Bekämpfung der Zigarettenmafia in Deutschland

Ich verstehe nicht ganz das Konzept der Polizei. In Berlin z.B. am Bahnhof Köpenick stehen die von früh bis spät, das ganze Jahr durch.

Meistens zwei Händler im Abstand von ca. 50 Meter, manchmal besonders frech aber auch noch ein Dritter direkt im Bahnhofeingang, so das man praktisch nicht daran vorbei kommt ohne ihn zu schleifen und auf die Ware zu treten.

Es fährt gelegentlich aber auch ein Polizeiauto durch die Bahnhofsstraße, wozu auch immer.

Kann das irgendjemand erklären?

Hier hat mal ein Bekannter von mir mal zwei Bilder davon gemacht, das hier z.B. ist der typische Morgenverkäufer direkt an der Busendhaltestelle da:

Original anzeigen (0,6 MB)

und der hier steht auch noch am Abend da, etwas mehr am Bahnhofseisgang damit die Leute ihn auch sehen:

Original anzeigen (0,5 MB)

Er hat das übrigens auch schon mal per Mail gemeldet und nicht nur einmal. Kinder, Jugendliche etc. alle können sich da billig und steuerfrei eindecken, Heute, Morgen, Übermorgen!

Wie kann das nur sein? Also ich vermute mal speziell der Osten in Berlin ist auch eine Art Refugienfläche, ähnlich wie in der Landwirtschaft für das Unkraut, für die Zigarettenmafia und die Sekundärkriminalität die damit einhergeht.

So ist dann nämlich wenigstens der Westen der Stadt und die besseren Gegenenden besser kontrollierbar?
Wobei was ist bitte so schwer daran, da nur einmal am Tag drei Zivilpolizisten vorbeizuschicken, ohne Blaulicht natürlich, um die Ware einsammeln?

Wenn man nur die Waren der Straßenhändler mal regelmäßig einsammeln würde, würden die über kurz oder lang doch auch in die Verlustzone kommen!
Das macht doch überhaupt keinen Sinn, sich nur auf die Hintermänner zu konzentrieren, wenn das Geschäft auf der Straße selber erst mal weiter läuft?

Gut das ich gerade am rauchen bin so schmeckt die kippe gleich besser

Sorry die Bilder sind etwas unscharf.
Wer verkauft da Zigaretten?

@5ting
Irgend wwlche kriminellen die kippen aus polen oder china schmuggeln und die hier steuerfrei verkaufen

@Dr.AllmyCoR3
Wo sind die Zigaretten? Ich sehe nur Leute auf den Bildern. Wenn ich das mit Bildern bekräftigen will dann doch gleich eins vom Verkauf.

Sorry die Bilder sind entwas unscharf.
Wer verkauft da Zigaretten?

Die Leute mit den Pappschachteln zu den Füßen, die drehen den Fotografen natürlich auch immer den Rücken zu wenn sie einen bemerken, aber es stört sie auch nicht wirklich. Die fühlen sich da Zuhause, wie der Hauptmann von Köpenick persönlich!

@Zill

Zill schrieb:Wobei was ist bitte so schwer daran, da nur einmal am Tag drei Zivilpolizisten vorbeizuschicken, ohne Blaulicht natürlich, um die Ware einsammeln?

Was soll das denn bringen? Die werden die Stangen wohl kaum am Körper tragen, sondern irgendwo versteckt haben. Wenn die Cops dann zugreifen, greifen die meist nur ein paar Schachteln ab.
Und verdammt viele Cops sind selber Raucher. Wenn man Extrabreit glauben darf, rauchen die zwar nur milde Sorten, da das Leben hart genug ist, aber sie rauchen.
Spoilerhttp://youtu.be/QHPGWcCiSyo
Und steuerplaketenfreie Kippenschachteln findest du in allen gesellschaftlichen Schichten. Jeder Raucher will sparen!

Subcomandante schrieb:Was soll das denn bringen? Die werden die Stangen wohl kaum am Körper tragen, sondern irgendwo versteckt haben. Wenn die Cops dann zugreifen, greifen die meist nur ein paar Schachteln ab.

Das Auto mit der Tageslieferung im Kofferraum, steht doch gleich um die Ecke, wenn die Polizei nur mal den geringsten Wert auf Mithilfe der Bürger legen würde, hätten sie doch sofort das Nummernschild auch von dem. Heute hat doch jeder ein Fotohandy!

Wenn die Polizei von jedem Zigarettenhändler nur zwei bis drei mal am Tag die Stangen einsammelt, gerät der aber auch in die Verlustzone, ganz egal wo das Hauptlager und der Hauptmann der Triaden sich dort versteckt.

Die Zigarettenmafia hat doch auch ihre Lieferkosten, muss die Händler bezahlen, den Tabak, die Streckmittel und falschen Aufkleber. Wenn man da nur mal ein bisschen das Straßengeschäft jeden Tag stören würde, mit nur einer Handvoll Zivilpolizisten die auch mal jeden Bahnhof anfahren, würde das ganze Geschäft doch schon unrentabel!

Ich glaube nicht das da Zigaretten verkauft werden. Wenn es so offensichtlich ist hätte man da was dagegen gemacht.

Man sollte Denunziantentum wieder staatlich fördern...

@5ting

Das sind Zigarettenhändler! Man kann die nur nicht von ganz nahe fotografieren, die stechen nämlich in Berlin gelegentlich auch mal die Konkurrenz ab.

Das ist nicht ganz ungefährlich, sich dort längere Zeit um scharfe Bilder zu bemühen!

@Zill
wieder ein spannender Thread :)

also ich kann mir das auch nicht vorstellen, das die da so öffentlich agieren.

Mir ist noch keiner begegnet der Kippen steuerfrei verkauft , sowas klappt eher über Connections.

@Zill
Diese Bilder beweisen nichts. Wenn es aber so klar ist müssten das einige Leute bemerken. Und sicher würde mancher das dann auch der Polizei melden.

Und wenn man schaut wo es in Berlin Messer Attacken gab fällt dein Ort nicht besonders auf.

Der Bekannte von mir hat das schon dreimal was an die Internetwache Berlin geschickt:
https://www.internetwache-polizei-berlin.de/
Man kriegt dann sogar eine PDF mit Bearbeitungsnummer zurück.

Der ist nämlich auch ein überzeugter Nichtraucher/Passivrauch Geschädigter. Es bringt nur absolut gar nichts, vermutlich hat man bessere Chancen, wenn gleich direkt den Polizeiruf wählt und gleich sagt:

"Hier geschieht direkt ein Verbrechen vor Ort, bitte kommen sie sofort, ich kann das jetzt nicht näher erläutern"

ansonsten landet das da nämlich auch nur in Ablage P!

@Zill
Soweit ich weiß ist für die Bekämpfungs des Zigarettenschmuggels primär nicht die von dir erwähnte (Landes-)Polizei, sondern der Zoll zuständig. Vielleicht sind die entsprechenden Behörden einfach nicht über den Verkaufsort und die Verkaufszeit der Zigaretten informiert.

Ich würde dir daher empfehlen, einfach eine "Anonyme Anzeige" (in Form einer Email) an das zuständige Hauptzollamt zu schreiben. Hier die Kontaktdaten, die ich durch kurzes Googeln gefunden habe: poststelle.hza-berlin@zoll.bund.de
(http://www.zoll.de/DE/Service/Auskuenfte/Zolldienststellen/BFD_Mitte/HZA_Berlin/HZA_Berlin_node.html (Archiv-Version vom 22.03.2015))

Aber wahrscheinlich werden selbst die nicht viel tun können, sind wahrscheinlich, wie viele exekutive Behörden unterbesetzt und überfordert. Aber man kanns ja mal versuchen. :-)

@Zill

Ich vermute mal, dass es ganz einfach erstens zu teuer ist für die Polizei, ständig Personal auf Jagd nach illegalen Zigarettenverkäufern zu schicken (bzw. auch einfach Personal fehlt), zweitens der politische und gesellschaftliche Wille fehlen (Zigaretten finden sich unter den Volksdrogen in Top-Position), denn sehr, sehr viele Leute rauchen und drittens die organisierte Kriminalität einfach den längeren Atem hat.

Es kostet sie weitaus weniger, ihre illegalen Geschäfte zu machen, als den Staat, sie zu bekämpfen.

Die Akteure des modernen organisierten Verbrechens, die Personen und Organisationen, welche die richtige Kohle machen, sind sehr gewiefte, intelligente Wirtschaftsfachleute bzw. haben ihre Fachleute.
Und sie arbeiten knallhart nach Effizienz. Da kann der STaat nicht mithalten.

Zill schrieb:ansonsten landet das da nämlich auch nur in Ablage P!

Weißt du denn wie oft die Polizei da schon Ermittlungen hatte? Wenn es gemeldet wird schaut man da sicher auch. Scheinbar nichts gefunden.

@MiaJinn

MiaJinn schrieb:also ich kann mir das auch nicht vorstellen, das die da so öffentlich agieren.

Dann lebe einfach in Ruhe weiter auf Lummerland. :D

@Kc

Kc schrieb:Es kostet sie weitaus weniger, ihre illegalen Geschäfte zu machen, als den Staat, sie zu bekämpfen.

Das trifft es so ziemlich genau.
Das Problem ist, dass wir Mitteleuropäer Schwierigkeiten haben, asiatische Gesichter sicher zu erkennen und auseinander zu halten. Klingt komisch, ist aber so.
Also werden von jedem - kurzzeitig festgenommenen - Zigarettenhändler Fotos gemacht und die Personalien aufgenommen, die allerdings selten stimmen.
Nur so wäre es theoretisch möglich, sie wieder zu erkennen. Hilft aber auch nicht wirklich, wenn man ihre Warenverstecke nicht findet und sie somit nicht überführen kann.

Es ist ein Kampf gegen Windmühlen!

Das beste Mittel dagegen ist: NICHTS kaufen!
So einfach wäre es. ;)

Raucher sind oft auch Süchtige, da kann man lange appellieren, die Sucht in ihnen wird sie ja doch wieder zum Kauf verleiten. Das bringt also gar nichts.

Die Polizei sollte sich auch mal weniger Mühe geben nur die Warenverstecke zu finden. Die bekommen ihren Wert doch eh erst durch den Verkauf auf der Straße, nur den muss mal also verhindern!

Die Händler sind dann auch schon überführt, mit oder ohne Warenversteck.

Ich glaube das Warenversteck würden die auch ganz freiwillig verraten, wenn man ihnen eine Kronzeugenregelung anbietet, im Sinne entweder du kommst jetzt in die Abschiebehaftanstalt und sitzt morgen schon in Hanoi oder du sagst uns genau jetzt, wo das Wochenlager ist und was du sonst noch so weißt!

Die Polizei muss sich doch da nicht dümmer anstellen als sie ist! :|

Also wenn ich mich so an Anfang der 90er zurück erinnere und mit heute vergleiche hat der Staat den illegalen Zigaretten verkauf schon gut eingedämmt.
Da sah es in Ostberlin noch etwas anders aus.
Uns wurden die auch netterweise persönlich vom Zigaretten verkaufenden Nachbarn nach Hause gebracht.

Mittlerweile hat das in Ostberlin nicht mal ansatzweise die Qualität wie früher und die Verkäufer sind ja arg zurück gegangen.

Zill schrieb:Ich glaube das Warenversteck würden die auch ganz freiwillig verraten

Ja genau, die malen dir auch gleich ne Karte mit Warenlager und Schmuggelwege. :D