege zu kümmern, die Industrieschauspieler nehmen sich dagegen alle Zeit der Welt. So kommt es dazu, das die Industrieschauspieler die Handelnden zu Höchstleistungen treiben, denn da diese vor lauter Arbeit und Verantwortung sich nicht um ihre Verteidigung kümmern können, haben sie nur die Wahl noch mehr zu arbeiten um fehlerlos zu sein. Hat der Handelnde dann seine Arbeit termingerecht und fehlerlos erledigt, dann ist dass das selbstverständlichste auf der Welt, vor allem weil das Team um den Handelnden, bestückt mit einigen Industrieschauspielern, ja eigentlich die ganze Arbeit gemacht hat. Da nützt es dem Handelnden auch nichts wenn er nun sagt: aber ich… - denn er wird sofort unterbrochen: Herr W, - wir,- nicht ich, - wir sind das Team. Ein Kenner dieser Dinge weiß, dass er immer das Team loben muss, denn Verteidigung ist zwecklos.
Der Lernende wird wissen zu welcher Gruppe er gehört. Sobald er mit einem Kollegen allein ist, kommt es zwangsläufig dazu (immer) das dieser über den Chef nörgelt, wobei unfähig die harmloseste Umschreibung für dessen Fähigkeiten ist. Alle Kollegen werden das Gleiche sagen, solange man sich alleine unterhält. Ab und zu geschieht das dann auch in der Gruppe. Da wird wunderbar heftig über die Schwachbirne hergezogen. Aus Anstand oder Teamgeist oder auch weil Du Deinen Chef einfach gut findest, enthälst Du Dich der Meinung, obwohl, wie Du zugeben musst, Du immer nickst wenn die etwas zu Dir sagen. Doch dann kommt der Tag an dem Dein Chef Dich unberechtigt behandelt. Wütend gehst Du zurück ins Büro, wo Deine Kollegen sich gerade angeregt unterhalten. Du sagst: Diese Schwachbirne. Die fragen: Wer? Du sagst: Wer schon? Die schütteln den Kopf und sagen: Wer? Du sagst: Der Bensmann (Chef) die Schwachbirne. Ich wußte ja das der doof ist, aber dass der so doof ist hätte selbst ich nicht vermutet.
In der nächsten Sekunde wirst Du wissen zu welcher Gruppe Du gehörst. Der Raum wird plötzlich totenstill. Niemand sagt ein Wort. Nach ein paar unendlich lange erscheinenden Sekunden verabschieden sich die Kollegen voneinander, weil sie noch irgendwo irgendwas wichtiges erledigen müssen und verschwinden, ohne Dich eines Blickes zu würdigen. Nach 20 Sekunden sitzt Du alleine im Büro.
Von nun an wirst Du mit Distanz behandelt. Dein Chef durchbohrt Dich am nächsten Tag mit Blicken und kritisiert was zu kritisieren ist. Dazu gibt er Dir unlösbar scheinende Aufgaben –

Willkommen bei den Handelnden!

Danach wirst Du Dein Bestes geben. Doch was Du in den Besprechungen auch vorschlägst, wird abgeblockt. Beim verlassen des Besprechungsraums hörst Du sie zischeln: ‚der will wohl dat Rad neu erfinden, der Spinner’
Dafür werden Deine Vorschläge dann ein halbes Jahr später plötzlich ausgeführt. Sprichst Du das an, und fragst, ob sich dein Vorschlag jetzt doch durchgesetzt habe, dann wirst Du nur müde belächelt. Das haben wir schon vor 15 Jahren vorgeschlagen, als Du noch gar nicht in der Firma warst. Nur dass das erst jetzt durchgekommen ist, da wir nicht locker gelassen haben. Dann gehen die kopfschüttelnd weiter.-

Erkennen kannst Du Industrieschauspieler, in dem Du sie bittest ein Problem für Dich zu lösen und/oder wenn Du sie um Rat in einer schwierigen Angelegenheit bittest, denn die haben dann ähnliche Fähigkeiten wie die japanischen Ninjas, bezüglich Abtauchen oder Ausweichen. IS in hohen Positionen die Du nichts fragen kannst, erkennst Du eben daran dass Du sie nichts fragen kannst. Die halten eine sagenhafte Atmosphäre von Distanz, Kälte und Wichtigkeit aufrecht,- und bevor Du Dich versiehst bis Du raus aus Ihrem Büro/Dunstkreis, -mit dem Gefühl, dass Du wohl besser einen chinesischen Wanderarbeiter hättest fragen können, wie man einen geplatzten Airbag wieder ins Lenkrad hineinfaltet. -

Alles harmlos.

Weniger harmlos allerdings sind so genannte Major – Attacken.
Major - Attacken sind stets von langer Hand vorbereitet. In der Regel ist es so, dass einer der Industrieschauspieler frühzeitig über die Rahmenbedingungen zweier gleichzeitig stattfindender Projekte Bescheid weiß. Er weiß z.B. dass bei dem einen Projekt (A) der Kunde sehr erfahren ist und das dessen Mitarbeiter die Projektdurchführung unterstützend begleiten. Außerdem ist die Liefersituation bestens, d.h. es werden weder Verzögerungen noch Probleme erwartet. Das andere Projekt (B) geht an einen neuen Kunden, dessen Mitarbeiter gar nicht so richtig wissen was da auf sie zukommt. Obendrauf ist die Liefersituation so beschissen, dass Verzögerungen und Probleme zuhauf erwartet werden. Nun beginnt die Gruppe der Industrieschauspieler ihr ureigenstes Fachgebiet auf’s geschickteste einzusetzen. In der nächsten Zeit verbreiten Sie das Gerücht das Projekt A sehr, sehr, sehr, sehr schwierig ist, wohingegen Projekt B ein Selbstläufer sei.
Selbstverständlich bietet sich einer der Industrieschauspieler an, das schwierige Projekt (A) zu führen. Das leichte Projekt (B) dagegen bekommst Du.
Mit Beginn des Projektes wird man hinter Deinem Rücken auf Dir herumhacken und immer auf das schwierige Projekt verweisen, dass doch so gut läuft.
Wer jetzt meint, dass die anderen das doch merken müssten, liegt weit daneben, denn in solche Projekte vertiefen sich nur die, die es auch führen oder erfahren im Umgang damit sind.
Und so wird Dein Kollege plötzlich befördert, denn der weiß ja bestens wie man Projekte leitet und er will schließlich ja auch Dir helfen, zu lernen, Dich besser zu organisieren.
Schlagartig wird Dir bewusst werden, dass die andere Seite nun neben, unter und über Dir arbeitet. Spätestens jetzt begibst du Dich in Dein Schicksal und wirst einer von Ihnen. Du merkst dass daran, dass andere Dir plötzlich aufmerksam zuhören und dass Du von nun an sagen kannst was Du willst. –


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28.04.2011 um 11:45
@schimbaa
Du hast das menschliche Verhalten in diesem Beitrag perfekt beschrieben. Sowohl auf der privaten, als auch der beruflichen Ebene.

Selbst der übelste Knatsch beweist, wie sehr wir im Grunde genommen an unseren Artgenossen interessiert sind. Von der Norm abweichendes Verhalten wird bestraft. So erschöpft sich unser Dasein in Extrovertierheit und Kontaktfreudigkeit?

Die Kunst der Konversation. Gepflegte Gespräche führen ohne eine Aussage zu treffen. Quatschen als Selbstzweck. Bloss nicht auffallen, denn es wäre wie das rote Fädchen im Gefieder eines Huhns. Und vor allem: Das Fähnchen stets nach dem Wind richten!

Das alles nehmen Menschen freiwillig in Kauf. Noch schlimmer ist es auf der beruflichen Ebene. Da, wo man gezwungen ist, um seine Existenz zu sichern, die bösen Spielchen mitzuspielen. Ist man sich dessen bewusst, fragt man sich ständig, auf welchem Planeten man eigentlich gelandet ist.

Ein blödes Beispiel: Bei uns im Stall finden die täglichen Besäufnisse neuerdings genau vor dem Putzplatz statt. Man möchte sich aufs Pferd konzentrieren und kann sich dem Gequatsche trotzdem nicht entziehen. Ein Beispiel: Sagt die Eine: "Ich habe mir Socken bei Tchibo gekauft". Alle lachen. Wie sehr ich mir den Kopf auch darüber zerbreche, ich verstehe beim besten Willen nicht, was daran lustig sein soll. Frohsinn durch Alkohol?

So langsam bin ich überzeugt, dass sich das menschliche Verhalten größtenteils auf Tünche beschränkt. Bloss nicht irgend etwas fühlen! Falls sich etwas aus der Tiefe der Seele regen sollte, greift man zu Alk, Pillen, oder anderen Drogen.

Und plötzlich sind sie da, die unerwarteten Schicksalsschläge. Erstaunlich, wie sich dann das Leben verändert.

Nehmen wir beispielsweise Oskar Lafontaine. Nach der Messerattacke war er nie wieder wie früher. War es die Konfrontation mit dem Tod, die ihn unberechenbar werden ließ? Ich würde viel darum geben, wenn ich ihm ungestört zuhören könnte.


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28.04.2011 um 11:59
@akbas

Es sind gerade die Schicksalsschlaege die Menschen manchmal aus dem Schlaf reissen. Man fragt sich zu solchen Zeiten was gewesen waere wenn man gestorben waere, und viele werden feststellen, dass sie ein Leben ohne Bedeutung gefuehrt hatten. Vielleicht hat er sich auch deshalb gedreht.
Jedenfalls gibt es kaum einen, mit dem die Presse so unverschaemt umgeht, wie mit O.L.

Guck mal auf:

Beispiele der Manipulation durch Medien gesucht 12.01.2011 um 09:04

LG


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28.04.2011 um 12:12
@schimbaa
Habe mir soeben dieses "Sommerinterview" angeschaut. Die Frechheit des Interviewers haut mich von den Socken. Das kannte ich noch nicht.


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28.04.2011 um 12:24
@akbas

Das war 1 Tag vor der Wahl. Der Bericht war eine bodenlose Unverschaemtheit. Aber wen juckts. Nur wer noch alle 5e gerade stehen hat, und sich mal nur vorstellt, er waere Reporter, und wuerde so einen einseitigen, beleidigenden, mit an den Haaren herbeigezogenen Aussagen gespickten Bericht, einen Tag vor der Wahl in einer deutschen Tageszeitung publizieren - weiss was ihm dann bluehen wuerde.
Danach bliebe wohl nur ab nach Australien, beim Kaengeroo im Beutel verstecken, und 5 Monate nicht rausschauen.
Das ist Demokratie!!!!!!!


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28.04.2011 um 12:30
Zusatz: Ueber die Merkel oder einen anderen fuehrenden Politiker meinte ich.


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28.04.2011 um 12:36
Die Berichterstattung im Fernsehen ist sehr einseitig. Immer, wenn ich jemandem wirklich zuhören möchte, werden diese Menschen niedergebrüllt. Ein Grund, dass ich nur noch selten den Fernseher einschalte. Das war schon klar, dass Du die Berichterstattung über die politisch korrekten Leute meintest...

Gestern Abend habe ich mir den Film "Der Untergang" im RBB angeschaut. Ich konnte nicht einschlafen wegen Magda Goebbels. Wie konnte sie so verbohrt sein, dass sie ihre eigenen Kinder tötete?

Manipulation ist eine Sache. Frau Goebbels war doch nicht dumm! Wie konnte es passieren, dass ihre Ideologie sie dazu brachte, das Leben ihrer Kinder zu zerstören?


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28.04.2011 um 12:48
@akbas

Ich denke, das kommt daher, dass sie ihr ganzes Leben auf die damalige Ideologie aufgebaut hat. Sie muss alles andere verdraengt haben, und dann ist die Blase geplatzt. Ihre Kinder und sich selbst zu toeten, hat sie wohlmoeglich als einen Ausweg gesehen. Ich glaube, dass sie sich damit noch im Tode Recht geben wollte, und gleichzeitig ihre Kinder nicht alleine zuruecklassen wollte, damit ihr eigenes Andenken vor den Kindern bewahrt bleibt.
Harte Geschichte, - krieg ich immer ein ungutes Gefuehl, wenn ich dran denke.


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