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Geheuchelte Liebe an Feiertagen

81 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Familie, Feiertage, Heuchler ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Geheuchelte Liebe an Feiertagen

08.05.2011 um 22:34
Familie ist (leider) meistens Gewohnheit. Man schätzt sie erst, wenn man sie auf einmal nicht mehr hat.

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Geheuchelte Liebe an Feiertagen

09.05.2011 um 00:47
Ja leider @Katori. Das Verständnis würde fehlen.

Mir fällt aber auch grad noch ein, dass z.B. die Weihnachtsfeiertage der letzten beiden Jahre bei uns eher ein Fiasko waren. Meine Schwägerin hat mit ihrer schlechten Laune und "wie schlecht es ihr doch geht" so ziemlich alles kaputt gemacht. So etwas muss man nicht haben.

Nicht, dass ich nicht für jemandem aus der Familie da sein will, dem es schlecht geht - so ist das nicht. Aber ein Mensch, dem es eigentlich gut gehen müsste.. wenn der nur noch unzufrieden ist, da fehlt mir dann irgendwann das Verständnis.


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Geheuchelte Liebe an Feiertagen

09.05.2011 um 11:59
oh ja.. sowas kenn ich nur all zu gut, jeder ist zu jeden freundlich obwohl er dem anderen am liebsten den hals umdrehn würd.. aber nein muss ja alles der lieben feiertage wegen sein.

meiner meinung nach sollte man das ganze jahr über schaun dass man miteinander auskommt, nicht nur an gewissen tagen im jahr, oder man lässt es ganz bleiben.


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Geheuchelte Liebe an Feiertagen

12.05.2011 um 22:29
Das geheuchel find ich auch nicht gut, aber vllt. sind gerade solche Feiertage ne Möglichkeit, Zeit mit seinen Lieben verbringen zu können, da man ja sonst nicht unbedingt dazu kommt.
Sowas kann man sich dann halt zum Anlass nehmen.


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Geheuchelte Liebe an Feiertagen

05.10.2020 um 08:55
Heuchelei dieser Art gibt es bei mir nicht (mehr). Menschen die ich nicht leiden kann, kann ich auch an Feiertagen nicht leiden und verbringe diese mit denen auch nicht (mehr).
Mein Weihnachten und andere Festtage ist seit einigen Jahren um einiges ruhiger geworden, günstiger und harmonischer.


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Geheuchelte Liebe an Feiertagen

05.10.2020 um 10:08
Heuchelei mag ich gar nicht. Durch Corona wird dieses Jahr, wenn überhaupt nur im ganz kleinen Kreis gefeiert und da bin ich auch froh drum. Dann muss ich dem unliebsamen Teil meiner Familie gar nicht erst begegnen.

Die Kinder gebe ich wie immer an der Haustür der Ex-Schwiegerfamilie ab und verschwinde, bevor der Drachen auch nur auf die Idee kommt mich zu umarmen :shot:


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Geheuchelte Liebe an Feiertagen

05.10.2020 um 10:40
Das kenne ich nur aus meiner Kindheit, wo wir (meine Eltern, mein Bruder und ich) gemeinsam mit den Eltern meiner Mutter Weihnachten gefeiert haben. Seitdem ich selbst bestimmen kann, mit wem ich Feiertage verbringe, egal welche, verbringe ich sie nur mit Menschen, mit denen ich sie selbst verbringen möchte, weil sie mir viel bedeuten.


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Geheuchelte Liebe an Feiertagen

05.10.2020 um 15:41
das ganze leben ist doch eigentlich eine einzige heuchelei.


und vor allem nicht nur an feiertagen...


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Geheuchelte Liebe an Feiertagen

05.10.2020 um 22:04
....ja birgt einigen Sprengstoff also dieses Zusammentreffen an den Feiertagen, schon allein wenn es um die Entscheidung geht welchen Tag man denn bei der Familie der Partnerin oder halt bei der eigenen verbringt.

In meiner eigenen habe ich Geheuchele allerdings bisher nicht erlebt...sondern eher das Gegenteil, nämlich das dann irgendwas losbricht :D ..mein Vater ist da immer gut drin. Ich bin da eigentlich immer jemand der es nicht eskalieren lassen will und beschwichtigt...funktioniert aber nicht immer. :)
Zitat von SchuhmannFuSchuhmannFu schrieb:das ganze leben ist doch eigentlich eine einzige heuchelei.


und vor allem nicht nur an feiertagen...
...leider. Ist im Grunde in fast jedem Lebensbereich so, grade auch auf Arbeit.
Ist aber auch teilweise eine Art Vermeidungsstrategie...denn wer will sich schon jeden Tag ankeifen und zoffen...zumal man ja in den meisten Fällen über 8 std. mit den Kollegen verbringt. Das ist auf Dauer absolut schädlich für die Psyche und erst recht für das Betriebsklima
…Von daher kann ich es verstehen.


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Geheuchelte Liebe an Feiertagen

06.10.2020 um 21:27
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb: Heuchelei dieser Art gibt es bei mir nicht (mehr). Menschen die ich nicht leiden kann, kann ich auch an Feiertagen nicht leiden und verbringe diese mit denen auch nicht (mehr).
Es ist total okay, wenn man gut damit klar kommt. Meine Familie ist eher schwierig, daher war es früher immer doof an Weihnachten: Mein damaliger Freund fuhr zu seiner Familie, ich konnte nicht mit und hatte die Wahl zwischen "alleine", "arbeiten" und "heim". Beides war doof.

Einmal blieb ich echt alleine und es war schlimm. Überall war Weihnachtsstimmung, man hörte die anderen Familien zusammensitzen und man selbst kam in seine dunkle Studentenbude und kam sich irgendwie doof vor. Ich bin dann in die Kirche gegangen und heimgelaufen - überall war Weihnachtsstimmung und ich kam mir echt vor wie das Mädchen mit den Zündhölzchen.

Arbeiten war nicht viel besser - das bewahrte einen zwar vor dem "Einsamloch", aber alles war wie immer und man hatte Weihnachten dann irgendwie verpasst - das war ja auch der Sinn des Arbeitseinsatzes. Es gab dann aber Indizien, dass man doch was verpasst hatte - die Kollegin, die eigentlich hätte Arbeiten sollen, brachte Geschenke, andere Reste von Essen und schon war man der Einzige, der nichts gemacht hatte. Auch ein doofes Gefühl.

Daheim war die Stimmung auch immer angespannt, meine Mama war nun nicht die Mama, die sich tierisch freute, dass mein ebenfalls studierender Bruder und ich heimkamen (oft nur einmal im Jahr). Sie fand das ziemlich stressig und mehr als einmal wurden wir nicht mal am Bahnhof abgeholt, was dann schon den Ton für unseren ganzen Weihnachtsbesuch setzte.

Ich bin echt dankbar, dass ich heute selbst Kinder habe und Weihnachten wirklich im Kreis von launischen Teenagern etc. verbringen kann :-). Nicht perfekt, aber auch nicht allein.


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Geheuchelte Liebe an Feiertagen

06.10.2020 um 21:56
Ich habe leider keine große Wahl, weil meine Großeltern schwer krank sind und das Haus nicht mehr verlassen wollen. Deswegen wird am 1. Weihnachtstag immer bei ihnen gefeiert und ich kann ihnen ja schlecht vorschreiben, wen sie einladen dürfen, also muss ich da durch und die Familie, der Schwester meiner Mutter so gut es geht ignorieren :nerv:


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Geheuchelte Liebe an Feiertagen

08.10.2020 um 11:58
Möglicherweise ist das auch wieder so ein Vorteil des Alters: Ich muss mich nicht mehr verstellen, ich muss niemandem mehr gefallen, vermutlich, weil ich ohnehin von niemandem etwas will - erst recht nicht von Familienangehörigen. Die kennen mich ohnehin schon lange genug, um zu wissen, dass ich ihnen nichts vormache.


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Geheuchelte Liebe an Feiertagen

08.10.2020 um 12:57
@Hailey25 @Doors

Zur einen Hälfte meiner Stiefmama und Papa, hatte ich keine Wahl.
Zweimal Weihnachten gefeiert mit Kirche
usw. Grosses 4 Gänge Menü, ließ SIE sich nicht nehmen. War streng gläubig!
Deutsche Weihnachten mit Tannenbaum und Festessen und Kaffeeklatsch am Nachmittag mit Umtrunk in der Familie mit Anhang.
Dieses Jahr bleibt es mir ja erspart, da Papa am 02.10.2020 verstarb.

DAZU noch der Geburtstag von meiner leiblichen Mutter an Weihnachten ;-) , das dafür einigermaßen entspannt war.
Mit Mittagessen und Spielenachmittag.

"AUGEN zu und durch" ^^ LG


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Geheuchelte Liebe an Feiertagen

08.10.2020 um 13:15
@mumm

Familie kann man sich nicht aussuchen, da wirft einen das Schicksal unerbittlich rein. Ich bin inzwischen froh, dass ich auf Besuche meiner Schwiegermutter verzichten muss. Ich beschrieb die Erlebnisse hier schon wiederholt. Gerne noch mal hervor gekramt, weil ja auch schon bald wieder Weihnachten ist:

Christmas with Mrs. Himmler vom 08.01.2009



Schon der Einstieg fällt mir schwer, weil ich gar nicht weiss, wie man den Morgen des 24. Dezember offiziell nennt. Heiligabendmorgen? Heiliger Morgen? Heilige Scheisse, die deutsche Sprache!

Also, zweiter Versuch:
Am Frühstückstisch an besagtem Tag sprach meine Herz-Dame zu mir: „Ich fahre noch nach Hamburg und bringe eine Überraschung mit.“, wobei sie einen Gesichtsausdruck zur Schau stellte, wie man ihn beispielsweise von Jack Nicholson in „Shining“ kennt.

Und richtig: Unsere Weihnachtsüberraschung waren Granny und Kenny. Vier Fäuste, ach was, zwei Arschgesichter für ein Halleluja.

Granny ist meine Lieblingsschwiegermutter, die in meinem persönlichen Ranking irgendwo zwischen Brechdurchfall mit Bronchitis oder Filzlausbefall mit beidseitigem Handbruch angesiedelt ist. Kenny ist ihr Lieblingsenkel Kenneth, den ich nur das „Gary-Larson-Kind“ nenne. Wer dessen Karikaturen fetter Knaben mit dicken Brillen und Bürstenhaarschnitt kennt, hat ein gutes Bild von Kenneth.

Grannys Weltbild ist einfach und überschaubar:
Gott schuf die Erde und als auserwähltes Volk die Iren. Soweit sie katholisch sind. Um sie zu prüfen, umgab er sie mit allerlei Abschaum: Protestanten, Engländern, Juden, Ungläubigen und Menschen anderer Hautfarben – aufsteigend in ihrem „Abschaumgrad“.

Ihr Antisemitismus hätte selbst Himmler zum Schweigen gebracht, dafür stellt ihre Religiosität den kompletten Vatikan in den Schatten. Grundsätzlich gibt es auch nur zwei unumstössliche Meinungen: Die von Gottvater und die ihre.

Ich habe zwar den Vorteil, Deutscher zu sein (wenigstens kein verdammter Engländer), aber dafür bin ich nicht mal Protestant, sonder völlig gottlos, was mich mindestens auf die Ebene von Bin Laden und seine Heerscharen des Antichristen stellt.

Schrecklicher noch: Die Kinder sind nicht getauft und sehen Kirchen nur bei Besichtigungen von innen. Somit ist ihnen die Hölle schon mal sicher. Okay, besser als gar keine Perspektive für junge Menschen nach der Schule.

Ach ja, und dann ist da noch das „Araber-Mädchen“, meine Älteste. Das Terroristen-Kind.
Die beiden sind in der Lage einander komplett zu ignorieren, was die innerfamiliäre Kommunikation zu Umwegen zwingt.

Kenny hingegen ist eher harmlos („Der ist doch nur blöd“, nennen es meine wohlerzogenen Kinder) Sein Lieblingswort ist „Boring“, langweilig. Und das ist prinzipiell alles, was ausserhalb eines Bildschirms und eines Fastfood-Restaurants liegt. So sieht er eben auch aus.

Mit diesen sympathischen Zeitgenossen durfte ich wieder einmal das Fest der Liebe verbringen, wobei ich mir gewisse Gemeinheiten eigentlich nicht verkneifen kann:
„Schatz, ist Deine Mutter schon aufgestanden? Und wo ist eigentlich der Schlüssel vom Waffenschrank?“
„Schmeckt’s Dir, oder soll ich den Zyklon B-Streuer aus der Küche holen?“

Ich habe Granny auch schon mal zu einem protestantischen Weihnachtsgottesdienst gefahren, ohne ihr etwas zu verraten. Hähä! Anschliessend versicherte ich ihr glaubhaft, dass Katholiken in Nordfriesland im Dreissigjährigen Krieg ausgerottet worden seien, was mir den Landstrich so sympathisch gemacht hätte, dass ich mich dort ansiedelte.

Dieses Jahr bin ich aber brav mit den beiden nach Flensburg in den katholischen Gottesdienst gefahren, weil die dortige Kirche den passenden Namen „Schmerzhafte Mutter“ trägt. Ursprünglich wollte ich sie zurück laufen lassen (nur etwa 50 km), was zumindest Kennys Figur gut getan hätte.


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Geheuchelte Liebe an Feiertagen

08.10.2020 um 13:24
@Doors

Ja, mega!!! Hihihi, you made my day!
DANKE dafür Yeahhhhhhhhhhhhhh 💋


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Geheuchelte Liebe an Feiertagen

08.10.2020 um 13:39
Ich kann hier leider gar nichts Dolles beitragen. Meine Eltern sind ganz nett. Meine Schwiegermutter kann leider (völlig ohne Ironie) dieses Jahr nicht aus Südamerika kommen. Familien kann ja auch mal angenehm sein.

Ich möchte aber mal die andere Seite beleuchten. Wir haben so eine Art Adoptivopa, den wir seit einigen Jahren immer mal wieder im Altersheim besuchen. Der ist mittlerweile 90 Jahre alt. Und der wird dieses Jahr auch wieder Weihnachten auf seinen Sohn warten und wieder vergeblich. Der wird auch dieses Jahr nicht zu uns kommen wollen. Es kann ja sein, dass sein Sohn kommt. Der kam aber zuletzt, als es um die Überschreibung des Hauses ging. Das ist viele Jahre her. Das macht mich traurig, wenn ich daran denke, dass der alte Mann wieder mit ein bißchen Hoffnung da sitzt, die wohl wieder enttäuscht wird.

Vielleicht gab es auch mal einen Familienstreit, der lange zurückliegt, keine Ahnung. Aber kann man es nicht irgendwann mal gut sein lassen? Müssen da alte Menschen vergeblich an ihren erkennbar letzten Weihnachtfesten sitzen und hoffen und dann kommt wieder niemand aus der Familie?

Ich schäme mich da schon vor meiner Frau und ihrer Familie dafür, wie dümmlich zerrüttet viele Familien in Deutschland sind.

Und an alle, denen Weihnachten vielleicht gar nicht so wichtig ist und die mal kurz überlegen: Fahren wir da mal für ne Stunde hin? Macht es doch einfach mal. 'Kann ich ja immer noch' ist am Ende irgendwann keine Option mehr. Dann ist es zu spät.


@Doors

Sehr schöner Erzählstil, danke, sehr unterhaltsam und anschaulich.


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Geheuchelte Liebe an Feiertagen

09.10.2020 um 20:49
Ich kann dem nichts abgewinnen.
Entweder man ist das ganze Jahr über nett zueinander oder nicht.
Das man ausgerechnet an Feiertagen liebe Heuchelt mag ich überhaupt nicht,besonders von Personen von denen man sonst überhaupt nichts hört und sieht im Jahr.


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Geheuchelte Liebe an Feiertagen

11.10.2020 um 21:24
@Doors - ich freue mich immer, wenn ich eine deiner unterhaltsamen Geschichten lese - möchtest du aber nicht mal ein Buch oder so rausbringen? Das wäre so cool.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb am 08.10.2020: Ich möchte aber mal die andere Seite beleuchten. Wir haben so eine Art Adoptivopa, den wir seit einigen Jahren immer mal wieder im Altersheim besuchen. Der ist mittlerweile 90 Jahre alt. Und der wird dieses Jahr auch wieder Weihnachten auf seinen Sohn warten und wieder vergeblich.
Das ist so mies ... und passiert glaube ich häufig - und häufig im Versteckten. Weihnachten in Deutschland hat eben häufig so was "intimes" - nur engste Familie und da werden häufig Leute vor den Kopf gestoßen, weil sie dann jedes Jahr schmerzlich erfahren, dass sie doch nicht zu diesem engsten Kreis gehören.


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Geheuchelte Liebe an Feiertagen

12.10.2020 um 18:49
@MissMary

Vor vielen Jahren habe ich mal ein Buch herausgegeben, allerdings nur für den engeren Freundeskreis, nicht über den Handel. Ich habe beruflich lange genug mit Büchern zu tun gehabt, um noch eins zu schreiben. Merke: Papier verdirbt, wnen man es bedruckt.


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Geheuchelte Liebe an Feiertagen

12.10.2020 um 19:49
Ich hatte an privaten Festen, wie etwa Weihnachten oder Geburtstagen, nie etwas mit der weitläufigen Familie zu tun - ergo auch keine Heuchelei. Kenne allerdings auch Heuchelei und Geprahle, sowie Neid, Hass und Streit von öffentlichen "Festen" wie Hochzeiten, Taufen, Beerdigungen. Gott sei Dank sind solche Veranstaltungen höchst selten und somit nicht tragend.


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