Wann fing man an die Skinheads mit den Nazis zu verwechseln?

@Commonsense

Commonsense schrieb:Hier unterstellst Du @Hop_Rocker77 etwas, das nicht geschrieben wurde.

Jetzt ist die korrekte Lesung eines korrekten Satzes eine Unterstellung?

Der Autor sollte sich vielleicht dazu äußern, ob er einen Beistrich vergessen hat.

@Branntweiner

Ich finde, wenn man am Text die Intension des Autors erkennen kann, die offensichtlich gegen Neonazis tendiert, sollte man versuchen, zu verstehen, was derjenige sagen wollte und nicht absichtlich etwas missverstehen, weil es mangelhaft formuliert ist.

@Hop_Rocker77 - sorry, wenn ich deinen Satz falsch interpretiert haben sollte.

@Commonsense Ich habe es übrigens nicht absichtlich missvertanden - der Satz ist einfach missverständlich geschrieben.

@muffinch

Zugegeben! Ich wäre normalerweise auch nicht darauf eingegangen, aber Ausländerfeindlichkeit wird hier im Forum (zu Recht!) schnell geahndet, deswegen bin ich mit solchen Vorwürfen vorsichtig.
Im Zweifel sehe ich mir mal die anderen Beiträge des Users an. Wenn ich dann eine Tendenz zu solchen Äußerungen feststelle, kann ich immer noch darauf eingehen.

Skinheads sehen meist recht martialisch aus.
Sehr kurze Haare (KEINE Glatze), Springerstiefel (Arbeiterstiefel/Schuhe), Bomberjacke, Hosenträger...

Es soll eine ähnliche Aussage, wie beim Punk oder bei den Goths geben in der Beziehung, dass man gegen die normale Gesellschaft ist mit ihren Regeln, ihrer Gier nach Reichtum usw.

Skinheads stört es meist jedoch auch nicht, Leuten, die sie als Idioten betrachten, einfach ordentlich eins auf`s Maul zu hauen.

Dies begannen die, aus unserer Sicht heute Alt-Neonazis, mit der Zeit zu kopieren, weil sie sich offenbar dachten:,,Hey, das sieht nach harten Jungs aus! Da können wir uns was abschauen, unsere Gegner sollen Angst bekommen und vielleicht gewinnen wir neue Anhänger!"

Die Medien machten auch fröhlich mit.

Denn es kam eben besser, wenn ein kurz geschorener, brutaler Typ einen Ausländer angriff, als wenn man über Agitationen und Veranstaltungen von Skins GEGEN Rassismus (man erinnere sich an die Wurzeln) berichten würde. Nein wer gemein aussieht, muss auch gemein sein :D


Es ist doch ähnlich, wie mit der heutigen Anti-Antifa und den Autonomen Nationalisten.

Die Antifa hat angefangen mit organisiertem Informationssammeln über Rechtsextreme. Bilder von denen machen, Infos über Standpunkte, Auftritte, Vorstrafen usw. zu sammeln, Infomaterial anzufertigen und das in der Umgebung oder der Stadt der Rechtsextremen zu verteilen, um die Leute über ihre Mitbürger aufzuklären...

Das kopierten die Rechtsextremen und bildeten die Anti-Antifas.
Auch diese machen und sammeln Bilder von antifaschistischen Gegnern, ebenso wie Informationen über Namen, Wohnorte, Hobbies, schmutzige Geheimnisse, Straftaten... und stellen sie ins Web oder verbreiten sie auf den Straßen. Auch zwecks ,,Information", zumindest offiziell. Inoffiziell ist es wohl eher das Ziel, Infos für ihre gewaltbereiten Kameraden zur Verfügung zu stellen und denen ,,Hausbesuche" zu ermöglichen.


Ebenso mit den Autonomen Nationalisten.

Die Autonomen fingen an mit dem Streben nach Herrschaftslosigkeit, Anti-Kapitalismus, Basisdemokratie, sozialistischer/kommunistischer Wirtschaft, mehr gesetzlichen Freiheiten... (es ist schwierig, das genau zu definieren, da es da sehr viele Meinungen in der Szene gibt).
Und sie traten gerne organisiert und gleich gekleidet auf (der berühmte, schwarze Block).

Und wiederum begannen Neonazis, sich zu denken:,,Ey gut, wenn wir das kopieren, dann können wir auch so tun, als seien wir für diese bei der Gesellschaft eher auf Akzeptanz stoßenden Dinge wie Anti-Kapitalismus oder Volksherrschaft. Nur eben in einer anderen Weise, was die nicht wissen."

Also sieht man heute nun auch immer mehr Trupps, die schwarze Klamotten, Caps und Sonnenbrillen tragen und gegen Kapitalismus und Bevormundung demonstrieren, für mehr völkischen Zusammenhalt - aber Neonazis sind.


Kreativität ist offensichtlich nicht die große Stärke der Rechtsextremen.

@Commonsense
@muffinch
@Branntweiner
Der Autor ist nach einer langen Nacht grade erst aufgestanden! :D
Skinheads sind halt nicht die diszipliniertesten.

Und ja @Commonsense hat es erklärt, ich schrecklicher Mensch habe es nicht richtig ausgedrückt und @muffinch und @Branntweiner haben es deswegen falsch interpretiert.

@Kc
Nein Skinheads sehen nicht ( sieht man mal von den 80er Jahren ab) martialisch aus.
Wichtiger ist es Smart auszusehen.
Eine Art Gesellschaftskritik gibt es bei Teilen der Szene auch aber nicht zwangsläufig.
Und Alt Nazis haben es nicht einfach kopiert, die englische Gesellschaft stand damals einfach noch ein wenig woanders.
Die auseinanderdriftende Arbeiterklasse, Immigration usw. haben dann ihr übriges getan, achja und der eh schon vorhandene Rassismus.

Das ganze Image der besoffenen Strassengewalt hat dann alle möglichen Arten von Gewalttätern mobilisiert.

@Hop_Rocker77

Alles klar.

@Hop_Rocker77

Jemand mit sehr kurz geschorenem Kopf, Springerstiefeln, Hosenträgern, Bomberjacke sieht nicht martialisch aus?

Da haben wir wohl unterschiedliche Auffassungen :D

Außerdem: Natürlich haben Neonazis früher angefangen, den Stil der Skinheads zu kopieren.
Anfangs und normalerweise gab es kaum bis keine Probleme mit Rassismus.
Was glaubst du denn, warum die früher gerne Reggae-Musik (von Schwarzen) gehört haben?

Später allerdings begannen die Neonazis, das Auftreten, die Optik cool zu finden, machten sie nach und begannen, ihren Rassismus einzubringen.
So entstanden rechtsradikale Gruppen in der Skinhead-Szene.

@Kc
siehste ( nimm das nicht zwangsläufig als persönlichen Angriff ) das Skinheads Springerstiefel und Bomberjacke tragen würden ist Bild Zeitungs Niveau...das tun die wenigstens und wenn dann sind es Oi Skins, das ist bei weitem nicht die Allgemeinheit.

Die damaligen Skinheads hätten sowas nie angezogen.
Smart war wichtig, Anzüge, Loafers usw....die Skinheadszene hat wie jede Szene lauter Abspaltungen und die wenigstens laufen mit Bomber Jacke rum.
Und wenn dann Doc Martens und keine Springerstiefel.

Das ist es eben, die britische Gesellschaft war damals eben ziemlich rassistisch, selbst Schwarze haben beim berüchtigten "Paki-Bashing" mitgemacht.

Und von Reggae Musik brauchst du mir nichts erzählen, ich bin seit Jahren in der Reggae Szene aktiv.
Auch da gab es Rassismus, man muss nur die Auseinanderstzung bei einem Konzert von Bob and Marcia betrachten.

Das meinte ich halt eben durch die Berichterstattung und das Image der permanenten Gewalt kamen alle möglichen Leute die Bock auf Gewalt hatten.

Und Skrewdriver welche die Szene erst wirklich in Rechte Gruppen gespalten haben sind auch nicht als Nazis auf die Welt gekommen sondern waren Punks der ersten Stunde.

Das Problem war einfach das Skinheads nirgendswo mehr hin konnte weder auf Konzerte noch Bandräume bekommen haben und Nazis haben halt erkannt das in dieser geballten Aggressivität durchaus Potential ist welches sie nutzen können.

Das ganze war damals einfach zu vermischt um sagen zu können das Nazis dies bewusst kopiert hätten.
Die Gesellschaft war damals einfach rassistisch und einige sind halt radikaler geworden und haben sich dann Nazis angeschlossen andere wiederrum nicht.
Mit der Entstehung explizit rechter Bands hat sich das dann halt immer weiter entwickelt und die Nazis haben dieses genutzt...doch war es in den Achtzigern einfach kuhl nen Ausweis von der National Front in der Tasche zu haben.

Wenn dann wurde es von Nazis pervertiert und sicherlich auch irgendwo kopiert...aber es war nicht so bewusst wie du es hier darzustellen versuchst...es war eine Strassenkultur und Nazis haben versucht das eben in Bahnen zu leiten welche ihnen was bringen.

Die rechtsradikalien Gruppen entstanden nicht einfach künstlich erschaffen...sondern der Nährboden für Rassimus war schon in der Gesellschaft vorhanden.

aber es ist halt immer leichter solche Probleme auf Extremisten zu schieben als zu erkennen das es einen breitgefächerten Rassismus gab.

Hop_Rocker77 schrieb:Wenn dann wurde es von Nazis pervertiert und sicherlich auch irgendwo kopiert...aber es war nicht so bewusst wie du es hier darzustellen versuchst...es war eine Strassenkultur und Nazis haben versucht das eben in Bahnen zu leiten welche ihnen was bringen.

So meinte ich das. Ist mir alles bekannt, was du schreibst, ebenso die mediale Manipulation. Es kam und kommt einfach besser, wenn man darüber berichten kann, dass ein martialisch aussehender Typ mit Glatze und Springerstiefeln und Bomberjacke einen Ausländer kloppt, als wenn ein Typ im Anzug oder in Arbeiterklamotten mit Schwarzen feiert.

Du kannst aber nicht behaupten, dass Skins nur Anzüge und Loafers tragen würden.
Dann wirst du der Tatsache der Entwicklung über die Jahrzehnte hinweg und den unterschiedlichen Strömungen nicht gerecht.

@Kc
Das ist auch nicht das was ich meinte, doch ist das Bild des Bomberjacken tragenden Skinheads einfach Schwachsinn.

Skinheads haben ganz andere Klamotten und vor allem auch keine Pimmelkopf Frisuren.
Ein paar Centimeter sollten schon da sein und wenn man sich in der Skinheadszene umschaut ist die Kleidungswahl um einiges breitgefächerter....

Ich sag auch nicht das nur Anzüge getragen wurden.

Doch ist ne Bomberjacke einfach ein (mittlerweile) selten getragenes Kleidungsstück.
Und auch damals nicht unbedingt beliebt....man muss sich nur mal die Unterschiede zwischen Traditionellen und OI Skins anschauen und du wirst mannigfaltige Unterschiede feststellen

Ich laufe den ganzen Tag durch die Gegend ohne wirklich als Skinhead wahrgenommen zu werden.

Aber sicher, es ist die mediale Aufarbeitung dessen was sich halt verkauft.
Und das ist das was ich meine es ist leichter das Problem des Rassismus auf irgendwelche Randgruppen zu verschieben als sich Gedanken darüber zu machen woher der Nährboden kommt.


Das Bild des Bomberjacken/ Springerstiefel tragenden Typens mit Glattrasur ..... ist einfach Müll!

Hop_Rocker77 schrieb:Das Bild des Bomberjacken/ Springerstiefel tragenden Typens mit Glattrasur ..... ist einfach Müll!

Aber beliebt. Wie gesagt, es lässt sich besser verkaufen. Und die meisten Leute sind einfach zu faul, um sich selbst weitergehend zu informieren.

Kommt halt auch immer auf die Gesamtumstände an - rein vom Kopf her ist der Dalai Lama auch ein Skinhead :D

Ich bin Marokkaner, einer meiner Freunde ist ein Skinhead und er ist kein Nazi, rechts oder derartiges dummes.

Man verwechselt da Äpfel mit Birnen

das muss so ab dem späten mittelalter geschehen sein... :D

nein, im ernst: die brauchten einfach uniformen, weil sie sonst ständig vergaßen, dass sie neben selektivem frustabbau noch sowas wie gemeinschaftliche ziele verfolgen wollten.
zu meiner schande muss ich gestehen, dass ich leider erst mit neonazi-skins konfrontiert wurde, lange bevor ich erfuhr, dass es noch andere skins gibt geschweige denn solche kennenlernte.
ich verbinde mit dem image des skins, wie ich ihn nun kenne, in erster linie idealismus, intellektuelle individuelle ansichten, entschlossenheit, hilfsbereitschaft, sympathie und ein gewisses zusammengehörigkeitsgefühl. im prinzip vieles, was man aus der ska-musik auch raushört.
für mich ist das typische äußere klischee des skins durch kleidung mit rot-karierten mustern, backenbart/kotelletten und eben keine perfekte glatze gekennzeichnet. neben diesen details, die sie vom stereotypen der bomberjacken- und springerstiefel-tragenden fleischmützen als lebensbejahendes, kultiviertes individuum abheben lassen, haftet ihnen - zumindest nach meiner erfahrung - auch ein funkeln in den augen an, welches sich beim neonazi keinesfalls wiederfindet, wohingegen letzterer sich durch einen eher stumpfen und stieren blick hinter einer ausgebildeten stirnwulst und oftmals bockwurstresten im mund oder mundbereich kennzeichnet.
kein anderes image, keine rolle, kein stereotyp in irgendeiner anderen musiksparte war dem möchtegern-bescheidwisser mit seiner doppelmoralischen ordnungsfanatik als versteck derart prädestiniert wie der skin: der schein von idealismus, intellektueller individueller ansichten, entschlossenheit, hilfsbereitschaft, sympathie und zusammengehörigkeit - bis zum erbrechen.
was hiphop angeht: da kapu und baggy hingegen eher den mut zur schlampigkeit vermitteln, halte ich die neue ausrichtung der neonazis auf die hiphopkluft für ein gerücht. eher noch finden sich hier verkiffte antisemitische ideen als weiteres zeugnis eines verschlampten egalismus. ;(
http://www.stupidedia.org/stupi/Egalismus
der schwarze kapu allein hat nix mit angehörigkeit zu hiphop zu tun. eher noch mit batman.
was den neonazi letztenendes auch bei perfekter äusserer tarnung verrät, ist schliesslich sein intellektuelles niveau.
prinzipiell würd ich allgemein anraten, leuten, die einem mit breitbeinig-breitschultrigem gang und gnadenlos anstarrendem blick >C begegnen, eher aus dem weg zu gehen oder sie wahlweise mit konsequentem hieb auf die bretter zu schicken - ganz gleich was sie für klamotten tragen oder wie lang ihre haare sind.

ich hatte letztes jahr eine sehr nettes besäufnis mit einem ganzen haufen skinheads.
bei den richtigen konzernten laufen die oft rum, und ska ist nicht wirklich als nazi musik bekannt^^

Meines Wissens begannen in den 80ern/90ern Naziskins die Szene zu dominieren, und haben damit nachhaltig das Bild geprägt. Das ist natürlich schade, allerdings müssen die linken/unpolitischen Skins sich vorwerfen lassen, sich da zu spät oder ohne Erfolg abgegrenzt zu haben.

Laurel Aitken - Skinhead

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Ändert aber nichts, die Skinhead hat zu lange zu oft weggesehen, wie sie benutzt wurden.

@Hop_Rocker77

Hop_Rocker77 schrieb am 06.03.2012:Das ist kompletter Schwachsinn, das ist nichts was ich bestätigen kann.
Die Anwesenheit von Nazis wird alles andere als geduldet sowie sich jemand als Nazi zu erkennen gibt, sei es durch Sprüche, Band Shirts oder ähnliches fliegt derjenige von der Veranstaltung und das ist seit Jahrzehnten Praxis.
Sicherlich gibt es eine Minderheit die sich mit Nazis abgibt...aber die haben auch mit der Skinheadszene wenig am Hut sondern halten sich generell nur unter ihresgleichen auf.

Sorry dass ich nach 2 Jahren wieder darauf zurück komme (Seite 1 und so..), wollte nur sagen dass ich mich nun selbst davon überzeugen könnte wie Skinheads Nazis ausgrenzen wo sie nur können. Dürfte auch die Anti-Faschistische-Bewegung der Skinheads kennenlernen: S.H.A.R.P.
Es tut mir leid.
In diesem Sinne Cheers und Oi!

@Rumpelstil
Das freut mich zu hören. ;)

@Rumpelstil
Der Prolog ist natürlich ne Gemeinheit

Berliner Weisse - Fahnen im Wind (Official Video)

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Die letzten Reste der Faschoglatzen und Nazimöchtegernrocker werden momentan aus der Stadt rausgekehrt und verstecken sich in dörflichen Randlagen