Objekto/Mechaphilie

@Bellaphönix

Damit bist du hier wahrscheinlich falsch.

Ich liebe mein Handy auch. Ebenso meinen Kühlschrank, meinen PC und meine Badewanne :D

Aber nicht über das Maß hinaus, das sie als Gebrauchsgegenstand bieten.

Ich liebe sogar den UH-Bereich eines Kindergartens, der mit Allmyster anfängt ... :D

Wie in vielen Bereichen kommt es auf die Dosis an.

Sorry dann hab ich das falsch verstanden...
Aber ohne Handy kann ich trotzdem nicht ;) @Plan_B

Diese Neigung von mecha-, oder objektophil sind nichts weiter als die üblichen emotionalen Bindungen wie ich sie auch damals beim Amiga 500 hatte. Ich konnte nicht mehr ohne ihn. Bis vor kurzem war es mein Receiver der leider Kaputt gegangen ist. Wenn jemand den Eifelturm liebt so dass er sich nackend daran reibt, dann wäre das für mich nur eine Assoziation mit dem menschlichen Geschlecht. Viellleicht fährt man da auf rost ab, oder einige Bereiche des Materials fühlen sich gut an ähnlich wie ein Vibrator oder Taschenmu...

Eine emotionale bindung wie zu einem Menschen schließe ich aus da solche eine Bindung nur zu stande kommt wenn die Emotionen diesers Liebhabers erwiedert werden. Die wechselnwirkung baut schließlich die Bindung auf.

Primpfmümpf schrieb:Eine emotionale bindung wie zu einem Menschen schließe ich aus da solche eine Bindung nur zu stande kommt wenn die Emotionen diesers Liebhabers erwiedert werden. Die wechselnwirkung baut schließlich die Bindung auf.

Och, ich schließe das nicht aus. Für mich reagiert mein Gegenüber. Klar, anders als ein Mensch, aber dennoch auf seine typische Objektart.
Man mag mich für nen Spinner halten, aber das ist mir wumpe.

Eni

Warum sollte man nur Menschen lieben?

Primpfmümpf schrieb:Eine emotionale bindung wie zu einem Menschen schließe ich aus da solche eine Bindung nur zu stande kommt wenn die Emotionen diesers Liebhabers erwiedert werden. Die wechselnwirkung baut schließlich die Bindung auf.

Dass es ebenso eine bindende Wechselwirkung auf unterschiedlichen Ebenen zwischen Mensch und Objekt gibt, kann ich aus eigener, mehr als 40 jähriger Erfahrung, bestätigen.

@lennert
Dann hat diese Art von Bindung jeder zu Objekten die er mag oder liebt wie seine Wii-konsole, Omas Backblech als Erbstück oder ein Kartenblatt

Da schwankt die Wirkung auch wechselnd. Hat hir jemand von den "objektophilen" schon mal versucht zu erklären in wie fern sich die Gefühle zum Objekt von der Bindung zum Menschen unterscheidet? Oder den Unterschied zwischen "normales" lieben deines Objektes und dem objektophilen?

Soll jetzt nicht unhöflich klingen. Nur ich denke da wird einfach anders interpretiert wenn man von der Liebe eines Objektes spricht.

Primpfmümpf schrieb:schon mal versucht zu erklären in wie fern sich die Gefühle zum Objekt von der Bindung zum Menschen unterscheidet?

Warum sollte sich das unterscheiden?
Hier geht es doch schließlich darum, dass die Leute ihr Objekt wie andere einen Menschen partnerschaftlich lieben.

Was du hier beschreibst:

Primpfmümpf schrieb:Dann hat diese Art von Bindung jeder zu Objekten die er mag oder liebt wie seine Wii-konsole, Omas Backblech als Erbstück oder ein Kartenblatt

hat nix mit partnerschaftlicher Liebe zu tun, da geht es doch nur um den materiellen Wert, Unterhaltungswert (Wii) oder die Erinnerung an einen geliebten Menschen (Erbstück).

Zu meinem Objektwesen habe ich eine engere Verbindung, als ich je mit einem Menschen hatte, oder je haben werde.

@Dr.AllmyLogo

Geht mir genauso.

Klingt irgendwie traurig.

Also ich stells mir nicht schön vor. Aber solange jeder damit glücklich ist.

@insideman

Mit Liebe zu Menschen verläuft es auch oft genug traurig, schau dich nur bei Allmy in der Rubrik "Menschen" um. ;)

Ja aber unerwiderte Liebe kann doch nie so schön verlaufen wie erwiderte.

Gut , Gegenstände widersprechen nicht, so kann man sich die Erwiderung ja einreden.

Man kann es sich einreden, genau..

Und was nutzt jemandem die schönste erwiderte Liebe, wenn am Ende alles vorbei ist weil einer der beiden fremd geht oder sonst was und man sich hinterher wie die Pest hasst (was ja leider wohl irgendwo die Regel ist)?

@Primpfmümpf:

Primpfmümpf schrieb:Dann hat diese Art von Bindung jeder zu Objekten die er mag oder liebt wie seine Wii-konsole, Omas Backblech als Erbstück oder ein Kartenblatt.

Bei diesem Ansatz denke ich ausser an den materiellen Wert, z.B. einer Wii-konsole, zudem eher an eine ideelle und metaphorische Wertigkeit, die eine Verbindung zur Erinnerung; gemeinsam erlebte Vergangenheit und Geschichte mit einem anderen Menschen, wie z.B. verstorbenen Verwandte usw. herstellt.

Primpfmümpf schrieb:Da schwankt die Wirkung auch wechselnd. Hat hir jemand von den "objektophilen" schon mal versucht zu erklären in wie fern sich die Gefühle zum Objekt von der Bindung zum Menschen unterscheidet?

Jede Bindung, egal in welche Richtung, hat für mich einen völlig eigenen Stellenwert.
Sie entwickelt sich immer erst mit der Zeit. Angefangen mit der ersten Begegnung, ihren Umständen und dem weiteren gemeinsam erlebten Weg.

Mit den unterschiedlichen Menschen, die mir lieb und teuer sind, verbinden mich unterschiedliche Interessen, Gemeinsamkeiten, Emotionen und Erlebnisse, die ich mit einem geliebten Objekt wiederrum nicht in der Weise teilen kann, weil es eben kein Mensch ist. Dafür teile ich mit ihm andere Emotionen, Gefühle und Erlebnisse, die ich wiederrum nicht auf andere Menschen übertragen kann, da sie sich zudem nur auf genau dieses Objekt beziehen und ihm entsprechen.

Warum auch sollte ich das tun oder hinterfragen, da wie gesagt, jeder Beziehung und Bindung mit all ihren Empathien und auch dazu gehörigen Unzulänglichkeiten, etwas Eigenständiges ist und ich sie so annehmen kann, wie sie jeweils ist. Jede für sich.

Primpfmümpf schrieb: Oder den Unterschied zwischen "normales" lieben deines Objektes und dem objektophilen?

"Normales" lieben meines Objektes heisst für mich, mich an ihm zu erfreuen, es zu achten, zu pflegen, mich mit ihm auf unterschiedliche Weise auseinanderzusetzen, womit es mir ua. auch eine neue Wissenwelt erschliesst.
Dass ich es zudem erotisch anziehend empfinde, ist eine zusätzlche Bereicherung, die sich ebenfalls aus sehr komplexen Gefühle und Gedanken und eigenen Geschichte zusammensetzt.

Primpfmümpf schrieb:Soll jetzt nicht unhöflich klingen. Nur ich denke da wird einfach anders interpretiert wenn man von der Liebe eines Objektes spricht.

Ich denke, jeder interpretiert das auch jeweils für sich anders, egal ob es um die Bindung zu einem Menschen oder Objekt geht, da es weder bei dem einen noch anderen, eine einheitliche Definition geben kann, allenfalls Parallelen.
Es ist ähnlich wie mit einem Bild. Wenn man an einer Gruppe die Aufgabe stellt, dieses zu interpretieren, würde keine Interpretation der anderen gleichen. Selbst ähnliche Gedanken und Emotionen werden unterschiedliche umschrieben und mit jeweils anderen modifiziert.
Dieselbe Gruppe interpretiert ein zweites Bild, welches sich nur in der Farbe, nicht aber dem Motiv unterscheidet. Das Ergebnis würde jeweils wieder individuell anders ausfallen und das ist sicher auch gut so, dass es all diese Unterschiede gibt.

@lennert

Ok ich konnte miir gerade so eine spezielle empfindung vorstellend vorempfinden. Das geht dann aber mehr in richtung erotik wenn ich das mal so sagen kann

@Primpfmümpf

Primpfmümpf schrieb:Eine emotionale bindung wie zu einem Menschen schließe ich aus da solche eine Bindung nur zu stande kommt wenn die Emotionen diesers Liebhabers erwiedert werden. Die wechselnwirkung baut schließlich die Bindung auf.

Was meinst Du mit "Wechselwirkung"?

Ich denke nicht, dass das Gefühl Liebe als solches, sowie auch eine gewisse emotionale Bindung, unbedingt abhängig davon ist was man zurück bekommt. Man kann trotzdem eine Bindung aufbauen, gleich ob zu einem Objekt (was nicht fähig ist menschliche Gefühle zu erwidern), oder zu einem Menschen, der egal aus welchem Grund die Gefühle nicht erwidert.

Allerdings hat @insideman
da wiederum auch Recht

insideman schrieb:Ja aber unerwiderte Liebe kann doch nie so schön verlaufen wie erwiderte.

Die Grenzen zwischen ideeller Verehrung und echter Liebe zu einem Objekt (wie auch einem Menschen) sind fließend, vermute ich.

Manche Menschen glauben auch, einen anderen Menschen zu lieben, obwohl sie ihn kaum oder gar nicht kennen (Schwärmereien oder Fankult), auch das ist eine Form von Bindung.



@Paka

Es nervt mich grundsätzlich wenn Dinge für menschliche Fehler verantwortlich gemacht werden, bzw die Konsequenzen tragen müssen anstatt derer, denen die eigentliche Wut gilt.

Hier mal etwas, das zum Thema passt:

http://www.rbb-online.de/kultur/ausstellungen/themen/animismus.html

Haben Bäume, Steine oder Tiere eine Seele? Für viele Kulturen ist diese Weltsicht keineswegs naiv, sondern Grundlage ihrer Werte – der Begriff "Animismus" soll sie beschreiben, zieht aber gleichzeitig eine Grenze zu unserer modernen, vermeintlich aufgeklärten Welt.

(...)

Es geht um nichts weniger als um die Frage "Wie unterscheiden wir Dinge von Wesen?", "Wo verläuft die Grenze zwischen Leben und Nicht-Leben?" Und: "Wer zieht diese Grenzen eigentlich?
Der zentrale Begriff "Animismus" stammt dabei aus dem 19. Jahrhundert und wurde von der Ethnologie jener Zeit geprägt. Gemeinhin versteht man darunter Weltbilder, die Dingen eine Seele zusprechen – eine Sammelbezeichnung für Kulturen, in denen etwa Bäume oder Steine eine Seele haben, in denen beseelte Geister den Kosmos bevölkern.

(...)

In unserer modernen Welt mit all ihren Grenzziehungen und der Betonung der Vernunft lässt sich doch heftig und emotional um Dinge streiten.

Aha also wird man von zb. einem Kaugummiautomat sexuell erregt?!

Warum nicht, wenn es sein Beuteschema ist.
Nicht das Sexuelle ist im vordergrund, sondern tiefe Gefühle.

@Windlicht