Gründe für die Gleichmacherei

Ich frage mich wirklich immer mehr, wo denn die Gründe für diese ständige Gleichmacherei mancher Menschen liegen.

Vorne weg: Damit meine ich nicht die gesetzliche Gleichheit der Menschen, einschließlich die Individualrechte, wie sie eben jedem zustehen sollten.

Nein. Ich ziele auf dieses: Alle müssen gleich viel haben. Jeder muss die gleiche Leistung bringen. Aber auch, dass sich doch bitteschön jeder nach einer gewissen Regel anzuziehen habe. Diese Gleichmacherei geht bisweilen so weit, dass man Tiere dem Menschen gleich stellt. Nicht wenige würden, auf die Wahl gestellt, den Wald mit den bedrohten Tierarten zu erhalten, oder einem kleinen Dorf, das nahe an der Existenzgrenze lebt, tatsächlich den Wald wählen.

Woher kommt es, dass man um jeden Preis versucht, den Reichen horrende Steuern oder gar eine maximale Lohngrenze aufzusetzen, obwohl man wissen müsste, dass dadurch der Anreiz zu Erfolg und Reichtum flöten geht, und es genau dies ist, was auch die allgemeine Armut wieder ansteigen lassen würde.

Das würde manche Menschen aber im Gegenteil sogar befriedigen, sie würden lieber gleich arm sein. Und wirklich, so ist es. Eine Umfrage hat ergeben, dass Menschen lieber einen geringeren Lohn wählen würden, wenn ihr Chef und andere Angestellten gleich viel verdienten. Sie zogen das einem höheren Lohn vor, nur weil ihr Chef dann mehr verdient hätte als sie.

Was veranlasst Menschen dazu, alle ihre Eigenschaften und ihren momentanen finanziellen Stand absolut zu setzen und alles dafür zu geben, dass der Andere doch bitte nicht das sein kann: Anders. Oder reicher.

Ich habe da meine eigenen Thesen zu, würde aber gerne die etwas anderen Seiten auch hören.

Wenn man bedenkt wie es zeitweise abläuft in dieser Welt, kann man gar nicht genug Solidarität fordern.

Das muss nicht bedeuten dass alle gleich viel haben sollen, gleich verdienen sollen. Ich will auch mehr verdienen als andere wenn ich mir mehr Wissen und Qualifikation aneigne.

Das tut eh niemand nur um am Postkasten vorm Namen was stehen zu haben.

Wenn aber Pleitegeier Abfindungen kassieren die sich niemand vorstellen kann, Massenkündiger Gewinnbeteiligungen einstreifen, während wir immer noch "Reiche" das Zeug das anderen zum Essen fehlt durch den Auspuff unseres Audis jagen wollen.........läuft doch was schief.


Ganz allgemein betrachtet muss man sich fragen was wir für eine Spezies sind, wenn auf der einen Seite Menschen Essen wegwerfen,Geld bunkern und Geld durch Stimmungsmache vernichten, und auf der anderen Seite verhungern Menschen.

Zwischen "gleicher Kleidung" und "gleichem Lohn für gleiche Arbeit" würde ich schon einen Unterschied machen.

@libertarian

Was ist bitte daran schlimm, wenn alle gleich viel Geld haben? Was ist bitte schlimm, wenn es keine Armut mehr gibt? Und was ist bitte schlimm, wenn Tiere nicht mehr wie der letzte Dreck behandelt werden dürfen, weil sie auch Rechte haben?

libertarian schrieb:Was veranlasst Menschen dazu, alle ihre Eigenschaften und ihren momentanen finanziellen Stand absolut zu setzen und alles dafür zu geben, dass der Andere doch bitte nicht das sein kann: Anders. Oder reicher.

Wenn man arm ist sollen andere auch arm sein, wenn man reich ist möchte man doch bitte unter sich bleiben und der Pöbel möge bleiben wo er ist.
Etwas überspitzt ausgedrückt, aber es war schon immer so: Neid muss man sich hart erarbeiten, Mitleid bekommt man umsonst!^^

Ein höherer Steuersatz für Menschen, die über 250.000 EUR im Jahr verdienen, wie gerade von einem CDU-Politiker vorgeschlagen hat, wird diese nicht sofort in die Schlange vor der Suppenküche zwingen.

@Paka

alle sollen gleich viel Geld haben?
Naja okay, wenn auch alle gleich verantwortungsbewusst und intelligent sind, ist das natürlich kein Problem ...

Paka schrieb:Was ist bitte daran schlimm, wenn alle gleich viel Geld haben?

Es ist ganz einfach unmöglich. Unmöglich.

Wäre mir neu, dass jemand ernst zu nehmendes dies in der BRD fordern würde.

Paka schrieb:Und was ist bitte schlimm, wenn Tiere nicht mehr wie der letzte Dreck behandelt werden dürfen, weil sie auch Rechte haben?

Tiere haben Rechte. Tierrechte. Dennoch sind das keine Menschenrechte. Wenn ein Dorf Rohstoffe für die Industrie braucht, da sonst die Armutsquote steigen könnte, und die nötigen Rohstoffe befinden sich in einem Naturschutzpark mit bedrohten Arten, dann sollte man immer noch die Bedürfnisse des Dorfs erfüllen.

@libertarian

libertarian schrieb:die nötigen Rohstoffe befinden sich in einem Naturschutzpark

Was hierzulande aber eher selten vorkommt. Mir ist kein Fall so recht bekannt.

Doors schrieb:Was hierzulande aber eher selten vorkommt. Mir ist kein Fall so recht bekannt.

Die Beispiele sollten allgemein gesehen werden. Eher eine Grundsatzdebatte über Prinzipien.

die bedürfnisse der mehrheit zählen doch mehr wie die des einzelnen. wie kann man die bedürfnisse eines dorfes über die der welt setzten? naturschutzgebiete gibt es nicht ohne grund.

dann sollte man immer noch die Bedürfnisse des Dorfs erfüllen.

So läufts aber nunmal nicht. Hier gehts nicht darum, die nötigen Bedürfnisse zu stillen, sondern um die Rohstoffe zu verkonsumieren, bis es völlig ausgebeutet wurde. Zudem: Wenn ein Dorf auf einer Rohstoffquelle hockt, muss es eher weichen, als davon zu profitieren. @libertarian

@libertarian
@andyhaase88


Also Regenwälder abholzen und stattdessen Pflanzen für E10-Sprit anbauen. Das passiert immerhin tatsächlich. Mit irgendwas will die brasilianische Oberschicht schliesslich Auto fahren. Die anderen sind ja zu geizig, sich einen SUV zu kaufen.

Afrikanische Kinder im Coltan-Abbau für unsere Handys verrecken lassen. Finde ich auch vollkommen in Ordnung. Schliesslich gibt es global betrachtet mehr Handynutzer als Kinder im Kongo.

univerzal schrieb:Wenn ein Dorf auf einer Rohstoffquelle hockt, muss es eher weichen, als davon zu profitieren.

Das kennen wir hierzulande aus dem Braunkohle-Tagebau.

@Doors
Das kennen wir von unzähligen Beispielen rund um den Globus. Ölsand-Abbau in Kanada, mal ein ganz aktueller Wink dazu.

@univerzal

Als in der DDR Dörfer dem Tagebau weichen mussten, sprach die BRD-Presse von Vertreibung und Unrechtsstaat.

@libertarian
Ich hab kein Problem damit das jemand "anders"oder gar "reicher"ist...ich hab ein Problem damit das "jemand"seinen Reichtum andere bezahlen lässt,das für seinen Reichtum der Wald mit allem darin umgenietet wird.
Würde man nämlich die ökologische Bilanz in einen Burger von Mac Donalds reinrechnen dann würde der statt 3 30 Euro kosten,die Differenz zahlen die Umwelt und die unterbezahlten Angestellten