Stadtbekannte Hartz IV Empfänger

@sanatorium

sanatorium schrieb:Ja, weil sie auch schon Sachen erbaut haben usw... Naturvölker mussten nicht so viel machen wie eine römische, griechische oder auch heutige Zivilisation. Ist ganz logisch das sie auch weitaus weniger Zeit mit der Arbeit verbrachten... Wie wärs mal mit Nachdenken, dann braucht man auch keine Belege.

Ähm...
Also erstens: Mein Hinweis auf die Sklavenarbeit der Griechen bezog sich auf die m.E. mangelnde Aussagefährigkeit des von dir genannten Spruchs angesichts einer Gesellschaft, in der das Selbstverständnis der großen Denker von vornherein darauf aufgebaut war, nicht arbeiten zu müssen.

Zweitens: Wenn du wieder an einem PC sitzt, kannst du ja mal einen Tagesablauf von so einem Naturvolk verlinken. Oder meinetwegen in Prosa schreiben, wo man denn so einen Ablauf nachlesen kann.

@tris
Ja eben, aber die Sklaven hätte es so in dem Ausmaß halt nie gegeben bei einem Naturvolk, genauso wie die viele Arbeit.

Ich werde vorrausichtlich ein paar Monate keinen Pc haben.

blind_guardian schrieb:Dann versteh ich allerdings nicht warum du den Staat kritisierst.

Nee, das verstehe ich auch nicht. Man nehme nur mal einige Bayerische Landatsabgeordnete,
die noch nicht mal mit ansehen konnten, wie ihre eigenen Familienmitglieder arbeitslos zu Hause rumsitzen.

Aber diese Pöstchen sind ja jetzt vakant, die der Familienangehörigen, nicht der Abgeordneten.

Und wenn selbst Bayerns Justizministerin Beate Merk aus Unwissenheit ihre Schwester
beschäftigt hat, dann ist das verzeihlich, zumal sie einen "Schlussstrich gezogen" hat und
die gezahlten Arbeitslöhne bereits „voll und ganz“ an die Staatskasse zurückgezahlt habe.
Um welchen Gesamtbetrag es sich handelt, ließ Merk auf Nachfrage aber weiter offen.

Also ran und bewerbt euch, ihr stadtbekannten Hartz-IV-Empfänger im bayerischen Raum!

@ramisha
Es geht hier doch garnicht um die Amigoaffäre oder irgendwelche Vitamin-B mauscheleien sondern um den Sozialstaat, oder? Also reiß nicht irgendwelche Aussagen von mir aus dem Zusammenhang und bastel dir was zurecht.

Das in Deutschland einiges schief läuft ist nicht von der Hand zu weisen, aber das ist hier nunmal nicht das Thema.

@blind_guardian

Doch stellt sich die Frage: Woher kommen die Zinsen? Geld arbeitet nicht wirklich selbst, jemand borgt es sich und zahlt Zinsen. Die 50.000 die wir als Millionäre also kriegen würden, muß jemand anders bezahlen. Woher nimmt er diese Zinsen? Er kauft mit unserer Million Maschinen, bezahlt Leute und schlägt unsere Zinsen auf die Preise für die Produkte drauf, die er verkauft. Also: Nicht unser Geld erarbeitet mehr Geld, sondern die Menschen, die die Produkte kaufen bezahlen von ihrem Arbeitslohn unsere Zinsen. Obwohl sie also nicht einmal Schulden haben müssen, bezahlen sie die Zinsen der Millionäre. Und die Leute, die sich die Million geborgt haben, treten indirekt als Zinseintreiber auf.

http://www.killerzins.de/geld.htm (Archiv-Version vom 26.05.2013)

@tris

meinst du sowas?

http://www.ub.bildarchiv-dkg.uni-frankfurt.de/Bildprojekt/Lexikon/php/suche_db.php?suchname=Arbeitsweise_der_Naturv%F6lker

Edit: Zitat "Ein erklärender Zusatz mit offenen Worten: Man sollte verstehen, was die obigen Informationen bedeuten. Sie bedeuten, daß 90% der Bevölkerung 30-40% ihre Lebensarbeitszeit damit verbringen, die übrigen 10% der Bevölkerung (die Reichen!) noch reicher zu machen"

@blind_guardian

Ich wollte nur auf offene Stellen hinweisen.

@sanatorium

sanatorium schrieb:Ja eben, aber die Sklaven hätte es so in dem Ausmaß halt nie gegeben bei einem Naturvolk, genauso wie die viele Arbeit.

Dann kannst du aber nicht die Ansicht eines griechischen Philosophen neben den angeblichen Ansichten von Naturvölkern nennen, da besteht schlicht und ergreifend keinerlei Gemeinsamkeit.

Die griechischen Denker haben nicht gearbeitet, das hätte mit ihrem Selbstverständnis garnicht zuammengepasst. Und in dem Zusammenhang ist m.E. auch der Spruch zu sehen: Letztlich stellt er für mich unter Berücksichtigung des griechischen Gesellschaftssystems folgenden Schluss dar: Ein Denker arbeitet nicht, also kann jemand, der arbeitet kein Denker sein, also muss Arbeit wohl dem Geist schaden.

Was die Naturvölker angeht: Da hätte ich halt einfach gerne einen Tagesablauf von denen, weil ich das nicht beurteilen kann. Über Naturvölker herrschen so viele romantisierte Vorstellungen, dass mir einfache behauptungen nunmal nicht reichen, da hätte ich schon gerne was konkreteres. Und wenn du nicht verlinken kannst, dann sage mir einfach, wo ich einen solchen Tagesablauf finden kann (also nach dem Motto: Startseite www.xyzjuche.gf, dann Link A klicken, dann Link B etc.).


@vii

vii schrieb:meinst du sowas?

Nicht ganz, ich hätte gerne irgendeine Darstellung, wie genau man denn auf diese 2-4 Stunden Arbeit ab Tag, auf die man alle Nase lang stößt, kommt.

@vii
danke, interessanter Text!

Aber auch wenn die Arbeitszeit mit den Zinsen direkt in Verbindung gebracht wird, erkärt der Text meiner Ansicht nach nur warum Konsumgüter zu teuer und die Löhne zu niedrig sind und natürlich die Ungerechtigkeit der Verteilung, also die Schere zwischen Arm und Reich.

Wenn ich nun aber von einer Geldlosen Gesellschaftsform ausgehe oder einer Gesellschaft in der die finanziellen Mittel gleich verteilt wären dann bleibt es doch dabei: in den (meinetwegen willkürlichen) vier Stunden Differenz zwischen vier und acht Stunden Arbeitszeit, werden weiterhin Güter produziert. Wären nur vier Stunden Arbeit pro Tag ausreichend um den Konsum zu Befriedigen, dann gäbe es doch bei acht Stunden Arbeitszeit einen gigantischen Überschuss an Konsumgütern, die wieder vernichtet werden müssten. Klar, das ganze müssten man noch um Import und Export bereinigen, was in Deutschland wohl zu einem leichten Überschuss führen würde. Außerdem werden gerade verderbliche Waren wohl zu einem bestimmten Teil vernichtet.

aber lange Rede, kurzer Sinn: ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass deutlich kürzere Arbeitszeiten nicht ausreichend sind um uns unseren heutigen Lebensstandard zu erhalten.

@ramisha
schon klar ;)
um die Amigoaffäre zu diskutieren, wäre aber glaub ich ein eigener Thread sinnvoller.

@tris

Dabei ist Arbeit in ihrer jetzigen Form eine relativ moderne Erscheinung. Naturvölker arbeiten nicht mehr als drei bis vier Stunden täglich und Stämme wie die Nuer halten es sogar für ein böses Omen, an zwei aufeinanderfolgenden Tagen zu arbeiten.

http://www.zeit.de/karriere/2012-10/leserartikel-zu-viel-arbeit

Eine genaue darstellung finde ich auch nicht, aber was hat so ein Naturvolk denn an Arbeit da die verrichtet werden muss?

@blind_guardian

blind_guardian schrieb:Wenn ich nun aber von einer Geldlosen Gesellschaftsform ausgehe oder einer Gesellschaft in der die finanziellen Mittel gleich verteilt wären dann bleibt es doch dabei: in den (meinetwegen willkürlichen) vier Stunden Differenz zwischen vier und acht Stunden Arbeitszeit, werden weiterhin Güter produziert. Wären nur vier Stunden Arbeit pro Tag ausreichend um den Konsum zu Befriedigen, dann gäbe es doch bei acht Stunden Arbeitszeit einen gigantischen Überschuss an Konsumgütern

Leider finde ich grad nichts dazu ob Überschuss besteht und wie hoch er ist.

Im üblichen Marktverhalten wird man auf einen Angebotsüberschuss aber durch Senkung der Preise reagieren, um die Nachfrage anzukurbeln und das Gleichgewicht zu erreichen. Ein teurer verkauftes, aber seltener verkauftes Produkt rechnet sich häufig weniger als ein geringer aber dafür häufiger verkauftes Produkt. Natürlich hängt dies auch vom Gut und dem Preis sowie der üblichen Umsatzmenge ab.

http://www.wirtschafts-abc.com/index.php?id=vw-markt-angebotsueberschuss

Ich könnte jedenfalls damit leben wenn dadurch alles teurer ist und ich dann für einen Fernseher z.b ein paar Monate sparen muss^^ mir wäre es den Preis wert. Aber da wo die Nachfrage besonders hoch ist könnte man ja auch die Arbeit aufteilen, also das doppelte an Arbeitskräften einstellen..so könnte zumindest in den wichtigsten bereichen weiterhin die nötige Menge produziert werde. Und es schafft Arbeitsplätze ^^

Aber wir sind ja schon in einnigen Bereichen eine Überflussgesellschaft...Lebensmittel z.b.

München - Jetzt ist es amtlich: Knapp elf Millionen Tonnen Lebensmittel landen jedes Jahr auf dem Müll. Die größten Verschwender sind nicht die Supermärkte, sondern Privathaushalte.

http://www.merkur-online.de/aktuelles/wirtschaft/lebensmittel-ueberfluss-tausende-euro-tonne-1924099.html

Auch alles vergeudete Arbeitszeit wenns nachher im Müll landet ^^

Vorallem müssten wir auch nicht soviel produzieren würde die Industrie auf nachhaltigkeit statt auf Gewinn setzen.

Eine aktuelle Studie nährt einen bösen Verdacht: Drucker, Waschmaschinen und andere elektronische Geräte sollen gezielt so konstruiert sein, dass sie schon nach kurzer Zeit kaputt gehen.

http://www.stern.de/wirtschaft/news/studie-ueber-haushaltsgeraete-elektro-hersteller-bauen-absichtlich-defekte-ein-1986525.html

Wenn es dann auch noch stimmt was im link mit den Zinsen stand und wir wirklich 30-40% unsere Lebensarbeitszeit damit verbringen die reichen noch reicher zu machen dann kommt schon einiges zusammen :D selbst wenn es bedeutend weniger ist. Ich wäre schon weitaus aus glücklicher wenn ich 5-6 std. statt 8-9 arbeiten müsste ^^

@vii

vii schrieb:Eine genaue darstellung finde ich auch nicht, aber was hat so ein Naturvolk denn an Arbeit da die verrichtet werden muss?

Jagd/Nahrungssammlung, evtl. auch unter widrigen Umständen. Dann die Zubereitung und Haltbarmachung der Lebensmittel, Werkzeugbau und was es sonst noch so gibt.
Wie gesagt, ich weiß es auch nicht genau, deswegen hätte ich ja gerne eine Darstellung, was die den Tag über so machen. Denn einfache Behauptungen reich mir nicht.

Naturvölker dienen nunmal auch heute noch als Projektionsfläche für europäische Träume vom einfachen Leben, deswegen hätte ich da gerne stichhaltigere Belege, da eben sehr schnell sozusagen eine gewisse Ursprungsromantik bei der Betrachtung der Naturvölker einfließt, die zum einen Fakten verzerrt wiedergibt, zum anderen aber evtl. auch dafür verantwortlich ist, dass Behauptungen ohnen Überprüfung übernommen und weiterverbreitet werden.

Und eben diese 2 - 4 Stunden, die überall rumgeistern, kommen mir diesbezüglich recht verdächtig vor. Überall findet man diese Zahlen, aber ohne wirkliche Belege oder Aussagen, was da denn genau unter "Arbeit" verstanden wird und wie der Tagesablauf aussieht.

@blind_guardian

Das läuft unter Praktikum.

@vii

vii schrieb:Leider finde ich grad nichts dazu ob Überschuss besteht und wie hoch er ist.

Nicht das ich jetzt auch noch paranoid werde, aber es könnte ja einen Grund haben, dass solche Statistiken nicht existieren oder zumindest zurückgehalten werden ;)

zur Differenz zwischen Import und Export hab ich jedenfalls diese Grafik gefunden:

http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Aussenhandel_Deutschland_v2.svg&filetimestamp=20081018141903

Die 150 mrd Euro Differenz zwischen Export und Import dienen jedenfalls, da geb ich dir sofort recht, wirklich nur der Anhäufung von Kapital.

vii schrieb:Vorallem müssten wir auch nicht soviel produzieren würde die Industrie auf nachhaltigkeit statt auf Gewinn setzen.

Da geb ich dir auch recht. Was Elektronik usw. betrifft, könnte man die Menge an produzierten Waren sicherlich deutlich runterschrauben, wenn diese haltbarer wären. Allerdings wäre dann natürlich die Gewinnspanne und der Absatz geringer.

vii schrieb:Ich könnte jedenfalls damit leben wenn dadurch alles teurer ist und ich dann für einen Fernseher z.b ein paar Monate sparen muss^^

klar, dass können die meisten von uns wohl, aber bislang liegt das Problem eben bei den Sollbruchstellen in solchen Geräten und dem Fehlen von Ersatzteilen.

Naja, jedenfalls sind wir ja doch noch halbwegs auf einen gemeinsamen Nenner gekommen. Du hast mich jedenfalls überzeugt, dass mein ein paar Stunden weniger pro Tag arbeiten könnte, ohne dass alles zusammenbricht und du hast die Arbeitszeit etwas nach oben korrigiert. Friede, Freude, Eierkuchen :D ;)

Wenn wir jetzt definitive Zahlen hätten, könnten wir eigentlich gleich mal ausrechnen wie lange jeder Mensch bei Vollbeschäftigung wirklich arbeiten müsste. Dann müsste sich nur noch die Wirtschaft daran halten :D

@chobie
achso, alles klar dann weiß ich was du meinst. Da könnte man dann teilweise Referendariate und Voluntariate auch dazu rechnen...

@blind_guardian

Es geht um ausgebildete Leute, die im Rahmen einer Maßnahme ein Betriebspraktikum absolvieren müssen, in ihrer Berufssparte.

@chobie
sorry, da bin ich übers Ziel und das eigentlich Thema hinaus geschossen.
Aber wenn ich mal fragen darf, einfach aus interesse Fragen darf: wie lang ist denn so ein Praktikum so in der Regel und arbeiten die Praktikanten vollzeit? Wird hin und wieder jemand übernommen?

Generell finde ich die Idee nämlich per se garnicht so verkehrt, bei längerer Arbeitslosigkeit auch mal wieder ein bischen Praxis zu bekommen.

Selbstversorger zu sein ist harte arbeit.
Sollte man nicht unterschätzen.
Und nicht so idealisieren.

Und drück ausgesetzt zu sein bei ein lange winter ob es am ende reicht das was man selbst gesät hat scheint mir auch nicht gerade eine sehr entspannte sache.

@blind_gardian

Es kommt immer darauf an. Ich kenne eine Hartzerin, die hat mindestens zehn Maßnahmen einschliesslich Praktikum absolviert. Trotz guter Zeugnisse findet sie keine Festanstellung, das Jobcenter kommt nur mit solchen Angeboten um die Ecke.
Sie sagt, sie könne mit diesen Zeugnissen die Wände tapezieren, zu mehr wären sie nicht Wert.
Also Praxis durch ein Praktikum bringt viel Frust, aber keinen bezahlten Job.

@niurick
Als nicht-Autist vermutlich.

@kadosch

Prima, so unterhalten wir uns allesamt darüber, was wir alles nicht sind. Stark!

@chobie
Schade, also eine Maßnahme, die sich auf dem Papier erst mal gut ließt und in der Realität nicht viel bringt. Ich geh allerdings mal davon aus, dass deine Bekannte schon jenseits der 40 ist, richtig? Dann wird es natürlich generell schwer einen Job zu finden... anonymisierte Bewerbungen wären da ein Gegenmittel, aber dann ist spätestens beim Vorstellungsgespräch schluss...

@niurick


Als Allmy-Moderator hast Du sogar Anspruch auf Nacht-, Gefahren- und Schmutzzulagen.