Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

@Desaix
Ohne die Sowjetunion würde es die Türkei heute wahrscheinlich gar nicht geben.
Die griechischen Truppen standen schon vor Ankara, Kemal Atatürk hat Riesenmengen an Waffen dann von der Sowjetunion erhalten, Kemal versprach den Sowjets sich nicht nach Westen dafür zu orientieren, was er dann natürlich nicht einhielt, genauso wurden die Kurden von den Türken mehrmals in der Geschichte betrogen und verraten, und die Kurden fielen auch darauf rein und kämpften für ihre zukünftigen Unterdrücker.

@SouthBalkan
Ich glaube schon, dass es eine Türkei geben würde, aber eben kleiner. Ansonsten stimme ich dir zu. Die Kurden haben aufs falsche Pferd gesetzt und wurden dann verraten.

@SouthBalkan

SouthBalkan schrieb:Die griechischen Truppen standen schon vor Ankara, Kemal Atatürk hat Riesenmengen an Waffen dann von der Sowjetunion erhalten

Laut wiki waren jedoch die griechischen Streitkräfte besser bewaffnet...

Wikipedia: Griechisch-Türkischer Krieg

@canales
Richtig, zum Anfang, daher auch die sehr großen Gebietsgewinne zu Anfang.
Nachdem die Türken jedoch Riesenmengen an Waffen von den Sowjets erhalten hatten, wendete sich das Blatt.

Das ist auch ein schwarzer Fleck in der griechisch-russischen Geschichte.

Wobei die Griechen damals auch grausam und rachsüchtig gegen die Türken vorgingen,
sie wollten sich für die zuvor begangenen Massaker an den Schwarzmeergriechen rächen,
dies wird in den letzen Jahren in Griechenland immer offener angesprochen, was auch richtig ist.

@SouthBalkan
gibt es irgendwo eine Quelle zu den Mengen an Waffen ?

@querdenkerSZ
Ich suche dir das mal die Tage heraus.

Die kurden werden nicht nur von der Türkei sondern auch von der internationalen Gemeinschaft hintergegangen. Das zeigt auch die Abmachung zwischen der EU und der Türkei, die bezüglich der Flüchtlinge getroffen wurde. Man hätte mit der Türkei angesichts der Menschenrechtslage und des Konfliktes mit den Kurden nicht bedingungslos irgendwelche Abkommen eingehen. Flüchtlinge hin oder her. Sollte der Konflikt sich weiterzuspitzen werden auch die Kurden und andere, die sich unterdrückt fühlen die Gelegenheit nutzen nach Europa zu fliehen. Da kommt denen,die fliehen müssen die Visaliberalisierung gerade recht. Das heißt das Land, dass der eu in der Flüchtlingskrise helfen soll wird selber zum Produzenten von Flüchtlingen.
Vor einigen Tagen haben die kurden ja auch in syrien eine autonome Region ausgerufen was aber auch von Seiten des syrischen Regimes auf Ablehnung stoßt. Und auf dem internationalen Verhandlungstisch wird man wohl auf Bitten der Türkei sie nicht einladen.

Immer locker bleiben @Genti , die Kurden werden schon zu ihrem Staat kommen, sogar mit Gebieten, die heute noch zur Türkei gehören. Der Westen hatte schon immer den Plan den Kurden einen Staat zu schenken. Früher oder später wird dieser Plan auch durchgesetzt, auch wenn die EU z.Z. den Türken den Hintern nach jedem Klobesuch putzen würde.

Der Zeitpunkt zur Realisierung eines Kurdenstaates liegt bei den Türken. Es hängt davon ab, wann sie merken, dass der Zeitpunkt zur Teilung der Türkei gekommen ist. Ich befürchte, dass sie noch lange brauchen werden und viele Türken bis dahin umsonst sterben müssen.

@1453
Es wird keine Teilung geben. Weder die Mehrheit der Kurden möchte die Teilung, noch würden die Kurden, diein den westlichen Teilen der Türkei leben, in den neuen kurdischen Staat auswandern. Ein Kurdischer Staat auf türkischem Boden wird es nicht geben und der türkische Staat wird dies zu recht zu verhindern wissen.

@kintarooe
auch du, mein bruder wirst zu der erkenntnis kommen, dass kurden und türken keine brüder sind. ein kurdischer staat ist international von allen seiten gewollt. dafür gibt es eine roadmap.
es geht dabei gar nicht mehr darum, ob der türkische staat das will oder nicht. ich bin sogar davon überzeugt, dass der türkische staat das weis, kann es aber der eigenen bevölkerung nicht klar machen. man wird abwarten, wann es die türken selbst merken, dass der drops schon geschluckt ist. das ding ist schon durch.

@1453
Ich glaube im VT bereich bist du besser aufgehoben, aber schön wie leicht es ist zu akzeptieren wie andere über jmd Schicksal entscheiden.

@brasco24
hmm ... interessant ...
die art deiner masche kenn ich zu gut, wenn man etwas nicht wahrhaben möchte, versucht man den gegenpart erstmal ins lächerliche zu ziehen, ihn als spinner abzustempeln und in den vt bereich abzuschieben.

sag du mir, wie es dort weitergehen wird/soll. demirtaş's erste aussage nach seinem usa und russland besuch war früher oder später wird das land getrennt. er wird schon seine zusagen bekommen haben.

die situation ist weiter am eskalieren. provinzen, die sich abspalten wollen trennen und gut ist. wir türken haben damit schon unsere positiven erfahrungen gemacht

@1453
Wie es weitergeht weiss keiner, aber ich habe meine Vermutungen, wie stellst du dir eine Trennung vor ? Ich gebe dir ein Beispiel, es leben weit mehr als 3 Millionen Kurden in Istanbul oder Izmir, die Arbeiten dort, die Leben dort, die haben sich dort eine Existenz aufgebaut, denkst du die würden zurück ? Ich persöhnlich denke nicht, es gibt weitere 4-5 Millionen Kurden in den anderen Stâdten der Türkei abgesehen jetzt vom Südosten.
Dann gibt es ca. 4-5 Millionen Kurden die mit Türken verheiratet sind, das heisst also das durch die Vermâhlung es mindestens 15-20 Millionen Verwandschaften gibt. Viele Unternehmen haben Firmen dort unten usw.

Bei uns gibts ein Sprichwort das du kennen solltest, (Et ve Tırnak gibi ayrılmayız)
Wie soll das aussehen, die Kurden sind schon viel weiter wie du, nur weil Demirtaş sowas sagt, heisst es nicht das es passieren wird, soweit ich das weiss hat er es auch nicht gesagt, das was Kurden Heute wollen ist ne Autonomie, das habe ich hier immer angedeutet, darüber kann man gerne reden, ich hâtte auch wirklich nichts dagegen, aber nicht so. Das ist der Punkt, man kann keine Verhandlung über Autonomie im Schatten von Gewalt machen, der Platz dafür ist das Parlament, dort und sonst nirgends kann man darüber disskutieren, eine völlige Spaltung wird es nicht geben, die HDP würde gut daran tun wieder die Bindung zum Volk zu suchen, schaust du Nachrichten, beim letzt jâhrigen Nevruz Fest waren 500.000 Menschen in Dıyarbakır, und vor paar Tagen ? Ca. 15.000 Menschen, das zeigt das die Bevölkerung mit der HDP und der PKK gebrochen hat, Menschen die aus den Verbarikkadierten Orten rausgeholt wurden, sagen das die PKK sie daran gehindert hat die Wohnungen zu verlassen, weil die Menschen als Schutzschilde benutzt wurden, es wurden in Dıyarbakır Sur 30 tonnen Sprengsâtze von der PKK gezündet, es wird alles vernichtet, die meisten Kurden in der Südost Türkei sind Konservativ, sie sind Kulturell und Religiös an ihre Tradition gebunden, wenn die PKK die Gesamte Kultur und Tradition in die Luft jagt, darf man sich nicht wundern das die Menschen dort ihre letzte Symphatie für die PKK verloren haben, ich weiss nicht ob du Nachrichten verfolgst, aber durch die Mitarbeit der Bevölkerung, durch die Anrufe an die Polizei und Hinweise über Bombenfallen und versteckte Terroristen ermöglichen den Soldaten überhaupt so erfolgreich gegen die Terroristen vorzugehen, über 1000 dieser Hinweise sind alleine in Nusaybin eingegangen. Denkst du das diese Menschen sich von uns trennen wollen ? Wieso?

Und dein Hinweis darauf das ich versuch das ins Lâcherliche zu ziehen kannst dir sparen, es gibt weder Beweise noch irgendwelche Andeutungen auf eine Teilung, dies wird nicht geschehen, auch wenn einige sich das wünschen. Für eine Autonomie bin ich auch, aber dafür müssen wie von Anfang an gefordert und abgemacht die Waffen niedergelegt werden.

@brasco24

Das Sprichwort heißt "et ve tirnak ayrilmaz". Ich möchte dir deine Gutmütigkeit nicht absprechen, nur trifft das auf diese beiden Volksgruppen aber nicht zu. Et ve tirnak wären für mich Türken und Azeris.

50% der Kurden, mit denen ich rede, möchten eine Autonomie, von denen wahrscheinlich die Hälfte eine Abspaltung wollte, wenn ich denn kein Türke wäre, 40% möchten einen eigenen Staat, was den Kurden nicht zu verdenken ist, denn jedes Volk hat das Anrecht auf Selbstverwaltung und Selbstbestimmung.

Du kannst mir nicht sagen wie es weitergehen soll, kannst aber auch kein Lösungsvorschlag machen. Mit der Politik der letzten 40 Jahre ist es anscheinend nicht möglich eine Lösung zu finden.

Autonomie ... was bringt der Türkei eine Autonomie?

Die Kurden in Syrien beanspruchen aktuell das von ihnen besetzte Gebiet. Im schlimmsten Fall werden sie einen autonomen kurdischen Staat zugesprochen bekommen. Dass Syrien nicht mehr so aussehen wird, wie vor dem Krieg, sollte dir auch klar sein. Also dann gibt es ein autonomes Kurdistan im Irak, eines in Syrien und dann noch eines in der Türkei. Wenn ich nun 1 und 1 zusammenzählen kann, und das kann ich, zwingt sich mir der Verdacht auf, dass es nicht 3 verschiedene autonome kurdische Staaten in 3 verschiedenen Ländern geben kann. Die Kurden werden irgendwann, was auch das Recht eines Volkes mit 25-30 mio Angehörigen ist, einen eigenen Staat mit eigenem Staatsgebiet, eigner Fahne und Verfassung fordern und auch bekommen.

Das ist so etwas von augenscheinlich. Wer das nicht sehen will ist in meinen Augen blind.

da hat er doch recht.

wenn irgendein anderes land 2,5 mio syrer und 500.000 iraker aufgenommen hätte, trüge die weltengemeinschaft dieses land auf händen und würde dieses land mit hilfen überschütten.

ich kann mich noch an den letzten sommer erinern, als die ganze welt deutschland applaudiert hatte, weil D 700.000 flüchtlinge aufgenommen hat.

bei terroranschläge in anderen ländern gibt es eine soliwelle ohne gleichen.

aber gut ... so läuft halt der hase heutzutage.

@1453
hat er damit recht?

jein
zweifelsohne ist Terror in der Türkei genauso schlimm und tödlich und bringt genau so viel Elend über die Opfer wie in jedem anderen Land

man muss sich aber auch fragen, warum freundschaftliche Anteilnahme von anderen Ländern ausbleibt. Warum hat die Türkei keine "Freunde"?
Was wäre anders, wenn sie keine Nachrichtensperren verhängen würden, sondern internationale Pressekonferenzen geben würden zu den Terroranschlägen??

Wenn einem die Freunde davon laufen, oder man als Einzelgänger keine wahren Freunde hat, hat man meist selbst was falsch gemacht.

Mit der Losung "wer nicht für uns ist, ist gegen uns" macht man sich wahrlich keine Freunde.

Die bittere Erkenntnis, international nicht beliebt zu sein, die wird E. schon noch kommen. Ob er in der Lage ist, die Ursachen zu verstehen, wage ich zu bezweifeln.

@lawine

Ich glaube eher weniger, dass die fehlende Empathie für die Opfer in der Türkei hauptsächlich am regierungsstil Erdogans hängt.

Wenn in afrikanischen Ländern dutzende Menschen niedergemäht werden, haben die meisten genauso wenig Mitleid, wie wenn iwo in Ostasien Menschen in die Luft gejagt werden. Diese Länder haben eins gemeinsam: sie gehören nicht zur Ersten Welt.

Wichtiger ist für mich, wieviel Wert wird den eigenen Bürgern in diesen Ländern beigemessen?

Da sieht die Realität leider düster aus. Man kann zwar die Doppelmoral der Ersten Welt anprangern, trotzdem sollte man doch erstmal vor der eigenen Haustüre kehren.

@lawine

Es sollte weder Erdoğan noch Hollande oder Merkel Beileid und Solidarität gezollt werden, sondern der Bevölkerung.

Die Scheinheiligkeit und Arroganz des Westens zeigt sich immer wieder. Man fordert die Türkei auf Flüchtlinge aus Syrien aufzunehmen, selbst aber baut man die Mauern für oder besser gegen die Flüchtlinge noch höher.

In Europa gibt es sogar die Forderung die PKK von der Terrorliste zu entfernen. Interessant oder?
Die PKK verübt Terroranschläge in der Türkei und Abgeordnete aller Parteien und das nicht nur in D, sondern in vielen anderen Ländern der EU auch, fordern die PKK von der Terrorliste zu entfernen. Ach stimmt ... das war ja nicht die PKK, sondern die Freiheitsfalken der TAK, die sich von der PKK abgespalten haben und die PKK hat natürlich keinen Bezug oder Einfluss auf die TAK. Würde mich auch nicht wundern, wenn einige aus ihren Löchern kriechen und behaupten die Anschläge hat die türkische Regierung verübt, um die Kurden zurückzudrängen.

Die Kurden der PKK sind Rassisten, die in den besetzten Gebieten in Syrien ethnische Säuberungen vornehmen. Seltsamerweise hört man von diesen Ereignissen überhaupt nix. Passt auch nicht in die Propaganda des Westens. Hatte mich schon sehr gewundert, als man von der Verkäufen der deutschen Waffen berichtet hat.

Eins muss ich der PKK lassen. Sie machen eine hervorragende Propaganda.

Da fällt mir ein was Erdo einige Tage vor dem Brüsseler Attentat gesagt hat.
http://de.euronews.com/2016/03/18/erdogan-eine-bombe-wie-in-ankara-kann-auch-in-bruessel-explodieren/
Den Anschlägen der pkk wird in Europa wenig Beachtung geschenkt, weil sie ja nicht von ihnen betroffenn sind und teilweise wie man hier liest auch gerechtfertigt. Es gibt nicht sowas wie gute oder böse Anschläge. Die eu kann sie von der Terrorliste setzen aber für die Türkei wird sie weiterhin als terroristisch gelten.