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Fachkräftemangel in Deutschland?

897 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Arbeit, Beruf, Soziales ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Fachkräftemangel in Deutschland?

18.05.2023 um 19:18
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Klar, völlig richtig, aber zumindest die jungen Leute mit denen ich zu tun habe, assoziieren das eher mit dem Handwerk.
Ja, glaube ich dir bzw. kann ich mir das sehr gut vorstellen. Ist aber schade bzw. tut mir das fürs Handwerk leid.

Ich könnte dir allein zig Geschichten aus der Sicherheitsbranche oder von deren Kundenobjekten erzählen. Auch was mir da von Internen manchmal für nette Geschichten von ihren Vorgesetzten aus den Bereichen Verwaltung, Registratur, Forschung/Entwicklung oder IT erzählt wurden.
Unangemessener Tonfälle bzw. überhaupt Vorgesetzte zu haben, die so denken und auftreten wie Ich Chef - du nix findest du überall in jeder Branche. Ist auch nicht nur ein Männerding.


Aber wie gesagt, halte ich das teilweise auch alles nur für vorgeschobene Gründe warum Menschen angeblich dieses oder jenes nicht arbeiten wollen würden. Ich meine ist doch auch nicht schlimm. Junge Menschen können doch auch dazu stehen und offen zugeben, dass sie andere Interessen haben und handwerkliche Berufe da leider nicht drin vorkommen - auch nicht unter idealen Arbeitsbedingungen.

Und scheiße, auch wenn ich des ungern zugebe, aber mit Abi bspw. damals in der Tasche hätte ich mich auch für einen ganz anderen Ausbildungsberuf entschieden oder vielleicht sogar auch ein Studium versucht als eine Lehre im GalaBau zu machen. Die Lehre möchte ich trotzdem nicht missen. Schöne Zeit insgesamt gesehen gewesen.

Wie könnte ich es da heutigen jüngeren Leuten verübeln, die ihre besseren Bildungschancen ausnutzen und sich dann natürlich nicht gerade für bevorzugt handwerkliche Ausbildungsberufe interessieren.

Trotzdem finde ich es nicht verkehrt, dass es auch immer wieder mal Gymnasien gibt, die mit ihren Schülern verschiedene Handwerksbetriebe besuchen, um den Kids halt Alternativen aufzuzeigen und Vorurteile abzubauen.

Ist ja wichtig, weil man ja auch nicht alle Handwerksberufe und auch nicht alle Betriebe über einen Kamm scheren kann und sie schon gar nicht unterschätzen sollte. Insbesondere in der Theorie nicht.

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Fachkräftemangel in Deutschland?

21.05.2023 um 10:47
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Ist ja wichtig, weil man ja auch nicht alle Handwerksberufe und auch nicht alle Betriebe über einen Kamm scheren kann und sie schon gar nicht unterschätzen sollte. Insbesondere in der Theorie nicht.
Aus meiner Sicht müssten die Handwerksbetriebe zusätzlich noch Leistungen besser anbieten. Zu Deutsch, mehr in die Planung von Anlagen und Inventionen eingebunden werden, damit auch höhenwertige Jobs dort bleiben und damit eine Aufstiegschance für junge Menschen.

Das ist ein Problem im Handwerk. Dazu kommt noch der unsägliche Wohnungsbau wie im 18. Jahrhundert. Stein auf Stein hat keine Zukunft und de Modulbau muss viel mehr gefördert werden.

Für Kleingewerbe sollte es einfacher sein, sich selbständig zu machen. Hier müssten verbindliche Regelungen zu den Sozialleistungen gemacht werden. Die Schweiz ist da ein gutes Vorbild. Damit würden sich vielleicht auch mehr Menschen selbständig machen.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

25.07.2023 um 20:02
Zitat von SvenLESvenLE schrieb am 21.05.2023:Zu Deutsch, mehr in die Planung von Anlagen und Inventionen eingebunden werden, damit auch höhenwertige Jobs dort bleiben und damit eine Aufstiegschance für junge Menschen.
Könntest Du das bitte näher erläutern? Welche höherwertige Jobs wie Meister/Techniker/Ingenieur / vlt. noch Betriebswirt d. Handwerks
meinst Du?


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Fachkräftemangel in Deutschland?

26.07.2023 um 20:48
@Gwyddion
Es geht darum, dass ein Handwerker nicht nur einfache Montagetätigkeiten ausführt sondern eben auch Planungstätigkeiten für Bauherren und Architekten. Dafür muss man sich dann auch Fachwissen aneignen, was aber durch jahrelange Tätigkeit in dem Gebiet machbar ist. Damit hätte man auch die Chance, Arbeitnehmer langfristig zu halten, weil es dann auch mehr Bürojobs gibt.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

26.07.2023 um 21:06
@SvenLE

Für die Planungstätigkeiten braucht es viel Fachwissen. Das erwirbt man z.B. mit der Meisterprüfung.
Soll jetzt der Geselle planen und der Meister macht die Arbeiten?
In einem gesunden Betriebsklima übernimmt ein guter Geselle auch heute schon kleinere Planungstätigkeiten direkt vor Ort.
Aber abgesehen davon, ein guter Geselle kann auch mit gutem Lohn gehalten werden.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

26.07.2023 um 22:16
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Aber abgesehen davon, ein guter Geselle kann auch mit gutem Lohn gehalten werden.
Ich glaube nur allein durch besseren Lohn, auch bereits einer höheren Ausbildungsvergütung, wird man das Handwerk nicht nennenswert attraktiver für die Zukunft bekommen.

Man darf denke ich wirklich nicht den gesellschaftlichen Wandel, die Interessensverschiebungen und Ansprüche ( u.a. auch dank höherer Schulabschlüsse) unterschätzen. Diesen Wandel wird man mit einfach nur mehr Lohn nicht nennenswert umkehren können.


Mehr Lohn ist nur ein Attraktivitätsmerkmal.
Zitat von SvenLESvenLE schrieb:Damit hätte man auch die Chance, Arbeitnehmer langfristig zu halten, weil es dann auch mehr Bürojobs gibt.
Klar. Bessere Aufstiegschancen sind/wären ein weiteres Attraktivitätsmerkmal. Besonders wenn der Aufstieg mal ins Büro münden würde. Gerade dahin, ins Büro, branchenübergreifend, zieht es ja vermehrt die jungen Leute hin, behaupte ich jetzt mal so.

Hauptsache die jeweiligen Firmen hätten immer genügend Mitarbeiter für die sowohl körperliche Arbeiten als auch fürs Büro. Müsste immer genügend Personal für beide Bereiche zur Verfügung stehen.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

26.07.2023 um 23:29
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Gerade dahin, ins Büro, branchenübergreifend, zieht es ja vermehrt die jungen Leute hin, behaupte ich jetzt mal so.
Das denke ich auch, aber wer unbedingt ins Büro will, der wird auch einen entsprechenden Beruf ergreifen - und zwar einen, der ihn direkt dahin führt, ohne den "lästigen" Umweg übers Handwerk.

Im Prinzip ist die Idee sehr gut, aber eben nur für Leute, die auch wirklich ins Handwerk wollen, aber Angst haben, in späteren Jahren vielleicht körperlich nicht mehr mithalten zu können. Für die ist die Aussicht, dann ins Büro zu können anstatt mit einer kümmerlichen Rente (wenn überhaupt) durchkommen zu müssen, eine Beruhigung.
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Man darf denke ich wirklich nicht den gesellschaftlichen Wandel, die Interessensverschiebungen und Ansprüche ( u.a. auch dank höherer Schulabschlüsse) unterschätzen. Diesen Wandel wird man mit einfach nur mehr Lohn nicht nennenswert umkehren können.
Letztlich ist es doch so, dass sich "die jungen Leute" heute (sofern sie über einen Schulabschluss verfügen und nicht völlig lebensuntüchtig sind) aussuchen können, welchen Beruf sie ergreifen. Die Zeiten, wo man halt nehmen musste, was es gab, sind zum Glück vorbei.

Als ich in den 90ern mit der Realschule fertig war, war es total schwierig, eine Lehrstelle zu bekommen. Egal in welcher Branche, selbst in den eher unbeliebten Berufen. Da war es sehr schwierig in den beliebten Modeberufen, und nur schwierig in allen anderen.

Das hatte verschiedene Gründe, aber heute ist die Situation anders. Da hat man doch weitgehend die Auswahl - und das wiederum ist etwas, das in vielen Betrieben noch nicht so ganz angekommen ist. So eine Behandlung von oben herab und einen unmöglichen Tonfall hat man früher eben hingenommen, weil man musste. Heute weiß man, dass man auch woanders hingehen kann.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

27.07.2023 um 03:57
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Mehr Lohn ist nur ein Attraktivitätsmerkmal.
Überlege nur mal, du baust dir in deinen schätzungsweise 45 Arbeitsjahren oder noch länger einen gewissen Lebensstandard auf, lebst nicht über deine Verhältnisse, gehörst zur Mittelschicht mit einem Stundenlohn mehr als der Mindestlohn - hart über diese Arbeitsjahre erarbeitet, du bekommst diesen Lohn/Gehalt ja nicht auf Anhieb 45 Jahre oder noch länger -, und dann stehst du vor deiner verdienten Rente, die ,,nur" ca. 40 % deines letzten Verdienstes ausmacht!?

Dass harte Arbeit wie dein angeführtes Beispiel ,,Pflege" sich nicht lohnt, sollte dir doch spätestens mit meinem obigen Bsp. klar sein oder? Die ,,harten" Jobs will doch kein klar denkender Mensch mehr machen, der sich mit seiner Zukunft beschäftigt und weiß, was ihm am Ende bleibt.

Was hat man davon, wenn man nach 45-50 Jahren Arbeit auf Sozialgeld wie Wohngeld oa angewiesen ist? Ist das der Sinn harter Arbeit? Zahlt man etwa für seinem eigenen Sozialfall?

Hier wird ständig davon geschrieben, dass die älteren AN doch noch länger arbeiten sollen - Fachwissen und so ... Kostet mich ein müdes Lächeln.

Ich gehe einen Schritt weiter und sage, lasst die Jungen frühzeitig in Arbeit kommen, Weiterbildung nach Feierabend!
Lasst Mütter/Väter ,,verpflichtend" nach 1 Jahr Kinderpause Vollzeit arbeiten - natürlich muss hier dringendst von Staates wegen eine Vollversorgung/-betreuung des Nachwuchses garantiert sein. So wird unser Sozialsystem schlagartig entlastet, keine Familienversicherung mehr für das nicht arbeitende Familienmitglied, es arbeitet und zahlt ja selbst.
Es gibt diverse Bereiche, an denen unser Sozialsystem sich selber zu viel zumutet auf Kosten der AN umd AG.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

27.07.2023 um 07:45
Zitat von Do-XDo-X schrieb:hart über diese Arbeitsjahre erarbeitet, du bekommst diesen Lohn/Gehalt ja nicht auf Anhieb 45 Jahre oder noch länger -, und dann stehst du vor deiner verdienten Rente, die ,,nur" ca. 40 % deines letzten Verdienstes ausmacht!?
Es wäre sicher wünschenswert, aber historisch war die Rente eigentlich nie dazu gedacht, dass das Leben 1:1 weitergeführt werden kann wie im Arbeitsleben, sondern es war immer so, dass man als Rentner/in Abstriche machen musste. Das wurde nicht unbedingt als hart empfunden, weil man ja ohnehin alt war und meist auch körperlich nicht mehr so konnte.

Heute ist aber der Anspruch, dass man so viel Geld zur Verfügung hat wie im Arbeitsleben aber dafür eben viel Freizeit um das Leben zu genießen. Sehr viele Rentner/innen sind auch noch so fit, dass sie noch allerhand unternehmen können und wollen.

Das sei ihnen auch gegönnt, aber die Frage ist eben, ob das nicht eine unrealistische Erwartung ist.

Die andere Seite der Medaille ist dann natürlich, und ich denke die meintest Du, dass es immer mehr Leute gibt, bei denen das Einkommen gerade so reicht, und eine Rente, selbst wenn sie nur wenig niedriger ist, dann eben gar nicht mehr reicht. Vor allem wenn man es, eben wegen des geringen Einkommens, nicht geschafft hat, z. B. eine eigene Wohnung zu erwerben und weiterhin Miete zahlen muss.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

27.07.2023 um 10:47
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Das denke ich auch, aber wer unbedingt ins Büro will, der wird auch einen entsprechenden Beruf ergreifen - und zwar einen, der ihn direkt dahin führt, ohne den "lästigen" Umweg übers Handwerk.
Oder per dualem Studium. Soll ja auch immer verbreiteter werden.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Im Prinzip ist die Idee sehr gut, aber eben nur für Leute, die auch wirklich ins Handwerk wollen, aber Angst haben, in späteren Jahren vielleicht körperlich nicht mehr mithalten zu können. Für die ist die Aussicht, dann ins Büro zu können anstatt mit einer kümmerlichen Rente (wenn überhaupt) durchkommen zu müssen, eine Beruhigung.
Ja na klar wäre es das.

Ich glaube aber gar nicht mal dass es bei sooo vielen nur diese Angst oder Befürchtung und später dann auch nicht im Büro unterzukommen ist, sich gegen das Handwerk zu entscheiden.

Denke wir sollten uns nichts vormachen und damit kritisiere ich mich selber auch, obwohl nicht mehr zu den ganz jungen Menschen zählend: Körperlich zu arbeiten oder anders sich noch groß die Hände schmutzig zu machen dürfte zunehmend unattraktiver in unserer Gesellschaft geworden sein und das besonders unter den jüngeren Generationen.

Gutes Geld bei so wenig Anstrengung später im Job wie möglich dürfte das Ziel vieler junger Menschen sein. Auch die Nachfrage nach Homeoffice wird weiter zunehmen und ob so eine Möglichkeit später je nach Unternehmen bestehen kann. Sowas dürfte ein Unternehmen dann auch attraktiver machen als eines, wo diese Möglichkeit von vornherein verneint werden würde.

Und natürlich dürften es Vorurteile wie diese sein, von denen besonders das Handwerk betroffen sein dürfte:
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:und das wiederum ist etwas, das in vielen Betrieben noch nicht so ganz angekommen ist. So eine Behandlung von oben herab und einen unmöglichen Tonfall hat man früher eben hingenommen, weil man musste. Heute weiß man, dass man auch woanders hingehen kann.
Kann man auch gar nicht wissen, wenn man erst zu gar keinen Vorstellungsgesprächen geht. Bzw. beklagen ja viele Betriebe erst gar keine oder kaum Bewerbungen zu erhalten.

Davon mal ab kann einem sowas je nach Arbeitgeber oder anderen Personal-Vorgesetzten in jeder Branche passieren.
Zitat von Do-XDo-X schrieb:Überlege nur mal, du baust dir in deinen schätzungsweise 45 Arbeitsjahren oder noch länger einen gewissen Lebensstandard auf, lebst nicht über deine Verhältnisse, gehörst zur Mittelschicht mit einem Stundenlohn mehr als der Mindestlohn - hart über diese Arbeitsjahre erarbeitet, du bekommst diesen Lohn/Gehalt ja nicht auf Anhieb 45 Jahre oder noch länger -, und dann stehst du vor deiner verdienten Rente, die ,,nur" ca. 40 % deines letzten Verdienstes ausmacht!?

Dass harte Arbeit wie dein angeführtes Beispiel ,,Pflege" sich nicht lohnt, sollte dir doch spätestens mit meinem obigen Bsp. klar sein oder? Die ,,harten" Jobs will doch kein klar denkender Mensch mehr machen, der sich mit seiner Zukunft beschäftigt und weiß, was ihm am Ende bleibt.
Ist mir vollkommen klar. Wenn ich bedenke was mein Vater für 45 Jahre harte Arbeitsjahre als Maler nur bekommt - ist das ein Witz. Und für die Grundrente liegt er etwas drüber.
Das einzig schöne war nur, er konnte das Malochen bereits mit 63 Jahren einstellen - der Rente mit 63 sei Dank gewesen.

Ich sage auch nicht, dass der Lohn keine Rolle spielt. Doch das tut er. Ist und bleibt ein wichtiger Punkt sich für oder gegen einen Beruf zu entscheiden.
Aber trotzdem denke ich mir halt auch, dass man auch mit den besten Löhnen nicht mehr jeden Beruf so attraktiv bekommt, da ja der Lohn grundsätzlich nichts an der Arbeit an sich ändert.

Und wie du wissen dürftest bin ich immer ein Verfechter von höheren Löhnen - einschließlich höheren Ausbildungsvergütungen.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

27.07.2023 um 11:03
@Do-X

Übrigens; Auch durch Büroarbeit bzw. überhaupt viel sitzende Tätigkeiten und Bildschirm gaffen kann man das eine oder andere Rückenleiden angefangen bei einer schlechten Körperhaltung bekommen.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

27.07.2023 um 11:37
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Es wäre sicher wünschenswert, aber historisch war die Rente eigentlich nie dazu gedacht, dass das Leben 1:1 weitergeführt werden kann wie im Arbeitsleben, sondern es war immer so, dass man als Rentner/in Abstriche machen musste. Das wurde nicht unbedingt als hart empfunden, weil man ja ohnehin alt war und meist auch körperlich nicht mehr so konnte.
@brigittsche

Dem halte ich mal entgegen: 48% waren aber auch früher nicht das ausgegebene Ziel. Wir kommen da von deutlich höheren Werten. Dazu kommt noch die bereits erfolgte Verlängerung der Arbitszeit für Menschen mit weniger als 45 Berufsjahren, was zB auf jeden zutrifft, der mal studiert hat. Und als Kirsche auf der Sahnehaube langt der Staat seit einigen Jahren ja auch steuerlich noch mal hin.
Das war nicht voraussehbar. Das war einfach das Fahren der Rentenkassen in die Grütze, sehenden Auges.

Für alle die körperlich hart gearbitet haben und oft aus völlig nachvollziehbaren Gründen ihre 45 Jahre nicht vollmachen konnten, kommen dann noch ABschläge. Und der Inflationsausgleich bei den Einkommen kommt auch nicht vollständig, nicht mal prozentual bei der Rente an.

Das bedeutet: Wer sich krumm gemacht hat, hat leider eine gute Chance, trotzdem nur mit AUfstockung auf die eigene Rente das Gleiche zu bekommen wie jemand, der keinen Tag gearbeitet hat. Dat kannet nicht sein.
Das ist ein sehr effektives Demotivationsprogramm der Regierungen, durchaus viele Jahre zurückgedacht. Das hat die Ampel natürlich nicht alleine verbrochen.

Wie soll sich jemand denn auf eine Karriere als ehrlicher Handwerker freuen, wenn er jetzt schon weiss, dass er dann im Alter Pfandflaschen aufsammelt? Der Gerüstbauer wird ja nicht so aus Spaß bis 90 arbeiten können.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

27.07.2023 um 16:28
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Dem halte ich mal entgegen: 48% waren aber auch früher nicht das ausgegebene Ziel. Wir kommen da von deutlich höheren Werten.
Definiere bitte mal "früher" - wenn ich von meinen Großeltern (geboren in den 1920ern) ausgehe und auch meinen Eltern (geboren in den 50ern) dann stimmt das mit den höheren Renten. Aber das sind dann gerade einmal zwei Generationen bei denen das so war.

Meine Urgroßeltern, geboren um 1900, waren da schon deutlich bescheidener aufgestellt, und die haben mindestens genauso lange in ihrem Leben gearbeitet wie die beiden Generationen danach.

Nur weil etwas über einen Zeitraum von ca. 40-50 Jahren (Rentenempfangszeit der betreffenden Leute) so war, ist es keineswegs immer schon so gewesen oder gar der ursprüngliche Sinn der Sache. Sondern es hat auch etwas mit den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu tun, die eben über einige Jahrzehnte sehr gut waren und in denen diese beiden Generationen das Glück hatten bzw. haben, ihre Rente zu bekommen.

Aber vorher war es eben deutlich bescheidener und wird es wohl leider auch in der Zukunft wieder sein.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

27.07.2023 um 17:40
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Bessere Aufstiegschancen sind/wären ein weiteres Attraktivitätsmerkmal. Besonders wenn der Aufstieg mal ins Büro münden würde.
Ich gebe mal ein Beispiel als Anregung:

Nehmen wir einen normalen Handwerksbetrieb mit vlt. 10 Angestellten Gesellen/Auszubildenden. Von den Gesellen wollen nun einige in den Büroalltag wechseln. Wieviel Büroangestellte kann ein kleiner Handwerksbetrieb vertragen... und wer macht die anfallenden Arbeiten beim Kunden? Welche Kenntnisse können die zukünftigen Büroangestellten aufweisen um bei der Planung sicher zu agieren ( z.B. bei Normen,
Vorschriften, VOB, uvm )?

Und nein... Auszubildende und Fachkräfte können nicht mühelos nachkommen.. weil:
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Gerade dahin, ins Büro, branchenübergreifend, zieht es ja vermehrt die jungen Leute hin, behaupte ich jetzt mal so.



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Fachkräftemangel in Deutschland?

27.07.2023 um 18:01
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Nur weil etwas über einen Zeitraum von ca. 40-50 Jahren (Rentenempfangszeit der betreffenden Leute) so war, ist es keineswegs immer schon so gewesen oder gar der ursprüngliche Sinn der Sache.
Eher schon, denn es war ja nicht nir vor 40 Jahren so, sondern ist praktisch in jedem anderen Eu Land so.

Während aber für die begrenzte Lust vieler südeuropäischer Länder, Steuern zu zahlen, aus Gründen, die mir niemand wird erklären können, Deutschland einspringt, springen die Rentenkassen Südeuropas nicht für unsere gefickten Rentner ein.

Und warum? Na weil die nicht blöd sind.

Über Italien lacht die Sonne, über Deutscgland die ganze Welt.

Man darf auch nicht vergessen, dass mit der realtiv neuen Idee, die deutschen Rentner steuerlich zu schröpfen, noch lange nicht Schluss ist.

Hier gibt ws ja auch noch jede Menge Riester- und Rüruprenten, übrigens angedacht von den Sozialdemokraten und von Selbigen in der Konzeption in die seriösen Hände der bekannt gemeinnützigen Versicherungswirtschaft, allen voran der Allianz gelegt.

Da wird ein bisschen gefördert, die angeblich enormen Kosten der Verwaltung dieser Renten direkt am Vertragsbeginn erhoben (weil man es idiotischerweise die Versicherungswirtschaft hat konzipieren lassen, deren Boni damit ultrafett wurden) umd am Ende bedeutet es für den einfachen Mann genau Folgendes:

Er bekommt statt Aufstockung diese unvorteilhafte Zusatzrente. Hätte er das Geld versoffen, würde er exakt die gleiche Rente bekommen.

Welcome to Germany.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

27.07.2023 um 18:17
Zitat von Do-XDo-X schrieb:Ich gehe einen Schritt weiter und sage, lasst die Jungen frühzeitig in Arbeit kommen, Weiterbildung nach Feierabend!
Wer hindert sie denn jetzt daran?
Zitat von Do-XDo-X schrieb:Lasst Mütter/Väter ,,verpflichtend" nach 1 Jahr Kinderpause Vollzeit arbeiten - natürlich muss hier dringendst von Staates wegen eine Vollversorgung/-betreuung des Nachwuchses garantiert sein.
Gab es genau so in der DDR.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

27.07.2023 um 18:22
Die Millionen Kriegflüchtlinge in Deutschland stellen auch ein Potenzial gegen den Fachkräftemangel dar. z.b. aus Syrien 2015 arbeiten heute bereits mehr als die Hälfte der Flüchtlinge.
Nach sechs Jahren über die Hälfte der Geflüchteten erwerbstätig
Quelle: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/fluechtlinge-arbeit-114.html


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27.07.2023 um 18:34
@frivol
Und was bringt das wirtschaftlich wenn knapp die Hälfte nicht arbeitet? Ist das trotzdem ein Plus in den Staatskassen?
Natürlich ist mir lieber wenn Anteile arbeiten als gar keine...aber ist das die Lösung für den Fachkräftemangel?


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Fachkräftemangel in Deutschland?

27.07.2023 um 18:55
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:@frivol
Und was bringt das wirtschaftlich wenn knapp die Hälfte nicht arbeitet? Ist das trotzdem ein Plus in den Staatskassen?
Natürlich ist mir lieber wenn Anteile arbeiten als gar keine...aber ist das die Lösung für den Fachkräftemangel?
Es geht nicht um die Staatskasse, sondern die Privatwirtschaft. Und wenn die Fachkräftemangel hat und bekommt Leute, dann macht sie Gewinn.

Das die andere Hälfte der Flüchtlinge nicht arbeitet und der Staat die bezahlen muss steht auf einem anderen Blatt. z.b. wenn der Syrienkrieg vorbei ist, dann könnte Deutschland die Fachkräfte mit Arbeitsvertrag behalten, und die anderen abschieben.

Heißt aber auch, das mehr Ausländer dann dauerhaft in Deutschland siedeln. Aber umgekehrt können wir auch nicht auf den nächsten Krieg warten, damit wir aus der zukünftigen Flüchtlingswelle, dann Fachkräfte abschöpfen.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

27.07.2023 um 19:00
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Nehmen wir einen normalen Handwerksbetrieb mit vlt. 10 Angestellten Gesellen/Auszubildenden. Von den Gesellen wollen nun einige in den Büroalltag wechseln. Wieviel Büroangestellte kann ein kleiner Handwerksbetrieb vertragen... und wer macht die anfallenden Arbeiten beim Kunden?
Das habe ich mir vorhin auch schon gedacht.

Außerdem denke ja auch ich, dass wen es von den jungen Leuten ins Büro zieht - das wenn dieses Ziel gleich nach der Schule angesteuert wird und nicht erst groß oder lange über Umwege durch eine Handwerks-Ausbildung.


Weißt du, will keiner hören, aber ich glaube den großen Arbeiter und Facharbeitermangel in immer mehr Branchen können wir nur durch Einwanderung, Einwanderung und nochmals Einwanderung oder durch Regulation seitens des Staates in Richtung verpflichtenden Arbeiten oder sogar verpflichtenden Lehren und auch Studiums mehr nach Bedarf Herr werden. Also einem Eingriff in die allgemeine Handlungs- aber auch Berufsfreiheit.


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