@Funzl Das liegt wahrscheinlich daran, dass bei ungewöhnlichen Dingen viele spontan an Übernatürliches denken.
Grade wenn das Wissen fehlt über andere, mögliche Gründe. Und da man ja nicht "dumm ist" und sich nicht als dumm bezeichnen lassen möchte, kann man sich die Dinge auch nicht einfach eingebildet haben. Also muss es übernatürliche Gründe für ungewöhnliche Phänomene geben, anders geht`s gar nicht.
Ich stell mir das ähnlich vor, wie mit meiner Oma:
Die hat Altersdemenz und hat unter anderem einmal bei einem Besuch ganz verärgert und schockiert erzählt, dass jemand bei ihr heimlich eingebrochen sein müsste, die Milchtüte aufgeschnitten und die Milch in der Küche ausgekippt hätte.
Ist natürlich absoluter Unsinn, die hat in einem betreuten Wohnen gewohnt, wo gar keiner ungesehen am Portier vorbeikam. Die hat die Milch selbst ausgekippt und das dann vergessen.
Da für sie aber gar nicht in Frage kam, sie habe das vergessen, musste also irgendwer heimlich bei ihr eingestiegen sein, davon war sie fest überzeugt.
Ein ähnlicher Fehlschluss kann auch vorliegen, wenn man spontan überzeugt ist, dass ein ungewöhnliches Phänomen übernatürliche Ursachen haben müsse.
Aber auch bei echten, paranormalen Ereignissen ist das immer so eine Sache mit dem "sachlich begründen". Es handelt sich typischerweise um Themengebiete, wo die etablierten Wissenschaften an ihre Grenzen stoßen.
Das Denken der gebildeteren Menschen der modernen Welt ist heute aber so sehr von wissenschaftlichem Denken geprägt, dass quasi das Gegenteil zum Mittelalter vorliegt - heute hat "nichts mehr übernatürliche Ursachen".
Deshalb zieht man den Schluss: Wenn`s keine wissenschaftliche Erklärung gibt bzw. keine wissenschaftlichen Beweise vorliegen, gibt es etwas nicht.
Es wird nicht akzeptiert, dass es Dinge geben könnte, die über den wissenschaftlichen Horizont hinausgehen könnten.
Funzl schrieb:Diese Erkenntnis dürfte wohl letztendlich immer das Ergebnis sein, unabhängig davon ob eine Beratungs-Resistenz vorliegt oder nicht.
