Mystery
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Kaspar Hauser

418 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Kaspar Hauser ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Kaspar Hauser

06.03.2015 um 20:12
Falls das Thema noch jemanden interessiert: Unter dem folgenden Link äußert sich im Detail Hausers Erzieher Meyer. Die Überschrift ist etwas irreführend. Sein Sohn Dr. Julius Meyer hat das Werk rausgebracht und mit eigener Interpretation (man kann auch Fälschungen sagen) versehen, was sich in den leider oft unvollständigen Fußnoten zeigt. Biografin Leonhardt unterstellte Julius Meyer wohl nicht zu Unrecht, er wollte das Bild seines Vaters von Hauser noch schwärzer darstellen. Dabei wäre das gar nicht nötig gewesen, die Ansicht von Meyer sen. spricht für sich:

http://gutenberg.spiegel.de/buch/1448/9

Es sind viele Kleinlichkeiten enthalten und Lehrer Meyer mag kein allzu netter Mensch gewesen sein, aber er bringt - nach anfänglich irritierend wohlwollend klingendem Beginn - Argumente, die zeigen, dass KH vor allem in kleinen Angelegenheiten heuchlerisch und auf seinen eigenen Vorteil bedacht war. Da ist viel Klein-klein enthalten, um nicht zu sagen Kleinlichkeiten. Andererseits zeigt sich auch viel Scharfsinn, der Meyer vermuten lässt, dass sein Zögling sich bewusst zu einem Zeitpunkt selbst verwundet hat, an dem er annehmen konnte, sein Erzieher sei zuhause. Und dass er gesagt habe, wo er hingehen wolle, könnte er deshalb geäußert haben, um später nicht hören zu müssen, er habe ja nicht gesagt, wo er hingehe. Außerdem musste er feststellen, dass Hauser kurz vor dem Attentat ungewöhnlich unaufmerksam im Unterricht war.

Nein, ich will damit nicht sagen, wie man mir vorgeworfen hat, man solle meine Meinung "auskotzen" und meine "Quellen fressen". Nur sollte man diese Quellen eben nicht ignorieren, wenn man an der historischen Wahrheit oder zumindest an der Version derjenigen interessiert ist, die ihn genau gekannt haben.

Wesentliche Stelle kurz vor Schluss: "Hat Kaspar Hauser das Attentat an sich selbst verübt, so kann ich nach meiner Bekanntschaft mit ihm nicht annehmen, daß er bei der entschiedenen Absicht, seiner bisherigen Lage ein Ende zu machen, mit Ängstlichkeit die Einwirkung auf Herrn Graf Stanhope berechnet, sondern muß vielmehr glauben, daß er ebenso wohl, und vielleicht gar vorzugsweise, den Tod im Auge behalten habe. Angenommen indes, er hätte letzteres weniger gewollt, so war Hauser doch so gescheit, daß ihn ein unbedeutender Stich sogleich verdächtig erscheinen lassen würde und daß es ihm bei einem stärkeren Druck leicht fehlen konnte. Es wäre demnach kaum anders anzunehmen, als daß er beide Fälle im Auge gehabt und seine ganze Einrichtung darauf gemacht hätte. – Gelingt's, – so ist's gut; – und gelingt's nicht, so ist's auch recht; dann habe ich auch dabei nichts verloren. – Ehe ich so fortlebe, will ich lieber sterben –: Dies sind Gedanken, welche der Gesinnung Kaspar Hausers gar nicht ferne lagen."

Damit sollte der Legende wirklich ein Ende gemacht sein.

Anzeige
melden

Kaspar Hauser

31.07.2015 um 22:06
Sollte Hauser mir Napoleon verwandt sein, müsste dies doch feststellbar sein. Gibt es nicht eine Locke von Napoleon oder andere DNA-Proben?


1x zitiertmelden

Kaspar Hauser

31.07.2015 um 22:38
Wieso sollte Hauser mit Napoleon verwandt sein?


melden

Kaspar Hauser

01.08.2015 um 08:02
Zitat von errarehumanumerrarehumanum schrieb:Sollte Hauser mir Napoleon verwandt sein
Isser nicht. Napoleons erste Frau hatte eine entfernte Verwandte, die von Napoleon adoptiert wurde und nach Baden verheiratet wurde. Bisweilen wird vermutet, dass sie Kaspar Hausers Mutter ist.
Wenn man unterstellt, dass Kaspar Hauser ihr Kind ist und sie den badischen Markgrafen mit ihrem Adoptivvater betrogen hat, sollte man berücksichtigen, dass sie laut Wiki 1806 nach Baden ging und Kaspar Hauser 1812 geboren worden sein soll. Dann gilt es erstmal nachzuweisen, dass sie und Napoleon ca. 9 Monate vor der Geburt näheren Kontakt hatten.


melden

Kaspar Hauser

01.08.2015 um 10:15
Die Behauptungen mit der vornehmen Abstammung sind nie bewiesen worden und durch das betrügerische, von seinem Pfleger und von seinem Erzieher beobachtete Verhalten vielfach widerlegt.


melden

Kaspar Hauser

01.08.2015 um 13:39
Korrektur: Pflegevater (nicht Pfleger)


melden

Kaspar Hauser

12.02.2016 um 22:31
Wunder mich, dass hier nicht mehr geschrieben wird? Wird da noch geforscht?


3x zitiertmelden

Kaspar Hauser

13.02.2016 um 10:57
Tja, der Mythos ist halt entlarvt. Wir können uns gerne dazu austauschen. Was möchtest du wissen?


melden

Kaspar Hauser

14.02.2016 um 09:30
@errarehumanum
Zitat von errarehumanumerrarehumanum schrieb:Wunder mich, dass hier nicht mehr geschrieben wird?
Dann blätter mal ein bis zwei Seiten zurück, dann weißt Du, warum hier keiner mehr schreibt.
Könnte durchaus an dem - sagen wir mal - etwas merkwürdigen Diskussionsstil von @Siegfrieden liegen.
Aber der User hat es ja eh geklärt, da gibts also nichts mehr zu sagen. :)


1x zitiertmelden

Kaspar Hauser

14.02.2016 um 11:09
Für mich ist das noch nicht abgeschlossen nach der letzten Blutuntersuchung. Es sind soviel Merkwürdigkeiten, auch paralell gelaufen, Stanhope, Schloss Pilsach. Das sich Stanhope so abrupt von ihm abgewendet hat und auch als Spion tätig war. Da ist sicher noch nicht alles erforscht.
Danke, @ die Pandorra, werde, wenn ich Zeit habe(heute nicht), zwei Seiten zurückblättern.
Gut @Siegfrieden. Ich guck mir dann Deine Beiträge an, dann melde ich mich wieder.


1x zitiertmelden

Kaspar Hauser

14.02.2016 um 12:49
Zitat von DiePandorraDiePandorra schrieb:etwas merkwürdigen Diskussionsstil
Wenn Orientierung an den Fakten merkwürdig ist, dann lasse ich meinen Diskussionsstil gerne entsprechend verunglimpfen. Dass ein einziger User (ich) die Macht haben soll, eine Diskussion zu beenden, scheint mir zuviel der Komplimente zu sein. Die Indizienlage zuungunsten Herrn Hausers ist einfach zu erdrückend. Andernfalls würde ja munter weiter diskutiert werden, aber die Argumente scheinen mangels Sachkenntnis wohl zu fehlen. Im ganzen Blog gibt es keinen einzigen Beitrag von mir, der gesperrt worden wäre (nur eine Antwort auf einen gelöschten Beitrag). So much for Pathos.


melden

Kaspar Hauser

14.02.2016 um 12:54
Zitat von errarehumanumerrarehumanum schrieb: Das sich Stanhope so abrupt von ihm abgewendet hat und auch als Spion tätig war.
Dazu gibt es nur Mutmaßungen. Schon nach der Ungarnreise hatte Stanhope das Gefühl, dass sein Schützling ein Betrüger sein könnte. Es war also schon ein schleichender Prozess. Hausers Selbstmord (ob dieser gewollt war oder nicht) hatte Stanhope dann überzeugt, dass er sich in ihm getäuscht hat.


melden

Kaspar Hauser

21.02.2016 um 20:21
Hier ist das vollständige Verhör auf seinem Sterbebett verlinkt - und Hauser stellt keine einzige Frage zum Inhalt des Beutels - ich muss aber ein Versäumnis gestehen, nämlich zu erwähnen, dass er zum Beutel eben doch gefragt wurde. Nur spricht seine Antwort für sich selbst - er braucht nicht nach dem Inhalt des Beutels zu fragen, weil er diesen kennt (und den Mörderbrief selbst hineingelegt hat):

"Fr. 36: Sie haben angegeben, von dem Mann, der Ihnen den Stich beibrachte, einen Beutel erhalten zu haben; wie sah denn dieser Beutel aus?
A.: Ja, einen leeren Beutel meinem Anfassen nach, weil er mir ihn in die Hand gab, wo die Schnüre zusammengehen; wie er aber aussah, weiß ich nicht, weil, wie ich den Beutel anfaßte, ich gleich den Stich erhielt und ich ihn fallen ließ. Ich habe Herrn Meyer gesagt, man möchte sogleich hineingehen, um ihn, wenn man ihn noch fände, mitzunehmen.
Fr. 37: Würden Sie wohl diesen Beutel auf Vorzeigen wieder erkennen?
A.: Nein, das würde ich nicht, doch, soviel ich mich noch dunkel erinnere, so müssen die Schnüre desselben blau sein.
Fr. 38: Unter Vorzeigen des zu Gerichtshänden gekommenen violettseidenen Beutels. Was sagen Sie zu diesem Beutel?
A.: Ich meine, den Schnüren nach könnte er es sein, doch ist mir jener Beutel etwas größer vorgekommen; es war auch garstiges Wetter und schon dunkel."

http://gutenberg.spiegel.de/buch/kaspar-hauser-augenzeugenberichte-und-selbstzeugnisse-1448/18

Ich denke mal, hierauf folgt weiterhin das Schweigen im Walde ;-)


melden

Kaspar Hauser

22.02.2016 um 19:57
@Siegfrieden
Warum sollte KH nach dem Inhalt des Beutels fragen? Er war der Annahme, das dieser leer ist.
Die Übergabe des Beutels könnte auch eine Ablenkung gewesen sein, um ihm dann den Stich zu versetzen.
Dieses Szenario ist durchaus denkbar, aber leider nicht beweisbar.


1x zitiertmelden

Kaspar Hauser

23.02.2016 um 10:08
Das mit dem Beweisbar ist immer schwierig. Wenn so alte Fälle "gelöst" werden dann wird sich meistens auf die Plausibelste Erklärung der Indizien geeinigt. Für mich ist das aber nicht den Fall lösen.


1x zitiertmelden

Kaspar Hauser

23.02.2016 um 11:27
Zitat von DiePandorraDiePandorra schrieb:Warum sollte KH nach dem Inhalt des Beutels fragen?
Weil er so versessen darauf war, ihn finden zu lassen. Später hat er ihn nicht mehr interessiert.
Zitat von HollyRoxxHollyRoxx schrieb:Wenn so alte Fälle "gelöst" werden dann wird sich meistens auf die Plausibelste Erklärung der Indizien geeinigt.
Feuerbach, Hausers Mentor, hat bei seiner Theorie von der vornehmen Abstammung von "Vermutungsbeweisen" gesprochen, also Indizien. Die Indizien sprechen insgesamt für die Selbstmord-Theorie, aber zugegeben: 100%ige Gewissheit gibt es auch hier nicht.

Nur zeigen die Indizien ein eindeutiges Bild.


melden

Kaspar Hauser

24.02.2016 um 09:08
@Siegfrieden

Da hast ach recht

ich persöblich frag mich er nur wie segr man sich auf aussagen schreibstücke usw verlassen kann von Personen die man selnst nicht vernehmen kann.

Das einzige was man auflösen könnte wäre die Abstammung durch DNA abgleiche. Alles ander wird wahrscheonlich für immer nur eine auf Indizien bassierende Theorie bleiben


melden

Kaspar Hauser

24.02.2016 um 10:09
Bei den DNA-Untersuchungen gibt es eine Pattisituation...

Was bleibt, sind Indizien wie diese:
* Bei seinem Auftauchen in Nürnberg sprach Hauser zutraulich zwei Bürger auf den Weg zum Rittmeister an ("He Bue! Neutorgasse?") - ein ängstliches Wolfskind, das keine Menschen gewohnt ist, verhält sich sicher zurückhaltender
* Beim ersten Verhör auf der Polizeiwache hatten die Polizisten den Eindruck, dass Hauser verstockt war und mehr hätte erzählen können, wenn er gewollt hätte
* Eigenen Schilderungen zufolge will Hauser in einer einzigen Lektion das Gehen erlernt haben
* Beim ersten "Attentat" gab es eine harmlose Stirnwunde und keinerlei Spuren von einem fremden Attentäter
* Beim "Pistolen-Unfall" lautete die erste polizeiliche Meldung: "Kaspar Hauser hat einen Selbstmordversuch unternommen!"
* Beim "Attentat" im Hofgarten ließ der "Mörder" sein Opfer nach hause gehen; Spuren gab es auch hier nicht
* Auf dem Sterbebett sagte Hauser u.a. sinngemäß: "Warum sollte ich Zorn auf die Menschen empfinden? Man hat mir ja nichts getan!" oder "Das erinnere ich mich noch, dass ich alle um mich herum um Verzeihung gebeten habe!"
* Er wollte unbedingt einen Beutel finden lassen, den er am Tatort liegen ließ, obwohl er Kraft genug hatte, nach Hause zu laufen - nur hat er sich für den Beutel später nicht mehr interessiert
* Der "Brief des Mörders" ist in Spiegelschrift geschrieben, was Hauser getan haben könnte, damit man seine Schrift nicht erkennt - Redewendungen, die er selbst oft gebraucht hat, sowie Rechtschreibfehler, an denen er selbst litt, sind im "Mörderbrief" zu finden
* Seine persönlichen Briefe in seinem Zimmer, z.B. von seiner Halbfreundin Kannewurf, waren allesamt vernichtet, als hätte er gewusst, dass er seine Sachen in Ordnung bringen muss
* Vor beiden "Attentaten" sowie vor dem "Pistolen-Unfall" soll sein Verhalten mehrere Tage merkwürdig gewesen sein
* Seine frühere Erzieherin Biberbach (nach Daumer und vor Tucher) warnte in einem Brief vor seiner Eitelkeit und Tücke
* Sein nächster Erzieher Tucher beklagte sich in einem Brief gegenüber Stanhope, dass Hauser sich zum Nachteil verändert habe
* Lehrer Meyer berichtet in seinen Notizen, dass Hauser in kleinen Dingen oft die Unwahrheit sagte und jeweils das erwartete Verhalten an den Tag legte und sich gegenüber anderen kindlicher stellte als gegenüber Meyer - und sah darin die Neigung zur Heuchelei
* Sein eigener Erzieher (Meyer) und sein eigener Pflegevater (Stanhope) glaubten an Selbstmord


melden

Kaspar Hauser

22.03.2016 um 12:42
Hallo und Guten Tag,

http://www.pnp.de/region_und_lokal/stadt_und_landkreis_passau/passau_stadt/2007576_Neue-Spur-zu-Kaspar-Hauser-Pfarrerssohn-aus-Niederbayern.html (Archiv-Version vom 24.03.2016)

Da kommt sicher noch mehr.


melden

Kaspar Hauser

24.03.2016 um 09:45
Danke für den Hinweis. Das überrascht mich etwas, aus den Buchhandlungen ist das Thema fast komplett verschwunden. Mal sehen, was noch kommt. Ich sehe das erstmal skeptisch.


Anzeige

melden