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Materialismus

17 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Materialismus, Biomat, Histomat ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Seite 1 von 1

Materialismus

14.11.2014 um 07:29
Der Materialismus ist ein philosophischer, ideologischer (ideosophischer) und erkenntnistheoretischer Ansatz, der davon ausgeht, dass die Welt im Wesentlichen aus Materie besteht bzw. ihre Vorgänge im Wesentlichen von Materie angetrieben und bestimmt werden. Die Welt unterläge damit auch den Gesetzmässigkeiten der Materie.

Der Materialismus fand verschiedene Spezialisierungen im Biologischen Materialismus, Ökonomischen Materialismus, Mechanischen Materialismus (Physikalischer M.), Historischen Materialismus oder in anderen Formen.
Manchmal findet man Abkürzungen dieser Begriffe wie "Histomat/HistoMat".
Der moderne Physikalismus gehört cum grano salis auch zu diesen Denkansätzen.

Vereinfachungen werden gerne als Vulgärmaterialismus bezeichnet, was aber nicht heißen muss, dass sie falsch sind. Im Alltagssprachgebrauch versteht man unter Materialismus oft ein starkes Streben nach Geld und materiellen Werten, also eine Spielart des Ökonomischen Materialismus.

Materialisten sehen den Geist (das Bewusstsein) meistens als abhängige Variable der Materie, einige leugnen ihn sogar ganz. Auf jeden Fall lehnen fast alle eine von der Materie unabhängige Seele, gar eine göttlichen Ursprungs, sowie den Glauben an eine oder mehrere Götter ab.
Der Materialismus wird daher meist mit Atheismus in Verbindung gebracht. Gleichzeitig ist aber nicht jeder Atheist zwingend ein Materialist: Man kann Religion auch als psychologische oder soziale Manipulation deuten (vgl. Diagoras von Melos).

Berühmte Materialisten sind seit der Antike bekannt. In der Griechischen Philosophie sieht man erste Ansätze bei den ionischen Naturphilosophen (z. B. Thales), bei Leukipp, Demokrit, Epikur und einigen anderen Ansätzen. Auch in der indischen Philosophie (Charvaka-Lehre als Nastika/Verneiner der Veden) und der chinesischen Philosophie (Yang Zhou) gibt es materialistische Ansätze.
Im europäischen Mittelalter gelangten materialistische Ansätze in den Hintergrund, was nicht heißt, dass sie nicht existierten. In der Neuzeit gewannen sie dank der Rückbesinnung auf naturwissenschaftliche Erkenntnisse wieder an Boden. Materialismus im modernen Sinne kam erst im Frankreich der Aufklärung im 18. Jhd. auf, wobei nicht alle Aufklärer Materialisten oder Atheisten waren (viele waren Agnostiker oder Deisten). Wichtige Vertreter waren: LaMettrie, Holbach, Hélvétius und die Enzyklopädisten.
In Deutschland blühte der Materialismus v. a. im Kreise der Linkshegelianer. Feuerbach und Marx sind wichtige Namen, es gab aber noch viele andere.
Durch den Durchbruch der Naturwissenschaften und moderner Produktionsmethoden im 19. Jhd. gewannen materialistische oder dem M. nahekommende Ansätze stark an Einfluss.
Auch der Positivismus wird manchmal in die Nähe des Materialismus gerückt, diese gibt es aber nur bei einigen Denkern. Der Positivismus lehrt im Kern (nur), dass man seine Erkenntnis auf positive (gesetzte, empirisch überprüfbare) Erkenntnisse beschränken soll und führte in den erstarkenden Wissenschaften zur Betonung von empirischen Feldstudien und Experimenten.

In der heutige Zeit scheint der Materialismus angesichts den Fortschritten in den Biowissenschaften und der Robotik (Biomat/Mech(a)mat) sowie der allgemeinen Ökonomisierung der Gesellschaft (Ökomat) eine Renaissance zu erleben. Andererseits wird er von vielen Gruppen bekämpft und z. T. aufgrund neuer Erkenntnisse als Relikt des 19. Jhd.s gesehen.
Das liegt einmal daran, dass bestimmte Gruppen wie Religionen kein Interesse haben, einen starken Materialismus neben sich zu dulden, zum anderen aber an modernen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen (z. B. Relativitätstheorien), die Materie und Energie in Verbindung setzen und damit deren einstige Trennung aufheben.

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Materialismus

14.11.2014 um 08:00
wunderbare Erklärung, was ist die Frage oder der Stein des Anstoßes für eine Diskussion?


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Materialismus

14.11.2014 um 08:04
Zunächst einmal geht es darum, einen Zaun zu ziehen und damit das Grundstück (thematisch) zu reklamieren.


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Materialismus

14.11.2014 um 08:06
Dann geht es darum, zu überlegen, ob man eine Frage/Fragen formulieren soll.
Das muss nicht sein, kann aber.

Frage(n): Wie sind die verschiedenen Ansätze des Materialismus zu bewerten?
Haben sie Recht?


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Materialismus

14.11.2014 um 09:14
Der Materialismus erklärt die den Menschen umgebende Welt und die in ihr ablaufenden Prozesse ohne geistige bzw. immaterielle Elemente, wie beispielsweise Gott oder der Seele.


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Materialismus

14.11.2014 um 09:59
Ist der Mensch eine Mensch-Maschine, wie es LaMettrie gesehen hat?


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Materialismus

14.11.2014 um 10:52
Kann LaMatterie den geruch von Käse erkennen?
Lesen, hieß früher, verstehen.


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Materialismus

14.11.2014 um 11:45
Du meinst LeTartare!

Und schreiben hieß früher, die Orthographie zu beherrschen! ;)


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Materialismus

14.11.2014 um 14:25
Zitat von MomjulMomjul schrieb:Und schreiben hieß früher, die Orthographie zu beherrschen! ;)
Und Schreiben hieß früher, die Orthographie beherrschen.


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Materialismus

14.11.2014 um 14:26
Bla, bla, bla. Wie kann man aus einer simplen Frage so einen aufgeblähten Text generieren?


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Materialismus

14.11.2014 um 19:49
Das S kann groß oder klein sein, eher aber klein.


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Materialismus

15.11.2014 um 01:18
@Momjul
Danke für diesen Thread! Jedenfalls: Bei all dem, wenn wir über sowas diskutieren und philosophieren, so steht die erste Frage hierzu: Was zur Hölle ist eigentlich diese Materie, von der alle immer sprechen? Was ist Materie? Was soll das eigentlich sein, die Materie? Und warum und inwiefern soll sie anders als der Geist sein? Eine wichtige Frage. Vielleicht werde ich zu ihr noch was einwerfen, ich wäre aber auch gespannt, was vielleicht du und andere Leute hier dazu einbringen könnten. Ja, was ist denn diese Materie?


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Materialismus

15.11.2014 um 04:55
Es ging zuerst mal um eine Art Lexikonartikel. ;)

Und in einem solchen habe ich den Begriff Materie nun einmal gebraucht, weil er historisch verwendet wurde. Doch dann habe ich mit Blick auf die Naturwissenschaften wenigstens angedeutet, dass Begriffe wie Materie und Energie heute relativ gesehen werden.

Materie im eigentlichen Sinne betrifft z. B. die Moleküle aus Kohlenstoff- und Wasserstoffatomen, aus denen Lebewesen bestehen.
Man kann prinzipiell alles, was aus Atomen besteht, als Materie definieren, aber meistens/häufig meint man mit Materie die Grundlagen des menschlichen Seins.
Materie im übertragenen Sinne bedeutet auch Kapital, weil es zwar (meistens) nicht mehr direkt materiell ist, aber dafür eine Art "materielle Basis" für das menschliche Individuum und die Gesellschaft darstellt.

Moderne Materialisten verwenden daher auch gerne das Basis-Überbau-Modell, wonach die Materie die Basis ist und der Überbau durch den Geist oder das Bewusstsein repräsentiert wird.


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Materialismus

15.11.2014 um 12:41
@libertarian
Der Materialismus erklärt die den Menschen umgebende Welt und die in ihr ablaufenden Prozesse ohne geistige bzw. immaterielle Elemente, wie beispielsweise Gott oder der Seele.


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Materialismus

15.11.2014 um 17:18
Obwohl das auf den linkshegelianischen Materialismus nicht zutrifft. Dabei handelt es sich nicht um den naiven erkenntnistheoretischen Materialismus.


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Materialismus

16.11.2014 um 01:48
@Momjul
@kentderrin
Gut, aber die wirklich delikate Frage ist doch die: Was ist jetzt wirklich der Unterschied zwischen Materie und Geist; so dass die Einen sagen und darauf beharren, dass es einen Dualismus zwischen beiden gäbe, die Anderen sagen und darauf beharren, dass es Geist gar nicht gäbe, sondern nur Materie und die wieder Anderen sagen und darauf beharren, dass es Materie gar nicht gäbe sondern nur den Geist. Wo soll der genaue Unterschied zwischen Geist und Materie sein und warum sollen sich beide Begriffe gegenseitig negieren? Was würde es heißen, wenn der Materialismus zuträfe und was würde es heißen, wenn der Idealismus zuträfe?

Soll Materie etwas sein, was klar definiert ist als eine Einheit, die nach ganz bestimmten Gesetzen determiniert ist und die eine ganz bestimmte Definition ihrer selbst besitzt und verstanden wird als eine feste und unbewegte Einheit, als ein Baustein aus welchem die Welt ist? Soll dann Geist etwas sein, was bar der Gesetze ist, keine feste Definition von sich selbst besitzt, als mehr seine Definition gerade dadurch zustande kommt, dass sich der Geist nicht selbst definieren kann, weil er selbst es ist, der definiert? Wat? Ich verstehe die Welt nicht mehr. Aber vielleicht, und das hoffe ich, könnt ihr mir hierbei helfen, sie wieder mehr zu verstehen. :=)


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Materialismus

16.11.2014 um 05:41
@paranormal:

Ob etwas naiv ist, sei mal dahingestellt. Die Linkshegelianer rückten die französischen Materialisten in diese Richtung.

Ich persönlich lehne den Begriff Geist nicht ab, halte ihn aber für direkt von der Materie abhängig. Das heißt nicht, dass jede Regung in einem Hirnscan gleich einen neuen Gedanken verursachen muss, aber dass die neuronalen Netze insgesamt das konstruieren, was wir Geist nennen.


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