Russland das Buhland... aber warum?

IvanIV schrieb:Er führte die Volkswehr an, aber formal war er der Krimregierung verpflichtet.

Hast du dafür auch einen Beleg. Eine Besetzung des Parlaments kann auch nur auf Anordnung des Parlaments erfolgen, gibt es dafür einen Beleg.

@Hape1238

Hape1238 schrieb:Am 4. März erklärte Putin in einem TV-Interview, nicht russische Truppen, sondern „örtliche Selbstverteidigungskräfte“ hätten die Kontrolle auf der Krim übernommen.

stimmt

Hape1238 schrieb:Ein Einsatz russischer Truppen in der Ukraine sei bisher nicht notwendig.

Moment.
Er sagte diese Beiden sätze nicht so hintereinander. Dieser Satz ist einer ganz anderen Frage entnommen.

Er bezieht sich in diesem Fall gar nicht auf die Truppen die sich bereits auf der Krim befanden wenn er vom "Einsatz russischer Truppen" spricht. Das ist aus dem Kontext gerissen.

Frage lautete:

QUESTION: If you do decide to use force, have you thought through all the possible risks for yourself, for the country and for the world: economic sanctions, weakened global security, a possible visa ban or greater isolation for Russia, as western politicians are demanding?

Es ist klar worauf sich die Frage bezieht.

WIki

Am 1. März 2014 bat der russische Präsident Putin den Föderationsrat um die Erlaubnis für einen Einsatz der russischen Streitkräfte in der Ukraine. Der Föderationsrat ermächtigte Putin gleichentags zum Einsatz von Truppen.

Auf der Krim brauchte er diese Erlaubnis überhaupt nicht. Russische Streitkräfte waren dort bereits Vertragsbedingt. Bei der Anfrage um Erlaubnis beim Föderationsrat geht es um ganz große Dinge. Es ging dabei um generellen Einsatz von Armee gegen die Ukraine. Eine Erlaubnis zur Kriegserklärung.

Das wird auch aus seiner Antwort klar, dass es nicht um Truppen auf der Krim ging.

Putin

Regarding the deployment of troops, the use of armed forces. So far, there is no need for it, but the possibility remains.

Er spricht vom Deployment. Die Truppen auf der Krim, waren ja schon vertragsbedingt dort und mussten gar nicht mehr "deployed" werden.

Wir haben im Moment nicht vor der Ukraine Krieg zu erklären. So ist diese Antwort zu deuten.

Selbstverteidigungskräfte der Krim, hat er bis dahin überhaupt noch gar nicht erwähnt. Das kam später bei folgender Frage:

QUESTION: Mr President, a clarification if I may. The people who were blocking the Ukrainian Army units in Crimea were wearing uniforms that strongly resembled the Russian Army uniform. Were those Russian soldiers, Russian military?

VLADIMIR PUTIN: Why don’t you take a look at the post-Soviet states. There are many uniforms there that are similar. You can go to a store and buy any kind of uniform.

QUESTION: But were they Russian soldiers or not?

VLADIMIR PUTIN: Those were local self-defence units.

Das ist Trolling auf höchster Ebene.
Im ernst wen meint dieser Journalist mit Leuten auf der Krim die eine Uniform tragen die an eine russische Militäruniform erinnern?

Diese Leute?

@IvanIV
Nein.

@Hape1238
wenn Putin das mit ja beantworten hätte, dann könnte man auch diese Leute russische Soldaten nennen. Ist doch klar dass er das nicht zulässt.

@IvanIV
Naja, also hat er gelogen. Sag ich doch.

nein, seine Antwort schließt nicht aus dass auch russische Soldaten dabei waren. Die Initiative war aber bei der Krimregierung und Volksmilizen.

Fest steht, er hat wieder heute oder gestern gelogen. Wie ich aus seiner Rede entnehme, "Es gab keine militärische Auseinandersetzung und es gab keine Opfer. Warum wohl?".

Soweit ich mich erinnere, gab es bei der Krimkrise ganz am Anfang sogar mehrere tote in Uniform. Oder liege ich da falsch?

Die Russen haben mehrere Kasernen und Städte plus Zugangsstrassen und andere Infrastrukturobjekte frei betreten können und konnten dort nach den Verträgen die sie mit der Ukraine hatten diese auch jeweils nutzen.
Gerade bei den Kasernen war es oft so das ukrainische und russische Einheiten in den selben Objekten waren.
Wenn Russland nun den Schlagbaum vertraglich nutzen durfte oder elektrische Versorgungsanlagen zum Betrieb der Tankstellen oder Waffen und Munitionsbunker, dann werden sie das vertragsgetreu gemacht haben.
Die Ukraine hat ja bis heute noch keine offizielle Beschwerde eingereicht bezüglich der Ereignisse damals.

Das russische Soldaten ausserhalb ihres vertraglich zugesicherten Geltungsbereichs irgendetwas nicht vertragskonformes getan haben ist ja bis heute trotz vielfältiger Anschuldigungen nicht nachgewiesen worden, und anscheinend gibt es dazu von ukrainischer Seite auch keine offiziellen Anklagen wegen Vertragsbruchs oder Ermittlungen und Untersuchungen.

Das sind alles nur Anschuldigungen von einzelnen Politikern ohne das die entsprechenden notwendigen offiziellen Wege gegangen werden, wie zum Beispiel internationale Handelsgerichte.

Das alles könnte die Ukraine jederzeit tuen, warum tuen sie es dann nicht ?
Wahrscheinlich weil sie dann nicht mehr rumnörgeln können und den entsprechenden Ausgang solcher Untersuchungsverfahren abwarten müssten.
Stattdessen basteln die weiter am Mythos von den illegalen russischen Soldaten auf der Krim und der Westen spielt ja gerne mit ebenso ohne irgendwelche Erkenntnisse beizutragen.

Genau dasselbe Konzept wendet man doch auch bei den Verschwörungstheorien von den Massakern in Kiew, Odessa, Mariupol, MH17, Im Dienst befindliche Soldaten der russischen Streitkräfte, Waffen der russischen Armee usw. an.
Und man staunt doch sehr : überall bestenfalls begonnen Untersuchungen bei denen man seit Monaten keine Fortschritte erklärt hat, schlechtenfalls seit über einem Jahr nichts neues (Wer hat denn nun auf dem Maidan wen erschossen - Es gibt bis heute keine Anklage nichtmal eine Klageschrift ! Warum findet man nichts wenn man sich damals so sicher war ?)
Auch externe Untersuchungen wie bei MH17 die in Westeuropa stattfindet keine Erkenntnisse, keine Veröffentlichungen.
Die US Behauptungen, seit 8 Monaten warten wir auf ganz grosse Erkenntnisse. Seit 12 Monaten immer wieder der Vorwurf Putin hätte dies und jenes gesagt und das hörte sich an wie das er gelogen hat, hat er aber garnicht, selbstverständlich sind da russische Soldaten auf der Krim die da Objekte sichern dürfen, hat die Ukraine sogar vertraglich festgelegt gegen sehr gutes Geld.
Wenn diese so segensreichen Vertragsinhalte (15 Mrd. $ per anno) sich dann gegen die Ukraine richten war plötzlich alles kriminell... behaupten die Ukrainer. Wenn es so wäre dann hätten die Russland eben schon lange verklagt, aber sie wissen sie haben da vor keinem internationalen Gericht eine Chance.
Das jammern bringt da mehr : "Der böse böse Russe, die haben es gewagt einen zwischenstaatlichen Vertrag in Anspruch zu nehmen ! *pfui*"
Das ist lächerlich, solange sie keine Klage erheben.

@sarasvati23

sarasvati23 schrieb:Für einen stark ausgeprägten Machtmenschen halte ich Putin nicht, eher einen Idealisten, der vor allem eines will, Russland voranbringen, und nicht sich selbst.

Hat er das denn auch getan? Ich meine wie würde denn jetzt eine Bilanz von Putins wirken aussehen?

Hat er Russland auf zukunftsichere Beine gestellt?

Ein Artikel in der Zeit gefunden, der zeigt ganz gut die Angst in den Baltischen Staaten:
Eine Ära der Putinschen Kriege hat begonnen
Europa darf nicht vor Putin kapitulieren, fordert Litauens ehemaliger Präsident. Russland gehöre ausgeschlossen – und die Ukraine brauche Waffen. Ein Gastbeitrag von Vytautas Landsbergis

Ich bezweifle, dass die aktuellen diplomatischen Bemühungen des Westens aufrichtig waren. Es ist ein Fehler, dem Aggressor zu erlauben, den Ort der Verhandlungen, die Bedingungen und die Gesprächspartner zu diktieren. So waren auch die Bedingungen der beiden Minsker Abkommen für die Ukraine von Nachteil. Sie wurden ihr, wie es scheint, "drei gegen eins" aufgezwungen.
Wenn die deutsche Kanzlerin Angela Merkel behauptet, es gebe keine militärische Lösung des Konflikts in der Ukraine, wüsste ich gern, ob Putin das auch glaubt. Er strebt ja offenbar eine militärische Lösung an. Merkels Aussage hängt also in der Luft; sie wirkt wie eine Ausrede, um der Ukraine nicht militärisch helfen zu müssen.
Was zu tun ist, ist klar
Was die Wahrscheinlichkeit des Einsatzes von Nuklearwaffen betrifft: Sie werden bereits jetzt eingesetzt, denn allein die Drohung damit ist ebenso verbrecherisch wie der tatsächliche Einsatz. Aber unsere Angst nutzt wiederum nur dem Aggressor.
Was getan werden müsste, um Putin in der Ukraine zu stoppen, ist bekannt und offensichtlich. Wir müssen der Ukraine helfen, sich gegen die russischen Panzer und die schwere Artillerie zu verteidigen. Ein Ausschluss Russlands aus dem Swift-System wäre außerdem geeignet, Russland wirtschaftlich zu treffen. Als diplomatische Maßnahmen könnte man erwägen, Russland aus den internationalen Organisationen auszuschließen, deren Konventionen es grob verletzt hat: aus den Vereinten Nationen zum Beispiel. Falls das nicht geschieht, diskreditiert das diese Organisationen und sie werden bedeutungslos.
So gesehen hat die Ukraine eine globale Bedeutung. Wenn wir die Ukraine aufgeben, geben wir unsere Prinzipien auf.

@Hape1238

Gibt's dazu ne Quelle?

@def
Upps. Vergessen. Sry.
http://www.zeit.de/politik/ausland/2015-03/gastbeitrag-vytautas-landsbergis-ukraine-russland-krieg

@Hape1238

Danke.

@Hape1238
40 Jahre kalter Krieg haben ja gezeigt wie effektiv solches Vorgehen ist.

@Glünggi
Ja, lass Dich doch mal aus: Wessen Vorgehen ?

@Hape1238
Ich mein Russland zu isolieren. Mag funktionieren .. aber könnte ein paar Jahrzehnte dauern ;)

@Glünggi
Ach, ich meine, das geht ganz schnell. Im Grunde ist Russland bereits isoliert, Vytautas Landsbergis hat es ja geschrieben, wie man es machen könnte. Das wäre aber ein schwerer Hammer, Russland würde sich davon nicht so schnell erholen.

@Hape1238
Die Bedrohungslage ist doch alles andere als geschlossen. China Südamerika, Iran türkei indien etc machen alle Geschäfte mit Russland. So wird das nunmal dauern.

die Umorientierung Russlands von Europa auf Asien hat bereits 2007 begonnen nur wird sie jetzt beschleunigt.