Die Antideutschen

@Fierna
Wenn jemand keine Juden mag, dann steht er bestimmt nicht neben dir gegen Nazis. Es sei denn es hat was mit Israel vs. Arabien zu tun. So wie manche die Amis nicht mögen, weil die dauernd Krieg machen.

Wenn du natürlich alle die nur den "Heuschrecken"-Kapitalismus kritisieren und mit unserer sozialen Marktwirtschaft ganz zufrieden sind in die Antisemiten-Ecke stellst, weil die mit raffendes vs. schaffendes Kapital eine Ähnlichkeit mit dem NS-"Antikapitalismus" aufweisen, dann wird es schwierig mit deiner Definition.

Fierna schrieb:Die finde ich auch nicht aus sich heraus sakrosankt.

Linksjugend Solid wird ja in einigen Bundesländern offenbar sogar vom Verfassungsschutz beobachtet weil sie als linksextrem eingestuft sind...

@Fierna
Niemand sagt das du sie für Sakrosant finden musst, das ist ja auch nicht der Anspruch. Es ist auch gut das es innerhalb der linken Szene unterschiedliche Meinung sein. Aber wenn man sich gegen jeden und alles abgrenzt weil man in bestimmten Bereichen nicht die selbe Meinung hat, endet man irgendwann so wie der Jugendwiderstand, nur eben auf der anderen Seite.

frivol schrieb:Wenn jemand keine Juden mag, dann steht er bestimmt nicht neben dir gegen Nazis.

Antisemitismus ist nicht irgendeine "Nazi-Dings".
Es mutet schon seltsam an, dass du hier über simpel gestrickte Sachen redest.

frivol schrieb:Wenn du natürlich alle die nur den "Heuschrecken"-Kapitalismus kritisieren und mit unserer sozialen Marktwirtschaft ganz zufrieden sind in die Antisemiten-Ecke stellst, weil die mit raffendes vs. schaffendes Kapital eine Ähnlichkeit mit dem NS-"Antikapitalismus" aufweisen, dann wird es schwierig mit deiner Definition.

Du glaubst, Leute, die mit der sozialen Marktwirtschaft zufrieden sind, haben Parallelen zu diesen Feder-Theorien?
Da bin ich mir schon absolut sicher, dass du die aufmerksam gelesen haben musst...oder ein ganz besonderer Experte bist, was soziale Marktwirtschaft angeht.

Wer dem NS-"Antikapitalismus" anhängt ist absolut zweifelsfrei Antisemit.

Fierna schrieb:Wer dem NS-"Antikapitalismus" anhängt ist absolut zweifelsfrei Antisemit.

Das stimmt! Aber auch heute gibt es ähnlich scheinende Kapitalismuskritik, die sich nicht die Juden als Feindbild bedient, aber die reichen Milliardäre aus dem Ausland, gerne den USA, die unsere deutsche Industrie zerstören, für ihre kurzfristigen Profitinteressen: Heuschrecken. Das hat nichts mit Antisemitismus zu tun, aber ich meine Antideutsche Theorien sehen darin auch eine Gefahr.

@Niederbayern88
Für mich ist das auch nix. Man kann ja zu diesem oder jenen Punkt eine Meinung oder Einstellung so oder so haben, aber dieses hauptsache Anti dies und Anti das... Antideutsch klingt schon so miesepetrig... gibt es in Frankreich auch Antifranzosen oder in Rumänien Anti Rumänen? So ein Quatsch

@abberline
Die hatten auch keinen Hitler. Die Antideutschen versuchen einem neuen Hitler, der Deutschland in den Krieg führt und die Juden vernichtet, diesmal zuvorzukommen. Ohne Deutschland kein Hitler quasi, woraus folgt Antideutsch = AntiHitler

Hayura schrieb:Aber wenn man sich gegen jeden und alles abgrenzt weil man in bestimmten Bereichen nicht die selbe Meinung hat, endet man irgendwann so wie der Jugendwiderstand, nur eben auf der anderen Seite.

Von mir aus. Ich brauche aber weder dieses "WIR"-Denken, noch würde ich über bestimmte Dinge hinwegsehen, nur weil jemand sich als "links", "Antifa" oder was weiß ich definiert.

frivol schrieb:Das stimmt! Aber auch heute gibt es ähnlich scheinende Kapitalismuskritik, die sich nicht die Juden als Feindbild bedient, aber die reichen Milliardäre aus dem Ausland, gerne den USA, die unsere deutsche Industrie zerstören, für ihre kurzfristigen Profitinteressen: Heuschrecken. Das hat nichts mit Antisemitismus zu tun

Doch, natürlich.
Die Milliardäre und Puppenspieler sind am Ende nämlich dann zufällig alle Juden....ganz zu schweigen davon, dass man sich antisemitischen Duktus bedient und auf antisemitische VTs und Theorien zurückgreift...selbst, wenn niemand "Jude" sagt.

Neocons, Zionisten, Rothschild bla...regressiver Antikapitalimus kommt kaum aus, ohne sich antisemitischer Stereotype zu bedienen.

@Fierna: Aber genau das ist der Unterschied, wenn die Milliardäre nicht als Juden bezeichnet werden, dann sind sie eben wie der Name sagt Milliardäre mit aller Macht die man damit hat. Und wenn einer dazu sagt, das sind alles Juden, dann leidet er an einem Verschwörungswahn(ebenso Rothschilds, Zionisten usw.) Kapitalismuskritik vs Antisemitismus

Die Antideutschen scheinen vorbeugend gegen Antisemitismus, jede Idee wo man nachher auch gegen Juden einsetzen könnte zu verteufeln.

abberline schrieb:Antideutsch klingt schon so miesepetrig

Wenn dass das Niveau ist, auf dem man über die Legitimität von politischen Positionen diskutiert, wundert mich gar nix mehr.
Achja Faszifikation (also festzustellen das etwas falsch ist) ist im Übrigen eine der wichtigsten wissenschaftliche Nachweisformen. Ziemlich miesepetrig diese Wissenschaft, lass mal lieber alle Esoteriker werden. Da geht es um Energien und so positive Dinge.

frivol schrieb:Aber genau das ist der Unterschied, wenn die Milliardäre nicht als Juden bezeichnet werden, dann sind sie eben wie der Name sagt Milliardäre mit aller Macht die man damit hat. Und wenn einer dazu sagt, das sind alles Juden, dann leidet er an einem Verschwörungswahn. Kapitalismuskritik vs Antisemitismus

Es wird überhaupt niemand als "Jude" bezeichnet sondern irgendwelche Leute zu Schattenherrschern und bösen Puppenspielern gemacht, die tatsächlich Juden sind. Für alle anderen "Milliardäre" interessieren sich diese Leute einen Dreck.

Und personifizierter Unsinn ist keine Kapitalismuskritik und wird es auch nie sein, sondern höchstens fehlerhafte Reflektion und Mob-Mentalität.

frivol schrieb:Aber genau das ist der Unterschied, wenn die Milliardäre nicht als Juden bezeichnet werden, dann sind sie eben wie der Name sagt Milliardäre mit aller Macht die man damit hat.

Dann hast Du Kapitalistenkritik aber keine Kapitalismuskritik.

@Fierna
Das stimmt! Aber hat das was mit Antideutscher Kritik zu tun? Das ist davon doch unabhängig.

@Subcomandante
Wenn ich in Folge der Kapitalisten-Kritik dann aber vorschlage, sie müssen ihre Aktien an einen Staatsfond abgeben, dann wird es schon mehr.

Ich denke bei Grossunternehmen, Multinationale Unternehmen etc. viel Einfluss und Lobbyarbeit in der Politik betreiben und auch in gewissen Punkt die Politik steuern durch Geld und Macht. Und das soll Antisemitisch sein. Ich denke nicht das in diesen 2Heuschreckenkreisen" so etwas Judentum, Christentum etc. keine Rolle spielt. Da geht es um Macht und da arbeitet der Scheich mit Grossunternehmern aus dem Westen eng zusammen. Da zählt Religion nichts...

@frivol
Nö, Du bewegst Dich ja weiter in dem kapitalistischen System. Und was bringt es, Milliardäre zu enteignen, wenn das System bestehen bleibt? Dann nehmen andere den Platz ein.

@Hayura: Die Verschwörungstheorie z.B. der Nazis sagt aber dann, das hinter den Großunternehmen lauter Juden stecken. Deshalb haben die Nazis versucht alle Juden zu töten und die Großunternehmen in Ruhe gelassen.
Ist natürlich quatsch, aber die Antideutschen haben Angst, das auch linke Kapitalismus-Kritiker Theorien entwerfen, wo man nachher wieder nur die Juden als Bösewicht hinter allem einsetzen könnte. Und damit wird dann die ganze Theorie theoretische Antisemitismus möglich und in der verkürzten Folge gleichgesetzt mit Antisemitismus.

frivol schrieb:Das stimmt! Aber hat das was mit Antideutscher Kritik zu tun? Das ist davon doch unabhängig.

Nein, man richtet sich gegen regressiven Antikapitalismus. Es geht genau darum.

@Fierna
Und gibt es regressiven Antikapitalismus auch ohne Projektionen weg von den Kapialisten hin zu den Juden, Zionisten, Rothschilds usw.?

Für die Menschen ist es nützlich dem Kapitalismus und den Milliardären auch Name und Gesicht zu geben. Ob die Gesichter dann verschiedene Milliardäre oder nur Juden zeigen, daran unterscheidet sich eine Kritik an den Milliardäre vs. Kritik an Juden

frivol schrieb:Und gibt es regressiven Antikapitalismus auch ohne Projektionen weg von den Kapialisten hin zu den Juden, Zionisten, Rothschilds usw.?

Bestimmt, nur ist der vermutlich völlig unbedeutend und wird auch nur schwierig ohne antisemitische Stereotype auskommen.
Sieht man ja an dem "Heuchschrecken"-Gelaber, was ich sogar noch als Beispiel für strukturellen Antisemitismus angeführt habe und hier jetzt alle nachplappern, aber damit "die Kaptialisten" und "die Großkonzerne" meinen.

frivol schrieb:Ist natürlich quatsch, aber die Antideutschen haben Angst, das auch linke Kapitalismus-Kritiker Theorien entwerfen, wo man nachher wieder nur die Juden als Bösewicht hinter allem einsetzen könnte

Es geht eigentlich darum zu einer tatsächlichen Arbeitswerttheoretischen Kritik zurückzukehren. Regressive Kapitalismuskritik zeichnet sich dadurch aus, dass man gesellschaftliche Widersprüche erkennt aber diese nicht auf die eigentlichen Ursachen zurückführt. Statt mit ökonomischen Charaktermaske zu arbeiten, setzt man eine bestimmte Personengruppe oder Einzelperson ein, die dann an allem schuld sein soll und nur ausgetauscht werden müsste um die Probleme zu beseitigen. Das müssen dann nichtmal tatsächlich Juden sein, sondern auch "Eliten" und ähnliche Synonymisierungen sind möglich. Die daraus resultierende paranoid Verschwörungsideologie kann willkürlich jeden ins Visier nehmen und zerstört auch bürgerliche Gesellschaften von innen heraus. Deshalb gefährdet Antisemitismus als falsches Bewusstsein über das gesellschaftliches sein, jeden und nicht nur Juden. Antisemitismus ist eine zentrale Kategorie wenn es um die Gefahr eines Zivilisationsbruches geht.