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Verlernen wir, zu sterben?

98 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Sterben, Medizin, Verlernen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Verlernen wir, zu sterben?

30.06.2011 um 12:11
Zitat von KiiwiiKiiwii schrieb:Letztendlich ist aber der wille des patienten wichtig, wenn dieser aber nicht gegeben ist dann müssen die ärzte halt alles möglich tun um diesen menschen am leben zu erhalten, ob er wollte oder nicht.
Ich sehe es so:

Wenn es dem Patienten wichtig ist, dass das Leben nicht verlaengert wird, haette er sich damit auseinandergesetzt und ein Patiententestament verfasst. Wenn er sich nicht damit auseinandersetzt, schiebt er den Gedanken an seinen Tod weit von sich - und daraus schliesse ich, er will so lange leben wie irgendwie moeglich. Also - lebensverlaengernde Massnahmen!

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Verlernen wir, zu sterben?

30.06.2011 um 12:39
die allermeisten der alten Menschen die ich kenne, also ich meine die die auf die Hilfe anderer angewiesen sind, würden viel lieber sterben als so dahinzuvegetieren. Patientenverfügungen haben auch die meisten... nur greift die eben nur wenn solche Maßnahmen auch erforderlich sind. Nicht im "normalen Alltag".

Nur kann man sich eben nicht aussuchen wann man stirbt, auch wenn man auf ein langes erfülltes Leben zurückblicken kann, und bereit wäre zu sterben.

Alternative? keine Ahnung...


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Verlernen wir, zu sterben?

30.06.2011 um 12:47
Zitat von jimmybondyjimmybondy schrieb:Wer es zu leben versteht, wird sich auch mit dem Tod beschäftigen, das scheint mir gewiss.

Und so möchte ich schreiben, auch wenn es abgedroschen klingt, das wir nur zu Leben lernen brauchen, dann ist der Rest auch kein Prob. :D
nein, das klingt nicht abgedroschen. das hast du sehr schön gesagt.
Zitat von jimmybondyjimmybondy schrieb:Man sollte bei Zeiten darüber nachdenken und seine Wünsche entsprechend in einer Patientenverfügung hinterlegen.
genau so ist es. solange man noch klar ist, sollte man sich auch mal damit beschäftigt haben und alles soweit regeln.


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Verlernen wir, zu sterben?

30.06.2011 um 12:50
Ich schätze es gibt immer moralische Diskussionen um solche themen. Und ich habe mir mal vorgenommen, mich lieber umzubringen, statt an Medikamente und Altenpflege gefesselt zu sein.
In wiefern ich das auch in die Tat umsetzen würde, was weiß ich. Ich krieg jedenfalls das Grauen, wenn ich daran denk, später noch mehr Medikamente zu schlucken als jetzt schon durch die Allergieen... Reicht mir=) Und wenn man nix mehr tun kann.. was will man dann noch im Leben..


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Verlernen wir, zu sterben?

30.06.2011 um 12:56
Wenn ich mir das hier alles so durchlese, fällt mir sofort wieder der Begriff vom "Sozialverträglichen Frühableben" ein, weiß garnicht mehr genau, wer damals diesen Begriff rausgehauen hat - war im gleichen Zusammenhang mit dem, über 70jährigen keine künstlichen Hüftgelenke oder Herzschrittmacher mehr einsetzen zu wollen ...


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Verlernen wir, zu sterben?

30.06.2011 um 13:08
Das Problem, welches ich sehe, ist einfach:

Man klammert sich geradezu krampfhaft an das Leben, sowohl was viele Patienten angeht, dies sich noch selbst in hohem Alter allen möglichen Behandlungen unterziehen, um noch etwas weiter zu leben, als auch Ärzte.

Wenn ein Mensch irgendwann in hohem Alter trotzdem stirbt, dann scheint das für viele Ärzte zumindest unterbewusst einer Beleidigung der eigenen Kunst gleich zu kommen.
Deshalb wird versucht, um jeden Preis und möglichst lange den Tod zu verhindern.

Anstatt sich wirklich zu überlegen: Macht das noch Sinn? Ist es menschenwürdig, wenn jemand zu einem halben Cyborg wird mit künstlichen Organen, Prothesen, Beatmungsgeräten oder zu einer laufenden Apotheke?

Sollte man nicht auch mal an das ,,in Würde sterben und sterben lassen" denken?

Viele in der Gesellschaft laufen offensichtlich vor dem Tod weg - was ihn umso schlimmer für alle Beteiligten werden lässt, wenn er schließlich doch kommt.


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Verlernen wir, zu sterben?

30.06.2011 um 13:17
@Kc
Zitat von KcKc schrieb:Man klammert sich geradezu krampfhaft an das Leben, sowohl was viele Patienten angeht, dies sich noch selbst in hohem Alter allen möglichen Behandlungen unterziehen, um noch etwas weiter zu leben, als auch Ärzte.
Hm - ich kann mich aber noch an die "moralische Prügel" erinnern die ich im Organspendethread bezogen habe, als ich geschrieben habe, ich will weder Organe spenden, noch fremde Organe annehmen und eher gehen, wenn es denn soweit sein sollte ...


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Verlernen wir, zu sterben?

30.06.2011 um 13:34
@Thalassa

Das erscheint mir einer der Auswüchse.

Ganz banal ausgedrückt: Wir plündern bei der Organspende noch lebende oder tote Körper, damit andere Menschen länger leben - obwohl sie natürlicherweise versterben würden.

Habe erst vorhin wieder einen Artikel auf Weltonline gelesen, der sich mit diesem Thema befasste und in dem der Tenor zu viel mehr Organspenden anklang.

Auch hier geht meiner Meinung nach in gewisser Weise der Respekt vor Leben und Tod verloren.

Nur: Wer will schon einfach Menschen zum Tode verurteilen oder sterben lassen, wenn er sie EIGENTLICH retten könnte?

Schließlich erheben wir das Leben zur höchsten Maxime der Gesellschaft - ohne uns darüber Gedanken zu machen, inwieweit es noch lebenswert ist.

Ich stelle mir beispielsweise auch bei Leuten ohne Patientenverfügung, die aber nicht mehr selbst entscheiden können, die Frage: Warum MUSS der Arzt wirklich alles tun, um sie am Leben zu halten?


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Verlernen wir, zu sterben?

30.06.2011 um 13:37
@Kc


du siehst es nur von einer seite ... und gehst davon aus, das die medizin ihr bestes moegliche tut um leben zu erhalten ... tut sie das ? werden diese menschen am leben erhalten ? oder sind sie dem tode naeher als dem leben ?

wie kann geld ueber leben stehen ? ist papier mehr wert als biologisches leben ?


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Verlernen wir, zu sterben?

30.06.2011 um 13:42
@Thalassa
Warst da nicht die Einzige. :)

@Kc
Nun, ich kann mir keine direkte Meinung zu ein paar deiner Fragen bilden.
Die Frage ist, ob die Leute, die man so hilflos im Krankenhaus beobachtet, wirklich sterben wollen.
Da faellt mir immer der Tod meines Urgrossvaters vor zwei Jahren ein. Er hatte einen Schlaganfall, er konnte danach nicht gehen, sich nicht bewegen und auch nicht mehr sprechen. Er konnte danach nur noch schreiben.
Und ich war eigentlich derjenige, der in dieser Zeit am meisten fuer ihn da war. Er wollte nur von mir rasiert werden usw.
Ich habe ihn dann einmal gefragt, wie er sich momentan fuehlt, so hilflos zu sein. Ob es ihm nicht lieber waere, von uns zu gehen. Er hat mir dann einen wirklich langen Text geschriebenk den ich heute noch aufbewahre. Er hat mir geschrieben, dass er sein Leben keinesfalls aufgeben moechte, weil es so viele Menschen hier gibt, die ihm was bedeuten. Er ist froh, am Leben zu sein, er freute sich ueber seine Dasein. Und dieser Wille hat mich wirklich mitgerissen. Er wollte nicht aufhoeren zu leben, nur weil er hilflos war. Die Liebe, die wir ihm gaben, reichte ihm. Er musste nicht mehr selbststaendig sein, ihm reichte es vollkommen, nur mehr im Bett liegen zu koennen.


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Verlernen wir, zu sterben?

30.06.2011 um 13:42
@larryned
Zitat von larrynedlarryned schrieb:wie kann geld ueber leben stehen ? ist papier mehr wert als biologisches leben ?
Das ist nicht meine Einstellung und auch nicht meine Frage gewesen.

Ich frage vielmehr: Ist es lebenswert, als vollkommen dementer oder als fast vollständig gelähmter, hilfloser, alter Mensch möglichst lange durch Maschinen und Medikamente am Leben gehalten zu werden?

Nur noch herumliegen zu können, nur noch darauf angewiesen zu sein, dass ihn jemand sauber macht, füttert, pflegt, ohne Beschäftigung oder Ausdrucksmöglichkeit?

Nur um dem Tod noch einen Tag oder eine Woche oder ein Jahr länger von der Schippe zu springen?


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Verlernen wir, zu sterben?

30.06.2011 um 13:43
nur ein kranker patient ist ein guter patient (aus der sicht der "heilenden"). ;)

da wird auf biegen und brechen noch das letzten tröpfchen reingepumpt, bis der exitus eintritt.


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Verlernen wir, zu sterben?

30.06.2011 um 13:47
@Kc


... solange dein herz schlaegt ....solange gibt es hoffnung !


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Verlernen wir, zu sterben?

30.06.2011 um 13:49
@Kc
Also wenn man sein Leben wirklich liebt, ist man eigentlich fuer jeden Tag dankbar. Die Frage ist eben nur, wie es die Kranken sehen. Ob sie fuer ihr Lleben noch dankbar sind oder nicht.


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Verlernen wir, zu sterben?

30.06.2011 um 13:52
Zitat von KcKc schrieb:Anstatt sich wirklich zu überlegen: Macht das noch Sinn? Ist es menschenwürdig, wenn jemand zu einem halben Cyborg wird mit künstlichen Organen, Prothesen, Beatmungsgeräten oder zu einer laufenden Apotheke?
Wie gesagt, das ist fuer jeden die persoenliche Entscheidung, und niemand darf sich das Recht herausnehmen, sie fuer den anderen zu treffen!


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Verlernen wir, zu sterben?

30.06.2011 um 13:53
wer freiwillig den tod waehlt, hat den ersten schrei eines babys nicht verstanden ....


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Verlernen wir, zu sterben?

30.06.2011 um 13:54
@larryned

Was gibt's denn daran zu verstehen? Ein Baby muss seine Lunge entfalten, damit es genug Sauerstoff kriegt, darum kann das im ersten Moment nicht schaden... Im Mutterbauch musste es ja nicht atmen.

Was hat das mit Suizid zu tun?


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Verlernen wir, zu sterben?

30.06.2011 um 13:55
@Thawra



das baby schreit um zu ueberleben .


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Verlernen wir, zu sterben?

30.06.2011 um 13:56
@Thawra


wir alle schreien um zu ueberleben ! jeder von uns ! jedes leben !


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Verlernen wir, zu sterben?

30.06.2011 um 13:56
@larryned

Öhm... ja, wenn du's so überspitzt formulieren willst - es gibt auch solche, die nicht schreien und trotzdem überleben...

Und?


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