Todesstrafe

rainlove schrieb:Das Opfer ist nicht nur der Tote sondern die gesamte Familie, die Hinterbliebenen und jeder fordert im Leben Gerechtigkeit, wieso also nicht in diesen Fällen?

Ich finde, es sind sogar NUR die Hinterbliebenen, die an Rache denken... man kann es ihnen nicht verübeln... wirklich nicht, ABER sie dürfen keine Entscheidungsgewalt haben.. das würde in einem völligen Desaster enden... ein paar der Menschen würden ganz sicher auch verantwortsbewußt Urteile fällen... aber viele würden einfach drauf los stürmen und ein Blutbad anrichten... und nachher auch noch der Meinung sein, gleiches müsste mit gleichem vergolten werden... so wie:

"Du hast meinen Vater umgebracht, dann bringe ich auch deinen um!"

Und dann bist du ganz schnell bei den Ehrenmorden oder den Sippen/Clan-Morden.

@rainlove

rainlove schrieb:Das Opfer ist nicht nur der Tote sondern die gesamte Familie, die Hinterbliebenen und jeder fordert im Leben Gerechtigkeit, wieso also nicht in diesen Fällen?

Ich kann deine Ansicht sehr gut verstehen... Und ich muss zugeben... Ich wäre nicht einmal ein großer Feind davon, wenn wirklich sichergestellt werden könne, dass NUR Schuldige hingerichtet werden... Aber dem ist nicht so... Es wird IMMER Unschuldige treffen und jeder Unschuldige ist einer zu viel.

Aber selbst wenn das garantiert wäre, bleibe da noch die Frage in wieweit das weiterhelfen würde. Ja gut, man bringt den Angehörigen "Gerechtigkeit" aber was haben sie davon auf Dauer? Das opfer ist und bleibt tot. Und am Ende wird es nur noch mehr Trauer und Leid geben. Denn der Täter hat sicher auch Angehörige...

Man sollte sich mal über Gerechtigkeit ein Paar Gedanken machen, vor allem die Befürworter der Todesstrafe. Es ist und bleibt ungerecht, wenn ein Mensch von einem anderen getötet wird. Was auch immer dann mit dem Täter passiert, der natürlich bestraft gehört, diese Ungerechtigkeit lässt sich nicht mehr wiedergutmachen. Das Gleichgewicht kann sowieso nicht mehr hergestellt werden. Die Justiz muss nur versuchen, den Täter zu bestrafen und die Gesellschaft vor ihm zu schützen. Das Opfer zurückbringen kann sie nicht.

@moric

Wenn es z.b. um das unterbinden eines genozides geht würde Ich sagen ist töten eher gerechtfertigt als zugucken. Da gibt's für mich persönlich kein wenn und aber.

@Emmeleia

Du hast Recht... das Gerechtigkeitsempfinden sollte da immer eine große Rolle spielen... und ich lasse da wirklich den Kopf hängen, wenn ich sehe und höre, was gerade da in der Ukraine passiert... wie viele unschuldige Menschen müssen momentan dort sterben?

Das sind alles Morde... alles furchtbare Schicksale... und ich habe die Befürchtung, dass da niemals jemand zur Rechenschaft gezogen werden wird.

Soldaten... und solche, die sich dafür halten, morden tagtäglich im Auftrag von Regierungen oder auf selber vergebenden Auftrag.

Es gibt keine perfekten Morde, schrieb ein User ...

Ich denke schon.

@moric

Ja das ist beängstigend und traurig.

Das Thema Todesstrafe ist so emotional behaftet, dass ich auch verstehen kann, wenn man das nicht ganz rational angehen kann. Dennoch wird meiner Meinung nach oft zu schnell geurteilt auf Seiten der Befürworter. Wenn man sich mal Gedanken darüber macht, was man mit der Todesstrafe in Kauf nimmt, kann man schon fast nicht dafür sein.

@moric

moric schrieb:Soldaten... und solche, die sich dafür halten, morden tagtäglich im Auftrag von Regierungen oder auf selber vergebenden Auftrag.

Für mich ist Krieg sowieso unmoralisch. Nur weil Regierungen es befehlen, andere umzubringen, halte ich es noch lange nicht für richtig. Recht und Gerechtigkeit sind nun mal nicht ein und das Selbe. Und daran kann man leider nichts ändern... Zumindest wüsste ich nicht wie

Auch wenn man Gesetze ändert wird es immer Situationen geben, in denen das Gericht ungerecht handelt, weil bei der Entstehung des Gesetzes solche Fälle nicht eingeplant wurden oder weil der Sinn für Gerechtigkeit im Auge des Betrachters liegt

mistaz schrieb:Wenn es z.b. um das unterbinden eines genozides geht würde Ich sagen ist töten eher gerechtfertigt als zugucken.

Gut gebrüllt Löwe!

Kannst du denn heute mit Sicherheit sagen, dass du während des Nazi-Reiches so vehement dich für andere eingesetzt hättest? Ich meine... dein Leben stand dann sofort mit auf dem Spiel, auch wenn du ein deutscher Bürger warst.

Viele Helden von damals sind nie wirklich welche geworden... auch wenn sie das vorher von sich geglaubt hätten... manche waren Helden, konnten aber überhaupt nichts bewirken, sondern sind mit untergegangen.

Ich meine, dann siehst du so etwas, in einem totalitären Staat, hast auch dieses starke Gerechtigkeitsbedürfnis, aber kannst trotzdem nur zusehen, weil du dich wie gelähmt fühlst.

Kannst du also wirklich sicher sein, wie du handeln würdest?

Ich kann es jedenfalls nicht... gut möglich, dass ich wegschauen würde... ich würde leiden, leiden, leiden, aber wegschauen... gut möglich, dass ich nicht zusehen könnte, wie mein jüdischer Nachbar, mit dem ich jeden Tag mich bestens verstanden habe, der mein bester Freund war, abtransportiert wird und bei mir verstecken würde... alles möglich, oder aber ich würde einfach nur zusehen, wie von Angst gelähmt, als sie ihn bei Tag mitnehmen würden... und ich genau wüsste, den sehe ich nie wieder.

Ich habe echt keine Ahnung, wie ich da reagieren würde... ich war noch nie in einer solchen extremen Situation... mit was soll ich so ein Ereignis vergleichen in meinem Leben?

@moric

So war das auch nicht gemeint. Selbstverständlich würde Ich nie auf die kommen zu behaupten Ich wär Im dritten Reich wiederstandskämpfer gewesen.

Das war mehr auf die derzeitige Situation im Irak und diesen

moric schrieb:Berufssoldaten schon... und auch Polizisten während ihrer Amtsausübung, um ihr eigenes und anderes Leben zu schützen... die dürfen töten, per Gesetz, aber ob sie das ethische Recht haben, ist eine ganz andere Frage... da würde ich auch mit meiner Meinung ins Straucheln geraten, gebe ich dir völlig Recht.

Beitrag von dir bezogen.

@mistaz

Okay... alles klar... ich würde da zwar auch nicht eingreifen, weil nicht dafür ausgebildet, aber vielleicht würde man im kleinen helfen können... oder auch im großen... wenn man Menschen retten kann, ist das immer eine große Sache... das sind alles so extreme lebensbedrohliche Situationen... wir können von Glück reden, dass das alles nicht in unserem Land passiert... wer weiß, was uns noch alles in der Zukunft erwartet.

Das militärische Konflikte sich immer wieder auch vor unserer Haustür zeigen, sehen wir ja gerade. Es ist schon ein Krieg, der in der Ukraine da gerade abläuft.

Ich weiß, das hat alles nichts mehr mit dem Thema zu tun... daher... reicht das jetzt auch, denke ich.

@moric

wanagi schrieb:
Das Opfer ist nicht nur der Tote sondern die gesamte Familie, die Hinterbliebenen und jeder fordert im Leben Gerechtigkeit, wieso also nicht in diesen Fällen?

Ich finde, es sind sogar NUR die Hinterbliebenen, die an Rache denken... man kann es ihnen nicht verübeln... wirklich nicht, ABER sie dürfen keine Entscheidungsgewalt haben.. das würde in einem völligen Desaster enden... ein paar der Menschen würden ganz sicher auch verantwortsbewußt Urteile fällen... aber viele würden einfach drauf los stürmen und ein Blutbad anrichten... und nachher auch noch der Meinung sein, gleiches müsste mit gleichem vergolten werden... so wie:

"Du hast meinen Vater umgebracht, dann bringe ich auch deinen um!"

Und dann bist du ganz schnell bei den Ehrenmorden oder den Sippen/Clan-Morden.

Und wie sonst reagieren? Würdest du Danke sagen zum Mord deines Kindes?

Aether schrieb:Und wie sonst reagieren? Würdest du Danke sagen zum Mord deines Kindes?

Ja...genau!?!*facepalm*

Oder aber man macht was ganz ausgeflipptes und lässt den Rechtsstaat das Urteil fällen und gegebenen falles das Strafmaß festlegen. Wie das Grundgesetz es vorsieht. Bissl crazy...aber soll schon so gelaufen sein.

Aether schrieb:Und wie sonst reagieren?

Ich hatte mir eigentlich fest vorgenommen, auf keinen Text von dir mehr zu reagieren... aber na ja...

Ich habe in anderen Posts in diesem Thread schon ein paar Mal geschrieben, dass ich, wenn dieser furchtbare Extremfall eintreten würde, nicht mehr objektiv wäre, total ausflippen oder aber für immer apathisch in der Ecke sitzen könnte, zu nichts mehr fähig... oder aber die Mitte davon... traurig für mein Lebensende, aber trotzdem in der Lage weiter zu machen... da ist alles und nichts möglich.

Das kannst du aber auch alles hier schon nachlesen... dort habe ich diesen Fall mit "mir-nahestehenden Personen" umschrieben... und so will ich das auch weiterhalten.

Mord – ob kriminell motiviert, oder Gerichtlich legitimiert – ist und bleibt ..falsch!

@Emmeleia

Emmeleia schrieb am 04.09.2014:Es ist und bleibt ungerecht, wenn ein Mensch von einem anderen getötet wird.

In der Tat, ..denn es gibt nur eine "Kompetenz" die qualifiziert genug ist, sich diese Autorität anzumaßen.

Der Mensch ist es jedenfalls nicht!

Gibt ja sogar einige die soweit gehen bei ner Abtreibung die Todesstrafe verhängen zu wollen!

Ja klar und irgendwann ist man dann soweit das es bereits die Verhütung betrifft...

Die was nein sagen, sagen nein bestimmt desshalb weil sie mitleid haben mit demjenigen und irgwie was gutes suchen in dem täter....ich aber sage die Todesstrafe sollte beibehalten werden die gefühle die die familie hatt sind unbeschreiblich wen ihr kind vergewaltigt oder ermordet wurde eine freundinn von mir der ihre tochter wurde vergewaltigt und der täter bekam nur lebenslänglich zudem zeitpunkt war er 20 jahre selbst mit lebenslänglich kommt er wieder frei und allein der gedanke das der täter wieder frei kommt macht sie irre.... Da wünsch ich mir manchmal wir wären in Amerika

Niemand sollte das Recht haben über das Leben eines anderen entscheiden zu dürfen. es ist und bleibt Mord, fertig.

@Alienware

Alienware schrieb:Die was nein sagen, sagen nein bestimmt desshalb weil sie mitleid haben mit demjenigen und irgwie was gutes suchen in dem täter....ich aber sage die Todesstrafe sollte beibehalten werden die gefühle die die familie hatt sind unbeschreiblich wen ihr kind vergewaltigt oder ermordet wurde eine freundinn von mir der ihre tochter wurde vergewaltigt und der täter bekam nur lebenslänglich zudem zeitpunkt war er 20 jahre selbst mit lebenslänglich kommt er wieder frei und allein der gedanke das der täter wieder frei kommt macht sie irre.... Da wünsch ich mir manchmal wir wären in Amerika

Verständlich, aber man sollte auch verhältnismäßig bleiben. Vergewaltigung ist schlimm, tragisch, hochkriminell. Aber eine Todesstrafe sehe ich nicht. Die sehe ich bei vollendetem Mord eher.

@J-Man

So ist es. Leider scheint diese einfache Wahrheit nicht bei allen Menschen anzukommen.

@Initan
Dan sag mir was eine gerechte strafe wäre für denjenigen..?
@Aether
Und was ist mit den leben langen psychischen folgen der opfer ich denke nicht das die das nach paar monaten versrängt haben, meiner meinung is das ein schaden für das ganze leben
Aber natürlich nich mit mord vergleichbar...trotzdem würd ich sagen die meisten Richter liegen im recht wen sie so einen zur Todesstrafe verurteilen weil ich denke der täter hatte die wahl ob ers macht oder nicht man muss sich halt im griff haben oder nicht?