Neue bzw. unbekannte Fähigkeiten nach Schädel-Hirn Trauma

Vergaß noch zu erwähnen, das es da auch Fälle gibt wo einer durch einen Unfall zum Savants wurde, auch wenn er da schon älter war.

@Screet

Das ist ja interessant. Ja so meinte ich es ja wie du das mit dem "what am I gonna watch on TV today" beschreibst.

Für mich ist das ein Hinweis das die englische Sprache die mit der menschlichen Anatomie am kompatibelsten ist. ;)

Mir fällt der Begriff für neuronale Anatomie jetzt nicht ein..

@Primpfmümpf
Ich glaube, alle nicht mit Deutsch als Muttersprache aufgewachsenen werden Dir da freudig zustimmen :D So viele von denen, die ich kenne, wollten schon mal Deutsch lernen und gingen letztlich in die Richtung, daß die Sprache irgendwie bekloppt sein müsse. Obwohl ich ehrlich gesagt das Zusammensetzen verschiedener Wörter (siehste, jetzt möchte ich on the fly schreiben und weiß nicht einmal, wie ich es besser ausdrücken soll) eine wirklich schöne Sache ist.

Übrigens wurde zumindest eine Zeitlang auch davon ausgegangen, daß ADHS auch eine typische Folgeerkrankung von Hirnverletzungen ist:
Wikipedia: Attention deficit hyperactivity disorder
>> At least 30% of children with a traumatic brain injury later develop ADHD[73] and about 5% of cases are due to brain damage.<<

Nach dem Schreiben des vorigen Beitrags mußte ich auch wieder darüber nachdenken, wann denn die Anisokorie verschwunden ist...ich habe da irgendwann zwar nicht mehr so drauf geachtet, doch ich habe den Eindruck, die verschwand, als ich wegen der ADHS Medikinet bekam (was bei mir auch ein latentes Problem mit Kopfschmerzen, unter Streß leicht 4-5 Tage pro Woche mit übelsten Schmerzen, die starke Schmerzmittel erforderten) behob. Kopfschmerzen sind seitdem ein ziemliches Fremdwort für mich.

So...ich bin jetzt auch erstmal weg - beim Schreiben mache ich nun doch zu viele Fehler, was auf zu starke Übermüdung zurückzuführen ist. Also Gute Nacht und bis morgen.

gute nacht

Primpfmümpf schrieb:Für mich ist das ein Hinweis das die englische Sprache die mit der menschlichen Anatomie am kompatibelsten ist. ;)

da sich die englische sprache aus der germanischen entwickelte und wenn mann genau hinsieht nicht sonderlich verschieden ist wäre die kompatibelste ja eher eine der ur germanischen sprachen gewesen...und wenn mann noch viel weiter zurückgeht ja am ehesten grunz und stöhnlaute.

im übrigen denkt jeder der versiert genug in einer sprache ist ab und an in ihr.
ich denke andauernd in englisch und wechsel mittendrin wieder in deutsch.

nebenbei bemerkt: DIE englische sprache gibt es überhaupt nicht.

Wikipedia: Englische Sprache#Variet.C3.A4ten der englischen Sprache

@Screet
habe bei aufmerksamkeits- und logiktests teilweise auch um einiges bessere ergebniss als die psychologin erziehlt. War aber immer schon "nicht gerade fad in der birne". Ob sich da eine leistingssteigerung bemerkbar machte, kann ich nicht nachvollziehen, da ich solche tests (bzw. die gleichen) vor meinem unfall nie gemacht habe.

Dass deinen beschwerden nicht nachgegangen wurde, ist einfach eine frechheit, speziell bei der anisokorie. Die lässt eindeutig auf eine schädigung des cerebrum schliessen. Dass die ärzte meinen, ohne bewusstlosigkeit kann nichts schlimmes passiert sein, ist schlichtweg falsch (ja, das sage ich ohne medizinstudium). Kenne personen die massive hirnblutungen hatten, ohne das bewustsein verloren zu haben (nicht traumatisch bedingt).

Eine warnung an alle, wenn ihr denkt mit eurem Hirn ist was nicht in ordnung, lassts euch untersuchen, steht euch zu, speziell nach traumata. Ist nicht zum spassen damit

Es gab da mal eine Sendung in Arte glaube ich, da wurde das Thema ausführlich behandelt. Da wurde gezeigt, dass Menschen nach einem Unfall plötzlich hochbegabt malen konnten oder ein Fotografisches Gedächtnis hatten und z.B. mit einem kurzen Blick auf eine Skyline, die ganze Stadt detailgetreu nachzeichen konnten, obwohl sie vorher noch nicht mal malen konnten. Es scheint, dass die linke Gehinrhäfte (oder war es umgekehrt, weiss nicht mehr), die Funktionen der rechten logischen Gehirnhäfte übernehmen will, wenn die eine Seite durch den Unfall beschädigt wurde. Dadurch werden z.B. verstärkt kognitive Fähigkeiten frei oder die oben genannten, da diese Häfte kaum vom Menschen genutzt wird und dann durch den Unfall dazu gezwungen wird.
Ich habe mir sogar damals ein Buch gekauft, was in dieser Sendung gezeigt wurde. Es ist von einer Betty Edwards und heißt "Garantiert Zeichnen lernen" und zielt auf die normalerweise verkümmerte Seite des Gehirns ab. Das Buch ist der Hammer, nach einer Woche kann man tatsächlich unglaublich detailgetreu malen. Es ist möglich, weil man mit den im Buch beschreibenen Techniken die Gehirnhälfte versucht auszuschalten, die für das logische Denken zuständig ist.

@Grautsch
Bzgl "spirituell etwas tun" ist mir gerade noch etwas eingefallen: Abgesehen davon, daß man nach solch einer Verletzung sicher einige Fragen stellt bzgl. dem eigenen Leben und wie das hätte ins Auge gehen könne, können solche Verletzungen in betroffenen Bereichen durchaus epileptische Anfälle verursachen.

Epileptische Anfälle in bestimmten Regionen sollen wiederum "Heiligenerscheinungen" usw. hervorrufen können. Insofern durchaus denkbar, daß sich hinterher etwas entsprechendes tut - in dem Fall würde ich aber echt empfehlen, das ärztlich abklären zu lassen (wobei es dann aber sicher bessere Ärzte braucht, als ich nach meinen Kopfverletzungen hatte).

Oh mann, ich hoffe echt, niemand kommt nun auf die Idee, sich absichtlich den Kopf anzudetschen, in der Hoffnung, hinterher superman zu sein. Das wäre echt ne Nummer für die Darwin Awards.

Huhu,

habe mal "foreign language after stroke" gegoogelt. Gefunden hab ich was zum "foreign accent syndrome", bei dem man die Muttersprache mit anscheinend ausländischem Akzent spricht. Erklärt wird das hier - wenn man's mal aufs Nötigste runterbricht - mit Artikulationsschwierigkeiten durch Hirnverletzungen und die Strategien, die man mehr oder weniger bewusst anwendet, um weiterhin kommunizieren zu können.
Dazu gibt's hier was: http://theconversation.com/explainer-what-is-foreign-accent-syndrome-15295


Dazu, dass eine andere Sprache als die Muttersprache gesprochen wird, finden sich auch Quellen. Allerdings steht dann doch meistens irgendwo, dass die betroffene Person die "neue" Sprache in irgendeiner Form vor der Verletzung oder dem Schlaganfall zu lernen begonnen hat oder ihr - wenn auch vor langer Zeit - über einen längeren Zeitraum hinweg ausgesetzt war. Die Muttersprache scheint dabei vorübergehend außer Gefecht gesetzt zu sein.

Bsp. 1: http://abcnews.go.com/Health/Wellness/teen-wakes-coma-speaking-fluent-german/story?id=10395859

Bsp. 2: http://www.huffingtonpost.co.uk/2012/12/27/englishman-wakes-coma-speaks-welsh_n_2369850.html

Hier http://www.pimsleurapproach.com/resources/language-research/special-needs/foreign-language-syndrome/ wird Letzteres dann sogar als eigene Kategorie genannt, "Foreign Language Syndrome", was hier http://theness.com/neurologicablog/index.php/foreign-language-syndrome/ wiederum für nichtig erklärt wird.

Das mit dem Japanisch habe ich auch mal irgendwo gelesen, aber jetzt nicht gefunden. Könnte wetten, dass bei den ganzen Fällen noch kein einziger Patient dabei war, dem wirklich eine ihm komplett neue Sprache "eingegeben" wurde. Klar, wenn so etwas vorfällt und die Angehörigen der Betroffenen passend dazu leicht mediengeil sind, wird mal schnell eine Sensation draus gemacht. Kleinigkeiten verschwiegen, man kennt das ja. ;)
Wenn ich mir was an der Birne zuzöge und plötzlich den Regionaldialekt aus der Heimat sprechen könnte, würde z.B. meine Omma auch sagen "Das hat die doch noch nie gekonnt!" Richtig, ich habe nie aktiv gelernt, ihn zu sprechen. Aber gehört hab ich ihn meine ganze Kindheit hindurch.

@Nightshot
@Grautsch

Zum Thema jede Sekunde seines Lebens erinnern:

http://www.sein.de/geist/weisheit/2011/hyperthymestisches-syndrom-wenn-menschen-sich-an-alles-erinnern.html

"Dieser Zustand ist atemberaubend. Wenn eine Frau in ihren 40ern oder 50ern jeden einzelnen Tag ihres Lebens erinnern kann, dann ist die Kapazität unseres Gedächtnisses quasi unendlich. Und das legt nahe, dass es da noch eine Menge herauszufinden gilt. Die große Überraschung dieses Syndroms ist, dass es ein sehr altes Modell des Gedächtnisses stützt - das es nämlich reproduktiv ist, dass Begebenheiten buchstäblich 'aufgenommen' werden."

Sollte das Gedächtnis tatsächlich solche enormen Datenmengen speichern, so ist auch noch zu klären, wie dies in einem Organ wie dem Gehirn möglich sein soll - oder ob der Sitz des Gedächtnisses vielleicht gar nicht im Gehirn ist, wie verschiedene Wissenschafts-Philosophen vorgeschlagen haben. Diese vermuten den Sitz entweder im ganzen Körper verteilt oder in einem Informations- und Energiefeld, aus dem die Informationen dann vom Gehirn nur herausgelesen werden.

Klingt auf jeden Fall interessant, bislang kenn ich so ein Phänomen aus den NTE Erlebnissen, die wissenschaftlich orientierte Menschen ja meistens ignorieren, weil sie schlecht reproduzierbar sind, aber in diesem Fall kann man ja sogar Tests machen. Schöne paranormale Sache :D

@ screet

bezüglich anfallsleiden bin von epi-anfällen verschont geblieben, jedoch manifestierte sich eine starke form der schlafparalyse. Als ich sie das erste mal gehabt habe, war das kaum auszuhalten, hatte die angst meines lebens, bevor ich mich intensiv darüber informiert habe(alle ärzte und psychologen konnten mir dabei nicht weiterhelfen, da die meisten nie etwas davon gehört haben).

Mittlerweile habe ich sie gut unter kontrolle und kann sie in manchen nächten aus eigenen willen herbeiführen( wenn man damit umgehen kann, öffnet sich eine eigene kleine welt).

@Strigoaica
danke, darüber bin ich aber schon informiert

@ram333
interessant, guter buchtipp

@Dawnclaude

davon habe ich auch schon gehört. der fall den ich kenne war für den betroffenen ber schrecklich, da er sich jede kleinigkeit in seinem leben merkte, das aber nicht kontrollieren konnte und die gedanken durchgehend "ratterten". Hab schon gehört das sich menschen aus dem grund das leben genommen hätten

wegen der Kopfschmerzen beim Deutsch sprechen:

hier im forum gabs so einen link, wo man einen kurzen hirntest machen kann, welchen bereich des gehirns man mehr nützt. links scheint für logik, rationalität und sprache verantwortlich zu sein, und rechts für kreativität, neugier, intuition und fantasie usw. - wenn man das denn so konkret sagen kann.

jedenfalls dachte ich mir, wenn die Verletzung über dem linken Auge war, also die linke Hirnhälfte mit dem Bereich für Sprache betroffen war, und somit beim Denken in deutscher Sprache Kopfschmerzen verursacht hat, weil der Bereich der Hirnhälfte, der primär für Sprachen verantwortlich ist, geschädigt war,
dann hat das Denken in Englisch womöglich eine Art Koppelung an die rechte Hirnhälfte verursacht und hat damit die zu intensive Beanspruchung der linken Hirnhälfte vermieden?

wenn wir mehr mit dem hirn- bereich für fantasie denken, dann wird womöglich der andere hirnbereich, der mehr für sprache und logik verantwortlich ist, weniger beansprucht. das sprechen in einer fremden sprache ist aber dennoch möglich, da das gehirn über den bereich fantasie und kreativität einfach das sprechen in einer fremden sprache unterstützt und somit quasi die geschädigte hirnhälfte nicht zu intensiv beanspruchen muss...?

ist nur ein gedanke.

@Cian
Ich habe nach dem Vorfall mal aus Neugier den BBC Test gemacht, ob das Denken mehr männlich oder weiblich ausgeprägt ist (was vermutlich in eine ähnliche Richtung geht). Womit ich überhaupt nicht gerechnet hatte, war, daß ich bei beiden Sorten Tests überdurchschnittlich gut abgeschnitten habe, weshalb ich letztlich eine Einstufung mit "minimal mehr männlich" bekam, obwohl ich bei den auf "männliches Denken" bezogenen Tests auch besser als der Durchschnitt war. Das mag vielleicht ein Hinweis sein, daß aus irgend einem Grund beides stärker zusammen arbeitet - aber da ich den Test nicht zuvor gemacht habe, weiß ich auch nicht, ob sich da etwas verändert hat.

@Grautsch
Das mit Schlafparalysen kenne ich...habe da oftmals hier im Forum auch viel zu geschrieben, wenn jemand deswegen mal wieder Angst hatte. Bei mir trat es das erste mal in der Pubertät auf - bis ich wußte, was das war, hatte ich auch eine ziemliche Panik. Nachdem ich vor einigen Jahren viel Streß hatte, habe ich das fast täglich erlebt (und wenn mich die zeitliche Einordnung nicht irreführt, mag das nach der schwereren Kopfverletzung begonnen haben, sich zu häufen, aber ich bin mir da nicht sicher und habe da bisher auch nie eine Verbindung zu angedacht gehabt, da ich das von früher schon kannte). Gerade flach auf dem Rücken zu liegen scheint das bei mir zu fördern. In letzter Zeit ist es aber wieder sehr selten geworden (entweder hat es sich gelegt oder das Medikinet spielt dabei eine Rolle).

Schlafparalysen sind übrigens normal und gar nicht so selten. Jeder 4. Student hat in Studien angegeben, das schon erlebt zu haben.

Interessant.So eine Ahnung hatte ich damals auch: Meine Freunde und ich waren zu dritt mit dem Auto unterwegs.Ich saß hinten,sah aus dem Fenster und irgendwie hatte ich die ganze Zeit schon ein ungutes Gefühl.Kurz bevor es dann rumste,sagte ich noch,passt auf gleich knallt es! Ein Kleinbus krachte frontal in uns rein und Glücklicherweise,wurden wir nicht ernsthaft verletzt!

Ich kenne einen, der mal schwer zusammengeschlagen wurde und ein schweres Schädel Hirn Trauma hatte. Und seitdem vergisst er sehr oft Dinge, die vor kurzem geschahen.

@Netsmurf
verstehe den zusammenhang mit dem thema leider nicht

@Alano
vergesslichkeit ist eine häufige folge von hirntraumata. Leider eine schlechte neue fähigkeit.

@Screet
Habe auch studien gelesen die eine ähnliche häufigkeit des auftretens einer schlafparlyse ergaben. In meinem bekanntenkreis gibt es aber nur eine person die das auch hat, und ich habe schon etliche leute danach befragt. Wenn man ihnen erklärt was das ist, wird einem meist nicht geglaubt, wenn doch, ist aber jeder froh nicht daran zu "leiden".

@Cian
Sehr interessanter ansatz. Aber die bereiche, welcher teil des hirns für was verantwortlich ist, können deutlich variieren.

Keine Ahnung ob es hier schon steht
Aber in Amerika gibt's ein Junge der Football Spieler war, sein Traum war es Profi Spieler zu werden. Nach einer schweren Sportverletzung konnte er 8 verschiede Instrumente perfekt spielen. Obwohl er davor ein ziemlich unmusikalischer junge war genauso wie seine Familie ;)

Grautsch schrieb:Meine frage, gibt es fälle wo hirnverletzungen zu einem persönlich "unentdeckte bzw. unbekannte mentale fähigkeiten" verliehen?

Über so etwas habe ich auch schon lange nachgedacht und ich halte es gar nichtmal für so abwägig.

Wenn es mit dem "Plumps auf den Kopf" scheppert und einige Hirnregionen die vorher blockiert waren freischaltet oder so was :D
Wer weiß....

Flamenca schrieb:Nach einer schweren Sportverletzung konnte er 8 verschiede Instrumente perfekt spielen

Das klingt eher nach einer "Urban Legend", wie viele andere solcher Geschichten. Nach einem Unfall kann nicht plötzlich etwas da sein, was vorher nicht gewusst wurde, das geht nicht. Man kann nicht plötzlich perfekt Geige spielen oder japanisch reden. Was man aber womöglich nach einem Unfall kann, ist es Sprachen oder Instrumente besser und um ein Vielfaches schneller lernen, weil sich durch den Unfall andere Hirnareale aktiviert haben.
Aber wie gesagt, was vorher nicht da war, kann auch nicht nach einem Unfall plötzlich vorhanden sein.

@Aniara
Doch dies ist möglich, dazu gibt es viele verschiedene Dokumentationen in denen genau dieses Thema angesprochen wird.