azazeel schrieb:Man muss ja nicht gleich Extreme als Diskussionsgrundlage heran ziehen. Mehr Kontrollen bedeutet nicht, dass es ständige Kontrollen sind.
@behind_eyes meinet aber zuvor "Solange es dauert". Das ist nun sehr relativ, nicht wahr? Und jetzt sind ja verdachtsunabhängige Kontrollen ja gesetzlich zuggelassen. Früher sperrte man sich sehr dagegen, nicht nur wegen der vermuteten und möglichen Willkür, sondern weil man früher ja entsprechend schlechte Erfahrungen damit gemacht hatte und diese ersten kleinen Änderungen nur Tür und Tor zu anderen "!Ermächtigungen" darstellten.
azazeel schrieb:Du darfst nie nur Deine Grundrechte betrachten, sondern die Grundrechte aller und dann die Frage beantworten, welche Eingriffe in welcher Situation das geringste Übel verursachen.
Habe ich nur von meinen Grundrechten geredet? Nein, habe ich nicht. Ich meinte die Grundrechte aller in ihrer Gänze. Und nein, es ist die Frage wo man anfängt und wo und wann man wieder aufhört.
azazeel schrieb:Welches Risiko ist gesellschaftlich einschneidender.
Es geht um die Ungleichbehandlung, mit dem Unterschied, dass eben Polizei & Co sogar mit Kriegswaffen und Sprengmittel zu tun haben.
azazeel schrieb:Die Frage ist, ob die Novelle zu Unrecht erfolgte oder inhaltlich falsch ist. Ist sie das in Deinen Augen?
Ich persönlich finde sie schlicht überzogen. Zudem sind mittlerweile ja weitere Novellierungen erlassen worden mit dem Problem, dass die Waffenbehörden mit der Umsetzung immer noch nicht hinterher kommen. Stellt sich auch hier die Frage nach Sinnhaftigkeit und Durchsetzbarkeit.
azazeel schrieb:Der Anschlag hatte keine direkte Folge in der Novellierung des Waffengesetzes. Er war Anlass, die Waffengesetze zu debattieren und in Folge der Debatten kam es zu einer Novelle.
Aber er wurde gut und gerne als Katalysator genutzt. Obwohl da eben das eine mit dem anderen nichts zu tun hat.
behind_eyes schrieb:Kein Problem wenn es meiner Sicherheit dient.
Ganz ehrlich? Das glaube ich dir nicht. Wenn du behauptest das es dich nicht ärgern würde, wenn du öfters bis ständig grundlos kontrolliert und evtl. auch gefilzt wird, denke ich das du nicht die wahrheitsgemäß geantwortet hast. Aber natürlich hast du dein Recht auf deine eigene Meinung und wir lassen das so stehen.
behind_eyes schrieb:Sobald ein Spatzenschnabel geeignet ist, einen Menschen umzubringen, nehme ich diesen Strohmann an ;-)
Wegen einem einzelnen Spatzen? Dafür müssen alle anderen büßen? Für die "angebliche Tat" eines anderen? Das hat aber nichts mit Verhältnismäßigkeit zu tun...
behind_eyes schrieb:Soweit ich weiß, sind Polizisten dazu da, die Bürger vor solchen Gefahren zu schützen und mir ist da auch nicht bekannt, daß von Polizisten solch eine Gefahr signifikant ausgeht, anders als die Zahlen in der PKS.
Die PKS wird dir dabei auch nicht wirklich weiterhelfen, wenn du dich damit mal wirklich ernsthaft befasst hast. Es gibt zwar Statistiken über den Gebrauch bzw. Vorfälle mit Schusswaffen, allerdings sind da auch private Unfälle (selbst mit Luftdruckwaffen), selbst dienstliche Unfälle von Bundeswehr und Polizei und auch amtliche Schussabgaben mit erfasst. Selbst wenn bei der Polizei eine Entladung der Dienstwaffe in der Waffenkammer in die Sandtonne geht und korrekt gemeldet wird, erhöht dies die Gesamtstatistik. Auch das Androhen der Schusswaffe wird da mitgezählt...
Die meisten Delikte mit Schusswaffen werden ohnehin mit illegalen Waffen begangen. Aber wenn ein Polizist einen Suizid oder erweiterten Suizid an seiner Familie begeht, mit der Dienstwaffe, wird das auch entsprechend gezählt und letztendlich allen legalen Waffenbesitzern "angelastet" mit der Statistik.
behind_eyes schrieb:Sollte für jeden gelten, richtig.
Da sind wir uns einig.
:Y:
behind_eyes schrieb:Wie sind die Waffen ins Land gekommen, es waren imo keine französischen Hersteller. Schwachstellen entdecken, schließen und geschlossen halten.
Das war jetzt ein Witz, oder? Das illegale Kriegswaffen nicht im zivilen, lizensierten Waffengeschäft um die Ecke zu kaufen sind, sollet klar sein. Ebenso das es da ganz sicher keine Registrierung und gesetzeskonforme Aufbewahrung/Nutzung gibt.
Ich gehe jetzt mal von Terrornetzwerken und Schmugglern aus, die damit schmutziges Geld verdienen und Terror und Verbrechen oft erst möglich machen.
Die Waffen selbst stammten wohl vom Balkan, Kalaschnikow Modelle des ehemaligen Warschauer Paktes aus den Jugoslawienkriegen der 90er oder so.
@behind_eyes @azazeel Und damit es nicht zu Missverständnissen kommt, ich habe nichts gegen ein ordentliches Waffengesetz, das auch ordentlich (und fair) umgesetzt wird. Spielereien damit halte ich jedoch für höchst bedenklich.
Ich habe auch nichts gegen Polizei & Co, allerdings halte ich hier eine falsche "Heiligenverehrung" und Gutheißung aller möglichen Maßnahmen auch für bedenklich und falsch.
Transparenz ist eine wichtige Sache, fehlt aber selbst bei der PKS und besonders bei Statistiken über legale/illegale Waffen und deren Gebrauch/Missbrauch. Auch hier gibt es sicherlich Nachbesserungsbedarf. Der erste inmal sicher wichtiger und richtiger ist als ständige Neu-Novellierungen je nach Gusto.
Aber zurück zum Thema des Threads nun: Mit großen Flugzeugen wird es eher kaum noch Anschläge etc. geben. Mit Drohnen, wie schon angesprochen, möglicherweise eher. Durch die entsprechende Verbreitung und auch die möglicherweise illegale Einfuhr ebenso illegal bearbeiteter Drohnen lässt sich nur schwer reagieren, besonders von Seiten der Sicherheitsbehörden. Asymmetrische Kriegsführung scheint teils ebenso asymmetrische Defensivtaktiken zu verlangen, nur kommt man damit sehr schnell in graue Bereiche. Oder kollidiert gar mit Kriegskonventionen und Menschenrechten. Das dies Straftätern ziemlich egal ist dürfte klar sein. Und Sicherheitsbehörden etc. müssen sich selber nun einmal an Regeln halten. Die Rechte anderer mit einer solchen Begründung generell zu untergraben halte ich persönlich für den falschen Weg. In einer akuten Notsituation rasch handeln zu müssen, eben das Flugzeug mit 200 Passagieren abzuschießen um 10.000 Besucher in einem Stadium vor dem sicheren Tod zu retten ist zwar so ziemlich die drastischste Maßnahme, aber wohl die letzte Möglichkeit überhaupt.
Ich bin froh das ich solche Entscheidungen nicht treffen muss.