Warum Leute vom Selbstmord abhalten?

@zaramanda

Ja du hast recht. Das Thema ist wirklich sehr komplex.
Es gibt unzählige Pro und Kontrapunkte die es aufzulisten gäbe.
Aber selbst dann wäre eine Entscheidung immer noch fraglich.

Also ich finde schon das zum Beispiel alte Menschen, die mit klarem Verstand selbst sagen sie hatten ein ausgefülltes Leben und nun sterben möchten, weil sie vielleicht unheilbar Krank oder wirklich auch nicht mehr lange zu leben haben, wirklich diese Entscheidung treffen dürfen.

Das Problem ist halt, das man nicht weiß ob es wirklich der Wunsch des Patient bei klarem Verstand ist, oder ob der Patient doch vielleicht eine psyschiche Erkrankung hat. Auch will natürlich niemand für den Tod von einem anderen verantwortlich sein, wobei ja immer diese Unsicherheit gegeben ist und sich dann auch Ärtze fragen : "Hab ich ihn wirklich nicht umgebracht, sondern seinen Wunsch erfüllt?" . Kann ich zu 100 % nachvollziehen. Und wenn man dann aber doch dem willen des Patienten folge geleistet hat? Dann hätte man auch wieder ein schlechtes Gewissen weil man dem Menschen dann eben doch nicht seinen Wunsch erfüllt hat.

gruß

@Full_of_Rage
Ja,wäre sie.Ich glaub letztendlich muss das jeder für sich entscheiden,wobei man diese Entscheidung ja eigentlich auch für die anderen mit entscheidet.....

In Holland gibt es doch auch Sterbehilfe.Aber unter sehr strengen kriterien.Erstmal muss man min 5 Jahre dort gelebt haben,soweit ich weiß.Und dann kommen ja uch noch die Untersuchungen und Psychologische Gutachten usw.

@zaramanda


Die Sterbehilfe ist eine sehr umstrittene Geschichte. Ich könnte sowas moralisch vermutlich nicht mit mir vereinbaren. Selbst wenn alle Indikationen FÜR eine Sterbehilfe gegeben wären. Trotz strenger Kriterien ist das kein einfaches Thema was man nach Strichliste abhaken kann.

@Soziopath.

Soziopath. schrieb:Sicherlich,es ist ja auch nicht verboten sich umzubringen.

Aber gesetzlich ist es halt so geregelt,dass die Mitmenschen da einschreiten zu haben.

Nein, auch das ist straffrei.

Der Suizidversuch ist in Deutschland als Ausdruck des Selbstbestimmungsrechts straffrei, ebenso die Teilnahme (Beihilfe und Anstiftung).

Mit einer Ausnahme.

Wer aufgrund einer Garantenpflicht verpflichtet ist (z. B. Angehörige, Ärzte etc.), eine Selbsttötung zu verhindern, kann wegen Totschlags (oder ggf. Mordes) durch Unterlassen bestraft werden, wenn er die gebotene Rettungshandlung unterlässt.

Wikipedia: Suizid

@Full_of_Rage
Ne.Wenn das so einfach wäre.....
Das Leben ist ja auch keine Strichliste.Das ist echt schwer.
Und wer hat diejenigen ausgesucht die die Kriterien festlegen....?Wonach geht man da?
Ich weiß nicht......bin grad am grübeln.........

@zaramanda

Ja das mit diesen Kriterien ist eine schwierige Sache das stimmt.
Wahrscheinlich halten sich Mediziner sowie Psychiater oder Psychologen bei dieser Bewertung an knallharte Fakten.

@Full_of_Rage
Fakten ja,aber es gibt ja auch immerwieder dieses...."Ausnahmen bestätigen die Regel.....",obwohl ich glaub das könnt man da nicht anwenden.Sterbehilfe oder der Freitod ist ja nicht die Regel.Sondern den Menschen am leben zu erhalten.

Wenn jemand so krank ist.......so sehr.......das ist echt schwer.

@japistole

japistole schrieb:da hast Du recht. Deswegen ist es auch die einzige wirkliche Feiheit, die wir haben. Aber wie würdest Du es finden, wenn man jemanden auch diese Freiheit nimmt, indem man einen davon abhält, sich umzubringen. Das ist eigentlich die absolutetste Gefangenschaft oder?

Ich unterscheide da nach zwei Kriterien.

1. Liegt bei diesem Menschen eine psychische Störung vor,
so halte ich es für geboten ihn davon abzuhalten und in ärztliche Obhut zu bringen.

2. Ist es seine freie wohlüberlegte Entscheidung, so stimme ich mit dir überein.
Es wäre der Entzug seines Selbstbestimmungsrechts.

@zaramanda


Ja ich gebe dir da recht.
Aber wir weichen gerade doch sehr vom Thema ab. Den Sterbehilfe ist ja nicht mit Selbstmord vergleichbar. Das sind zwei völlig unterschiedliche Dinge. Naja wie dem auch sei.
Beim einen wie auch beim anderen stellt sich soweiso nur die eine Frage.....Warum sterben?

Die Frage war ja,wie wir uns anmaßen könnten darüber zu entscheiden....

Eigentlich garnicht. Aber andersrum gefragt,wie kann sich den derjenige der sich das Leben nehmen will anmaßen,das Leben der hinterbliebenen zur qual werden zu lassen?
Natürlich nicht ausser acht,das derjenige darüber nicht nachdenkt.
Aber das warum steht ja doch im Raum.

Das ist echt schwer......

japistole schrieb:Jeder, der jemanden hört oder sieht, der sich umbringen will, versucht erstmal ihn davon abzuhalten. Als Grundreaktion finde ich das auch richtig. Aber ist es richtig, jemanden, egal unter welchen Umständen, davon abzuhalten, sich umzubrinen, ohne den Grund für seinen Wunsch zu sterben zu beseitigen?

Je nachdem wie Ihr diese Frage beantwortet, findet Ihr nicht, es ist Folter, jemanden erwzungen am Leben zu lassen, ohne seine Qual zu beseitigen?

Wie könnt Ihr euch anmaßen, zu bestimmen, ob Qual besser als der Tod ist?

rechtlich gesehn muss man helfen das is wahr..

aber ich denk da etwas anders, wenn es mir, gesetzt des gebe das gesetz nicht freistünde eine entscheidung zu fällen, ich würde zuerst den auslöser wissen wollen.. und wenn dieser aber absolut nich tragbar ist für diesen menschen, warum sollte er nicht selbst entscheiden dürfen? .. ich mein wenn man weiß, man wird qualvoll zugrunde gehn oder gar sich an nichts mehr erinnern könnenund am ende seiner würde beraubt sein weil man voll auf betreuung angewiesen ist und keine eigenen entscheidungen mehr treffen kann.. .. hey das ist doch nur verständlich. zumindest für mich.

wieso jemanden mit gewalt am leben halten für den das leben kein leben ist? wieso einen menschen am leben halten nur weil man meint es sei richtig, derjenige aber nichts von seinem leben hat und sogar sterben will.

@Full_of_Rage
Ja stimmt auch wieder.
Ja,warum sterben? Gibt es wirklich keinen Ausweg mehr?.......

Wenn es keinen gibt,dann muss das jeder für sich entscheiden.

zaramanda schrieb:wie kann sich den derjenige der sich das Leben nehmen will anmaßen,das Leben der hinterbliebenen zur qual werden zu lassen?
Natürlich nicht ausser acht,das derjenige darüber nicht nachdenkt.

Ich denke mal für die Betroffenen ist das eigene Leben eine riesen Qual. Warum sonst sollten sie den Gedanken an einen Selbstmord hegen.
Und das sie nicht darüber nachdenken was mit ihren Hinterbliebenen geschiet stimmt nicht ganz. Nicht umsonst schreiben viele Selbstmordopfer noch einen Abschiedsbrief in dem sie alle, für sie wichtigen Leute nochmal ansprechen.
Machen zwar nicht alle aber dennoch viele.

@Full_of_Rage
Ich hab mal was gelesen,weiß natürlich nicht ob das stimmt....

Gerade die,die einen Abschiedsbrief schreiben,wollen nicht wirklich sterben,sondern hoffen noch darauf rechtzeitig gefunden zu werden....oder so.

Und die,die wirklich sterben wollen,denken eher egoistisch.Egal was die anderen denken oder sagen würden,es würde eh keiner verstehen......so ähnlich.

Es kommt,denke ich,auf die Gründe des einzelnen an.

Wobei diese Abschiedsbriefe für viele hinterbliebene auch ein trost sein können.
Ausser der ist voll mit Schuldzuweisungen,dann eher nicht.

Der Freund meiner Schwester hat garnichts hinterlassen,und seine Mutter macht sich heut noch Vorwürfe.Sie ist nicht mehr so "frei" wie vorher.Denkt oft, was Sie hätte anders machen können oder müssen.

Der Schmerz den man empfindet ist die Hölle.
Wahrscheinlich genauso wie der Schmerz,den der Selbstmörder empfindet,in diesem Augenblick.

@zaramanda


Ich denke mal es ist für "normal" denkende Menschen nur schwer vorstellbar, wie es in der Gefühlswelt einer suizidgefährdeten Person ausschaut.
Die Gedankengänge dieser Menschen sind oftmals getrübt bzw. überschattet durch große Probleme oder jahrelange Depressionen.
Irgendwann kommt eben bei diesen Menschen der Punkt an dem sie für sich selbst entscheiden, das es keinen sinn mehr macht weiter zu leben.

Das diese Entscheidung bei außenstehenden auf Unverständniss stößt ist in der Regel nunmal so.
Niemand vermag sich in die Lage der betreffenden Person zu versetzen um nachvollziehen zu können was denn dort eigentlich passiert ist. Was die wahren Gründe waren usw.

N'Abend. Die Problematik liegt eigentlich nur darin das es in den meißten Fällen niemanden gibt der die Hintergründe eines Suizides wirklich kennt. Die meisten fühlen sich völlig verlassen oder es liegen schwere Mißbräuche in Physis oder Psyche vor. Wobei ich immer unterscheiden würde zwischen Menschen die den Freitod aus Überzeugung (Krankheit oder als humanes Fernal) wählen und denen, die Selbstmord nur als Ausweg aus einer nur scheinbar auswegslosen, aber durchaus änderbaren, Situation heraus begehen.

@Full_of_Rage
Ich war auch in so einer Situation.Ich hab aber noch geschaut ob nicht irgendwer,irgendwas irgendwie machen kann......so,wirklich endgültig???
Und wenn jemand wirklich sterben möchte,denkt er auch nicht mehr an sowas.
Dann ist es beschlossen.Auch wenn es hart klingt,aber ich glaub dann ist es eben so.
Da kann man noch Jahre Therapieren,wenn jemand diesen Entschluss gefasst hat,wird er es auch in die Tat umsetzten.

@zaramanda

Ja ich denke auch das ein fest gefasster Entschluss nicht mehr oder nur sehr schwierig mit wenig Aussicht auf Erfolg rückgängig gemacht werden kann.

@Full_of_Rage
Da fühlt man sich doch komplett hilflos.....wenn man nichts machen kann,und man weiß das etwas passiert...................