Konzernokratie - Fiktion oder Realität?

Gibt es Konzernokratie? Also eine von den Konzerenen diktierte Welt. Und wie wir unser Leben danach auszurichten haben?

l Bayer mit Monsanto - Glyphosat wird länger erlaubt bleiben.

Red Bull- macht mit ihren verstorbenen Extremsportlern nach ihrem Tot geld.

Nestlè- hat keine Skruppel Wasser zu Geld zu machen. Sie waren Vorreiter auf diesem gebiet.

Facebook- der Datenskandal bewegt die Menschen nicht mit Facebook zu brechen.

Mit Jens Spahn sitzt jetzt ein bekennender Pharma- Lobbyist im Bundestag. Und wird schon als potenzieller Nachfolger von Frau Merkel gehandelt.


Von dahher bin ich der Meinung das die Großkonzerene schon sehr viel Macht und Druck auf uns ausüben. Und dies bezeichene ich als Konzernokratie.

Was ist eure Meinung Dazu. Trifft das den Begriff Konzernokratie ganz gut? Oder bin ich zu Wahnhaft?

Nein, ich sehe das genauso, und wir beide sind da nicht allein. Das Vertrauen in die Demokratie und den Einfluss unserer Politiker schwindet immer mehr und begünstigt Phänomene wie die AfD. Konzerne werden als zu mächtig angesehen, als Puppenspieler unserer Politiker.

@Inkompetent
Da empfehle ich dir mal von Jean Ziegler das Buch "Die Barbaren kommen" von Naomi Klein "No Logo" und dann noch "der Terror der Ökonomie"

@Inkompetent
Und von Noam Chomsky "Profit ober People-Neoliberalismus und globale Weltordnung"

@Inkompetent
Ich finde das EP mager, man hätte mehr draus aus diesem Thema machen können.

Inkompetent schrieb:Bayer mit Monsanto - Glyphosat wird länger erlaubt bleiben.

Eher eine Initiative der User(Bauer) und der Politik.

Inkompetent schrieb:Red Bull- macht mit ihren verstorbenen Extremsportlern nach ihrem Tot geld.

Mit wem? Wenn es möglich ist, gehe ich davon aus dass es vertraglich mit dem Sportler oder seine Erben geregelt ist.
Und das ist zum Nachteil der Gesellschaft weil?

Inkompetent schrieb:Nestlè- hat keine Skruppel Wasser zu Geld zu machen. Sie waren Vorreiter auf diesem gebiet.

Nestle wird bestimmt reagieren - schuld sind aber die Politiker die die Vittel Verträge gemacht haben.
Und die Bewohner waren bestimmt froh als Nestle kam und in den Kaff investiert haben.

Inkompetent schrieb:Facebook- der Datenskandal bewegt die Menschen nicht mit Facebook zu brechen.

Siehe oben: Und das ist zum Nachteil der Gesellschaft weil?

Inkompetent schrieb:Mit Jens Spahn sitzt jetzt ein bekennender Pharma- Lobbyist im Bundestag. Und wird schon als potenzieller Nachfolger von Frau Merkel gehandelt.

Soweit ich weiß ist Spahn kein Konzern - und zeig mir einen deutschen Politiker der kein Lobbyist ist.

Das ist halt die Kehrseite des Konsums. Je mehr eine Gesellschaft von Konsum abhängig ist, desto mehr Macht bekommen die Erzeuger. Findet euch ab, oder hört auf so viel zu kaufen.

Inkompetent schrieb:Von dahher bin ich der Meinung das die Großkonzerene schon sehr viel Macht und Druck auf uns ausüben. Und dies bezeichene ich als Konzernokratie.

@Inkompetent
Interessant zu diesem Thema finde ich wie der Finanzkonzern Blackrock die letzten Jahre zu einer der mächtigsten Unternehmen in der Welt aufgestiegen ist.

Dazu ein Auszug:

Ein Geldkonzern auf dem Weg zur globalen Vorherrschaft

Er verwaltet die Ersparnisse von Millionen Anlegern, ist Europas größter Aktionär – und seine langen Arme reichen bis in Regierungen. Wie der Finanzkonzern Blackrock zum mächtigsten Unternehmen der Welt wurde.

Den 16. Januar 2018 werden viele Top-Manager so schnell nicht vergessen. An diesem Tag erhielten die Chefs fast aller Weltkonzerne in Europa und Amerika den gleichen Brief. Und der Absender aus New York schrieb in einem Ton, den die Mächtigen der globalen Wirtschaft nicht gewohnt sind......

Quelle: https://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/sonntag/blackrock-ein-geldkonzern-auf-dem-weg-zur-globalen-vorherrschaft/21246966-all.html#



Den Brief schrieb der Chef des Konzerns Blackrock persönlich, nämlich Laurence Fink.
Der Konzern verwaltet angeblich 6300 Milliarden Dollar Anlagekapital und ist an mehr als 17.000 Unternehmen beteiligt. Das allein sagt schon mal viel aus oder lässt vermuten, wo die wirkliche Macht daheim ist!?

Inkompetent schrieb:Gibt es Konzernokratie? Also eine von den Konzerenen diktierte Welt. Und wie wir unser Leben danach auszurichten haben?

Nö. Es mag Indizien geben oder für den ein oder anderen eine gefühlte Realität. Aber Faktisch bleibt das nicht viel von über

Doverex schrieb:Das allein sagt schon mal viel aus oder lässt vermuten, wo die wirkliche Macht daheim ist!?

Doverex schrieb:Er verwaltet die Ersparnisse von Millionen Anlegern

Wer sind denn diese Anleger - rein zufällig die Leute die mit den aktuellen Zinsen unzufrieden sind und auf jeder Aktionärsversammlung von mehr Dividenden quarken?

Philipp schrieb:Findet euch ab, oder hört auf so viel zu kaufen.

..und beteiligt Euch auch nicht mehr finanziell an solchen Unternehmen.

Abahatschi schrieb:..und beteiligt Euch auch nicht mehr finanziell an solchen Unternehmen.

Richtig.

Inkompetent schrieb: Bayer mit Monsanto - Glyphosat wird länger erlaubt bleiben.

Red Bull- macht mit ihren verstorbenen Extremsportlern nach ihrem Tot geld.

Nestlè- hat keine Skruppel Wasser zu Geld zu machen. Sie waren Vorreiter auf diesem gebiet.

Facebook- der Datenskandal bewegt die Menschen nicht mit Facebook zu brechen.

Ich kann problemlos alle diese Konzerne boykottieren. Ich habe das Geld, das sie haben wollen - ich entscheide, wer es bekommt - und wer nicht.

@Doors
Kannst du das? Du kennst also in aller Regel die Tochtergesellschaften, die Verflechtungen der Unternehmen und selbst banale Sachen wie schon das Produktportfolio?
Klar, du kannst das. Du studierst vor dem Regal erst einmal eine Dreiviertelstunde die Konzernhistorie. Hat aber nicht jeder so viel Zeit..^^

vincent schrieb:Klar, du kannst das. Du studierst vor dem Regal erst einmal eine Dreiviertelstunde die Konzernhistorie. Hat aber nicht jeder so viel Zeit..^^

Kann man ja auch mal vorher machen ..

Nur ist das eben auch einfach mal so eine Nichtsagende Analogie Konzern= Böse. Konzern ist ja nur eine Verwaltungseinheit.

@vincent

Natürlich kann ich das. Wozu gibt es das Internet.

Nestle boykottieren anständige Menschen schon seit dem Babynahrungsskandal in den 1970ern. Kalifornische oder spanische Agrarprodukte, von Kindersklaven hergestellte Textilien, Autos von Betrugsfirmen... die Liste ist lang.

Wer hätten denn behauptet, dass Widerstand einfach sei und man dabei nicht nachdenken müsste?

Die Produkte bzw. Hersteller/Händler, die ich für ethisch bedenklich erachte, weil ich bestimmte Dinge über sie weiss, werden von mir boykottiert.

Mein Auto nähert sich dem 18-Jährigen, mein Handy ist ähnlich alt, den letzten TV kauften wir vor mehr als 10 Jahren.
Coca Cola-Produkte kommen uns nicht ins Haus, ebensowenig wie Obst und Gemüse aus Spanien. Bei Kleidungsstücken und Konsumgütern achten wir schon sehr auf das Herkunftsland und auch sonst gilt "regional vor international" - ich will im Januar keine Erdbeeren, die weiter gereist sind als ich.

Schlecker, KIK, Lidl und Aldi haben mich vor über einem Dutzend Jahren zuletzt gesehen, bei Amazon kaufe ich ebenfalls seit Jahren nichts mehr.

Wer das Geld hat, hat die Macht. Ich als Konsument habe Geld - und ich habe die Macht, zu entscheiden, wem ich es wofür gebe.

Ich predige nicht den Konsumverzicht, dass alle in Sack und Asche gehen. Das überlasse ich überkandidelten birkenstocksandaligen Jutetamponträgerinnen.

Aber grundsätzlich pflege ich mich vor der Anschaffung von irgendwas schon genauer zu informieren und auch in mich rein zu hören:

Brauche ich das wirklich?

Wäre mir ein Leben ohne das unmöglich?

Brauche ich das jetzt?

Brauche ich das zu diesem Preis?

Wie lange hält das?

Wie, wo, von wem wurde es produziert?

Welchen Weg hat es hinter sich?

Welche Vor- oder Nachteile hat mein Konsum für andere?


Ja, und dann gibt es bestimmte Lebensmittel eben nur dann, wenn gerade regionale Saison ist. Dann werden sie auch eingelagert, als Marmelade, als Tiefkühlkost, als Saft.

Bestimmte Unternehmen werden von uns boykottiert, weil die Arbeitsbedingungen, so weit ich sie kenne und beurteilen kann, nicht meinen ethischen und sozialen Standards entsprechen. Darum gab's nichts von Schlecker, nichts von Lidl. Erinnere man sich an die Überwachung dort.

Okay, ich rede mich natürlich damit heraus, dass ich über bestimmte Produkte oder Unternehmen (noch) nicht genug weiss - und kaufe ein bestimmtes Produkt, eine bestimmte Marke, bei einem bestimmte Händler. Erfahre ich aber im Nachhinein Negatives, dann war das das letzte Mal, dass dieser Anbieter von mir Geld gesehen hat.

Ich kann mich nicht mit der Standardlüge der Generation meiner Eltern und Grosseltern heraus reden: "Wir haben damals ja von nichts gewusst..." ich kann mir heute das Wissen aneignen und meine Konsumentscheidungen davon abhängig machen.




Daher gucke ich natürlich schon, ob ich bestimmte "fair gehandelte" Produkte vorziehen kann. Beispielsweise minderjährige osteuropäische Prostituierte.

@Fedaykin
Viel Spaß. Das Produktsortiment von Supermärkten liegt bei über 20000 angelangt.
Da freut sich der Psychiater, wenn man erst einmal anfängt, von den durchschnittlich 300 Deosorten eine fundierte Analyse zu führen.

Fedaykin schrieb:Nur ist das eben auch einfach mal so eine Nichtsagende Analogie Konzern= Böse.

Wer macht denn sowas? Ach ja, du.. wie war das? Finde den Fehler.

vincent schrieb:Wer macht denn sowas? Ach ja, du.. wie war das? Finde den Fehler.

Der TE scheint in die Richtung zu gehen.

Doors schrieb:Natürlich kann ich das. Wozu gibt es das Internet.

Wikipedia: Liste von Nestlé-Marken


Ich kennen nicht einmal ein Zehntel der Handelsnamen. Sind zwar auch nicht alle relevant, aber es so darzustellen, als wäre es dem Otto-Normal-Verbraucher dank des Internets ohne Weiteres möglich, ist realitätsfern.

Doors schrieb:Wer hätten denn behauptet, dass Widerstand einfach sei und man dabei nicht nachdenken müsste?

Das stimmt wieder. Nur lies dir mal den verlinkten Artikel zu blackrock durch, sehr aufschlussreich und verdeutlicht die Problematik der finanziellen Verflechtungen zwischen den Konzernen, die man durch einfache Recherche nie und nimmer herausbekommt.
Und selbst wenn, Märkte verändern sich, rasend schnell. Zweifelhaft, ob die bisher super tolle fair-trade Lieblingsmarke nicht längst von einem Konglomerat geschluckt wurde.

@vincent

Du brauchst ein Deo.
Im netzt findest du informationen, und dann kaufst du dir das passende.

Du kannst auch mit dem Handy vor Ort und das bei jedem Einkauf, 300 Sorten durchgoogeln.

Das zeugt halt nicht von Intelligenz.

Oder willst du wirklich, dass der Staat dir den „Deutschen Volks–Geruchsentferner“ vorschreibt, und nur dieser erhältlich ist ?

Fedaykin schrieb:Der TE scheint in die Richtung zu gehen.

Naja, ich finde die Aussage

Inkompetent schrieb:Von dahher bin ich der Meinung das die Großkonzerene schon sehr viel Macht und Druck auf uns ausüben. Und dies bezeichene ich als Konzernokratie.

noch ganz vernünftig und ein Werturteil lese ich auch noch nicht raus. Die ausgesuchten negativen Beispiele dienen der lllustration der Skrupellosigkeit, worüber keine zwei Meinungen herrschen dürften.