Geisterschiffe

Ob die Schifffahrt sicherer geworden ist, darüber kann man bis zum St. Nimmerleinstag diskutieren.
Fakt ist das jeden Tag Schiffsunfälle passieren, von denen die meisten nicht mal wissen.

Untergänge sind selten, aber Kollisionen mit Kaimauern o. Ä. sind an der Tagesordnung.

Aber Herr Klein hat mit seiner Aussage vollkommen Recht. Immer mehr große und namhafte Reedereien flaggen ihre Plots aus um die deutsche Schiffsbesatzungsverordnung zu umgehen. Ein besonders beliebter Hafen bei Ausflaggungen ist Nassau auf den Bahamas.

....im Endeffekt im Schlimmsten Fall auf Kosten der Sicherheit.

@Doors
Jede Machine kann nur so gut sein, wie der Mensch, der sie bedient. Klarer Punkt für entsprechende Sicherheit und motiviertes, entsprechend bezahltes Fachpersonal.

@JohnSinclair82
@Doors

Natürlich ist die Sicherheit bei den Schiffen immens gestiegen. Natürlich gibt es aber auch immer noch Eigner diverser "Bananenfrachter" die durch unmögliche Einsparungen Gefährdungen geradezu hinauf beschwören. Aber auch hier ist es oft der Mensch, der durch Fehlentscheidungen o.ä. erst herbeiführt.

Zwar gibt es auch noch große Katastrophen, ab und zu, aber die meisten laufen doch durch die neue Technik relativ glimpflich ab. Organisationen wie DLRG&Co gab es vor langer Zeit halt nicht und auch die fehlende Kommunikation stellte ein großes Problem dar. Kein Wunder das ganze Schiffe und ganze Besatzungen spurlos verschwinden konnten, was heute vielleicht zu verhindern gewesen wäre.

Eigentlich ist das wie mit den Haien. Statistisch gesehen, soll ja die Chance, von einer Kokosnuss erschlagen zu werden, um einiges höher liegen... :-)

mfg
Eye

@dragon46
Das mit der MS München ist ja bis heute ungeklärt. Soweit ich das nachvollziehen kann, wurden lediglich einige leere Rettungsinseln/Boote gefunden, von der Mannschaft keine Spur. Es wird auch nur von einem SOS gesprochen, aber nicht, ob mittgeteilt wurde, worin/warum die Notlage bestand. Scheinbar war der Notruf der einzige Funkspruch und dann war nichts mehr zu hören.

Das mit einer solchen Monsterwelle könnte stimmen. Lange wurden diese ja angezweifelt, erst in den letzten Jahren gab es, glaube ich, auch einige eher zufällige Aufnahmen davon.

Es könnte aber durchaus erklären, warum einiges an Treibgut gefunden wurde, dieses konnte ja einfach abgerissen worden sein und dann kenterte/sank das Schiff sofort.

Eine Untersuchung des Meeresbodens im Bereich einer möglichen Abdrift beim Sinken könnte heute möglicherweise besser durchgeführt werden als damals, aber wäre sicher immer noch kostenintensiv. Eine Kollision mit einem U-Boot schließe ich eigentlich eher aus, gab es zwar auch früher, aber da waren meist die U-Boote die Verlierer und die Frachter, je nach Größe, "nur" beschädigt. Einziger Sonderfall ist glaube ich die "Olympic", das Schwesternschiff der Titanic, die während ihrer Kriegsdienstzeit ein deutsches U-Boot bewusst rammte um nicht selbst beschossen zu werden. Dürfte das einzige unbewaffnete Zivilschiff sein, das je ein militärisches U-Boot angriff und versenkte!

mfg
Eye

@PrivateEye
@JohnSinclair82

Neulich habe ich eine Doku über Monsterwellen gesehen, deren Existenz ja lange Zeit nicht wahrgenommen werden wollte.

Satelliten-Aufnahmen haben inzwischen gezeigt, dass 30 Meter hohe Wellen gar nicht so selten sind und dass es Gebiete gibt, in denen sie häufiger auftreten.

Die Wellen sind vor allem deswegen so gefährlich, weil sie viel steiler als normale Wellen sind, sie sehen also ähnlich aus wie eine "Wasserwand" und sie können leicht brechen.

Es wurde behauptet, dass Schiffe derzeit nicht so gebaut werden, dass sie einer Begegnung mit so einer Welle standhalten können.
Eine Monsterwelle kann ein Schiff auseinanderbrechen oder riesige Löcher in den Schiffsrumpf schlagen.

Es wurde vermutet, dass die "München" von einer Monsterwelle in zwei Teile zerbrochen wurde und dadurch so schnell sank, dass sich niemand von der Besatzung mehr retten konnte.

@Tajna
Ich glaube, auf YT gibts ähnliche Videos. Eines war wohl sogar von der Brücke aus mit einer HandyCam gemacht worden.

mfg
Eye

JohnSinclair82 schrieb:Nirgends wird soviel geschummelt und betrogen, wie mit Abwrackschiffen.

doch in der Werbung und in der Poitik zb :D


sry ot

@Tajna
Diese sog. "Monsterwellen" kommen in der Schifffahrt recht häufig vor.
Bei älteren Schiffen ist es auch durchaus möglich, das es regelrecht auseinander gerissen werden, jedoch sind die neueren Schiffe mittlerweile so stabil, das ein Schiff solche Wellen ohne Probleme aushalten sollte. Die Betonung liegt auf sollte.

Aber auch hier wieder ein wichtiger Aspekt: Eine gut ausgebildete Besatzung.
Ich habe lange bei einer Reederei gearbeitet, mit Schiffen unter deutscher und ausländischer Flagge. Meist ist der Kapitän und evtl. der Ingeneur und einer von den Offizieren deutsch.

Der Rest ist bunt gemischt.

@JohnSinclair82

Die Doku, ZDF info "Monsterwellen auf dem Meer", in der gesagt wurde, dass die Bauweise der Schiffe nicht sicher ist, war von 2012.

Ich bezweifle, dass sich da in den letzten Monaten etwas geändert hat.

@Tajna
Ich glaube dir das, das in der Dokumentation diese Aussage getroffen wurde, aber nicht alles was in solchen Dokus entspricht der Wahrheit. Ich will nicht abstreiten, das manche Schiffe nicht sicher gebaut sind.

Aber die meisten Schiffe der weltweiten Handelsflotte wie z. B. Bulk Carrier, Tanker oder auch Fährschiffen sollten doch solchen schweren Belastungen standhalten.

Ich könnte dir einen ganzen Berg voller Links voller Berichte schicken, die sich um verschiedene Bereiche der Schifffahrt drehen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, das vieles was da berichtet wird nur teilweise stimmt.
Bitte nicht so verstehen, das ich dich persönlich angreifen will oder unbedingt recht haben will, aber ich spreche halt aus Erfahrung und kann auch mit Bestimmtheit sagen, das Monsterwellen "harmlos" im Vergleich zu manchen Stürmen sind.

Natürlich ist es möglich, das eine Monsterwelle ein Schiff regelrecht auseinander reißt, dann liegt es aber meistens auch an mangelhafter Wartung diverser Teile des Schiffes oder schlechter Besatzung.

Ein gutes Beispiel ist ein Schiff was 93 vor Rügen sank (ich erwähnte den Namen bereits vorher).
Google mal nach Untergang der Jan Heweliusz. Da ist am besten erklärt, wie eine Verkettung vieler Umstände eine Katastrophe auslösen kann.

In der Regel wird auch, sobald unsichere Witterungsverhältnisse angekündigt sind, die Schifffahrt eingestellt. (auf dem offenen Meer etwas schwierig, gebe ich zu).

@JohnSinclair82
@Tajna
Das Problem solcher Riesenwellen scheint auch zu sein, dass sie scheinbar ohne jede Vorwarnung auftauchen können. Bei einem normalen Sturm, der mehr oder weniger langsam aufzieht, kann sich die Crew darauf vorbereiten und das Schiff soweit möglich sichern. Natürlich erfahrenes Personal und gewartete Technik vorausgesetzt, wie @JohnSinclair82 schon richtig bemerkte.

Ich denke, das dieser Überraschungseffekt einen Großteil der Schäden ausmacht.

mfg
Eye

@PrivateEye

Wenn die Monsterwelle das Schiff von der Seite erwischt, siehts besonders schlecht aus.

Ich bin sehr skeptisch, ob ich mich jetzt von den Angaben von @JohnSinclair82 beruhigen lassen soll.
Vorhin habe ich eine Sendung auf Spiegel TV über den Untergang der Jan Heweliusz gesehen, unglaublich, dass es immer wieder vorkam, dass die Ladung nicht richtig gesichert war und schockierend, wie schlecht die Rettungsaktion organisiert wurde.

Wenn es Geister gäbe, hätten sie allen Grund zu spuken, um die Nachwelt zu mahnen.

@Tajna
Ist ja auch völlig logisch, wenn das Schiff sich parallel zur Welle befindet und damit faktisch die maximale Angriffsfläche bietet und eine volle "Breitseite" abbekommt.

Nicht umsonst bietet der Bug hingegen die kleinste Angriffsfläche. Und den geringsten Widerstand.

Allgemein sind die Schiffe viel sicherer geworden. Große Katastrophen gibt es zwar immer wieder noch, aber bei weitem nicht mehr so viele und auch die Opferzahlen sind meisten geringer. Man braucht sich nur einmal die Listen versunkener/vermisster Schiffe über die Jahrhunderte ansehen und mit dem heutigen Seeverkehrsaufkommen in Relation setzen.

Heweliusz und Estonia sind natürlich wieder Beispiele, was alles schiefgehen kann, wenn wirklich vieles/alles zusammen kommt.

Geister hingegen gibt es da keine. Mir sind jedenfalls in der Heweliusz keine begegnet. :-) Nur die "schwebenden" Trailer/Lkw's sehen im ersten Moment seltsam und gewöhnungsbedürftig aus, was aber am Auftrieb ihrer Styroporisolierungen liegt.

mfg
Eye

Bei der Jan Heweliusz kam noch erschwerend hinzu, das Schiff am besagten Abend aufgrund der Vorschäden nie hätte auslaufen dürfen.

Hier kam zu dem starken Orkan noch das menschliche Versagen hinzu.
Die Jan Heweliusz hatte noch den ironischen Namen "Jan Havareliusz", da es nur Pannen mit ihr gab.

Das Schwesterschiff (Baugleich) Mikolaj Kopernik fährt übrigens heute noch.

Geisterschiffe sind das aber samt und sonders nicht.

@Doors
Natürlich nicht, sie hängen ja einfach am Meeresboden fest. :-)

Wir sind wohl etwas abgeschweift vom Thema. Aber Wracks, die aus verschiedenen Gründen immer noch oder wieder schwimmfähig sind, dürfte es sicher genügend geben. Und ab und zu wird halt mal eins gefunden.

Nur halt ohne Geister natürlich!

mfg
Eye

Nicht zu vergessen !!!

Der Fliegende Holländer bei Spongebob :D

Wikipedia: Geisterschiff

Der Mythos des Unerklärlichen macht hier die Musik.

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Ich denke der Kern bei Geisterschiffen ist immer das Verschwinden der Besatzung;

der unerklärliche und spurlose Übergang einer Personenmehrheit in das Jenseits, wobei nur noch
ein leeres von Geisterhand umhertreibendes Schiff zurückbleibt;

wobei sich diese Schiffe dann ungewöhnlich lange ohne Besatzung über Wasser halten.

Ich denke mal, bei einem heutigen Wrack/Geisterschiff hätte man, meistens jedenfalls, immer noch Fahrtenschreiber, Blackbox etc zur Verfügung, die man auswerten kann. Trotz fehlender Mennschaft. Früher wurde ja, wenn alle von Bord gingen, nebst den Navigationsinstrumenten und Seekarten, auch das Logbuch mitgenommen, was ja die einzige Informationsquelle darstellte. Wenn man natürlich keinerlei Hinweise hat, was geschehen sein könnte, gibt dies umso mehr Grund für Spekulationen.

mfg
Eye

wenn man z.B. zum Einkaufen geht, dann hängt man doch einen Zettel an den Spiegel
mit dem Hinweis "Bin kurz Einkaufen";

so sollte das auch auf einem Schiff ablaufen.

Darüberhinaus gibt es

- Radar mit Satellitenkoppelung
- Funkverkehr

Wenn dann immer noch Unklarheiten bestehen,
dann bestehen eben schon Anhaltspunkte, dass manipulativ eingegriffen wurde.

Inkognito-Piraten unter der Mannschaft ?
alte Schulfreunde die man zum Spaß mit an Bord genommen hat.

Das ist eben die zentrale Gefährdungsproblematik auf einem Schiff an Bord nach dem Ablegen.

Man weiß, dass der Bootsführer sehr viel Reisegeld mitgenommen hat;
dann lösen sich die Wachen ab;

und dann die Geschichte von den zehn kleinen Negerlein...

Charlytoni schrieb:so sollte das auch auf einem Schiff ablaufen.

Sollte. Ja. Aber ich vermute mal, du hast noch keine echte Panik erlebt. Wo Menschen in Todesangst alles mögliche machen, nur das nicht, was sie (logischerweise) sollten.

Charlytoni schrieb:Darüberhinaus gibt es

- Radar mit Satellitenkoppelung
- Funkverkehr

Wenn dann immer noch Unklarheiten bestehen,
dann bestehen eben schon Anhaltspunkte, dass manipulativ eingegriffen wurde.

Technik gab es zu früheren Zeiten ja noch nicht. Davon abgesehen, was nützt sie, wenn der Benutzer nicht fachkundig ist, nicht einmal die Bediensprache kann, geschweige denn daran ausgebildet ist. Und außerdem noch der Schwachpunkt Mensch selbst. Gab schon genug, die auf Wache eingeschlafen sind, wurde übrigens als durchaus schweres Vergehen mit Kielholen geahndet! Falls es nicht schon vorher eine Katastrophe gab.

Charlytoni schrieb:Man weiß, dass der Bootsführer sehr viel Reisegeld mitgenommen hat;

Schiffskassen waren und sind, auf jeden Fall bei kapitaleren Schiffen, die Norm. Und Linienschiffe waren früher auch als Werttransporteure unterwegs, der Zusatzjob als zugelassenes Postschiff muss sich durchaus rentiert haben.


mfg
Eye

@PrivateEye

Im Wikipedia-Artikel zum Thema Geisterschiff findet sich der folgende Fall als erwähnt:

"Auch im Mittelmeer gab es in jüngster Zeit einen Vorfall dieser Art. So wurde im August 2006 vor der Küste Sardiniens der treibende historisierende Segelschiffnachbau Bel Amica von der italienischen Küstenwache aufgefunden. Der 20 m lange Zweimaster war vollständig von seiner Besatzung verlassen worden. Der Name Bel Amica gilt als nicht gesichert, jedoch wurde das Schiff anhand einer an Bord aufgefundenen Plakette, auf welcher diese Bezeichnung stand, so genannt[6]. Gleichwohl jedoch fand sich in keinem Schiffsregister ein Eintrag über einen Schoner dieses Namens, auch Eigner und Heimathafen konnten nicht eruiert werden. Der Vorfall, und auch wie viele Menschen sich an Bord befunden hatten und was diese zum Verlassen des Schiffes bewogen hatte, konnte nicht abschließend geklärt werden."

Bei diesem Fall könnte es sich um einen wie oben von mir unterstellten Fall gehandelt haben -
aktuell aus dem Jahr 2006;

Man denke nur an

- Mittelmeer (oohhh)
- Nähe zu Sardinien (uuhhh)
- Nähe zu Sizilien (aarrggghhh)

Ich sage nur: moderne Pirateri !!!

@Charlytoni
Interessanter ist, dass das Schiff scheinbar unbekannt ist und in keinem Schiffsregister auftaucht.

Piraterie mag ja generell nicht unmöglich sein, aber warum:

1. Gibt es kein Nachweis über das Schiff? Haben die Piraten auch noch das Schiffsregister erleichtert?

2. Warum gibt es über den Verbleib der Crew nichts, scheinbar nicht einmal Lösegeldforderungen etc?


Ich persönlich würde vermuten, jemand hat in Eigenarbeit ein Schiff nachgebaut und bevor dieses offiziell zugelassen oder registriert werden konnte, hat es sich selbstständig gemacht. Wetterbedingt möglicherweise. Oder auch geklaut. Aber auch da ist schon verwunderlich, das es nirgends als gestohlen gemeldet wurde.

Vielleicht ist es auch nur eine übrig gebliebene, entsorgte Filmrequisite?

Charlytoni schrieb:der treibende historisierende Segelschiffnachbau

mfg
Eye

Um dann einmal den nicht vorhandenen Eintrag im Schiffsregister mal logisch zu erklären, gehen wir noch einmal zurück an den Anfang (Ich erwähnte ja bereits die Eisenfresser am Strand von Indien).

Anhand eines etwas älteren Beispiels mal des Rätsels Lösung:

Bevor die Reederei Scandlines die Fährverkehre auf der Vogelfluglinie übernahm, wurden diese Verkehre von der DFO Vogelfluglinie aus Deutschland und der DSB Rederei aus Dänemark betrieben. Eines der dort eingesetzten Schiffe war die MFS Kong Frederik IX.

Ich versuche mal einen Dateianhang mitzuschicken. Schaut euch das mal genau an und ihr werdet evtl. selber feststellen was ich meine.

Das Foto ist übrigens nicht von mir, sondern wurde von Greenpeace gemacht, auf deren Internetseite ich es gefunden habe.
Aber es ist das einzigste brauchbare Foto, mit dem man das am besten erklären kann.

Oder noch ein Beispiel mit dem man es erklären kann: