Selbstmörder-Friedhof: BERLIN
Die Geschichte dieses ungewöhnlichen Friedhofs begann vor etwa 200 Jahren. Da die Kirche die Bestattung von Menschen, die Suizid begangen hatten, ablehnte, griffen Angehörige selbst zum Spaten und begruben ihre Toten auf einer Waldlichtung im Grunewald. Erst 1928 wurde daraus ein legaler Begräbnisort. Nahe Schildhornweg, Grunewald.
Selbstmörder-Friedhof Grunewald: Zu Christa Pfäffgens Grab pilgern die meisten Besucher. Christa Pfäffgen, geboren 1938, gestorben 1988, kennt man eigentlich unter dem Namen Nico, Sängerin der New Yorker Band Velvet Underground, Muse Andy Warhols, Stilikone der 1960er- Jahre. Sie liegt hier auf dem Friedhof Grunewald-Forst begraben. Selbstmörder-Friedhof nennt man das Areal mitten im Grunewald mit der schönen Adresse "Im Jagen 135". Wer im Berlin des ausgehenden 19. Jahrhunderts lebensmüde war, wählte nicht selten den Grunewald oder die nahe Havel, um seinem Dasein ein Ende zu setzen. Die Kirchen verweigerten den Selbstmördern ein christliches Begräbnis, also blieb die Beerdigung der Toten an der Forstverwaltung hängen. 1878 wurden die ersten Selbstmörder hier bestattet. Die idyllische Waldlichtung war kein schlechter Ort, um ewige Ruhe zu finden. Die Steine der Lebensmüden sind einfach und schnörkellos. Ab den 1920er- Jahren wurde der ehemalige Schandanger bürgerlich. Jäger und Förster ließen sich gerne in der Nähe des Waldes bestatten. "Jagd vorbei" steht etwa auf dem Grab des Försters Willi Schulz. Eigentlich ein schönes Motto.
Friedhof Grunewald-Forst, Im Jagen 135, Grunewald.
(Berliner zeitung)
Friedhof der Namenlosen
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