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Die Intellektuellen und das postfaktische Zeitalter

188 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Rechtspopulismus, Akademiker, Intellektuelle ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Die Intellektuellen und das postfaktische Zeitalter

10.12.2016 um 23:16
Zitat von WarheadWarhead schrieb:abermas,Tugendhat,Altvater,Ursula Wolf,Peter Grottian,Wolf Dieter Narr...soll ich weitermachen??Wird ne lange Liste...
@Warhead hat den Contest gewonnen.
Leute wie Habermas sind halt rar geworden, wollte ich damit sagen. Gerade im Niveauheimer-Umfeld ehemals links-intelektueller Leitmedien, gibt es für meinen Geschmack eigentlich keine besonders kritischen Geister mehr, zumindest nehm ich keine wahr.
Immer wenn ich Die ZEIT zu lesen anfange, die ich früher oft ganz durchgelesen hatte, hör ich nach 90 Sekunden auf weil ich die wohlmeinenden Plattitüden nicht mehr ertragen kann.
Wo früher der Gedanke und die gut recherchierte Information und auch die geschliffene Formulierung zu finden war, bekommt man heute Soll-Meinung und Staatsbürgerkunde serviert bzw aufoktroyiert.
Es wundert mich nicht, dass es da einen Schwund an Kundschaft gibt.
Sobald einer die Linie verlässt, wird er gemobbt, und diffamiert, siehe Sloterdyk, Botho Strauss, Walser, und noch ein paar andere die mir gerade nicht namentlich einfallen.

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Die Intellektuellen und das postfaktische Zeitalter

10.12.2016 um 23:25
@SLOGEEK
Zitat von SLOGEEKSLOGEEK schrieb:gibt es für meinen Geschmack eigentlich keine besonders kritischen Geister mehr, zumindest nehm ich keine wahr.
Kritisch im Bezug auf worauf?
Wir sind nicht mehr in den 60er oder 70er Jahren...sondern im Zeitalter, das vielleicht später tatsächlich mal als das des Populismus genannt werden wird.
Letztendlich geht es darum Errungenschaften der vergangenen Jahrzehnte zu erhalten...


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Die Intellektuellen und das postfaktische Zeitalter

10.12.2016 um 23:32
@canales
Zitat von canalescanales schrieb:Letztendlich geht es darum Errungenschaften der vergangenen Jahrzehnte zu erhalten..
und nicht zuletzt eben diese auch an andere Gruppen und Gesellschaften auf der Welt
weiterzugeben..

jetzt frag ich mich ob mir der Blick über den Tellerrand fehlt, welche 'Errungenschaften'
aus Nationen und Gesellschaften anderswo aus der Welt könnten wir uns mal näher be-
trachten und zu eigen machen?


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Realo ehemaliges Mitglied

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Die Intellektuellen und das postfaktische Zeitalter

10.12.2016 um 23:46
Zitat von canalescanales schrieb:Letztendlich geht es darum Errungenschaften der vergangenen Jahrzehnte zu erhalten...
Genau das nennt man konservativ.
Zitat von SLOGEEKSLOGEEK schrieb:Sobald einer die Linie verlässt, wird er gemobbt, und diffamiert, siehe Sloterdyk, Botho Strauss, Walser, und noch ein paar andere die mir gerade nicht namentlich einfallen.
Komisch, dass es da immer nur Rechtsabweichler gibt, nie Linksabweichler. Ich könnte noch Broder, Matussek und ganz besonders krass Mahler nennen. Und ein extrem Rechter (nicht zu verwechseln mit rechtsextrem) wie Sarrazin war mal oder ist gar noch in der SPD. Auch Wagenknecht rückt immer mehr nach rechts, in Bezug auf Flüchtlinge könnte sie sich fast bei der AfD bewerben. Und wenn einer stabil bleibt und nicht nach rechts im Gleichschritt mitdriftet wie Maas oder Gauck, bleibt nur das hübsche Etikett Volksverräter übrig, in ähnlicher Form selbst hier schon gelesen.


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Die Intellektuellen und das postfaktische Zeitalter

10.12.2016 um 23:50
Zitat von canalescanales schrieb:Kritisch im Bezug auf worauf?
Kritische bezüglich aller politischen Prozesse natürlich. Besonders im Bezug auf die jeweilige Regierungen. Das war einstmals selbstverständliche Ansatz von Journalismus, besonders vom linken.
Bei den ganzen Skandalen die wir haben, Auto-Abgas-Betrügerein, die von Ministerien supported werden, NSU-Skandal, als zwei Beispiele, da ist die Presse eigentlich extrem zahm.
Über einige Dinge wird erst gar nicht berichtet, weil es den übergeordneten Interessen der Partner der Bundesrepublik entgegen läuft. Das war auch mal alles ganz anders.


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10.12.2016 um 23:54
@RayWonders
Zitat von RayWondersRayWonders schrieb:und nicht zuletzt eben diese auch an andere Gruppen und Gesellschaften auf der Welt
weiterzugeben..
Nicht unbedingt...das Sendungsbewusstsein hält sich in Grenzen, allerdings wird schon gewertet mit den Maßstäben, die "wir" uns gesetzt haben.
Zitat von RayWondersRayWonders schrieb:jetzt frag ich mich ob mir der Blick über den Tellerrand fehlt, welche 'Errungenschaften'
aus Nationen und Gesellschaften anderswo aus der Welt könnten wir uns mal näher be-
trachten und zu eigen machen?
Die da wären...nenn mal Beispiele.

@Realo
Zitat von RealoRealo schrieb:Genau das nennt man konservativ.
Ja, wenn man die Bewahrung der Errungenschaften der letzten Jahrzehnte so bezeichnen will, bin ich gerne ein "Konservativer".


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Die Intellektuellen und das postfaktische Zeitalter

10.12.2016 um 23:57
Zitat von RealoRealo schrieb:Komisch, dass es da immer nur Rechtsabweichler gibt, nie Linksabweichler
Abweichler ist sozusagen ein Freud'scher. Wovon weichen die denn ab?
Von der bundesdeutschen Einheitsmeinung und dem Konformismusgebot?
Und Linksabweichler gibt es auch. Alle die Muttis erdophilen Islamisten-Umschmusunsgkurs zu deutlich kritisieren werden auch an den Rand gedrängt. Da gibt es einig ebei den Grüne, der SPD udn der Linken die dadurch einen schweren Stand haben.


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10.12.2016 um 23:58
@SLOGEEK
Zitat von SLOGEEKSLOGEEK schrieb:Bei den ganzen Skandalen die wir haben, Auto-Abgas-Betrügerein, die von Ministerien supported werden, NSU-Skandal, als zwei Beispiele, da ist die Presse eigentlich extrem zahm.
Findest Du?
Ich seh durchaus die Verursacher auf der Anklagebank...zumindest was die Presse betrifft.
Also wenn ich da nach Russland schau im Bezug auf die Manipulationen der Sportler, da sind wir wir dagegen direkt aggressiv.


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Realo ehemaliges Mitglied

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11.12.2016 um 00:05
Zitat von canalescanales schrieb:Ja, wenn man die Bewahrung der Errungenschaften der letzten Jahrzehnte so bezeichnen will, bin ich gerne ein "Konservativer".
Ich auch.
Zitat von SLOGEEKSLOGEEK schrieb:Wovon weichen die denn ab?
Von ihrer einstigen Position. Bei Sloterdijk ist es wohl Senilität, Strauß war schon immer rechter Provokateur, Walser hat das gigantische Fettnäpchen gesehen und ist provokant jetzt erst recht reingetreten und hat damit seinen Ruf und seine Karriere verbrannt, usw. Da sie aber Intellektuelle sind und eher Vorreiter als Nachahmer, könnte man auch sagen, sie haben die Schafe gleich mit nach rechts geführt, viele davon Fans, die von ihren Idolen nicht lassen können.
Zitat von SLOGEEKSLOGEEK schrieb:Und Linksabweichler gibt es auch. Alle die Muttis erdophilen Islamisten-Umschmusunsgkurs zu deutlich kritisieren werden auch an den Rand gedrängt.
Noch vor einem Jahr hätte ich Mutti zu den wenigen Standhaften gezählt, aber nach Köln kam dann die berühmte Rolle rückwärts. Ihre Uhr zeigte nur noch 500 Tage bis zur Wahl.


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11.12.2016 um 00:10
@SLOGEEK
Botho Strauss war schon immer er selbst und niemals links,Peter Stein und Luc Bondy haben ihn schon richtig interpretiert.
Ich find ihn trotzdem gut
Und Sloterdijk war schon immer ein aufgeblasener,neoliberaler Hampelmann der sich hat vor nen Karren spannen lassen
Und @Realo sein Mahler ist sich eigentlich immer treu geblieben,deutschnationaler und Antisemit war er schon immer.Bei der APO und im SDS hat er sich,genauso wie Schily,nur wegen den hübschen Mädels rumgetrieben,bei den anderen gibts nämlich nur hässliche,fette und unfickbare Matronen die man sich sich nichtmal schön selbstmorden kann


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11.12.2016 um 00:27
Zitat von SLOGEEKSLOGEEK schrieb:Lach. Made my day. Gleich fünf unterschiedliche Varianten der Prawda sozusagen, mit dem selben Inhalt.
Aber damit bewegst Du Dich genau so einseitig in einer sich selbst bestätigende, informativ-selektiven, manipuliert-manipulativen
Meinungs- und Gesinnungsblase wie RT/Compact/JungeFreiheit-Bevorzuger.
Du bist auch so eine Prawda !
Zitat von SLOGEEKSLOGEEK schrieb:Nenn mir mal überhaupt einen lebenden deutschen Intelektuellen resp. Intelektuelle.
Und als zweites, der oder die selbst kein Phrasendrescher ist.
Wenn man so etwas überhaupt fragen muss !
Die passenden Antworten hast du ja schon bekommen von @Warhead und @FrankD !
Zitat von SLOGEEKSLOGEEK schrieb:Immer wenn ich Die ZEIT zu lesen anfange, die ich früher oft ganz durchgelesen hatte, hör ich nach 90 Sekunden auf weil ich die wohlmeinenden Plattitüden nicht mehr ertragen kann.
Wo früher der Gedanke und die gut recherchierte Information und auch die geschliffene Formulierung zu finden war, bekommt man heute Soll-Meinung und Staatsbürgerkunde serviert bzw aufoktroyiert.
Das kannst du bestimmt auch an mehreren Beispielen belegen ?

Oder sind das einfach nur Behauptungen ?!
Zitat von SLOGEEKSLOGEEK schrieb:Sobald einer die Linie verlässt, wird er gemobbt, und diffamiert, siehe Sloterdyk, Botho Strauss, Walser, und noch ein paar andere die mir gerade nicht namentlich einfallen.
Der Sloterdyk wird gemobbt ?! Ohhh !

Sloterdyk hat Sarrazins unsägliche Äußerungen in "Deutschland schafft sich ab" noch als sprachliche Verwirrung entschuldigt, obwohl nicht nur Intellektuelle verstanden haben was für einen rassistischen Scheiß er dort zusammengeschrieben hat.

Sloterdyk hat wohl zu viel komisches Zeug geraucht in Indien ?!


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Die Intellektuellen und das postfaktische Zeitalter

11.12.2016 um 00:36
Wenn man das ganze schon "postfaktisches Zeitalter" nennt, scheint man sich ja mit diesem Zustand abgefunden zu haben.
Die Frage, die ich mir als Intellektueller stelle, ist aber eher, wie man dieses postfaktische Zeitalter überwinden kann.
Hat jemand Vorschläge?


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Die Intellektuellen und das postfaktische Zeitalter

11.12.2016 um 00:45
Zitat von SLOGEEKSLOGEEK schrieb:Und Linksabweichler gibt es auch. Alle die Muttis erdophilen Islamisten-Umschmusunsgkurs zu deutlich kritisieren werden auch an den Rand gedrängt. Da gibt es einig ebei den Grüne, der SPD udn der Linken die dadurch einen schweren Stand haben.
Ich wüsste nicht, das ich so einen erdophilen Kurs gemacht hätte !
Es kann doch jeder die Türkei in Deutschland kritisieren.

Und zu deinem "aufgewachten Freidenker Sloterdyk":
Trotzdem gilt es zu klären, warum Sloterdijk Sarrazin so schnell und offen zur Seite springt.

So erklärte Sarrazin: "Die Türken erobern Deutschland genauso, wie die Kosovaren das Kosovo erobert haben: durch eine höhere Geburtenrate. Das würde mir gefallen, wenn es osteuropäische Juden wären mit einem um 15 Prozent höheren IQ als dem der deutschen Bevölkerung." Hier verbindet sich die Agitation gegen die angebliche fremdländische Unterwanderung mit offen antisemitischen Klischees.
https://www.wsws.org/de/articles/2009/10/slot-o28.html


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Die Intellektuellen und das postfaktische Zeitalter

11.12.2016 um 02:17
@canales
Zitat von canalescanales schrieb:Nicht unbedingt...das Sendungsbewusstsein hält sich in Grenzen
mal anders gefragt, welche 'unserer' Errungenschaften der letzten Jahrzehnte
sind es deiner Meinung nach wert an andere Gruppen und Nationen weiterzu-
vermitteln?
btw: ich habe gesehen es gibt jetzt in SaudiArabien sogar die erste Taxi-Fahrerin :)
Zitat von canalescanales schrieb:Die da wären...nenn mal Beispiele.
seltsam, anstatt einschlafen zu können dachte ich mehr oder weniger gewollt
über deine Anfrage nach, also:

als erstes viel mir TaiChi ein, was in einigen asiatischen Ländern ziemlich regel-
mäßig wenn nicht sogar täglich praktiziert wird und einen positiven Effekt haben
soll auf die Gelassenheit und Gemütsruhe..

als zweites erschien dann plötzlich etwas aus einer Doku bei mir im Geist die ich
jetzt erst die Tage gesehen hatte. es wurde berichtet wie in Cuba dem sozialis-
tischen Staat noch so viele alte Autos fahren und wie man das erreicht. dort gibt
es nicht die 'Konsumorientierung' und seltsamerweise bekamen das auch die dt.
Autobauer in den den vergangenen Jahrzehnten nicht hin so etwas in der Art..
böse Zungen würden vielleicht Verschwörung vermuten, weil wie will man dt.
Familien von Arbeitern ernähren (oder wohl eher ihre Träume verwirklichen)
wenn man lediglich Ersatzteile verkauft und Reparaturen als Dienstleistung an-
bieten muss/kann?

das dritte was bei mir 'aufpoppte' ist etwas das wir schon übernommen haben
aber vielen wahrscheinlich gar nicht so bewusst ist. ich meine etwas das wir
vielleicht unter dem Begriff der 'Vergesellschaftlichung' verstehen und was aus
Kommunismus/Sozialismus bekannt ist. doch wo liegt eigentlich der Unterschied
was seit Jahren die größten Konzerne machen wenn sie an die Börse gehen oder
neue Aktien auf den Markt werfen?

als viertes kam mir dann HareKrishna in den Sinn. so genau weiß ich es nicht,
aber ich vermute das stammt ursprünglich aus Indien und ist der Grund warum
dort das Leben aller Lebewesen an sich als hohes Gut betrachtet wird.
ich wünschte ich könnte aus tiefster Überzeugung dem zustimmen und so handeln
wie es viele der neuzeitlichen Vegetarier/Veganer jetzt tun. ich über zwar Verzicht
von Fleisch/Wurst und kaufe die alternativen Produkte aber so richtig vernünftig
diesbzgl.bin ich nicht auf Dauer. da dürfte ich bei Lieferando auf keinen Fall ein
Omelette bestellen..


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Die Intellektuellen und das postfaktische Zeitalter

11.12.2016 um 03:44
@RayWonders
Zitat von RayWondersRayWonders schrieb:mal anders gefragt, welche 'unserer' Errungenschaften der letzten Jahrzehnte
sind es deiner Meinung nach wert an andere Gruppen und Nationen weiterzu-
vermitteln?
Da gäbe es recht Viele...Rechtsstaat, Medienfreiheit, freie und geheime Wahlen, Menschenrechte, Toleranz...

Hmm, also Tai Chi, Vergesellschaftung, alte Autos in Kuba und Hare Krishna sind also das was wir übernehmen könnten?

Wow, abgesehen davon, dass dies mehr oder weniger bereits hier angekommen ist, finde ich das doch etwas spärlich...mehr ist nicht da? Scheint mir etwas traurig zu sein, wenn da nicht mehr kommt....


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Die Intellektuellen und das postfaktische Zeitalter

11.12.2016 um 05:49
Das war schon immer so. Nur früher traf der selbst ernannte Besserwisser nicht auf populärwissenschaftliche Blogtexte, Verschwörungstheorien oder falsche Interpretationen wissenschaftler Fakten. Da lästerte man kurz über die Wissenschaftler mit ihrem unverständlichem Gelaber und generell die "da oben" und fertig. Heute kann jeder zu allem seine persönliche Theorie und Auslegung googeln, man findet zu allem scheinbare Beweise, von der Existenz von Aliens in der Antike bis hin zu Erfolgsberichten von Homöopathie, Esofirlefanz, Indizien die für eine gefälschte Mondlandung sprechen, gegen die Existenz des Holocausts, was immer man will und zu allem findet man hunderte Seiten mit vermeintlichen Beweisen und zigtausende von Anhängern. Gerade Wissenschaftliches können oder wollen viele nicht erfassen, weil sachliche und wissenschaftliche Berichte komplex, vielfältig und wissenschaftliche Herangehensweisen trocken und kompliziert sind, das Hirn aber von Natur aus eher dazu tendiert alles in Schubladen zu stecken und simpel zu kategorisieren. Da werden dann halt ganze Zeitalter, Kulturen oder Menschen auf wenige Punkte zusammengefasst, die dann auch meist nur positiv oder nur negativ sind, je nach dem wie man es persönlich gern hätte und Biologisches wird stark vereinfacht und pauschalisiert widergegeben bis hin zu dem Punkt wo es dann einfach nur falsch wird, siehe diese "Wir nutzen nur 10% unseres Gehirns"-Sache die auch heute noch fast jeder glaubt.

An sich sind doch die meisten nur dann von einer scheinbar neuen Theorie begeistert, wenn diese ihnen das sagt was die eh schon zu wissen glaubten. Aber Wissenschaft ist was anderes, wissenschaftliche Schlussfolgerungen oder Theorien passen sich auch dauernd neuen Erkenntnissen an, sind also wandelbar - nicht dogmatisch. Und sie müssen widerlegbar sein, zumindest theoretisch, falls es eine andere Erklärung für bestimmte Ergebnisse geben könnte. Das kann man dann alles durch Versuche, Funde oder Berechnungen nachweisen. Aber viele Menschen wollen ein statisches Bild der Welt, das sich nicht ändert und das absolut ist. Daher verwundert mich dieser Anti-Intellektualismus kein bisschen. Meine Oma hat auch immer gesagt "die spinnen doch, diese Sterngucker da!" (Astrophysiker).


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Die Intellektuellen und das postfaktische Zeitalter

11.12.2016 um 06:20
Zitat von FrankDFrankD schrieb:In bestimmten Studiengängen wird eine bestimmte Technik des Vorgehens, der analytischen Hinterfragung, gelehrt. Ich kenne daas zumindest aus der Naturwissenschaft. Dieses Instrumentarium wird in der Handwerksausbildung nun mal nicht trainiert, da es da nicht notwendig ist.
Daher wirken Leute mit diesem Training überheblich, weil sie Zusammenhänge erkennen, die andere eben nicht sehen.

Ich sach dann: "Ich bin kein Besserwisser, ich weiß das wirklich besser" :D (natürlich nur, wenn es stimmt)
Leider hatte ich diese Vorbildung nicht, und habe sie mir in mühevoller Kleinarbeit -z.T. zumindest- selbst angeeignet. 12 Jahre Zeter und Mordio auf Allmy und ähnlichen Plattformen, bis ich anfing die "cleveren aber nervigen Trolle" als das zu sehen, was sie wirklich sind. Nicht nur nervig weil ICH keinen Plan hatte und mit den meisten Themen heillos überfordert war, sondern tatsächlich viel cleverer. :D

Eine meiner größten intellektuellen Leistungen in meinem bisherigen Leben.^^


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Die Intellektuellen und das postfaktische Zeitalter

11.12.2016 um 07:01
@yaacool
Wir steigen schon unbekifft nicht mehr durch

@Sixtus66
Je komplexer die Dinge sich gestalten desto mehr Fragen haben die Menschen natürlich.Die Fragen sind natürlich fast allesamt falsch gestellt und müssten demzufolge ebenso komplexer sein.
Ja und dann wollen sie noch Antworten.Sie wollen sie möglichst supido und dazu noch so das es auch jeder Simpel checkt,aber komplexe Zusammenhänge lassen sich eben nicht einfach darstellen,ausser man vereinfacht alles bis man es sich so schön zurechtgezimmert hat das drei Sätze vollkommen ausreichen.
Die Bild war damit jahrzehnte erfolgreich.
Und jetzt haben wir ne Partei die darin ebenso erfolgreich ist,ich hab Zweifel daran das Kai Dieckmann so etwas vorschwebte.


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11.12.2016 um 12:00
Zitat von FlatterwesenFlatterwesen schrieb:Es gibt viele Feindbilder im Postfaktischen Zeitalter
Es gibt sowas wie ein "postfaktisches Zeitalter" doch gar nicht!
Dämliche Wortschöpfung selbsternannter Intellektueller!
Weiß jetz nich warum ich an Sascha Lobo denken muss...
Es gibt unterschiedlichste Individuen.
Menschen in dumme emotionale Deppen
(die natürlich entweder rechts oder ganz links stehen müssen)
und hochentwickelte faktenorientierte Aufgeklärte
(goldene Mitte-Wähler) einzuteilen
zeigt viel mehr postfaktischen Kleingeist!


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Realo ehemaliges Mitglied

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Die Intellektuellen und das postfaktische Zeitalter

11.12.2016 um 12:19
Zitat von Sixtus66Sixtus66 schrieb:Aber viele Menschen wollen ein statisches Bild der Welt, das sich nicht ändert und das absolut ist.
Das Bedürfnis haben viele, wie man an dem Beitrag über mir sieht. Gestern schrieb eine Userin in einem anderen Zusammenhang, sie wolle eine Welt (ein Deutschland?) der "Geborgenheit", aus der alles Fremde und Bedrohliche verschwunden ist.

Manche oder die meisten wollen die Welt ganz erfassen und scheitern immer daran, dass sie in dem Moment, wo sie glauben sie erfasst zu haben, schon längst ein paar Schritte weiter ist, und man kann nicht die Welt heute mit der vom letzten Jahr gleichsetzen, denn da gab es noch kein "Köln" und Trump war nur ein Treppenwitz des extrem rechten Flügels der Republikaner, die sich für ihren Kandidaten selbst zu schämen schienen.


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