Charlie Hebdo - Erdbebenopfer als "Lasagne-Karikaturen"

Es lag aber doch eher daran das die meisten der eingestürzten häuser zum teil aus bruchstein gemauert wurden.

Wunderschön anzusehen und mit zum teil jahrzehntelanger stabilität.

Aber bei einem starken erdbeben brechen auch irgendwann mal die stärksten mauern ein.

Trotzdem sehe ich das auch so das es beinahe schon weltbekannt ist welchen "einfluß" die italienische mafia auf die jeweilige lokale baupolitik hat.

@tuctuctuc

tuctuctuc schrieb:CH darf das. Sie halten den Finger darein warum die Häuser einstürtzen um mal darüber Nachzudenken.

Sataire darf sich den Freiraum nehmen. Nur Erdbeben sind Naturkatastrophen. Wenn, was ich niemand wünsche, sich in Paris ein Erdbeben ereignet und französische Opfer zwischen einstürzenden Mauern zerquetscht werden möchte ich mal sehen ob CH auch die große Fresse hat.

Wenn in einem Erdbebengebiet Baumängel und andere Vorsorgemaßnahmen durch Korruption oder Mafiaverbindungen zustande kommen und opfer fordern hat das nix mit Großer Fresse zu tun.

Italien geht noch, wenn man an die Fuschbauten in andere Länder südlich denkt, da gab es noch viel mehr Tote.

Vor allem weil wir vor ein paar Jahren schon ein Beben in Italien hatten wo die Mängel hervortraten.

http://www.spiegel.de/panorama/erdbeben-in-italien-toedliche-gier-a-1109751.html

Ich glaube eher das ärmliche Regionen mit historischer oder sehr alter Bausubstanz hier halt ein Problem haben, man muss sich des Risikos halt bewusst sein oder man wird daran irgendwann erinnert. Die Karikatur fand ich jetzt nicht wirklich konstruktiv und bezüglich des Terroranschlags wäre eine derartige auch geschmacklos gewesen und in diesem Fall wohl auch...

Ein zweiter Terroranschlag bei Charlie Hebdo, verübt von Italienern die sich aber zum IS bekennen. Wäre ich überrascht? Ich glaube nicht.

@tuctuctuc

tuctuctuc schrieb:CH darf das. Sie halten den Finger darein warum die Häuser einstürtzen um mal darüber Nachzudenken.

Also zum einen braucht es da nicht ein satiremagazin aus frankreich um auf die weithin und allseits bekannten baumängel in italien hinzuweisen, und zum anderen ist das primär und zuallerst zwingend pietätlos den opfern, angehörigen und freunden gegenüber es unter diesem deckmantel alleine schon verbal rechtfertigen zu wollen.

Der gedanke ein familienangehöriger, meine freundin, ein lieber bekannter oder guter nachbar, die bei dem erdbeben getötet wurden liegen immer noch eingequetscht unter einem eingestürzten haus, noch nicht mal in einem grab, und von dort werden solch geschmacklose witze darüber nicht nur gerissen, sondern auch noch gemalt, nimmt der ganzen sache den mit verlaub"humor".

Wenn abertausende menschen sagen das hat mit satire nichts mehr zu tun, und 9 oder 10 redakteure stellen sich vor ihr produkt und sagen, "das ist aber nur satire" gibt es entgegen zu dem anderen CH-skandal nichts mehr zu hinterfragen.

Wenn man gute satire mit einem toleranzgefühl genießt ist das schön.

Aber wenn mir diese satire, und wenn auch nur als außenstehender, mehr kummer wie freude bereitet, geschweige den bertroffenen, dann ist es auch keine satire mehr.

@aero

angeblich dürfe satire alles, und weil es alles dürfe sei es IMMER ok (und natürlich Kunst.)

Ich würde gerne mal die Reaktion mancher sehen, wenn in Deutschland mal ein großes Erdbeben passiert, viele sterben und jemand sich hinstellen würde und sich darüber lustig machen würde, wie Deutsche zu KARTOFFELBREI (kartoffelmatsch) verarbeitet wurden.

@cheroks

Das ist ein guter vergleich.

Aber so in dieser art könnte ich es mir selbst nicht von der "Titanic" redaktion vorstellen.

Das ist insgesamt von CH ein noch nicht mal unglücklicher "act", sondern ein einfach nur plumper versuch wieder auf sich aufmerksam zu machen.

Es wirkt wie als wollte man zeigen das man immer noch trotzig und cool ist, aber dieser versuch ist daneben gegangen.

Ich bin mir sicher das es genug themen gegeben hätte um seiner satirepflicht nachzukommen.
Aber ohne auf solche art dann eher in ein "fettnäpfchen" zu treten, verharmlosend ausgedrückt, und in die seelen vieler trauender und leidender menschen.

cheroks schrieb:Ich würde gerne mal die Reaktion mancher sehen, wenn in Deutschland mal ein großes Erdbeben passiert, viele sterben und jemand sich hinstellen würde und sich darüber lustig machen würde, wie Deutsche zu KARTOFFELBREI (kartoffelmatsch) verarbeitet wurden.

Wäre Frankreich vom Erdbeben betroffen, wäre die Reaktion der Bevölkerung auf die Satire sicher auch eine andere ...

Aber in Italien wird Charlie Hebdo wohl kaum großartig registriert ...

Einige Tausend Italiener haben dann ihrem Ärger doch soviel Luft gemacht, dass die französische Botschaft sich von der Karikatur distanzieren musste ;)
http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/ungluecke/opfer-als-lasagne-charlie-hebdo-zeichnung-ueber-erdbeben-empoert-italien-14419044.html

aero schrieb:Also zum einen braucht es da nicht ein satiremagazin aus frankreich um auf die weithin und allseits bekannten baumängel in italien hinzuweisen, und zum anderen ist das primär und zuallerst zwingend pietätlos den opfern, angehörigen und freunden gegenüber es unter diesem deckmantel alleine schon verbal rechtfertigen zu wollen.

Musst es dir ja auch nicht ansehen. Ist ja nicht als würde man damit in der Öffentlichkeit konfrontiert.

Satire ist nicht jedermanns Sache,

cheroks schrieb:ch würde gerne mal die Reaktion mancher sehen, wenn in Deutschland mal ein großes Erdbeben passiert, viele sterben und jemand sich hinstellen würde und sich darüber lustig machen würde, wie Deutsche zu KARTOFFELBREI (kartoffelmatsch) verarbeitet wurden.

Sofern darin eine Satirische Botschaft vorhanden ist, die einen Misstand anprangert.

Wir hatten genug Beleidigung durch Erdogan, und der meint seinen Mist ernst, zb eine Aufforderung den Völkermord an den Armeniern zu leugen

@Fedaykin
@Issomad
@cheroks
@Fabs
@aero

Das ist ein Wortspiel Penne = wie ein Franzose Schmerz aussprechen würde: geschrieben peine.
Wenn man kein Französisch spricht, kann man den gar nicht verstehen.

Note: Hier auf Allmy und im Internet sind ja viele Menschen salty wegen irgendwelchen Bildern.

@Desaix

sowas kommt noch hinzu.

@Desaix

Nach dem Massaker an den Satirikern von Charlie Hebdo bauscht man wohl jeden Furz von denen auf, um auch ja nachzuweisen, wie unmoralisch, pietätlos und herzlos diese Schweine doch sind. Muss ja alles seine Gründe gehabt haben, was da im Januar 2015 vor sich ging, lautet die implizite Botschaft. Da treffen sich dann dauerbeleidigte Anhänger des Propheten und moralisierende Deutsche und motzen in aggressiver Weinerlichkeit über den "schlechten Geschmack".

Fedaykin schrieb:Vor allem weil wir vor ein paar Jahren schon ein Beben in Italien hatten wo die Mängel hervortraten.

Vor allem wenn man bedenkt das kurz nach dem Beben Stimmen laut wurden, einfach weiter wie bisher zu machen, ist die Karikatur gerechtfertigt.

@Fabs
Beim Wiederaufbau hat auch nichts wirklich geklappt.

http://derstandard.at/2000043418889/Wiederaufbau-nach-Beben-Renzi-will-es-besser-machen

aero schrieb:Ist das thema das in der "stadt der liebe", in paris, hunderttausende franzosen auf die straße gehen um gegen homosexuelle ehen und deren rechte zu demonstrieren nicht auch ein thema über das man sich hämisch und verletzend ausspotten kann ?

Die haben sich auch für die gleichgeschlechtliche Ehe und immer wieder gegen FN und gegen französische Katholiken, die treibenden Kräfte hinter den homophoben Demonstrationen, ausgesprochen beziehungsweise diese veralbert.

@aero

Das italienische Amatrice, wo im August fast 300 Menschen bei einem Erdbeben ums Leben gekommen sind, verklagt die französische Satirezeitschrift Charlie Hebdo. Es geht um eine Zeichnung, die die Erdbebenopfer als Lasagne-Schichten darstellt.

Dabei handle es sich um «schwere Diffamierung», wie ein Rechtsanwalt im Namen der Gemeinde festhält.

http://www.srf.ch/news/ticker

Vllt sollten sie ihre Verarsche doch noch mal ausführlicher erklären, so dass es auch der letzte versteht. Nur dann zündet der Witz nicht mehr so. ;)

@Glünggi

Dankeschön.

@Philipp

Ja weißt du, wenn das auf dem ersten blick nicht so zu erkennen ist, wenn sich eher unzählige leidtragende zurecht gekränkt, verletzt, diffamiert und beleidigt fühlen,

und die redakteure von CH dann erst einmal

Philipp schrieb: ihre Verarsche doch noch mal ausführlicher erklären

müßen, ist die ganze satire an der sache schon lange flöten gegangen.

Wie gesagt, es braucht nicht ein französisches satiremagazin, das angeblich, aber auf menschlich unsägliche art und weise auf bauliche mißstände in italien hinweisen will, die durch ein gravierendes erdbeben nach jahrzehnten ans tageslicht kommen.