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Organspendegesetz - sagt das schon alles über die Deutschen?

742 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gesellschaft, Organe, Organspende ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Organspendegesetz - sagt das schon alles über die Deutschen?

26.11.2020 um 14:55
Zitat von MissiMissi schrieb:Schon in dem man es als gut bewertet.
Aber man muss doch mitteilen können, ob man ein Verhalten als gut oder schlecht empfindet? Das ist doch der Sinn eines Austauschs.
Zitat von MissiMissi schrieb:Wenn man sagt, ich spende nicht und ich will auch kein Organ, kommen sofort die Moralapostel.
Man kann doch eine Entscheidung bewerten. Du kannst sie doch trotzdem so treffen. Du muss halt im Zweifel damit leben, dass manche diese Entscheidung nicht gut finden.
Zitat von MissiMissi schrieb:Wenn er nichts macht ist das für mich auch ein Nein, sonst hätte er Ja ankreuzen können.
Das ist eben die Frage. Das ist nicht gleichwertig. Denn "nichts machen" ist oft das Ergebnis von "nicht darum kümmern".
Zitat von MissiMissi schrieb:Man könnte auch lebend eine Niere spenden, doch hier ist die Nächstenliebe zu ende.
Natürlich gibt es Grenzen.
Aber Deine Argumentation ist: Wenn ich niemandem helfe, weil das Risiko für mich groß ist, helfe ich auch nicht, wenn das Risiko klein ist.
Zitat von MissiMissi schrieb:Wieso soll man ein schlechtes Gewissen haben.
Das ist jedem selbst überlassen.
Aber manchmal weiß man eigentlich, dass es nicht gut ist, man macht es aber trotzdem und verdrängt es. Und dann ist es unangenehm, wenn man daran erinnert wird.
Zitat von MissiMissi schrieb:Sind wir alle verantwortlich, dass soviel Menschen auf der Welt verhungern?
Zu einem kleinen Teil schon.
Zitat von MissiMissi schrieb:Man müsste den ganzen Tag und in allem ein schlechtes Gewissen haben.
Das nicht. Aber ab und an lohnt es sich schon, die Konsequenzen seines Handelns sich vor Augen zu führen.
Zitat von MissiMissi schrieb:Wie schon gesagt, nur weil irgendjemand "Hirntot" als tot bewertet, ist das möglich, möglich ist aber auch, dass er sich geirrt hat.
Klar. Absolute Sicherheit gibt es eben keine. Nirgends.
Zitat von MissiMissi schrieb:Jetzt sind wir an den Punkt anbelangt, irgendjemand erzählt dir, dass Organspende gut ist, doch die lächerliche Maske ist zuviel für sie aufzusetzen.
Das schließt sich doch nicht aus. Man kann prima eine Maske tragen und seine Organe spenden (wenn man sie mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit nicht mehr braucht).
Zitat von MissiMissi schrieb:Ich möchte kein Organ. So auf jeden Fall nicht.
Na dann. Andere sehen das halt anders. Die würden gerne ihre todkranken Kinder aufwachsen sehen. Oder nicht mit 30 sterben, weil ihre Lunge oder die Nieren kaputt sind.
Zitat von MissiMissi schrieb:Hier verändert sich der Mensch. Ja, doch irgendwann ist der Punkt da, wenn man ihm nichts zu trinken gibt, wird er es selber nicht tun und er müsste sterben, früher oder später.
Was willst Du damit sagen?
Zitat von MissiMissi schrieb:Als er es erfunden/erforscht hat gab es aber noch kein "Hirntod". Folge dessen hätte er wissen müssen, dass von einem toten kein Organ entnommen werden kann. Mit dem "Hirntod" hat man dann es passend gemacht.
Quatsch. Man hat gesehen, dass ab einem Punkt der Körper noch funktioniert aber das Gehirn tot ist.

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26.11.2020 um 15:05
Zitat von MafiatomMafiatom schrieb:Ich stehe einer Organentnahme daher sehr skeptisch gegenüber. Zumal es auch bei der Organentnahme überwiegend nur ums Geld geht und Patienten ausgeschlachtet werden.
Zitat von sidnewsidnew schrieb:Dafür hätte ich jetzt aber gerne auch einen Beleg.
Das klingt eher nach "Ich habe das mal in einem Film gesehen"...
Schon alleine der größte Organspende-Skandal in der Geschichte der Bundesrepublik: In Göttingen, Regensburg, München und Leipzig, wo Mediziner Krankenakten gefälscht haben sollen, um ausgewählte Patienten bevorzugt mit Spenderorgan zu versorgen. Bestimmt nicht aus reiner Nächstenliebe.

Organhandel weltweit. Besonders in armen Länder. Um diese Menschen kümmert sich niemand, sie haben keine Lobby. Hier zu sagen das klingt eher nach "Ich habe das mal in einem Film gesehen" ... Es gibt so viele Medien die darüber berichten. Das wird einfach lächerlich hingestellt bzw. totgeschwiegen.


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26.11.2020 um 15:10
Zitat von MissiMissi schrieb:Schon alleine der größte Organspende-Skandal in der Geschichte der Bundesrepublik: In Göttingen, Regensburg, München und Leipzig, wo Mediziner Krankenakten gefälscht haben sollen, um ausgewählte Patienten bevorzugt mit Spenderorgan zu versorgen. Bestimmt nicht aus reiner Nächstenliebe.
Natürlich nicht.
Aber hier wird ja völlig hemmungslos gleich unterstellt es sei überwiegend so. Das hat dann doch ein recht übles Geschmäckle, es sei denn es könnte belegt werden. Solche Versuche sagen in der Regel mehr über den Lautsprecher aus als über das verkündete Thema.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Quatsch. Man hat gesehen, dass ab einem Punkt der Körper noch funktioniert aber das Gehirn tot ist.
Meist wird da der Körper durch medizinische Apparaturen am Leben erhalten. Selbst lebensfähig ist er da in der Regel nicht mehr.


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Organspendegesetz - sagt das schon alles über die Deutschen?

26.11.2020 um 15:11
Zitat von emanonemanon schrieb:Gucken wir doch mal was du so mitbekommen hast.
Von wann bis wann dauert denn das Sterben nach deiner Definition?
Am besten gleich mit Begründung.
Meine definition spielt hier wohl keinerlei Rolle, sie kann allgemein ergoogelt werden.
Zitat von emanonemanon schrieb:Es braucht wahrscheinlich schon ein gewisses Mass an xxxxxxxx um eine medizinische Operation als Ausschlachtung oder Ausweidung zu verunglimpfen.
Ja, braucht es, oder auch goolge:
google schrieb:aus·wei·den
/aúsweiden/
schwaches Verb
einem geschlachteten, erlegten Tier die Eingeweide entnehmen, sie daraus entfernen
Ob nun Mensch oder Tier - Lebewesen werden die Eingeweide(Innereien) entnommen.
Zitat von emanonemanon schrieb:Was läuft denn da im Körper ab und was sagt das Gehirn dazu?
Probiere es im Selbstversuch einfach aus ;-)
Die Wissenschaft ist sich einig, es ist noch nicht erforscht und daher unbekannt.
Zitat von emanonemanon schrieb:Aus welchem deiner Links stammt das?
Es wird heute etwas feinfühliger gemacht, indem anstatt das Rückenmark nach dem öffnen des Körpers sofort die Aorta abgeklemmt wird. (Steht auch in einem der Belege, lesen hilft dort)
Zitat von emanonemanon schrieb:Wahrscheinlich hilft es so strukturiert zu sein um fremden Menschen pauschal solchen Mist unterstellen zu können.
Wahrscheinlich hilft es so strukturiert zu sein um fremden Menschen pauschal solchen Mist unterstellen zu können.


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Organspendegesetz - sagt das schon alles über die Deutschen?

26.11.2020 um 15:13
Zitat von emanonemanon schrieb:Meist wird da der Körper durch medizinische Apparaturen am Leben erhalten. Selbst lebensfähig ist er da in der Regel nicht mehr.
Eben.

Aber die diffusen Ängste sind:
- die murksen mich viel zu früh ab, weil sie die Organe verticken wollen
- die murksen mich ab, obwohl ich vielleicht noch eine klitzekleine Chance habe, mich wieder zu erholen.

Klar, beides grundsätzlich denkbar - aber zumindest in Deutschland eines der Lebensrisiken, das noch hinter "ich verlasse das Haus nicht, weil mir vielleicht ein Blumentopf auf den Kopf fällt" kommt.


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26.11.2020 um 15:14
Zitat von emanonemanon schrieb:Meist wird da der Körper durch medizinische Apparaturen am Leben erhalten. Selbst lebensfähig ist er da in der Regel nicht mehr.
Nun ja, vor einigen Jahren galt ein Mensch als Tod, wenn das Herz nicht mehr schlägt. Heute weiss man es besser.
Wer weiss, was in den nächsten Jahren kommen wird. Eventuell wird es dann etwas ähnliches geben, wie ein Defibrillator, nur das dieser eventuell das Gehrin reanimiert. (Zukunftsvision)


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26.11.2020 um 15:19
Zitat von MafiatomMafiatom schrieb:Heute weiss man es besser.
Eben. Man weiß es besser.
Nicht, weil man es rät, sondern weil man die Prozesse besser versteht.

Früher dachte man, die Erde sei eine Scheibe. Dann hat man es erforscht (im Altertum) und wusste es dann besser.


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26.11.2020 um 15:23
Zitat von MafiatomMafiatom schrieb:Meine definition spielt hier wohl keinerlei Rolle, sie kann allgemein ergoogelt werden
Wenn du deine Meinung vorträgst, dann ist die Frage nach deiner Definition wohl ganz normal. Ohne Kristallkugel ist es halt schwer zu ergründen was denn nun deiner Meinung letztendlich zugrunde liegt.
Da bietet sich an den Meinungsäusserer zu fragen.
Hat der sich natürlich selbst noch keine Gedanken gemacht bleibt es fruchtlos.
Zitat von MafiatomMafiatom schrieb:Ob nun Mensch oder Tier - Lebewesen werden die Eingeweide(Innereien) entnommen
Es mag dir im Rahmen deiner Möglichkeiten nicht zugänglich oder entfallen sein, aber der Organspender ist noch nicht einmal ansatzweise mit veinem geschlachteten oder erlegten Tier zu vergleichen.
Ekeleregend, dass du hier solche Vergleiche ziehst.
Zitat von MafiatomMafiatom schrieb:Probiere es im Selbstversuch einfach aus ;-)
Die Wissenschaft ist sich einig, es ist noch nicht erforscht und daher unbekannt.
Dann war es ein argumentum ad irgnorandum oder besser noch gar kein Argument?
OK. :Y:
Zitat von MafiatomMafiatom schrieb:Es wird heute etwas feinfühliger gemacht, indem anstatt das Rückenmark nach dem öffnen des Körpers sofort die Aorta abgeklemmt wird.
Warum das? Gehört die Aorta zum Nervensystem?
Oder werden Reflexe über die Aorta vermittelt?
Zitat von MafiatomMafiatom schrieb:Eventuell wird es dann etwas ähnliches geben, wie ein Defibrillator, nur das dieser eventuell das Gehrin reanimiert. (Zukunftsvision)
Eine Hilfe die ich mir schon für mehrere gewünscht habe.


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26.11.2020 um 15:28
Zitat von MafiatomMafiatom schrieb:Es wird heute etwas feinfühliger gemacht, indem anstatt das Rückenmark nach dem öffnen des Körpers sofort die Aorta abgeklemmt wird.
Bitte zitiere mal die genaue Stelle. Was hat eine Aorta damit zutun? Weißt du, was die Aorta ist und was ihre Aufgaben sind?


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26.11.2020 um 16:03
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Das ist eben die Frage. Das ist nicht gleichwertig. Denn "nichts machen" ist oft das Ergebnis von "nicht darum kümmern".
Man könnte auch sagen, wenn man das Gesetz nicht mitbekommt, wird mit dir gemacht, was sie wollen.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Man kann doch eine Entscheidung bewerten. Du kannst sie doch trotzdem so treffen. Du muss halt im Zweifel damit leben, dass manche diese Entscheidung nicht gut finden.
Für was brauchen wir überhaupt eine Bewertung? Mir hat das Leben gezeigt, dass das geglaubt "Gute" oft dann für andere schlecht endet. Ich bewerte nicht mehr, das ist für mich sinnlos. Wie gesagt, man lebt das Leben vorwärts, kann es aber nur rückwärts verstehen.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Natürlich gibt es Grenzen.
Aber Deine Argumentation ist: Wenn ich niemandem helfe, weil das Risiko für mich groß ist, helfe ich auch nicht, wenn das Risiko klein ist.
Wir leben in einer Gesellschaft, in der es gewisse Regeln gibt. Ohne geht es nicht. Nur hier frage ich mich, um was geht es hier? Warum darf ich nicht einfach in Würde sterben. Ich muss ja auch nicht, wenn mein Auto kaputt ist, die Ersatzteile für andere bereit stellen bevor ich es verschrotten lasse. Das mit der Organentnahme, auch in anderen Ländern geht für mich zuweit.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Zu einem kleinen Teil schon.
Genau das hat mir schon mal jemand gesagt. War gerade Weihnachtszeit, wurde auf der Straße angesprochen wegen Patenkind in der Dritten Welt usw.. Als ich sagte, macht eine Spendenaktion für die "Pille" der Dritten Welt, dann bin ich dabei, musste ich mir so Sämtliches anhören. Ich verzichte auf Kinder, weil mir bewusst ist ... doch anderen darf ich helfen, weil diese Kinder "wollen" obwohl sie sie nicht ernähren können. Was für einen Sinn macht das? Auch für die Gesundheit trifft das zu. Man sollte mehr Vorsorge treffen, doch das interessiert niemand.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Na dann. Andere sehen das halt anders. Die würden gerne ihre todkranken Kinder aufwachsen sehen. Oder nicht mit 30 sterben, weil ihre Lunge oder die Nieren kaputt sind.
Missi schrieb:
Verstehe ich alles, aber nicht auf so einer Art und Weise.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Was willst Du damit sagen?
Ich will damit sagen, dass der Demente ohne Hilfe sterben wird, weil sein Gehirn "tot" ist. Der "Hirntote" wäre auch tot, wenn ihm nicht geholfen wird. Für mich ist das der Tod, wenn alles erloschen ist. Mich interessiert auch nicht was die Ärzte sagen, das kann ich gar nicht überprüfen. Hattest du mal nee Krankheit und dein Arzt hat sich geirrt?


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Organspendegesetz - sagt das schon alles über die Deutschen?

26.11.2020 um 16:16
Zitat von AniaraAniara schrieb:Bitte zitiere mal die genaue Stelle.
Ich ahtte ihn ja schon gebeten zumindest den Link preiszugeben aus dem die Weisheit stammt, aber da kam nichts. Wahrscheinllich wird dir ähnlich grosser Erfolg beschieden sein.
Zitat von AniaraAniara schrieb:Was hat eine Aorta damit zutun?
Nüscht. Die Aorta hat mit der Blutversorgung zu tun (eine ganze Menge) aber nicht mit den Reflexbögen.
Ich nehme mal an er bezieht sich auf das hier
Aus medizinisch-technischer Sicht endet die Narkosebehandlung durch das Anästhesieteam:
1. Wenn der Chirurg die Aorta abklemmt;
2. Bei Lungenentnahme (in diesem Fall wird die Beatmung fortgesetzt, bis die Luftröhre
abgeklemmt wird).
https://www.swisstransplant.org/fileadmin/user_upload/Infos_und_Material/Swiss_Donation_Pathway/SDP_modul_3_An%C3%A4sthesie_DE_2014.pdf
Das zeigt aber lediglich an, dass die Tätigkeit des Narkoseteams endet welches im Vorfeld durch seine Behandlung (Narkotika ect.) u. A. das zentrale Nervensystem ausgeschaltet und die Homöostase und physiologischen Systeme aufrecht erhalten hat..

Das Abklemmen der Aorta ist also nicht dafür da um Reflexbögen zu stören oder zu unterdrücken wie hier suggeriert werden sollte
Zitat von MafiatomMafiatom schrieb:Sehr häufig müssen die Chirurgen bei der Organentnahme den Patienten erst Narkotisieren und falls das nicht mehr hilft, wird mit einem Skalpell mal eben im Nacken das Rückenmark durchtrennt, damit die Ärzte die Organe in Ruhe entnehmen können.



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26.11.2020 um 17:13
Zitat von MafiatomMafiatom schrieb:Dr. med. Uwe Bannert: schrieb:.
...
Quelle: Ärteblatt.de
Nett, dass Du hier ein Vollzitat einfügst.
So klicken weniger Leute auf die Quelle.

Sicherlich ist Dir nur ganz aus Versehen entgangen dazu zu schreiben, dass es sich keineswegs um einen Artikel aus dem deutschen Ärzteblatt handelt sondern Du Dich hier auf einen Leserbrief berufst?
Gibt ja keinen guten Grund diesen gravierenden Unterschied zu verschweigen, oder?
Zitat von MafiatomMafiatom schrieb:Damit sich Spender während der Explantation nicht bewegen, erhalten sie heute in der Schweiz eine Allgemeinanästhesie . In Deutschland hingegen werden nur muskellähmende Medikamente verabreicht.
Das ist ja witzig..
Warum tauchen dann auch in deutscher Fachliteratur, Leitfäden usw zum Thema Organentnahme Narkotika auf?

Wie hier z.B.
http://www.transplantationszentrum-freiburg.de/files/Organentnahme.pdf

Wir brauchen nicht darüber zu diskutieren, dass Fentanyl nicht nur hochwirksam gegen Schmerzen, sondern auch ein Anästhetikum ist, oder?
Warum diese pauschalisierten Falschbehauptungen? Wem nützt das?
Zitat von MafiatomMafiatom schrieb:Bei einer Organspende wird als mal mehr oder weniger (dem ist eh nicht mehr zu helfen, oder auch aus Profitgier) der Patient ausgeweidet oder auch ausgeschlachtet
Ich wünsch Dir wirklich, dass Du irgendwann mal die Erfahrung machst, dass Du etwas, von dem Du überzeugt bist so richtig gut sachlich und schlüssig belegen kannst.
Ich persönlich fände es extrem unangenehm, wenn ich wüsste, dass meine "Argumente" auf so wackeligen Beinen stehen, dass ich darauf angewiesen wäre meinen Standpunkt mit komplett unsachlichen aber abwertenden und abschreckenden Begrifflichkeiten künstlich zu untermauern.

Stelle ich mir extrem unangenehm vor, mal wieder zu merken, dass die belegbaren Quellen nicht ausreichen und man dann sogar in den Bereich "Märchenstunde" abwandern müssen:
Zitat von MafiatomMafiatom schrieb:Sehr häufig müssen die Chirurgen bei der Organentnahme den Patienten erst Narkotisieren und falls das nicht mehr hilft, wird mit einem Skalpell mal eben im Nacken das Rückenmark durchtrennt, damit die Ärzte die Organe in Ruhe entnehmen können.
Zitat von emanonemanon schrieb:Aus welchem deiner Links stammt das?
Das stammt aus keinem seiner Links und das ist leicht zu sagen, weil es schlicht und ergreifend unmöglich ist.

Drolliger Weise nennt er den Grund dafür ja selbst:
Zitat von MafiatomMafiatom schrieb:Bei Menschen mit totem Hirn gibt es viele Lebenszeichen. Solange sie beatmet und ernährt werden, regulieren sie die Körpertemperatur, bekämpfen Infektionen, heilen Wunden.
Das ist der Fall, weil man auch einen hirntoten Patienten selbst mit Maschinen nur noch dann "lebensfrisch" halten kann, wenn gewisse Hirnteile, deren Job nicht im Bereich von Bewusstsein und Wahrnehmung, sondern in der Aufrechterhaltung von Grundfunktionen wie z.B. der Steuerung des Blutdruckes liegen noch arbeiten.
(Das ist ja nu auch der Grund dafür warum man nicht einfach einen Toten an Maschinen anschließen und in den gleichen Zustand versetzen kann).

Wenn man
mit einem Skalpell mal eben im Nacken das Rückenmark durchtrennt
, dann tut man das, was bekannter Maßen der einzige Weg ist einen Organismus zuverlässig ohne jede weitere Zeitverzögerung handlungsunfähig zu machen und schnellstmöglich den Tod (ja incl Herztod) herbeizuführen.
(siehe Enthauptung z.B. bei Versuchstieren, finaler Rettungsschuss usw).

Wenn Du das Stammhirn vom Rückenmark trennst (das passiert bei dem von Dir behauptetem Vorgang), dann würde umgehend (also ohne Vorwarnung oder nennenswerte Zeitverzögerung) all das eintreten bzw ausbleiben was zur Folge hat, dass die Entnahme "brauchbarer Organe" wie Nieren, Leber, Herz usw absolut unmöglich ist.

Ich kann ehrlich gesagt nicht verstehen warum man derartig fantasievoll gewobenen Horrormärchen in die Welt setzen muss.
Warum hält man es für eine gute Idee Leute, die sich für Organspende aussprechen als "Schlachtvieh" zu beleidigen oder gar abzuschrecken indem man von "Ausweiden" usw spricht?

Ist es wirklich so schwer zu akzeptieren, dass andere Menschen aufgrund anderer Standpunkte unterschiedliche Meinungen haben und unterschiedliche Entscheidungen treffen?

Ich lese ganz selten, dass sich nennenswert oft für eine "Organspendepflicht" ausgesprochen wird.

Wir leben nun einmal in einer Gemeinschaft in der auch Menschen leben deren Lebens"länge" damit steht und fällt ob sie rechtzeitig ein Spenderorgan enthalten.
Dennoch wäre eine Pflicht zum Organspenden mit unseren Grundrechten gar nicht vereinbar und unethisch.

Mit der "Umkehr", also mit einer Bestimmung, dass man automatisch Organspender ist und aktiv widersprechen muss (und sei es so formlos wie heut zu tage die Zustimmung erfolgt) würde man nur zu einer Sache gezwungen:

Man wäre dazu gezwungen sich einmal in seinem Leben mit diesem Thema zu beschäftigen und eine Entscheidung zu treffen.
Ist diese Forderung (bzw derweil eine reine BITTE) wirklich derart unzumutbar?

Für andere Menschen steht hier ihr Leben auf dem Spiel und militante Organspendegegner tun so als würde man ihre Menschenrechte rauben, weil man sie bittet auf einem Stück Papier ein Feld anzukreuzen neben dem sinngemäß steht, dass man hiermit bestätigt, dass man mit keiner Entnahme von Organen oder Gewebe aus dem eigenen Körper einverstanden ist?

Niemand hat davon gesprochen, dass man sich da "rausklagen" oder auch nur rechtfertigen muss.

Wenn jemand sagt "Nein, ich möchte nicht, dass bei mir Organe entnommen werden."
Dann ist diese Entscheidung doch "durch".

Niemand muss sich dafür rechtfertigen oder sein Recht auf diese persönliche Entscheidung gar "einklagen".

"Will ich nicht." reicht, absolut in Ordnung.

Warum muss man da mit fragwürdige "Quellen"auswahl und Präsetation, respektlose Wortwahl die Horrorszenarien suggeriert oder gar frei erfundenen und komplett unrealistischen Schauermärchen versuchen verunsicherte Leute "abzufangen"?

Warum versucht man das nicht durch seriöse, sachliche Diskussion?

Wenn jemand keine Organe spenden möchte, dann ist das dessen gutes Recht und nichts und niemand darf dieses Recht in Frage stellen und als persönliche Entscheidung gibt es da auch nichts zu kritisieren.

Zu kritisieren sind einzig und allein die üblen Methoden mit denen teilweise versucht wird anderen Leuten die eigene Entscheidung "einzuflüstern".


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26.11.2020 um 23:50
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Das ist eben die Frage. Das ist nicht gleichwertig. Denn "nichts machen" ist oft das Ergebnis von "nicht darum kümmern".
Widerspruchslösung - die Quellen sind aus der Schweiz

Frauen und Männer in der Schweiz wurden im vergangenen Jahr nach einem Hirntod zu Organspendern. Das sind zu wenige, findet die Jeune Chambre Internationale (JCI). Die Organisation fordert deshalb in einer Volksinitiative, dass die Schweiz zur sogenannten Widerspruchslösung übergeht.

Quelle: https://www.nzz.ch/schweiz/aerzte-wollen-die-organentnahme-bei-hirntoten-komplett-verbieten-ld.1470564 (Archiv-Version vom 31.03.2019)
2. Durch die Widerspruchslösung würde die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass Personen gegen ihren Willen Organe entnommen werden. Es wird nie möglich sein, alle Personen zu informieren, dass sie sich zur Organspende äußern müssen und zu erreichen, dass alle die Aufklärung verstehen und korrekt informiert eine Entscheidung fällen (Informed consent). Auch gibt es Personen, die die Landessprachen nicht sprechen, nicht lesen können, das Gelesene nicht verstehen oder sich nicht mit ihrem Sterben befassen wollen.
Quelle: https://www.aepol.net/


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27.11.2020 um 11:00
Zitat von MissiMissi schrieb:Man könnte auch sagen, wenn man das Gesetz nicht mitbekommt, wird mit dir gemacht, was sie wollen.
So ist das immer. Das ist die ureigenste Aufgabe des mündigen Bürgers so etwas zu wissen.
Zitat von MissiMissi schrieb:Für was brauchen wir überhaupt eine Bewertung?
Es ist doch essentiell, dass wir unser verhalten und das der anderen bewerten. Irgend einen moralischen Kompass braucht doch jeder Mensch. Das ist grundlegen im Bereich des menschlichen Zusammenlebens.
Zitat von MissiMissi schrieb:Wie gesagt, man lebt das Leben vorwärts
Eben. Und dafür sollte man wissen, wie es möglichst gut geht.
Zitat von MissiMissi schrieb:Warum darf ich nicht einfach in Würde sterben.
Darfst Du. Aber man kann (und muss) das stetig diskutieren. Würde ist nichts absolutes, sondern etwas, das jeder Mensch anders empfindet. Und dann braucht man letztlich einen gesellschaftlichen Konsens, was darunter zu verstehen ist. Ein Mensch, der vor 200 Jahren gelebt hat, hatte eine andere Vorstellung als ein Mensch, der heute lebt.
Und betrachte es mal andersherum: Wie würdevoll ist es, aufgrund eines Organversagens zu sterben, wenn es doch ziemlich leicht anders ginge. Wie würdevoll ist es, jemandem dabei zusehen zu müssen.
Würde ist keine Einbahnstraße.
Zitat von MissiMissi schrieb:doch anderen darf ich helfen
Genau. Du darfst. Du musst nicht.
Aber trotzdem trägt jede Deiner Entscheidungen zu einer etwas besseren oder etwas schlechteren Welt bei. Nimmst Du eine Plastiktüte oder nicht. Hilfst Du jemandem in Not oder nicht. Da gibt es ganz viele Entscheidungen.
Und was die Kinder an geht: Die heutigen Kinder werden mal für Dich sorgen. Sie werden arbeiten, wenn Du in Rente bist. Das ist ja auch was.
Zitat von MissiMissi schrieb:Verstehe ich alles, aber nicht auf so einer Art und Weise.
kleinundgrün schrieb:
Es gibt halt keine andere Art und Weise. Irgendwann in vermutlich naher Zukunft werden wir Organe züchten. Aber aktuell ist das die einzige Option.
Zitat von MissiMissi schrieb:weil sein Gehirn "tot" ist
Das Gehirn eines Demenzkranken ist doch nicht tot.
Zitat von MissiMissi schrieb:2. Durch die Widerspruchslösung würde die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass Personen gegen ihren Willen Organe entnommen werden.
Wer sich als mündiger Bürger bezeichnet, wird ja wohl es hinbekommen, da ein Kreuzchen zu setzen. Wenn es ihm so wichtig ist, dass er mitsamt allen Bestandteilen verbrannt wird oder verrottet.

Niemand will Menschen hineinreden, wie sie ihren Tod (und den ihrer Lieben) zu begehen haben. Aber es ist eben auch wichtig, möglichst viele Menschen zu retten, die zu retten sind.


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Organspendegesetz - sagt das schon alles über die Deutschen?

27.11.2020 um 14:21
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:So ist das immer. Das ist die ureigenste Aufgabe des mündigen Bürgers so etwas zu wissen.
Du willst mir nicht allen ernstes glaubhaft machen, dass du alle Gesetzte dieses Landes kennst und verstehst.
Ist dir eigentlich bewusst, dass wir ca. 1600 Bundesgesetze, mindestens so viele Landesgesetze und dann ca. 2700 Bundesverordnungen, natürlich auch Landesverordnung haben? Ich denke nicht, dass es auch nur eine Person in Deutschland gibt, die diese alle kennt, vom verstehen mal abgesehen. Bitte bleib realistisch. Welche mündigen Bürger? Wir müssten alle Rechtsanwälte sein, um das zu verstehen und auch das bezweifle ich. Du kannst nackt Autofahren, ist nicht strafbar! Es wird nur problematisch sobald du aussteigen möchtest. Wahrscheinlich ist das am Besten, das machst du dann in der Garage. Ich hoffe, dass ich damit nicht alle zum Nackt-Fahren animiert habe.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Es ist doch essentiell, dass wir unser verhalten und das der anderen bewerten. Irgend einen moralischen Kompass braucht doch jeder Mensch. Das ist grundlegen im Bereich des menschlichen Zusammenlebens.
Einen moralischen Kompass braucht niemand. Man braucht nur eine ordentliche Erziehung. Die Eltern müssen es vorleben. Wie schon gesagt, ich bewerte nichts mehr. Was bringt das? Wer hat recht? Ist es nicht so, dass es immer im Auge des Betrachters gesehen werden muss. Jeder hat aus seiner Sichtweise recht. Die Welt ist weder schwarz noch weiß. Ich würde mir nicht mehr anmaßen wollen noch irgendetwas zu bewerten. Die Lebenserfahrung hat mir gezeigt, dass das was ich vor X Jahren als positiv bewertet habe und fest davon überzeugt war, der reinste Irrglaube war.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Eben. Und dafür sollte man wissen, wie es möglichst gut geht.
Du hast den Rest des Satzes weggelassen - " und rückwärts verstanden wird ... " Wir leben alle im "Jetzt" weil es gar nicht anders geht. Was möglichst gut ist, ist relativ. Das meint man vielleicht zu dem Zeitpunkt, hinterher ist man schlauer, jedoch zu spät.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Darfst Du. Aber man kann (und muss) das stetig diskutieren. Würde ist nichts absolutes, sondern etwas, das jeder Mensch anders empfindet. Und dann braucht man letztlich einen gesellschaftlichen Konsens, was darunter zu verstehen ist. Ein Mensch, der vor 200 Jahren gelebt hat, hatte eine andere Vorstellung als ein Mensch, der heute lebt.
Und betrachte es mal andersherum: Wie würdevoll ist es, aufgrund eines Organversagens zu sterben, wenn es doch ziemlich leicht anders ginge. Wie würdevoll ist es, jemandem dabei zusehen zu müssen.
Ja, aber nur, wenn ich auf bestimmte Urlaubsreisen verzichte. Mein "Nein" zur Organentnahme interessiert in bestimmte Länder niemand. In anderen Länder wie z.B. Spanien muss du den Ausdruck der Widerspruchslösung in spanischer Schrift unterschrieben mit dir herumtragen, sonst entnehmen die einem die Organe. Ich sagte schon zu Anfang, andere Länder, andere Gesetze. Da interessiert es unter Umständen keinen, welcher Nationalität man angehört.

Schon die Debatte in Deutschland mit der Widerspruchslösung hat mir Unbehagen bereitet. Es ist in meinen Augen unendlich bes... überhaupt darüber nachdenken zu müssen, wie weit der Mensch gegangen ist. Wer ist schuld, dass irgendjemand krank ist? Hör auf jedes Mal aufs Neue mir weis machen zu wollen, dass es doch ziemlich leicht ist jemand anderen zu helfen, ... jemand zuzusehen, dass er stirbt ... Hast du dich mal gefragt, warum die Patienten Medikamente nehmen müssen, damit das Spender-Organ nicht abgestoßen wird? Vielleicht wehrt sich das Organ, weil es nicht sein soll. Es ist nicht meine Schuld, dass jemand anderer krank ist. Ich lasse mir auch nicht einreden, dass ich so sterben muss, damit ein anderer leben kann. Ich verstehe jeden, der ein Spenderorgan braucht und hofft. Dem Arzt den das erstmalig gelungen ist hat nur den Nutzen gesehen, aber nicht die Probleme, die sich damit aufgetan haben.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Genau. Du darfst. Du musst nicht.
Aber trotzdem trägt jede Deiner Entscheidungen zu einer etwas besseren oder etwas schlechteren Welt bei. Nimmst Du eine Plastiktüte oder nicht. Hilfst Du jemandem in Not oder nicht. Da gibt es ganz viele Entscheidungen.
Und was die Kinder an geht: Die heutigen Kinder werden mal für Dich sorgen. Sie werden arbeiten, wenn Du in Rente bist. Das ist ja auch was.
Du sagst es ... oder auch etwas Schlechteren ... Gutes muss nicht unbedingt Gutes hervorbringen. Lebenserfahrung. Von diesem Glauben bin ich schon restlos abgefallen. Nur weil ich glaube, dass es gut ist, muss es noch lange nicht gut sein. Das mit der Plastiktüte sehe ich ähnlich wie mit den Organen. Vorsorge! Man hätte das gar nie erlauben sollen. Doch da war auch wieder so ein schlauer Kopf, der nur an "Jetzt" dachte. Not - was ist Not? Oft bringen wir uns durch unser eigenes Verhalten in diese Not. Fahren zu schnell Auto, leben zu ungesund, kaufen Plastik, weil es bequem ist und billiger, etc. Wo willst du anfangen, wo aufhören? Hier ist einfach mehr Eigenverantwortung gefragt.

Das Thema mit den heutigen Kinder, dass die meine Rente sichern, etc..
Fakt ist doch, die Familie hat manchmal nur ein Verdiener (zeitweise oder teilweise), damit sind alle Familienmitglieder in der gesetzlichen Krankenkasse mitversichert. Was denkst du wer das bezahlt? Ein Lediger zahlt seine Krankenkassenbeiträge und die der Familien mit. Solidargemeinschaft! Was denkst du kostet eine Entbindung? Ob die Kinder später arbeiten oder nicht, weißt du doch nicht. Vielleicht werden sie krank, finde keine Arbeit, etc.. Glaubst du wirklich, dass die Renten sicher sind? Ich nicht. Wahrscheinlich werden die Renten aus anderen Töpfen gezahlt. Neue Steuern erfunden.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Es gibt halt keine andere Art und Weise. Irgendwann in vermutlich naher Zukunft werden wir Organe züchten. Aber aktuell ist das die einzige Option.
Leider eine für mich fragwürdige.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Das Gehirn eines Demenzkranken ist doch nicht tot.
Ich bin kein Arzt. Was ich jedoch schon selber gesehen habe, kann mir keiner absprechen. Wenn ein Gehirn es nicht mehr schafft Dinge zu tun, die lebensnotwendig sind, wie Essen, Trinken, Körperhygiene, ist dann das Gehirn geschädigt, ist das nicht auch schon eine Form von Tod? Hirntode Frauen haben weiter ihre ungeborenen Kinder ausgetragen und teils gesund zur Welt gekommen.

Das ist, was ich ständig versuche zu erklären. Das Gehirn ist tot oder teils tot, so wie auch das Gehirn einer Dementen Person nicht mehr richtig funktioniert. Der Tod kommt schleichend bei diesen Personen. Man kann Hirntote nicht als tot erklären, während sie ein Kind austragen können. Dass das Gehirn irreparabel geschädigt ist, spreche ich nicht ab, doch wie kann der Körper dann noch ein Kind austragen. Die Maschinen halten den Körper am Leben. Bei Dementen halten die Pfleger die Personen am Leben, weil sie es selber nicht mehr schaffen würden.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Wer sich als mündiger Bürger bezeichnet, wird ja wohl es hinbekommen, da ein Kreuzchen zu setzen. Wenn es ihm so wichtig ist, dass er mitsamt allen Bestandteilen verbrannt wird oder verrottet.
An dieser Stelle ist ganz klar zu erkennen, dass du weder das was ich geschrieben habe zu Ende gelesen hast bzw. den Link der Internetseite gelesen hast, sonst hättest du nicht so geantwortet.
Geschrieben habe ich:
Zitat von MissiMissi schrieb:. Durch die Widerspruchslösung würde die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass Personen gegen ihren Willen Organe entnommen werden. Es wird nie möglich sein, alle Personen zu informieren, dass sie sich zur Organspende äußern müssen und zu erreichen, dass alle die Aufklärung verstehen und korrekt informiert eine Entscheidung fällen (Informed consent). Auch gibt es Personen, die die Landessprachen nicht sprechen, nicht lesen können, das Gelesene nicht verstehen oder sich nicht mit ihrem Sterben befassen wollen.
Quelle: https://www.aepol.net/
Es geht nicht nur um ein Kreuzchen, damit jemand ein Spenderorgan bekommt im Falle wenn. Es geht um Aufklärung, das ist das Recht aller. Wer soll das machen? Hier benötigt man Fachpersonal, die über das Wissen verfügt und zugleich neutral sind. Wenn jemand das nicht nachvollziehen kann, ist der dann schon nicht mehr mündig? Wir sind keine Ärzte, keine Rechtsanwälte, wir sind Menschen. Die Menschen, die unsere Landesprache nicht verstehen, wer soll das alles Übersetzten? Es gibt auch Analphabeten, die vielleicht das verbergen, die machen ein Kreuzchen, damit ist es für dich getan. Die Menschen die dadurch in Gewissenskonflikte kommen, weil sie weder das eine, noch das andere wollen. Sie wollen so nicht sterben, aber auch niemand sterben lassen.
Es geht auch nicht darum, dass man mit allen Organen begraben wird, damit alles verfaulen kann. Es geht um würdiges Sterben.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Niemand will Menschen hineinreden, wie sie ihren Tod (und den ihrer Lieben) zu begehen haben. Aber es ist eben auch wichtig, möglichst viele Menschen zu retten, die zu retten sind.
Du sprichst immer nur von retten. Wie lange hält so ein Spenderorgan? Wie viele Menschen sterben nach der Organtransplantation?
Vergiss nicht, das alte Organ muss bei dem Empfänger entfernt werden, wenn das neue Organ nicht angenommen wird stirbt dieser. Es ist nicht so, dass ich mir es hier leicht mache. Die Medikamente die der Organempfänger nehmen muss setzen das Immunsystem herunter, sonst wird das Organ abgestoßen. Vielleicht stirb er dann an was anderem. Zur Entnahme von Organen kann es nur bei Hirntoten kommen, alle anderen Toten, wie Herzstillstand, etc. kommen nicht in Frage. Die sind so tot, dass auch die Organe tot sind.
Von dem Organhandel sprichst du nie. Ich habe mal gehört, dass mehr Geld mit Organen "umgesetzt" wird als mit Drogen.


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Organspendegesetz - sagt das schon alles über die Deutschen?

27.11.2020 um 14:22
Zitat von MissiMissi schrieb:Bei Organspende geht es nur um die anderen.
Vor kurzem sagte mir jemand, dann müssen sich halt die Alten und Kranken schützen wegen Corona. Hier sieht man sofort die Moralapostel. Organspende ja, Masken tragen ist aber schon zuviel.
Bist du sicher daß es eine nennenswerte Schnittmenge zwischen Organspendebefürwortern und Maskengegnern gibt? Ich hätte spontan gedacht daß die Maskengegnerschaft und Organspendegegnerschaft sehr viel öfter zusammen auftreten (Umfrage oder so dazu kenne ich jetzt auf Anhieb keine)?
Zitat von MissiMissi schrieb:Ich denke jeder in Deutschland weiß inzwischen, dass es ein Organspenderausweis gibt. Wenn er ja ankreuzt, dann ist es seine Sache. Wenn er nichts macht ist das für mich auch ein Nein, sonst hätte er Ja ankreuzen können.
Zitat von MissiMissi schrieb:. Durch die Widerspruchslösung würde die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass Personen gegen ihren Willen Organe entnommen werden. Es wird nie möglich sein, alle Personen zu informieren, dass sie sich zur Organspende äußern müssen und zu erreichen, dass alle die Aufklärung verstehen und korrekt informiert eine Entscheidung fällen (Informed consent). Auch gibt es Personen, die die Landessprachen nicht sprechen, nicht lesen können, das Gelesene nicht verstehen oder sich nicht mit ihrem Sterben befassen wollen.
Widerspricht sich ja irgendwie...


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Organspendegesetz - sagt das schon alles über die Deutschen?

27.11.2020 um 14:58
Zitat von rambaldirambaldi schrieb:Bist du sicher daß es eine nennenswerte Schnittmenge zwischen Organspendebefürwortern und Maskengegnern gibt? Ich hätte spontan gedacht daß die Maskengegnerschaft und Organspendegegnerschaft sehr viel öfter zusammen auftreten (Umfrage oder so dazu kenne ich jetzt auf Anhieb keine)?
Was ich hiermit sagen wollte, ist wo fängt die Moral an, wo die Hilfe, die Nächstenliebe, Solidarität, etc.
Auf der einen Seite ist man bereit bestimmten Personengruppen zu helfen, auf der anderen schiebt man die Verantwortung auf die anderen. Bei Corona sind wahnsinnig viele Menschen eingeschränkt. Sie bekommen es zu spüren und sind nicht so richtig gewillt das zu akzeptieren. Die Organentnahme kommt ja nur falls sie "Hirntot" sind, hier haben die Personen ja keine Einschränkung. Das ist auch eine Form von Nächstenliebe. Solange es mich nicht betrifft, was nach dem "Hirntot" ist interessiert mich nicht, ...
Zitat von rambaldirambaldi schrieb:Widerspricht sich ja irgendwie...
Zitat von rambaldirambaldi schrieb:Missi schrieb:
Ich denke jeder in Deutschland weiß inzwischen, dass es ein Organspenderausweis gibt. Wenn er ja ankreuzt, dann ist es seine Sache. Wenn er nichts macht ist das für mich auch ein Nein, sonst hätte er Ja ankreuzen können.
Missi schrieb:
. Durch die Widerspruchslösung würde die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass Personen gegen ihren Willen Organe entnommen werden. Es wird nie möglich sein, alle Personen zu informieren, dass sie sich zur Organspende äußern müssen und zu erreichen, dass alle die Aufklärung verstehen und korrekt informiert eine Entscheidung fällen (Informed consent). Auch gibt es Personen, die die Landessprachen nicht sprechen, nicht lesen können, das Gelesene nicht verstehen oder sich nicht mit ihrem Sterben befassen wollen.
Zitat von MissiMissi schrieb:Quelle: https://www.aepol.net/
Ich wieder spreche mich nicht. Der obere Beitrag war von mir. Der untere von der Quelle: ... aepol
Mir fehlt hier einfach die Aufklärung. Nur ein Kreuzchen. Menschen, die der Landessprache nicht mächtig sind, können vielleicht verstehen worum es geht, wenn es ihnen jemand sagt, das hat aber nichts mit Aufklärung zu tun.
Die Menschen, die spenden wollen, sollen einfach den Organspenderausweis mit Ja ankreuzen, es ist ihr Körper, ihre Entscheidung, das hat niemand zu bewerten.



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Organspendegesetz - sagt das schon alles über die Deutschen?

27.11.2020 um 15:19
Zitat von MissiMissi schrieb:Du willst mir nicht allen ernstes glaubhaft machen, dass du alle Gesetzte dieses Landes kennst und verstehst.
Ich weiß über Dinge bescheid, die für mich relevant sind. Und wenn mir Organspende relevant ist, weiß ich wenigstens, was ich da tun muss.
Zitat von MissiMissi schrieb:Es wird nur problematisch sobald du aussteigen möchtest.
Eben. So was weiß man. So wie man wissen kann, was hinsichtlich der Organspende gilt. So was wird ja ausführlichst medial behandelt. Das ist nicht wie wenn es eine Änderung im Steuerrecht gibt, die nur in bestimmten Fällen relevant ist.
Zitat von MissiMissi schrieb:Einen moralischen Kompass braucht niemand.
Natürlich. Du musst ja wissen, was richtig und falsch ist.
Zitat von MissiMissi schrieb:Man braucht nur eine ordentliche Erziehung. Die Eltern müssen es vorleben.
Das ist eine Möglichkeit. Aber das Ergebnis ist eben der persönliche moralische Kompass.
Zitat von MissiMissi schrieb:Ist es nicht so, dass es immer im Auge des Betrachters gesehen werden muss.
Es gibt ja allgemeine gesellschaftlich Normen.
Zitat von MissiMissi schrieb:Ich würde mir nicht mehr anmaßen wollen noch irgendetwas zu bewerten.
Das machst Du ständig. Jeder Mensch macht das.
Zitat von MissiMissi schrieb:Was möglichst gut ist, ist relativ.
Natürlich sind das alles Prognosen. Aber auch die sind qualitativ bewertbar.
Zitat von MissiMissi schrieb:Mein "Nein" zur Organentnahme interessiert in bestimmte Länder niemand. I
Aber hierzulande. Hier entscheidet Dein Votum, ob jemand stirbt oder lebt.
Zitat von MissiMissi schrieb:Hast du dich mal gefragt, warum die Patienten Medikamente nehmen müssen, damit das Spender-Organ nicht abgestoßen wird? Vielleicht wehrt sich das Organ, weil es nicht sein soll.
Das ist nur Unsinn. Der Körper erkennt das fremde Organ als fremd.
Aber die allermeisten Menschen nehmen sehr gerne Medikamente, statt frühzeitig zu sterben.
Zitat von MissiMissi schrieb:Es ist nicht meine Schuld, dass jemand anderer krank ist.
Es ist auch nicht Deine Schuld, wenn Du an einem Unfall vorbeikommst - aber es ist moralisch gut, dem Opfer möglichst zu helfen.
Zitat von MissiMissi schrieb:Hier ist einfach mehr Eigenverantwortung gefragt.
Du versuchst echt verzweifelt, Deine moralische Verantwortung zu verneinen. Es ist ja OK, wenn Du egoistisch bist - aber das zu verneinen ist es in meinen Augen nicht.
Zitat von MissiMissi schrieb:Glaubst du wirklich, dass die Renten sicher sind? Ich nicht.
Sicher ist, dass es keine gäbe, gäbe es keine Kinder.

Entschuldige, aber ich breche hier mal ab.
Deine Einstellung widert mich an. Massiv.

Du darfst diese Einstellung haben und natürlich auch kommunizieren. Aber ich finde sie wirklich abstoßend. Und mir fehlt die Lust, da noch weiter zu argumentieren.
Du darfst Dich verhalten wie Du willst, sagen, was Du willst. Aber meine Meinung dazu, wie das konkret ausfällt, ist keine gute.
Belassen wir es dabei.


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Organspendegesetz - sagt das schon alles über die Deutschen?

27.11.2020 um 15:41
Zitat von rambaldirambaldi schrieb:Ich wieder spreche mich nicht. Der obere Beitrag war von mir. Der untere von der Quelle: ... aepol
Ja aber du hast ihn doch wohl gebracht weil du ihn als Argument für deine Einstellung sehen wolltest?


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Organspendegesetz - sagt das schon alles über die Deutschen?

27.11.2020 um 16:19
Zitat von rambaldirambaldi schrieb:Ja aber du hast ihn doch wohl gebracht weil du ihn als Argument für deine Einstellung sehen wolltest?
Ich bin nur dafür, dass diese Entscheidung nicht auf diese Art und Weise herbeigeführt werden soll, sondern,

dass jeder der bereit ist Organe zu spenden, doch bitte aktiv werden soll.


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