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Hamburger Trümmermörder 1947

429 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Hamburg, Ungeklärt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Hamburger Trümmermörder 1947

07.06.2018 um 21:56
Zitat von NuxeNuxe schrieb:Er scheint nicht unbending darauf bedacht gewesen zu sein größtmögliche diversität herzustellen sondern vielmehr das die Taten als Serie / zusammenhängend erkannt werden.
Über die Distribution der Leichen habe ich auch viel gegrübelt. Ich glaube inzwischen, es ging dem Täter nur um ein "schnell-weg-mit-den-Körpern" ohne weitere Überlegungen. Dabei hat er zwischen den Ablageorten gerade soviel Distanz gelegt, dass er nicht befürchten musste, die Polzei könne gezielt "Beobachtungsposten" errichten.

Denn Du hast natürlich Recht: Im Hamburger Umland gibt es genug Wälder, in denen bestenfalls wieder ab Frühjahr ein paar Menschen nach Pilzen Ausschau gehalten hätten.

Da man im Februar und bei strengem Frost wohl auch kaum mit landmännischen Aktivitäten auf den Feldern rechnen muss, wäre jeder Graben, jedes Gestrüpp an einem Feldweg, jedes kleine Wäldchen ein besseres Versteck gewesen. Aus diesem Grunde glaube ich auch nicht, dass der Täter von außerhalb Hamburgs die Körper extra ins Stadtgebiet gebracht hat. Ich kann da kein Motiv für erkennen.

@Rorschach hatte allerdings angedeutet, er vermute, der Täter hatte eine Beziehung zu den Ablageorten. In drei der vier Fälle waren es ja ausgebpmbte Fabriken. Vielleicht hat er dort früher gearbeitet. Überzeugt davon bin ich aber nicht...
Zitat von AngRaAngRa schrieb:Viele Menschen haben in den Trümmern herumgesucht und daher war der Ablageort eigentlich nicht gut geeignet.
Zwischen der Ausbombung und den Leichenfunden lagen aber auch 3 1/2 Jahre. So sehr viele werden da nicht mehr rumgesucht haben. Was sollen die sich denn erhofft haben, was die, die vor ihnen dort waren, übersehen hätten?!
Zitat von AngRaAngRa schrieb: Er brauchte einen Ort, an dem die Toten nicht schnell entdeckt werden. Die sollten so lange wie möglich verschwinden.
Und anderseits - ich weiß, ich widerspreche mir jetzt selbst etwas - wurde die erste Person am ersten Tag nach ihrer Tötung (19.01./20.01) gefunden (sagte die Polizei) und die zweite, 2 bis 3 Tage nach der Ablage (23.01. bis 25.01.).

Damit musste dem Täter doch klar sein, dass die Verstecke doch nicht so dolle sind. Aber wer weiß, vielleicht lagen die Leichen, die erst später gefunden wurden, da schon dort.

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Hamburger Trümmermörder 1947

07.06.2018 um 22:01
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Im Hamburger Umland gibt es genug Wälder, in denen bestenfalls wieder ab Frühjahr ein paar Menschen nach Pilzen Ausschau gehalten hätten.
angesichts des strengen Winters dürften Wälder, die auch nur einigermassen nahe an Hamburg lagen, von Brennholzsuchern systematisch heimgesucht worden sein, ich nehme an, dass in diesen Wälder das Unterholz razekahl war...
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Aber wer weiß, vielleicht lagen die Leichen, die erst später gefunden wurden, da schon dort.
ja, leider gibt es nirgends eine Info, ob die beiden zuletzt gefundenen Leichen dort schon länger lagen oder "frisch" waren... Ich denke, mit dieser Information käme man schon ein Stück weiter, ob es ein Täter war, der trotz Entdeckung vorangehender Leichen einfach weitermachte oder ob die drei weiblichen Opfer schon alle abgelegt waren, ehe das erste Opfer entdeckt wurde.


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Hamburger Trümmermörder 1947

07.06.2018 um 22:09
Zitat von otternaseotternase schrieb:angesichts des strengen Winters dürften Wälder, die auch nur einigermassen nahe an Hamburg lagen, von Brennholzsuchern systematisch heimgesucht worden sein
Klar, ohne Frage. Aber - mangels Kraftfahrzeugen in der Bevölkerung - nur solche Wäldchen, die fussläufig erreichbar waren.


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Hamburger Trümmermörder 1947

07.06.2018 um 22:15
@OpLibelle
natürlich solche Wälder vorrangig, die zu Fuss von Hamburg aus erreichbar waren, aber auch die Menschen in den kleineren Städten des Umlands litten unter diesem Winter und sind Brennholz sammeln gegangen. Um einen Wald zu finden, der so abgelegen war, dass dort nicht eine Vielzahl Brennholzsucher in diesem Winter unterwegs waren, musste man sicher schon sehr weit fahren.
Ich denke, der Mörder hatte zwar ein Kfz zur Verfügung, konnte aber einerseits aufgrund der Rationierung von Benzin, vermutlich aber auch noch zusätzlich aufgrund der schon angesprochenen Fahrtenbuchauflagen keine großen (Um)wege fahren, sondern hat die Leichen quasi "auf dem Weg" entsorgt.


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Hamburger Trümmermörder 1947

07.06.2018 um 22:20
Zitat von otternaseotternase schrieb:ja, leider gibt es nirgends eine Info, ob die beiden zuletzt gefundenen Leichen dort schon länger lagen oder "frisch" waren..
Ich denke, die Info gibt es nicht, weil die Leichen bei der Auffindung gefroren waren. Damit konnte kein Gerichtsmediziner mit der Technik von 1947 sicher sagen, wie lange die dort lagen. Beurteilbar war vermutlich nur, wieviel Zeit zwischen der Tötung und der Ablage vergangen war.

Interessant - und sicher heute noch anhand von Bildern der Auffindesituation feststellbar - wäre es aber auch zu wissen, ob die Leichen schon im gefrorenen Zustand waren, als sie abgelegt wurden. Es wäre ja denkbar, dass der Täter sie vor der Ablage zwischengelagert hat bzw. zwischenlagern musste, aufgrund zeitlich und räumlich begrenzter Transportkapazitäten.


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Hamburger Trümmermörder 1947

07.06.2018 um 22:33
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Damit musste dem Täter doch klar sein, dass die Verstecke doch nicht so dolle sind. Aber wer weiß, vielleicht lagen die Leichen, die erst später gefunden wurden, da schon dort.
Kann es nicht auch sein, dass der Täter absichtlich die Körper so abgelegt hat, dass sie relativ schnell gefunden werden? Kann ich mir bei diesem Täter, der sonst auf alles geachtet hat, damit die 4 nicht identifiziert werden, sehr gut vorstellen. So eine Art Zurschaustellung der Menschen und seiner Schlauheit.


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Hamburger Trümmermörder 1947

07.06.2018 um 22:57
Zitat von IamSherlockedIamSherlocked schrieb: der sonst auf alles geachtet hat, damit die 4 nicht identifiziert werden, sehr gut vorstellen
Hat er? Eigentlich nicht. Andere Mörder trennen die Köpfe und Hände ihrer Opfer ab oder übergießen die mit Säure oder dergl., damit niemand erkannt oder anhand von Fingerabdrücken identifiziert wird.


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Hamburger Trümmermörder 1947

07.06.2018 um 23:29
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Hat er? Eigentlich nicht. Andere Mörder trennen die Köpfe und Hände ihrer Opfer ab oder übergießen die mit Säure oder dergl., damit niemand erkannt oder anhand von Fingerabdrücken identifiziert wird.
Die Opfer wurden nicht identifiziert, oder? Also hat er alles getan, was ihm möglich war....., und mit dem ( wahrscheinlichen, imho) Wissen, dass sie nicht vermisst werden. Nicht mal der Gehstock der wahrscheinlich dem alten Herrn gehörte, gab Anhaltspunkte. Aber evtl. hätte es sein Gebiss? Er wurde ohne Zähne gefunden. Und er hatte ganz bestimmt eine Prothese. Kleidung hätte evtl. auch was zur Identifizierung beitragen können. Alle waren nackt. Hatten wir ja schon in der Diskussion. Für mich sieht das nach einer Art Inszenierung aus, gab/ gibt genug Serienmörder, die so agieren.


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Hamburger Trümmermörder 1947

07.06.2018 um 23:56
Zitat von IamSherlockedIamSherlocked schrieb:Für mich sieht das nach einer Art Inszenierung aus, gab/ gibt genug Serienmörder, die so agieren.
Also denkst Du eher an einen psychisch gestörten Täter, als an einen Mord aus Habgier (Raub, Erbschleicher oder dergl.)? Das wäre vermutlich ein ganz anderer Tätertyp, als der, nach dem man damals gesucht hat. Und ein Psycho hört ja auch meistens nicht plötzlich mit seinen Taten auf. In dem Fall wäre die Frage interessant, warum er so aufhörte. Inhaftierung aus ganz anderen Gründen wäre z.B. eine "klassische" Lösung.

Oder vielleicht hörte er ja gar nicht auf, sondern zog nur weg und mordete weiter und keiner brachte die Taten so recht in Verbindung (schon mangels Kommunikation der Polizeibehörden untereinander in Europa 1947).

Was ich mir allerdings nur schwer vorstellen kann, wäre eine Kombination. Also ein Täter, der eine Familie ausrotten will, um an ein Erbe zu kommen, der aber gleichzeitig seine Taten auch noch inszeniert.


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Hamburger Trümmermörder 1947

08.06.2018 um 00:00
Zitat von IamSherlockedIamSherlocked schrieb:Alle waren nackt.
Ja, aber mehr auch nicht. Damit hat er vermieden, über die Kleidung eine Spur in ein mögliches Herkunftsland verfolgen zu können
Zitat von IamSherlockedIamSherlocked schrieb:Für mich sieht das nach einer Art Inszenierung aus, gab/ gibt genug Serienmörder, die so agieren.
Ich will eine Inszenierung nicht völlig ausschließlich, allerdings nicht im Sinne eines Serienmörders. Aus meiner Sicht ging es hier ganz gezielt gegen diese vier eventuellen Familienmitglieder und damit war Schluss

Es gab keine weiteren “Inszenierungen“ oder annähernd ähnliche Fälle die man diesem Täter hätte zuordnen können

Wie gesagt, ich will eine Inszenierung nicht komplett ausschließen, glaube aber eher, dass die Art der Ablage der Witterung und der chaotischen Nachkriegszeit geschuldet ist


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Hamburger Trümmermörder 1947

08.06.2018 um 00:28
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Oder vielleicht hörte er ja gar nicht auf, sondern zog nur weg und mordete weiter und keiner brachte die Taten so recht in Verbindung (schon mangels Kommunikation der Polizeibehörden untereinander in Europa 1947).
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Also denkst Du eher an einen psychisch gestörten Täter, als an einen Mord aus Habgier (Raub, Erbschleicher oder dergl.)? Das wäre vermutlich ein ganz anderer Tätertyp, als der, nach dem man damals gesucht hat. Und ein Psycho hört ja auch meistens nicht plötzlich mit seinen Taten auf. In dem Fall wäre die Frage interessant, warum er so aufhörte. Inhaftierung
Ja, das ist die Frage. Hätten wir hier noch die Komponente 'psychisch gestört' wäre vermutlich das zur Schau stellen ein ganz wesentlicher Teil seiner Taten. Vermutlich hört so jemand dann nicht einfach so auf. Zumal es ja, aus seiner Sicht, in vier Fällen gut funktioniert hat und man ihn nicht finden konnte

Möglich wäre aber auch, dass der Täter selbst eventuell zeitnah ums Leben gekommen ist und die Serie damit endete

In der 'Familenvariante' könnte er aber, hochbetagt, noch leben

Die einzige Chance überhaupt noch etwas darüber zu erfahren, liegt darin, wenn es gelingen könnte den Weg der Opfer zurückzuverfolgen


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Hamburger Trümmermörder 1947

08.06.2018 um 11:45
Hallo @alle !


Hat nach irgendeiner Quelle mal jemand einen Besatzungssoldaten verdächtigt.

Die Besatzungsmächte hatten die meisten Fahrzeuge und konnten sich damit relativ frei bewegen. Fabrikhallen zu inspizieren gehörte für die Besatzungsmächte zum Alltag. Wenn es sich bei den Toten um möglicherweise "nachgezogene Angehörige" gehandelt hat, hätte die hier keiner vermisst und keiner gekannt.


Gruß, Gildonus


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Hamburger Trümmermörder 1947

08.06.2018 um 12:33
@Gildonus

In dem Buch von Cay Rademacher "Der Trümmermörder" werden viele Theorien angesprochen. Da vor allem die Briten als Besatzungsmacht über Fahrzeuge verfügten, wurde auch in Erwägung gezogen, ob der Täter nicht vielleicht in diesem Kreis zu suchen ist.

Außer den Zeitungsberichten und dem Rademacher-Buch liegt mir leider nichts an Material vor. In dem Buch wird auf der letzten Seite erwähnt, dass der Autor Informationen über die rechtsmedizinischen Untersuchungen hatte. Da wurde erwähnt, dass der alte Mann lt. Obduktionsbericht beschnitten gewesen sei, was ja darauf hindeuten könnte, dass er Jude war. Von der 35 jährigen Frau wird berichtet, dass sie eine lange Unterleibsnarbe und Vernarbungen an den Unterleibsorganen hatte, die gut verheilt und daher einige Jahre alt waren. Es sei also wohl auszuschließen, dass sie Kinder geboren hat. Es wurde auch erwähnt, dass der Zustand ihres Gehirnes darauf schließen lässt, dass sie bei Auffindung schon längere Zeit tot war. Die Opfer könnten also alle zeitgleich ermordet worden sein. Das wird ausdrücklich im Buch so erwähnt. Die 35 Jährige und der Mann sollten auch noch weitere Verletzungen haben, was darauf schließen ließe, dass sie sich gewehrt hätten.

Inwieweit der Autor hier tatsächlich Informationen aus den Polizeiakten verwendet hat, kann ich natürlich nicht beurteilen. Auf der letzten Seite seines Buches hat er aber geschrieben, dass die Angaben zum Zustand der Leichen authentisch seien. Dann kann man sich wohl darauf verlassen.

Er hatte wohl auch Kontakt zum Hamburger Kriminalmuseum. Jedenfalls hat er sich auf der letzten Seite bei den Mitarbeitern des Museums für die Unterstützung bedankt.

Sehr viele Zeitungen erschienen damals wohl nicht, aber es wurden in dem Buch die "Zeit" und die "Welt" erwähnt. Das Erscheinen dieser Zeitungen hätten die Engländer von Anfang an zugelassen. Andere Zeitungen seien wegen des Papiermangels nur sporadisch erschienen.


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Hamburger Trümmermörder 1947

08.06.2018 um 14:25
Hallo @AngRa , hallo @alle !


Wikipedia: Zirkumzision

Wenn ich diesen Text richtig interpretiere, war Beschneidung im viktorianischen Zeitalter im brittischem Weltreich , vor allem in der Oberschicht, weit verbreitet. Auch heute noch ist in den ehemaligen Kolonien der Anteil an beschnittenen Männern hoch.


Gruß, Gildonus


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Hamburger Trümmermörder 1947

08.06.2018 um 14:33
1)
dass es sich bei dem Täter um einen Besatzungssoldaten gehandelt haben könnte, ist nicht gerade undenkbar. In diesem Fall könnte es auch sein, dass der Fall durch die Polizei der Briten aufgeklärt wurde und der Täter sich vor der Militärjustiz verantworten musste, die Sache aber damals zur Vermeidung von Spannungen zwischen Besatzern und Bevölkerung nicht veröffentlicht wurde...
Fälle von Übergriffen der Besatzer auf die Zivilbevölkerung gab es damals, wie es sie in jedem Krieg gibt, vergleiche zB. den Fall hier http://www.spiegel.de/politik/ausland/vergewaltigung-im-irak-krieg-us-gericht-verurteilt-soldaten-zu-110-jahren-haft-a-498209.html
Auch dort mussten sich die Täter nicht vor einem irakischen, sondern vor einem US-Militär-Gericht (bzw. einer der Täter vor einem US-Zivil-Gericht) verantworten.
Das würde dann eventuell erklären, warum nach zunächst sehr intensiven Massnahmen der Polizei (gemessen an den Möglichkeiten damals) nur wenige Jahre später das Ermittlungsinteresse doch sehr spürbar abnahm, wenn man dem hier verlinkten Zeitungsartikel aus den 1960ern folgen mag.

2)
noch eher denkbar ist jedoch, dass der Täter ein "Vertrauensmann" der Besatzer war, also ein Deutscher, der im Auftrage der Besatzer unterwegs war und daher gewisse Privilegien, wie zB. Zugriff auf ein Kfz, hatte. Es wurden damals ja zunächst aus entscheidenden Positionen in Politik, Verwaltung, Exekutive, Wirtschaft die Nazis entfernt und durch unbelastete Personen ersetzt. Dabei hatten die Besatzungsmächte nicht immer ein glückliches Händchen, diese Entwicklung wurde ja auch nur wenig später aus guten Gründen wieder umgekehrt... Wie zuvor erwähnt, der Serienmörder Rudolf Pleil verdankte dieser Aktion der Besatzer ein kurzes Gastspiel als von den Besatzern eingesetzter Polizist in Weipert, seine einzige Qualifikation dafür die Tatsache, dass er aus einem kommunistisches Elternhaus kam...

3)
dass es sich bei den Opfern um Familienangehörige eines Besatzungssoldaten gehandelt haben könnte, halte ich für (fast) ausgeschlossen. Das Meldewesen in den Ländern der Siegermächte war 1947 bereits durchweg wieder voll funktionsfähig, ein Verschwinden einer Familie wäre da aufgefallen. Es sei denn natürlich, siehe 1, es wurde aufgeklärt, die Aufklärung aber nie veröffentlicht? Aber ob sowas unter dem Deckel gehalten werden kann? Schon bei der Theorie unter 1 oben halte ich es für schwierig, dass die Militärjustiz eine Mordserie eines Besatzungssoldaten an Einheimischen bearbeiten kann, ohne dass diese Information irgendwann mal durchsticht, noch viel weniger allerdings halte ich es für möglich, dass Morde eines britsichen Soldaten (die Briten waren in Hamburg die zuständige Besatzungsmacht) an seinen Familienangehörigen geheimgehalten werden konnten...

4)
Zitat von AngRaAngRa schrieb:Von der 35 jährigen Frau wird berichtet, dass sie eine lange Unterleibsnarbe und Vernarbungen an den Unterleibsorganen hatte, die gut verheilt und daher einige Jahre alt waren. Es sei also wohl auszuschließen, dass sie Kinder geboren hat.
Verstehe ich nicht? Ich meine, dass man daraus doch nur schliessen kann, dass sie nach dieser Operation keine Kinder geboren hat. Aber "einige Jahre alt" kann durchaus weniger als acht Jahre sein und daher könnte das jüngste Opfer doch sehr wohl Kind dieser Frau sein und eben vor dieser Operation geboren worden sein.
"Unterleibsnarbe und Vernarbungen an den Unterleibsorganen" lässt mich ja zudem gerade darauf schliessen, dass sie ein Kind geboren hat, nämlich, dass diese Narben von einem Kaiserschnitt kommen? Aber offenbar wurde das hier eher ausgeschlossen?
Eigentlich müsste ein Arzt aus der Art und Position der Narben doch schliessen können, wie diese Narben zustandekamen und daraus weitere Informationen ableiten können? War es ein Kaiserschnitt (wohl eher nicht?), war es eine Sterilisation, war es eine Abtreibungsnarbe, war es die Entfernung einer Verwachsung oder gar die Entfernung von krebsbefallenem Gewebe? Das müsste doch jeweils auch mit den Möglichkeiten damals erkennbar gewesen sein, bzw. zumindest mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit zuordnebar gewesen sein, oder?

5)
Zitat von AngRaAngRa schrieb:Da wurde erwähnt, dass der alte Mann lt. Obduktionsbericht beschnitten gewesen sei, was ja darauf hindeuten könnte, dass er Jude war.
das würde die Theorie stützen, dass es Heimkehrer waren, die schon in den ersten Jahren des Nationalsozialismus aus Deutschland geflohen waren und dass der Täter jemand war, der zB. deren Haus oder andere Besitztümer in Deutschland sich unter den Nagel gerissen hatte, bzw. jemand war, den die Familie als Verwalter eingesetzt hatte, der das ihm Anvertraute veruntreut hatte, weil er in der Zeit des Nationalsozialismus dachte, dass die Familie nie wieder darauf Anspruch anmelden könne... Oder auch jemand, siehe 2, der seine Nazivergangenheit vor den Besatzern geheimhalten konnte und sogar eine Vertrauensstellung dort erwerben konnte, nun aber fürchte musste, dass er enttarnt werden konnte durch diese Familie, die mit Infos aus Zeiten vor dem Krieg aufwarten konnte...

6)
in der Zeit zwischen Ende des 2. Weltkriegs und der Israelischen Unabhängigkeitserklärung gab es in Israel eine Art Drei-Fronten-Krieg zwischen der britischen Besatzungsmacht, Zionisten und Arabern. Mal ein Beispiel für ein Ereignis aus 1946: Wikipedia: King David Hotel bombing
Wenn wir mal davon ausgehen, dass es sich tatsächlich um Juden handelte, die in der Zeit des Krieges in Israel gelebt hatten, dann wäre es denkbar, dass sie nach Ende des Krieges in Deutschland und angesichts des Terrors in Israel sich zu einer Rückkehr in die alte Heimat entschlossen hatten...?


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Hamburger Trümmermörder 1947

08.06.2018 um 15:01
@Gildonus

Ich finde es interessant, dass die Beschneidung im viktorianischen England in der Oberschicht nicht unüblich war. Das war mir bislang nicht bekannt. Das passt ins prüde Zeitalter, wo durch diese Maßnahme wohl in erster Linie Masturbationen verhindert werden sollten.

Ich habe im Buch vom Trümmermörder noch gelesen, dass die Oberen der britischen Besatzer in vornehmen Stadtteilen wie Blankenese und Harvestehude Quartier genommen haben. Dort soll es kaum zerstörte Häuser gegeben haben. Dort könnte genug Platz für Angehörige vorhanden gewesen sein. Fraglich ist nur, ob Besucher nicht den Nachbarn aufgefallen wären. Immerhin kannte niemand die Toten. Leider kenne ich mich in Hamburg überhaupt nicht aus und ich weiß auch nicht, wo es dort Stadtvillen gibt und wie weit die freistehend und von Nachbarhäusern entfernt sind.

Da die Toten letzten Endes nicht identifiziert worden sind, muss man in alle Richtungen denken. Daher erscheint mir Deine Idee nicht abwegig.


@otternase

Dass die Narbe von einem Kaiserschnitt stammt, konnte wohl ausgeschlossen werden. Außerdem wurde wohl noch ein Tumor in einem Eierstock gefunden. Alles in allem hat der Rechtsmediziner wohl daraus geschlossen, dass die Frau Krankheiten an den Unterleibsorganen hatte, die sehr wahrscheinlich zu einer Unfruchtbarkeit geführt haben, so dass sie nicht die Mutter des 8 jährigen Kindes sein konnte. Immerhin hatte die Frau Unterleibsoperationen durchgemacht. Das war in der damaligen Zeit auch etwas Besonderes. Ich vermute, dass die Operationen vielleicht auch wegen der Kinderlosigkeit durchgeführt worden sind, um sie zu beheben. Alles immer unter der Voraussetzung, dass diese Informationen, die Rademacher verwendet hat, authentisch sind.


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Hamburger Trümmermörder 1947

08.06.2018 um 15:12
oder die frau war jüdin und mußte als "versuchskaninchen" für Mengele und Co. herhalten?

es gab eine reihe unmenschlicher "Operationen", die an kz-insassinnen durchgeführt wurden, um z.b. Sterilität zu erreichen.


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Hamburger Trümmermörder 1947

08.06.2018 um 15:28
Zitat von VentilVentil schrieb:oder die frau war jüdin und mußte als "versuchskaninchen" für Mengele und Co. herhalten?
Aber wäre sie dann so gut genährt gewesen? Wohl eher nicht. Es sei denn, es passierte schon recht früh, 1939- 1942 ca., und sie kam auf i-eine Weise wieder raus aus dem KZ. Und hielt sich dann im Ausland auf.

Nee, unmöglich finde ich das nicht. Der Mann könnte ja auch Jude gewesen sein, da beschnitten.


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Hamburger Trümmermörder 1947

08.06.2018 um 16:47
Zitat von VentilVentil schrieb:oder die frau war jüdin und mußte als "versuchskaninchen" für Mengele und Co. herhalten?
Das hätte sie nicht überlebt.


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Hamburger Trümmermörder 1947

08.06.2018 um 16:50
@OpLibelle


doch, es gibt Frauen, die solche schrecklichen dinge überlebt haben, wenige zwar, aber es gibt/gab sie.


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