Deutschland - Pro und Contra

Aus der Umfrage "Würdest du für Dein Vaterland Sterben" und den teilweise sehr deutlich negativen Kommentaren hat sich meine Idee für diesen Fred gebildet.

Ich für Deutschland sterben? Für das Land, das mich laufend schröpft und ungerecht behandelt, mir immer tiefer in die Taschen greift, wo unsinnige Gesetze grassieren, wo ich bei 1 Euro Schulden beim Fiskus in den Bau wandere aber Kindermörder von der Justiz mit Samthandschuhen angefasst werden? Ein Land, in dem mir E10 aufgezwungen wird und wo meine Steuergelder sinnlos verheizt werden?

Nö, das mochte ich nicht.

Meckern ist anscheinen in, aber gibt es auch Dinge in Deutschland, die besser sind als in anderen Ländern?

Was gefällt Euch, ist besser als in anderen Ländern?
Was gefällt Euch nicht, ist hier am schlimmsten?

Politk?
Gesundheitsvorsorge?
Steuern?
Justiz?
Woanders besser?

Legt mal los.

Erst einmal, wir sind eine Demokratie. Das ist das wichtigste.

Wo sollte ich ausser in deutschland leben wollen?
Wo gibt es denn noch bessere soziale versorgung,freie Meinungsäusserung,Religionsfreiheit,keine Folter,rechtsstaatlichkeit?
Und das auch noch alles zusammen?

Was gefällt Euch, ist besser als in anderen Ländern?

- Das es mein Heimatland ist und das meiner Vorfahren.

Was gefällt Euch nicht, ist hier am schlimmsten?

- Das Wetter

Das ist doch jammern auf hohem Niveau. Wir haben schon einen echt hohen Lebensstandard und erwarten, dass der sich immer weiter steigert.

So gute soziale Leistungen wir hier bekommt man doch nirgendwo anders. Dafür sind die Steuern hier vielleicht einen Tick höher. Es gibt zu jedem Land (im Vergleich mit Deutschland) pro und contra aber es gibt meiner Meinung nach kein Land, dass "unseres" eindeutig ausstechen kann.

Überlegen würde ich mir Island, Norwegen, Spanien, USA. Alle haben ihre Vorzüge und Nachteile.

@Josefvon...

Josefvon... schrieb:Ich für Deutschland sterben? Für das Land, das mich laufend schröpft und ungerecht behandelt, mir immer tiefer in die Taschen greift, wo unsinnige Gesetze grassieren, wo ich bei 1 Euro Schulden beim Fiskus in den Bau wandere aber Kindermörder von der Justiz mit Samthandschuhen angefasst werden? Ein Land, in dem mir E10 aufgezwungen wird und wo meine Steuergelder sinnlos verheizt werden?

Nö, das mochte ich nicht.

Das Land sind wir alle zusammen. Wem dies und jenes nicht passt, der muss eben so wählen, dass es passt.

@neonbible

neonbible schrieb:Erst einmal, wir sind eine Demokratie. Das ist das wichtigste.

Nützt bei demokratieunwürdigen Bürgern wenig.

Die Pessimisten in Deutschland sollten sich glücklich schätzen das es hier auch so viele Optimisten gibt die nicht jammern, sondern motiviert sind die Probleme hier zu verstehen und somit zu lösen - würden alle so rumjammern und direkt in eine Ablehnungshaltung gehen wenn etwas nicht passt, wäre die deutsche Kultur in einer Rückentwicklung.

Abschiebe und Migrationspolitik ;-)
Ansonsten ist es ziemlich bis sehr gut hier...

Vieles ist gut hier, vieles ist schlecht hier; trotzdem ist alles guter als im Rest der Welt.

Optimismus ist Mangel an Information. Soviel dazu.


Und zum Rest:

Ich habe mir das Land, in das ich hinein geboren wurde, nicht aussuchen können.
Jemand von Euch etwa?

Also, warum sollte ich irgend eine wie auch immer geartete Beziehung zu einem Land haben? Ich empfinde weder Liebe noch Hass für so ein anonymes, amorphes Konstrukt wie Land/Staat. Gefühle, grosse zumal, hebe ich mir für Individuen auf, nicht für juristische Personen.

Ich lebe hier am Rand der BRD, wohne und arbeite da recht gern, weil das Land platt ist, die Leute schweigsam sind und das Wetter depressiv macht.

Ich zahle Steuern, und zwar bislang als "Besserverdienender" nicht mal wenig, und erwarte als Gegenleistung eine funktionierende Infrastruktur, eine ausreichende Gesundheitsversorgung sowie Bildung für meine Kinder nebst Rechtssicherheit für mich und meinen Besitz. Mehr nicht.

Mein Verhältnis zum Staat ist also in etwa das des sizilianischen Ladenbesitzers zur Mafia. Ich zahle Schutzgeld - und sie lassen mich in Frieden.

Warum ich deshalb Stolz auf die Mafia entwickeln sollte oder mir deren Vereinswimpel ans Auto bummeln sollte, wüsste ich nicht.

Die relative Freiheit im Vergleich zu anderen Ländern schätze ich durchaus. Ich kann mich auf den Marktplatz stellen und sagen: "Angela Merkel ist 'ne dumme Schnepfe!", ohne dass mich ein Geheimdienst verschwinden lässt. Ich kann demonstrieren, ohne dass mich Scharfschützen umlegen. So gesehen geht's mir noch so gut, dass mir niemand einfiele, mit dem ich spontan tauschen möchte.

Aber sterben für Deutschland? Ach nö, lass' man. ich lebe lieber noch ein bisschen.

Im Großen und Ganzen läuft der Laden.

@Doors

Pessimismus (bzw. der Pessimist nennt sich gerne Realist) ist ein Mangel an Mut.

Ich lebe gern hier, bin hier geboren, so schlecht fand ich es bis jetzt nicht, an den Feinheiten könnte man laut @Doors noch arbeiten, dafür empfinde ich tiefes Verständnis.

Aber das andauernde Gemaule über Deutschland, der angeblichen Arroganz der Deutschen und im Widersinn dazu dem faktisch völlig fehlenden Nationalstolz, über die soziale Versorgung, die im Durchschnitt noch immer besser dasteht als in den meisten Ländern der Welt, der angeblich weitläufigen fehlenden Akzeptanz fremder Kulturen und Religionen, dem angeblich tief verwurzelten "Fremdenhass", der sozialen Ungerechtigkeit etc. mag man nicht mehr hören und lesen.

Deutschland ist eine klimatisch gemäßigte Zone , ohne Vulkane und nennenswerte Erdbeben, wir haben keine "Tornado-Alley" wie die USA, selten schwerwiegende Überschwemmungen, keine Dürreperioden, leben in keiner politisch kniffligen Zone, haben keine Übergriffe benachbarter Länder zu erwarten, wir sind der Speckgürtel Europas, ja der Welt, unsere Autos, unsere Gebäude, unsere Infrastruktur sind besser als sonstwo. In welchem Land kann man als "Langzeiterwerbsloser" eine vierköpfige Familie, eine Drei-Zimmer-Wohnung nebst Heizung und Warmwasser, ein Automobil und einen Hund unterhalten? Von Alkohol und Zigaretten noch nicht einmal zu reden? Was haben wir hier denn auszustehen? Wir sind eine Generation von fetten, faulen Nörglern, die die andere Seite der Wiese immer grüner finden als die, auf der man gerade steht. Finde ich.

@magaziner
Ich kann mich nur deiner Meinung anschließen.

Die Feinheiten sollten echt mal überarbeitet werden aber ansonsten können wir uns doch echt nicht Beschweren.Es gibt ja nun auch wirklich Heftigere Länder.

Nun über Todesstrafe für Kinderschänder sollten sie sich auch mal gedanken machen, aber das ist dann ja auch eine andre Diskussion.

Also ich hätte da eine Beschwerde....wie kann es sein dass ich für meine Wohnung fünftausend Papiere ausfüllen musste, hier aber im gleichen Haus Menschen wohnen die keine 3 Wörter Deutsch können...^__^

Fünftausend Papiere ausfüllen, um eine Wohnung zu bekommen? So viel Bürokratie gibt's ja nicht mal in Brüssel.

@magaziner

"Maulen über Deutschland" reicht eben nicht, man muss auch etwas tun und ggf. etwas riskieren, um Missstände zum Besseren zu wenden. Aber das ist den Jammerlappen halt viel zu anstrengend. Politisches Engagement bedeutet Arbeit ohne Erfolgsgarantie.

Josefvon... schrieb am 21.09.2011:Würdest du für Dein Vaterland Sterben

Würdest du für dein Vaterland töten?

Gesetz dem Fall, irgendwelche Idioten wollen hier einmarschieren und die Kontrolle übernehmen würde ich für mein Vaterland sterben/töten. Aber nicht wegen dem Land sondern um die Familie/Freunde zu beschützen.

@Josefvon...

Was mir besser gefällt? Die Mentalität der Deutschen - klar, mit der bin ich aufgewachsen. Die wunderschönen Landschaften, das Mulitkulturelle, die Sprache - ja selbst Labskaus gefällt mir an Deutschland.

Lebe seit ein paar Jahren im Ausland und Vergleiche zu ziehen... Ist schwer. Jedes Land hat seine Vor- und Nachteile. Und ich kann ehrlich gesagt auch nicht verstehen, wie man über ein Land wie Deutschland jammern kann. Ob auf politischer oder sozialer oder auch geographischer Ebene gesehen, haben es die Deutschen noch verdammt gut im Gegensatz zu anderen Ländern.

Und wenn einem etwas nicht gefällt, bleibt es jedem selber überlassen, in ein Land auszuwandern, in dem es einem vermeintlich besser geht.

Für Deutschland oder auch sein Heimatland sterben oder töten? Hätten das unsere Vorfahren nicht gemacht, wären wir wohl teilweise nicht hier. Trotzdem kann ich diese Frage nicht beantworten, da ich a) gegen den Krieg bin und b) nicht wüsste, ob ich einen anderen Menschen tatsächlich umbringen könnte, nur weil irgendjemand meint, jetzt ist Krieg.