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Ideologie von rechts

588 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Migration, Rechtspopulismus, Rechte Und Linke Ideologie ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Realo Diskussionsleiter
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Ideologie von rechts

22.10.2017 um 21:26
Ideologie von rechts


Seit über 2 Jahren zeichnet sich hier – aber auch in der Gesellschaft und Politik – ein verbaler Ersatzklassenkampf von rechts ab mit dem Ziel, durch populistische Argumente den Hass gegen alles "Fremde", Nichtdeutsche zu schüren. Wer dagegen argumentiert, dem wird im schlimmsten Fall, mehrmals auch mir, vorgeworfen, ein "Deutschenhasser" zu sein. Das ist insoweit komisch, weil es bedeuten würde, dass ich mich als Biodeutscher dann ja auch hassen müsste, obwohl ich mich liebe. :D Man wollte wohl eher Antideutscher sagen oder meinen, aber damit hätte mir dann ja Israelfreundlichkeit unterstellen müssen. Und die Begriffe Vaterlands- und Volksfahrräder sind inzwischen selbst für Rechte etwas aus der Mode gekommen, es will sich ja keiner als Ewiggestriger outen, zumal dieser Begriff heute für die Kritiker einer anderen Kultur reserviert ist, etwa für die Regimegegner in Russland und in der Türkei, deren Fürsprecher gerade die Linken dort sind.

Wir leben in einer Zeit, in der typisch nationale Probleme wieder einmal globale Probleme, die auch hier bei uns wesentlich schwerer wiegen als die angeblich nationalen, überlagern, wahrscheinlich, weil wir wissen oder zumindest ahnen, dass eine Lösung globaler Probleme viel mehr von uns verlangt als eine nationale Lösung, da sie einen erheblichen Umbau unserer Lebensweise verlangen würde.

Es soll in der Diskussion gezeigt werden, dass die (angeblich oder tatsächlich, auch das muss noch untersucht werden) nationalen Probleme nicht gelöst werden können, solange sie als national gesehen werden und vor allem nicht verstanden wird, dass es sich hierbei lediglich um Symptome handelt, um Folgen der ungelösten und immer prekärer werdenden globalen Probleme (immer schärfere Ungleichverteilung der Vermögenswerte, der selbst verursachte Klimawandel mit Langzeitfolgen, Bevölkerungsexplosion in der "Dritten Welt", Ersatzkriege, von denen einige das Potenzial für einen echten Weltkrieg haben.

Die Gefährdung der Demokratie von innen durch rechtspopulistische politische Machtübernahme von Trump und Erdogan im Großen bis zur FPÖ im Kleinen ist ein Fakt, der durch die Asyldebatte von rechts inzwischen völlig verdeckt und daher nicht mehr thematisiert wird; nur verschwindet ein Problem nicht durch Totschweigen. In den meisten Ländern wurde und wird der rechtspopulistische Flügel noch von der "Machtergreifung" fern gehalten, aber bereits in Zentral- und Osteuropa (Polen, Ungarn, Rumänien, Slowakei und Tschechien, demnächst wohl auch in Österreich) sitzen sie schon an den Schalthebeln der Macht, und in jenen Ländern, wo sie "noch klein gehalten" werden, betreibt die Regierung zunehmend reine rechtspopulistische Politik, auch die Bundesregierung, besonders aber die Landesregierungen in Ostdeutschland.

Diesem Trend hat die Linke – die Linke? Wer ist das? – bisher rein gar nichts entgegen zu setzen. Er wird sich also wohl weiter verstärken. Und die interaktiven Medien (Facebook, Twitter, Politforen, auch dieses) spielen dabei eine entscheidende Rolle, in der Gruppendynamik wirkt und in der sie als Meinungsmacher und Multiplikatoren für die Verbreitung rechter Ideologien sorgen.

Stattdessen werden die verdeckten Weltprobleme und die Gefährdung der Demokratie durch zunehmende Rechtslastigkeit der Regierungen von angeblich nationalen Problemen überlagert, die sich allesamt nur mit einem Thema befassen: Flüchtlinge bzw. Migration und das Bewältigungsproblem der sich hieraus ergebenden Folgewirkungen.

Das wahre Problem wird dadurch natürlich verschleiert, nämlich die Unterwanderung der Demokratie durch zunehmend demokratiefeindliche Einstellungen auch bei der "Durchschnittsbevölkerung", die sich, jetzt bewusst radikalisiert formuliert, so zusammenfassen lässt: "Unser einziges wirkliches Problem ist die zunehmende Überfremdung. Und die hängt nicht einmal direkt mit den Migranten zusammen, sondern mit der Kultur, die sie importieren, nämlich die radikalisierte Form von Islam. Islam und Abendland vertragen sich nicht, Islam ist uns kulturfremd und unterhöhlt unsere Kultur. Die andere Kultur ist inkompatibel mit unserer eigenen. Am besten wäre es, diese Leute wieder rauszuschmeißen, was aber aus diversen Gründen nicht geht, zumal viele bereits deutsche Staatsbürger sind. Man sollte aber die Luken dichtmachen und keine weiteren Muslime mehr reinlassen."

Gehen wir mal ins ganz Kleine und schauen uns unser eigenes Polit-Forum mal an. Die großen Themen der letzten Jahre lassen sich in zwei Großgruppen zusammenfassen: Kriege/Kriegsgefahr (von Syrien über Iran, Ukraine bis hin zu Russland) und das Riesenthema "Migranten". Hier gab es bisher "nur" 4 Hauptthemen:

  • Asylgesetzgebung
  • Migrantengewalt
  • Islamistischer Terrorismus
  • AfD (als Reaktion)


Da aber die Asylgesetzgebung bis zum Anschlag in zahlreichen Stufen verschärft worden ist und inzwischen das rechtsstaatlich Zulässige bereits überschreitet (gewaltsame Abwehr von Flüchtlingen vor der libyschen Küste, Abschiebungen in das Kriegsland Afghanistan, Versuch der Installation einer Obergrenze), kommen ganz langsam die ersten 3 Punkte gegen "Normalmaß" zurück, das heißt es wird nicht mehr so häufig, so erhitzt und so hysterisch in diesen 3 Threads debattiert.

Stattdessen machen sich Ersatzdiskussionen breit, die nur einen kleinen Ausschnitt der Migrantenthematik behandeln; genau in diesen wird – man möchte fast sagen um Mohammeds Bart – genauso hysterisch gestritten, als ginge es um Wohl oder Untergang des Abendlands – wie 2010 ff. zu Sarrazin und 2015 ff. zur Flüchtlingsproblematik und zu Merkels Flüchtlingspolitik, nämlich die Threads

  • Burkaverbot
  • Beschneidung
  • Darf man Deutsche eine Köterrasse nennen?
  • Offizielle Feiertage auch für Muslime in Deutschland einführen?


Hier können die Rechtspopulisten fröhliche Urständ' feiern und man kommt sich als Linker vor wie ein Fremder im eigenen Land. Hat das noch irgendwas mit den eigentlichen Weltproblemen zu tun oder, wenn wir das Spektrum schon auf die Migrantenfrage einengen, mit Integration, oder ist es nur reiner, hasserfüllter, hetzender Kulturchauvinismus? Solche Threads machen mir mehr Angst als die etwas größeren und theoretischeren, die bisher das Forum bestimmten, denn das ist unterste Schublade und im Extremfall rechte Hetze. Da kann man so richtig "die Sau rauslassen" und auch jeder Jude, der ebenfalls die männliche Beschneidung seit Jahrtausenden praktiziert, muss mit Heine klagen: "Denk ich an Deutschland in der Nacht, fühl ich mich um den Schlaf gebracht".

Es wird also sichtbar spätestens seit der letzten "Flüchtlingswelle" ein Ersatz-Klassenkampf geführt, der allen Ernstes versucht, selbst noch die ungerechte Verteilung von Arm und Reich der "Flüchtlingsproblematik" zuzuschreiben. Es gibt da tatsächlich User, die allen Ernstes behaupten, es könnte dem Prekariat (deutsche "Hartzler" und Sozialhilfeempfänger, Armutsrentner) besser gehen, wenn die Flüchtlinge weg wären, weil es dann mehr zu verteilen gäbe. Es ist ein Pseudo-Klassenkampf von ganz rechts, der sich immer tiefer in die bürgerliche Mitte hineinfrisst und der offenbar unstillbar, unbesänftigbar und maßlos ist (Attribute, die Marx einst für das Kapital geprägt hatte) und der selbst jetzt, zu einer Zeit, wo Merkel längst AfD-Politik macht und das Grundgesetz Asylrecht unterminiert, noch längst nicht zufrieden ist und weiter fordert und fordert. Und leider werden die User, die gegen diesen Trend anzugehen versuchen, zahlenmäßig immer geringer; man kann sie hier inzwischen an den Fingern der beiden Hände abzählen.

Hat noch irgendwer Interesse, diesem Rechtstrend etwas entgegen zu setzen, damit wir auch in 20 Jahren noch in einer Demokratie wach werden können am Morgan?

_________________



Etwas präziser zur Diskussion:

Warum scheint sich rechte Ideologie – fast schon analog zum Islam bezogen auf die ganze Welt, etwa gegenüber Christentum (es werden ja immer mehr Christen Atheisten) – fast wie ein Flächenbrand durchzusetzen? Und in welcher Beziehung steht sie zur "Islamisierung" der Welt?

Warum hat "die Linke" versagt, indem es ihr nicht nur nicht gelungen ist, einen Klassenkampf zu gestalten oder überhaupt erst denkbar und möglich zu machen, und warum hat sie es sogar zugelassen, dass dieses Thema aus dem öffentlichen Diskurs verschwindet – auch wenn diverse Herren wie Schulz gern von der Gerechtigkeitsfrage sprechen, ohne auch nur einen Millimeter weiter zu hacken – ganz aus dem öffentlichen Diskurs verschwindet und sich stattdessen "Kulturfragen" zu hochpolitischen hochstilisiert werdend in den absoluten Vordergrund drängen, so weit nach vorn, dass sie alle tatsächlichen Problem ver- und überdecken?

Warum folgen die Leute aus dem Prekariat, aber auch aus der unteren Mittelschicht, die um ihre Position in der Gesellschaft besorgt sind und Angst vor der Zukunft haben, eher den falschen Einflüsterungen der Rechtsparteien, die das Elend der Unterschicht direkt auf die Flüchtlingsfrage beziehen, obwohl es dieses Elend auch vorher schon gab? Warum fällt es ihnen leichter antihuman zu denken ("das Boot ist voll, mehr kann Deutschland nicht verkraften") als revolutionär ("Warum geht es mir so dreckig? Warum schwindet meine Kaufkraft immer mehr, obwohl ich immer noch den gleichen Job hab?").

Warum sind gerade die Rechten im Internet und in den sozialen Medien um ein Vielfaches aktiver als die Linken? Haben die Linken vielleicht das ganze Internet verschlafen? Warum bildet sich plötzlich erstmals in der Nachkriegsgeschichte Deutschlands eine rechte Intelligenzia heraus, während es mehr als ein halbes Jahrhundert lang genau umgekehrt war? Nicht nur der Geist stand links, sondern auch die Intelligenz. Heute muss ich leider betrübt feststellen, dass viele der Rechten hier im Forum besser Deutsch schreiben und eleganter formulieren und ihren Standpunkt überzeugender vortragen können als die paar verbliebenen Linken, bei denen ich immer mehr Nachgiebigkeit und Ausfaserungen bei der Integrität der Argumentation feststelle. Nur zitieren können sie noch besser, aber dabei handelt es sich eben nur um von anderen geschriebenes Vorformuliertes. Geradeso als wären die paar verbliebenen besseren Journalisten die neuen Schriftgelehrten und als käme aus der Wissenschaft (hier besonders Philosophie, Politologie und Soziologie, einst die Speespitze der Linken) rein gar nichts mehr?

Da mag es dann schon wie eine auf den Kopf gestellte Realität erscheinen, wenn die Rechte sogar noch scheinbar intensiver für Demokratie kämpft als die Linke. Wer flüchtig liest, muss zu diesem Schluss kommen, werden doch stets die Vorzüge des demokratischen Westens (Aufgeklärtheit, demokratische Werte, Gleichbehandlung der Geschlechter) in den Vordergrund gestellt (und damit implizit alle anderen Kulturen als weniger zureichend hingestellt). Liest man aber etwas genauer zwischen den Zeilen, bemerkt man sehr schnell, dass bei den Rechten offenbar eine andere Form von Demokratie gemeint ist, nämlich eine, die auf den Rechtspopulismus nachgerade zugeschnitten ist, zusammengefasst in dem Credo "Wir sind das Volk."

"Wir sind das Volk" – die Rechte strebt vor allem eine direkte Demokratie an: Am besten zu allen wichtigen Entscheidungen vorher "das Volk" befragen. Die Idee stammt noch aus dem alten Griechenland, der ersten Demokratie, die wir historisch kennen. Was verschwiegen wird, ist, dass damit so eine direkte Demokratie funktionieren kann, jeder über den gleichen Informationsstand verfügt, und das ist nur in einer kleinen, relativ unterentwickelten, überschaubaren Gesellschaft möglich, wie das einst die Stadtstaaten Athen und Sparta waren. Heute haben wir es mit einer umfassenden Komplexität zu tun, die niemand auch nur annähernd in allen Einzelheiten und Zusammenhängen mehr versteht. Direkte Demokratie wäre Stammtischdemokratie, in der natürlich zuallererst beschlossen würde, alle Nichtdeutschen wieder zurück zu transportieren in ihre Heimatländer und keine neuen Flüchtlinge mehr aufzunehmen – schließlich können sie sich bei Letzterem auf 56% Zustimmung bei allen befragten Bundesbürgern berufen. Wir bekämen eine Mehrheitsdiktatur.

Und die letzte Frage: Warum gelingt es den Rechten, ihre rechte Ideologie sogar in einem ursprünglich eher linken Forum wie diesem so allumfassend zu verbreiten und die eher Linken mehr und mehr zu verunsichern, obwohl diese immer noch die bessere Argumente haben, sie aber kaum noch ernsthaft anwenden, um die rechte Ideologie in Schach zu halten? Kapitulation im Kleinen hier wie im Großen in der aktuellen Innenpolitik in ganz Europa und den USA?

Ein heikler Punkt, in dem leider auch die Linke versagt, ist die unüberlegte Umkehrung der Werte gegenüber der Rechtsideologie, so dass die Linke häufig gewisse Defizite aus der islamischen Kultur verteidigt, obwohl es sich um eigentlich voraufklärerische "Werte" handelt, wie zB die Beschneidung der weiblichen Genitalien und die Ungleichbehandlung der Geschlechter in islamisch bestimmten Kulturen. Man glaubt auf der linken Seite, wenn man auch in diesen Punkten eine moderne, humanistische Position einnimmt, die bereits von der rechten Ideologie besetzt ist, dass man sich mit der rechten gemein machen und offiziell als islamophob dastünde, so dass man von links diese Gefahrenherde möglichst umschiffen muss; da dies aber der gerade geführte – s.o. – "heiße" Dialog ist, überlässt man dann so das ganze "Ausländerthema" der Rechten und schweigt dazu mehr oder weniger. Oder man macht den Fehler, plötzlich – bezogen auf die Punkte, die den Islam betreffen, antiaufklärerisch zu argumentieren, wie dies einige Grüne tun, und damit die ganze Linke unglaubwürdig da inkonsequent machen. Das ist die Kernproblematik der Linken in dieser Situation, dass sie sich quasi selbst zum Schweigen verurteilt, um nicht in eine "falsche Ecke gestellt" zu werden, und der Rechten die Definitionsmacht überlässt. Aus meiner Sicht muss man den Spieß einfach umdrehen: Die Rechte setzt sich stets nur dann für Gleichberechtigung der Geschlechter und die Rechte der Frau ein, wenn es sich gegen den Islam instrumentalisieren lässt, während keiner weiß, wie sie ihre Frauen zu Hause behandeln. Gut, dass wir nicht in private Küchen und Schlafzimmer anderer hineinblicken können.


Welche gesellschaftlichen Probleme könnte die Rechte denn gerecht lösen?

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Ideologie von rechts

22.10.2017 um 21:29
Zitat von RealoRealo schrieb:In den meisten Ländern wurde und wird der rechtspopulistische Flügel noch von der "Machtergreifung" fern gehalten, aber bereits in Zentral- und Osteuropa (Polen, Ungarn, Rumänien, Slowakei und Tschechien, demnächst wohl auch in Österreich) sitzen sie schon an den Schalthebeln der Macht,
Quelle dafür, dass in Rumänien und Slowakei Rechte an den Schalthebeln der Macht sitzen, hätte ich gern.

Danke.


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Ideologie von rechts

22.10.2017 um 21:40
Jeder kennt doch bestimmt irgendeine Geschichte, in der der Held krampfhaft versucht das Böse abzuwenden, nur um am Ende selbst zu diesem Bösen zu werden. Genau so kommt mir die heutige Linke vor.
Alle diese eigentlich guten Ansätze sind in etwas ausgeartet was nur noch wenig mit dem eigentlich guten Ansatz zu tun hat.

Du hast selbst schon Beispiele angeführt, allen voran die obskure Verteidiger islamischer Fundamentalisten, einfach nur weil sie wohl eine Minderheit und anscheinend unterdrückt sind, komplett ignorierend, dass sie ansonsten gegen etliche Ideale der Linken selbst stehen.
Die irrsinnige Gender-Ideologie, überhaupt die grundsätzliche "Gleichmacherei" aller Art.
Ich denke dadurch hat sich die Linke weit von der gesellschaftlichen Mitte entfernt, sie erscheinen mehr wie dekadente Irre, weit weg von den realen Problemen der kleinen Leute.

Die Rechten hingegen machen geschickt das Gegenteil, sie sprechen genau die Dinge an die den einfach Leuten angst machen und bieten einfache Lösungen für diese Probleme. Natürlich haben sie keine Lösungen, aber sie verkaufen sich sehr gut.


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Ideologie von rechts

22.10.2017 um 21:40
Zitat von RealoRealo schrieb:Hat noch irgendwer Interesse, diesem Rechtstrend etwas entgegen zu setzen, damit wir auch in 20 Jahren noch in einer Demokratie wach werden können am Morgan?
Zitat von lawinelawine schrieb:Quelle dafür, dass in Rumänien und Slowakei Rechte an den Schalthebeln der Macht sitzen, hätte ich gern.
die bundeszentrale für politische bildung informiert:
Rechtspopulistische und
rechtsextreme Parteien in Europa
Europa steht hier für EU-Mitgliedsstaaten und / oder Staaten, die dem Schengen-Raum angehören. Es wurden Parteien ausgewählt, die aktuell mit Sitzen im Europaparlament und / oder nationalen Parlament vertreten sind, Stand Dezember 2016;
zusammengestellt
von Britta Schellenberg,
Rechtsextremismusforscherin
an der Universität München.
anmerkungen zur klassifizierung:
Klassifizierung
Eingangsbestimmung des Phänomens:
Als radikal rechts werden politische Parteien bezeichnet,
die drei Kernpunkte teilen:
(1) deren Fiktion das »Volk« als einheitlicher Körper ist,
(2) deren zentraler Kern Ungleichwertigkeitsbehauptungen sind, und
(3) die einen autoritären Staat fordern und sich mindestens tendenziell gegen die liberale Demokratie und ihre Grundwerte wie Gleichheit und Individualismus wenden.

Das radikal rechte Spektrum reicht von rechtspopulistischen bis hin zu rechtsextremen Parteien.

Der entscheidende Unterschied zwischen diesen beiden Typen ist ihre Haltung zur sogenannten Systemfrage:
Während Rechtsextreme die gegenwärtige staatliche Ordnung und ihre Prinzipien klar ablehnen und teilweise aktiv angreifen, treten Rechtspopulisten nicht explizit systemoppositionell auf.
http://www.bpb.de/politik/extremismus/rechtspopulismus/242635/europakarte

mit interaktiver karte.

@Realo

weniger schreiben, mehr nachschauen?


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Ideologie von rechts

22.10.2017 um 22:04
Zitat von ArnoNyhmArnoNyhm schrieb:Du hast selbst schon Beispiele angeführt, allen voran die obskure Verteidiger islamischer Fundamentalisten, einfach nur weil sie wohl eine Minderheit und anscheinend unterdrückt sind, komplett ignorierend, dass sie ansonsten gegen etliche Ideale der Linken selbst stehen.
Die irrsinnige Gender-Ideologie, überhaupt die grundsätzliche "Gleichmacherei" aller Art.
Du schreibst und kritisierst im ganzen Beitrag die Linke. Nur zur Information: Es geht hier um Ideologie von rechts. Dafür bietest du ein illustres Beispiel, indem du einfach die Gegenseite angehst, um von den Defiziten der eigenen abzulenken, und dich damit als rechte Ideologie bedienend outest, ohne es zu wollen.
Zitat von DogmatixDogmatix schrieb:weniger schreiben, mehr nachschauen?
Thema ist nicht Rechtspopulismus, also rechte Politik, sondern Ideologie von rechts, die überhaupt die "wichtige" Vorarbeit leistet, um die Bevölkerung so zu "indoktrinieren", dass sie rechtspoulistisch wählt. Es ist also mehr die Vorarbeit im Internet, an Stammtischen, auf rechten Demos und "Kongressen", usw.

@lawine

Slowakei und Rumänien nehme ich unter Vorbehalt erst mal raus, da muss ich mich noch gründlicher informieren. Dass sie keine oder nur höchst unwillig Flüchtlinge aufnehmen, ist aber ein Fakt. Das gilt auch insbesondere für Bulgarien.


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Ideologie von rechts

22.10.2017 um 22:11
Du selbst veranschaulichst das Problem sehr gut, statt die eigene Ideologie zu hinterfragen suchst du nach irgendeinem Voodoo, der dazu führt dass die Leute anfangen rechts zu wählen und zeigst mit dem Finger auf alle die deine Ideologie kritisieren und bezeichnest sie als Rechts.

Ich sehe mich selbst als weder rechts noch links, aber wenn ich durch die Kritik an der linken Ideologie zum Rechten werden muss ... ok, interessiert mich nicht.
Mir macht da eher die Zukunft sorgen, denn mit dieser Einstellung wird die Rechte weiter an Macht gewinnen und das gefällt mir auch nicht wirklich.


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Ideologie von rechts

22.10.2017 um 22:16
Zitat von ArnoNyhmArnoNyhm schrieb:Du selbst veranschaulichst das Problem sehr gut, statt die eigene Ideologie zu hinterfragen suchst du nach irgendeinem Voodoo, der dazu führt dass die Leute anfangen rechts zu wählen und zeigst mit dem Finger auf alle die deine Ideologie kritisieren und bezeichnest sie als Rechts.
Och, ich habe die Grundzüge der rechten Ideologie doch schon im EP skizziert, als du noch gar nichts von diesem Thread wusstest. Ich hab dich dafür kritisiert, dass du mit deiner Kritik an der Linken hier das Thema verfehlst, mehr nicht.
Zitat von ArnoNyhmArnoNyhm schrieb:Mir macht da eher die Zukunft sorgen, denn mit dieser Einstellung wird die Rechte weiter an Macht gewinnen und das gefällt mir auch nicht wirklich.
Das wird sie ohne mein "Einwirken" ebenso wie mit meinem "Einwirken". Ich bin da so ein kleines Lichtlein, dass es die Rechten nicht einmal bemerken. Die Rechte wird so lange an Macht gewinnen, wie die eigentlichen Probleme, an denen die Bevölkerung dieses Landes leidet (nicht an Flüchtlingen, sondern an zu geringer Kaufkraft), von der schrill propagierten Flüchtlingsproblematik und dem künstlich erzeugten Sozialneid vollständig ver- und überdeckt werden.


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Ideologie von rechts

22.10.2017 um 22:17
Zitat von RealoRealo schrieb:Die Gefährdung der Demokratie von innen durch rechtspopulistische politische Machtübernahme von Trump und Erdogan im Großen bis zur FPÖ im Kleinen ist ein Fakt,
Ich sehe bzgl der USA keine Gefährdung der Demokratie, das US Systm erweist sich als erstaunlich stabil

AUch sehe ich in Öseterreich keine Gefahr bzgl Ende der Demokratie
Zitat von RealoRealo schrieb:Da kann man so richtig "die Sau rauslassen" und auch jeder Jude, der ebenfalls die männliche Beschneidung seit Jahrtausenden praktiziert, muss mit Heine klagen: "Denk ich an Deutschland in der Nacht, fühl ich mich um den Schlaf gebracht".
Wie schön das du es mit Menschenrechten nicht so genau nimmst. Da sehe ich Religiöse Brauchtum doch eher hinten an stehen.

Die Armen Juden bekommen jetzt auch noch den Antisemitismus aus Nahost nach Europa gebracht.
Zitat von RealoRealo schrieb:Slowakei und Rumänien nehme ich unter Vorbehalt erst mal raus, da muss ich mich noch gründlicher informieren. Dass sie keine oder nur höchst unwillig Flüchtlinge aufnehmen, ist aber ein Fakt. Das gilt auch insbesondere für Bulgarien.
Ist durchaus verständlich. Hat aber auch nix mit Demokratie zu tun.


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22.10.2017 um 22:18
also @Realo

ich bin ja irgendwie bei dir, ehrlich, aber das mache ich nicht:
Zitat von RealoRealo schrieb:Gehen wir mal ins ganz Kleine und schauen uns unser eigenes Polit-Forum mal an.
das tue ich mir nicht an, wie lang würde das dauern? ich glaub, das würden meine nerven nicht aushalten.

also was ich bei dir nie so ganz verstehe, du wetterst und schimpfst immer gegen die stammtische, aber was denkst du denn, was das hier ist?

eben ein virtueller stammtisch, oder nicht? deshalb tue ich mir das auch nicht so oft an. aber dir scheints ja spaß zu machen.
Zitat von RealoRealo schrieb:Diesem Trend hat die Linke – die Linke? Wer ist das? – bisher rein gar nichts entgegen zu setzen. Er wird sich also wohl weiter verstärken. Und die interaktiven Medien (Facebook, Twitter, Politforen, auch dieses) spielen dabei eine entscheidende Rolle, in der Gruppendynamik wirkt und in der sie als Meinungsmacher und Multiplikatoren für die Verbreitung rechter Ideologien sorgen.
also gruppendynamik ist nun wirklich keine erfindung des internets. hm, die linke, ja wer ist das?, ja wer das auch ist, die könnte schon n bischen besser sein, das siehst du wohl richtig.

vlt. sollten sie mal wieder n bischen mehr marx lesen? auch der spiegel brachte diesen monat n dossier-artikel.
150 Jahre "Das Kapital"

Warum Marx lebt

Vor 150 Jahren erschien "Das Kapital" von Karl Marx. Es ist verblüffend, was der Klassiker über die Wirtschaft von heute aussagt.
http://www.spiegel.de/spiegel/karl-marx-erklaert-im-kapital-den-modernen-kapitalismus-a-1169684.html

du weißt doch, das sind die dinger, die niemand liest und über die keiner spricht.
Zitat von RealoRealo schrieb:Stattdessen werden die verdeckten Weltprobleme und die Gefährdung der Demokratie durch zunehmende Rechtslastigkeit der Regierungen von angeblich nationalen Problemen überlagert, die sich allesamt nur mit einem Thema befassen: Flüchtlinge bzw. Migration und das Bewältigungsproblem der sich hieraus ergebenden Folgewirkungen.
also anders als du sehe ich die demokratie nicht wirklich gefährdet. was ich so sehe wie du ist, dass über die wirklichen weltprobleme kaum gesprochen wird.

das könnte aber auch daran liegen, dass das alles nicht so einfach ist zu verstehen ist, mit dem globalen spätkapitalismus und seinen verschiebungen. (mutti wirds schon richten.) wo siehst du denn, dass darüber gesprochen wird? in TV-Shows? in polit-runden? im parlament?

hm ......

also ich würde dir ja den tipp geben, die themen/fragen etwas enger einzugrenzen, also so etwa in diese richtung: also ich sehe das große problem (zb. ursachen des rassismus oder jetzt...?), ich würde mal gerne diesen ansatz in den vordergrund rücken/diskutieren, und habe da 2 oder 3 interessante artikel gefunden, meintetwegen/womöglich aus unterschiedlichen perspektiven. dann noch die leute bitten, sich das vlt. auch mal durchzulesen und ... los gehts.

aber vlt machts dir ja mehr spaß, wenns möglichst wild zugeht, keine ahnung.

so, mein wort zum sonntag. und lg.


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Ideologie von rechts

22.10.2017 um 22:21
Zitat von RealoRealo schrieb:Die Rechte wird so lange an Macht gewinnen, wie die eigentlichen Probleme, an denen die Bevölkerung dieses Landes leidet (nicht an Flüchtlingen, sondern an zu geringer Kaufkraft)
In dem Punkt stimme ich dir voll zu. Man könnte sicherlich sehr viele Leute für die eigene Sache gewinnen, würde man sich den echten Problemen der Leute widmen.


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22.10.2017 um 22:33
Herr Gauland hat es neuestens sehr gut ausgesprochen: Das politische Pendel wurde so weit nach links gezogen, dass das Pendel nun, allen Regeln der Physik nach, auch stark nach rechts ausschlagen wird. Einem ersten Ausschlag in ein Extrem, folgt immer auch ein Ausschlag ins andere Extrem; quasi als Korrekturausschlag, um dann schlussendlich wieder in der vernünftigen Mitte zu landen. Von daher kein Grund zur Besorgnis, sondern ein erfreuliches Ding das uns zur gestärkten Mitte zurückführen wird, und so die extremen Ränder links und rechts da lassen wird, wo sie hingehören: in den nicht zu beachtenden Rand der Gesellschaft.


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Ideologie von rechts

22.10.2017 um 22:42
Extremere Ausschläge dieses Pendels haben aber leider auch immer mehrere millionen Menschen das Leben gekostet. Daher wäre es wohl cleverer dafür zu sorgen, dass es zu keinen zu großen Ausschlägen dieses ominösen Pendels kommt.


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22.10.2017 um 22:43
Zitat von DogmatixDogmatix schrieb:also gruppendynamik ist nun wirklich keine erfindung des internets.
Natürlich nicht, aber das Internet ist das mächtigste Wirkungsfeld, das es zuvor nicht gab. Da gabs nur andere Leute, die man überzeugen musste, und ein paar einflussreichere linksliberale Zeitungen, die ihre Leserschaft beeinflussten, aber es gab keine Möglichkeit, ein ähnlich potentes Instrument zur Verbreitung, ohne jeden einzelnen physisch persönlich ansprechen zu müssen, selbst zu erhalten. Selbst hier lesen Hunderte, wenn nicht Tausende mit, von denen einige ihrerseits etwas weiterverbreiten in Leserkreise, die mir nicht zugänglich sind, die aber existieren.
Zitat von DogmatixDogmatix schrieb:also anders als du sehe ich die demokratie nicht wirklich gefährdet.
Aber es wird doch schon in ersten Schritten gegen Grundrechte verstoßen. Die faktische Schlechterstellung von Mitbürgern mit insbesondere türkisch und arabisch klingenden Namen bei der Job- und Wohnungssuche ist ein flagranter Verstoß gegen Art. 1 GG, Abschiebung in ein Kiregsgebiet wie Afghanistan und eine Obergrenze (200.000) bei der Aufnahme von Flüchtlingen ist nicht mit Art. 16a GG und der GFK kompatibel. Wenn aber schon das Grundgesetz durch ständige Praxis dauernd, wenn auch vorerst noch leicht, unterhöhlt wird, dann fallen bald auch andere dort festgeschriebene Menschenrechte wie zB Versammlungs- und Religionsfreiheit. Noch wird versucht, die Burka über allgemein gültige, keine spezifische Religion betreffende Gesetze zu verbieten, so dass es sich in Österreoich um ein Vermummungs- und Verhüllungsverbot handelt. Da das aber die gesamte Bevölkerung betrifft und man sich schon im kältesten Winter beim Radfahren nicht mehr traut einen Schal um den Mund zu binden, ohne ein ärzrtliches Attest dabei zu haben, werden Stimmen lauter, die wollen, dass das abgeändert wird zu einem reinen Burkaverbot, und dann wars das in diesem Punkt auch schon mit Religionsfreiheit, solange man unbedenkllich mit Kruzifixen rumlaufen kann.
Zitat von HomicideHomicide schrieb:Herr Gauland hat es neuestens sehr gut ausgesprochen: Das politische Pendel wurde so weit nach links gezogen, dass das Pendel nun, allen Regeln der Physik nach, auch stark nach rechts ausschlagen wird. Einem ersten Ausschlag in ein Extrem, folgt immer auch ein Ausschlag ins andere Extrem; quasi als Korrekturausschlag, um dann schlussendlich wieder in der vernünftigen Mitte zu landen.
Ja, das ist ein perfektes Beispiel für Ideologie von rechts, indem er seine persönliche rechtslastige Ansicht zum Maß aller Dinge, sogar der politischen Einstellung der ganzen Republik nimmt und nichts von seiner Behauptung auch nur ansatzweise belegt und belegen muss. Man muss es glauben, und wer glaubt, wählt rechts, solange man ihm nichts entgegenzusetzen weiß.


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Ideologie von rechts

22.10.2017 um 22:48
Zitat von RealoRealo schrieb:Ja, das ist ein perfektes Beispiel für Ideologie von rechts, indem er seine persönliche rechtslastige Ansicht zum Maß aller Dinge, sogar der politischen Einstellung der ganzen Republik nimmt und nichts von seiner Behauptung auch nur ansatzweise belegt und belegen muss. Man muss es glauben, und wer glaubt, wählt rechts, solange man ihm nichts entgegenzusetzen weiß.
Ich muss mich berichtigen, denn die Aussage stammt von Herrn Gauweiler. Verflixte Namensähnlichkeit. Aber es ändert ja nichts an der Aussage, außer dass du Herrn Gauweiler auch schon den rechten zuordnest. Bei dir scheint alles rechts zu sein, was nicht links von den Linken ist. Vielleicht solltest du dir lieber über deinen Standpunkt mal Gedanken machen, wenn du Gedanken und Aussagen von Herrn Gauweiler schon als rechts bezeichnest.


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Realo Diskussionsleiter
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22.10.2017 um 22:50
Zitat von HomicideHomicide schrieb:Gauweiler. Verflixte Namensähnlichkeit.
Nicht nur Namensähnlichkeit. Gauweiler war der erste richtige CSU-Rechtspopulist. Ich habe ihn für seine unorthodoxen Meinungen wider Willen und besseres Wissen bewundert.


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22.10.2017 um 22:54
@Realo

Also wenn Konservativ schon für dich gleich rechts ist, dann hat deine Aussage eine gewisse Richtigkeit aber ich differenziere lieber zwischen konservativ, rechts, rechtsliberal, rechtskonservativ und rechtsextrem. Alles unter dem ominösen Begriff "rechts" zusammenzufassen, wird der politischen Diversität nicht gerecht und zeugt nure von einem sehr eingeschränkten politischen Selbstbild.


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22.10.2017 um 22:54
Zitat von ArnoNyhmArnoNyhm schrieb:Du hast selbst schon Beispiele angeführt, allen voran die obskure Verteidiger islamischer Fundamentalisten, einfach nur weil sie wohl eine Minderheit und anscheinend unterdrückt sind, komplett ignorierend, dass sie ansonsten gegen etliche Ideale der Linken selbst stehen.
Die irrsinnige Gender-Ideologie, überhaupt die grundsätzliche "Gleichmacherei" aller Art.
Ich denke dadurch hat sich die Linke weit von der gesellschaftlichen Mitte entfernt, sie erscheinen mehr wie dekadente Irre, weit weg von den realen Problemen der kleinen Leute.
So sehe ich das auch. Es würde der linken Seite gut tun, vorrangig realistischere und pragmatischere Politik zu machen. Die Partei die Linke hat derzeit einen Streit, weil die eine Seite einen Wechsel in der Flüchtlingspolitik haben möchte, weil das deren Meinung nach ein wichtiges Thema vieler potenzieller Wähler, die vorher vielleicht abgeschreckt wurden, ist. Die Spd hat mit Schulz verloren, durch die große Koalition und Agenda 2010 einen Imageschaden, Die Partei ist eine Satirepartei und weit davon entfernt in den Bundestag einzutreten, von der MLPD will ich gar nicht erst anfangen....


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22.10.2017 um 22:56
@Homicide

Also Gaulweiler war für mich zwischen rechtskonservativ und rechtspopulistisch angesiedelt. Bei "konservativ" hab ich Zweifel, weil das an sich Orthodoxie einschließt, aber Gauweiler war hochgradig intelligent und unorthodox, weswegen er es auch nie ganz nach oben geschafft hat, eigentlich schade.


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Ideologie von rechts

22.10.2017 um 22:56
Zitat von HomicideHomicide schrieb:Herr Gauland hat es neuestens sehr gut ausgesprochen: Das politische Pendel wurde so weit nach links gezogen, dass das Pendel nun, allen Regeln der Physik nach, auch stark nach rechts ausschlagen wird
Jaja, der Geschichtsrevisionist Gauland, der stolz auf die Wehrmacht ist, behauptet viel wenn der Tag lang ist. Für ihn und dem völkischen Flügel ist grundsätzlich alles extrem Links, was nicht der völkisch nationalen Ideologie folgt.
Zitat von HomicideHomicide schrieb:quasi als Korrekturausschlag, um dann schlussendlich wieder in der vernünftigen Mitte zu landen.
Nix Korrektur: die NR will ein anderes Deutschland, ein völkisches Deutschland. Die NR will an die Macht, mit ihrer Ideologie. Eine rechtsextreme, völkisch nationale Ideologie.

Gestern noch verlinkt im AfD Thread AfD (Seite 2368) (Beitrag von tudirnix) :
Rechtsextreme Intellektuelle wollen den Wahlerfolg der Partei nutzen, um ihre Leute ins Zentrum der Macht zu bringen – und ihre Ideen salonfähig zu machen. Die Ausweitung der Grenzen des politischen Diskurses ist schon in vollem Gange.
http://www.dnn.de/Nachrichten/Politik/Die-Macht-der-Neuen-Rechten (Archiv-Version vom 21.10.2017)


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Ideologie von rechts

22.10.2017 um 22:58
Zitat von RealoRealo schrieb:Aber es wird doch schon in ersten Schritten gegen Grundrechte verstoßen. Die faktische Schlechterstellung von Mitbürgern mit insbesondere türkisch und arabisch klingenden Namen bei der Job- und Wohnungssuche ist ein flagranter Verstoß gegen Art. 1 GG, Abschiebung i
Sorry, aber das gehört zur Gewissensfreiheit von Arbeitgebern oder Wohnungsbesitzern.

Das mag Faktisch eventuell sogar so sein, aber das kann man schwerlich per Gesetz durchdrücken.
Zitat von RealoRealo schrieb:wird zu einem reinen Burkaverbot, und dann wars das in diesem Punkt auch schon mit Religionsfreiheit, solange man unbedenkllich mit Kruzifixen rumlaufen kann.
Ich denke der Vergleich hinkt. Und wenn die Europäische Bevölkerung eine  Frauenfeindliches und Symbol einer Fundamentalen Religionsauslegung verbietet, so  kann man das  als Eingriff in die Religionsfreiheit sehen, oder als Verteidigung des Liberalen Europas vor Fundamentalisten.

Der Unteschied zwischen Burka und einem Kruzifix dürften sogar noch Halblinde erkennen.

Wir sehen als auch in diesem Thread mal wieder die Tendenz  Meinung als Fakten verkaufen zu wollen.

Und wenn diese Punkte Einschränkung der Demokratie sein soll,  na dann kann man durchaus drüber nachdenken ob es nicht richtig ist.
Zitat von RealoRealo schrieb:Ja, das ist ein perfektes Beispiel für Ideologie von rechts, indem er seine persönliche rechtslastige Ansicht zum Maß aller Dinge, sogar der politischen Einstellung der ganzen Republik nimmt und nichts von seiner Behauptung auch nur ansatzweise belegt und belegen muss. Man muss es glauben, und wer glaubt, wählt rechts, solange man ihm nichts entgegenzusetzen weiß.
Da handelt er wie du, nur aus dem anderen politischen Richtung


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