Konzernokratie - Fiktion oder Realität?

@vincent

Dass es schwierig ist, heisst nicht, dass man es lassen sollte. Man kann natürlich jeden Widerstand mit einem "hat ja alles eh keinen Zweck, geht ja sowieso alles den Bach runter" bleiben lassen. Das ist bequemer. Aber dann hat man meiner Meinung nach auch jedes Recht auf Gejammer über die "böse Welt" vergeigt.

evilparasit schrieb:Im netzt findest du informationen, und dann kaufst du dir das passende.

Du täuschst aber. Die Informationen, die man so ohne weiteres im Netz findet, beziehen sich meist auf den Preis und dann in zweiter Linie noch darauf, ob das Produkt "ökologisch" ist, die Inhaltsstoffe bedenklich usw. usf.
Es gibt keinerlei Anlaufstelle, die die Unternehmensstruktur, -größe, -vernetzung und die daraus resultierende Bedenklichkeit irgendwie labelt. Das muss der Konsument schon eher alleine machen..

In den Thread soll es doch wohl nicht darum gehen, ob Unternehmen X das Produkt Y falsch beworben und doch Glutamat hinzugefügt hat.

@vincent

Nach 4 sekunden googeln.

http://naturschutz.ch/tipps/deo-selber-machen-einfach-oekologisch-und-wirksam

Wenn es keine Anlaufstelle gibt, und du Bedarf siehst, mach eine,
Niemand hindert dich daran.
Mach ne Onlinecommunity die sich damit beschäftigt.
Mit werbung kannst du dann sogar noch Geld damit verdienen.

@evilparasit
Du musst schon lesen, sonst ergibt das wenig Sinn.

vincent schrieb:Die Informationen, die man so ohne weiteres im Netz findet, beziehen sich meist auf den Preis und dann in zweiter Linie noch darauf, ob das Produkt "ökologisch" ist, die Inhaltsstoffe bedenklich usw. usf.

Es geht hier auch nicht darum, auf Konsum zu verzichten.

evilparasit schrieb:Niemand hindert dich daran.
Mach ne Onlinecommunity die sich damit beschäftigt.

Wow, vielen Dank für den Ratschlag. Darauf wäre ich nie gekommen..

Wait.. ich dachte allmy wäre ganz entfernt eine Art Onlinecommunity, auf der man solche Probleme diskutieren und seine Ansichten preisgeben kann.

Bevor das hier wieder untergeht und das Ganze wie jeder zweite Thread im persönlichem Blabla endet, der lesenswerte Artikel über blackrocks:


https://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/sonntag/blackrock-ein-geldkonzern-auf-dem-weg-zur-globalen-vorherrschaft/21246966-all.html#

Blackrock
Ein Geldkonzern auf dem Weg zur globalen Vorherrschaft
Er verwaltet die Ersparnisse von Millionen Anlegern, ist Europas größter Aktionär – und seine langen Arme reichen bis in Regierungen. Wie der Finanzkonzern Blackrock zum mächtigsten Unternehmen der Welt wurde. HARALD SCHUMANN ELISA SIMANTKE

vincent schrieb:Bevor das hier wieder untergeht und das Ganze wie jeder zweite Thread im persönlichem Blabla endet, der lesenswerte Artikel über blackrocks:


https://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/sonntag/blackrock-ein-geldkonzern-auf-dem-weg-zur-globalen-vorherrschaft/2124696...

@vincent
Genau, der Artikel ist sehr gut recherchiert (mMn.), sollte sich jeder mal durchlesen, der die Abläufe (die wir wohl alle nicht wirklich so mitkriegen) wie das Geld so weltweit herum"fließt", echt mal mehr interessiert!

Naja klar, Geld regiert die Welt, in manchen Punkten stimmt es sicher, wobei manchmal auch mehr reininterpretiert wird und sehr stark übertrieben wird.
Aber solange weiter nestle gekauft wird, Politiker gewählt werden die Lobbyisten sind, solange weiter Produkte mit glyphosat gegessen werden wird sich nichts ändern.

Dr.AllmyCoR3 schrieb:Aber solange weiter nestle gekauft wird, Politiker gewählt werden die Lobbyisten sind, solange weiter Produkte mit glyphosat gegessen werden wird sich nichts ändern.

Genau das ist der Punkt. Nestle und Monsanto und wie sie alle heißen, haben das Geld mit sie Macht ausüben ja nicht hergezaubert. Am Ende ist es der Konsument, der dieses Geld fließen lässt und in letzter Konsequenz auch dieses Handeln legitimiert.

@Atrox
Also ich persönlich versuche es ja zu vermeiden zB nestle zu kaufen, die haben kein Produkt was für mich Überlebenswichtig wäre.
Aber ich mach auch manchmal auf Veganer und erzähl jedem das ich es nicht kaufe weil wegen.
Antwort: wenn es darum geht kann man ja nix mehr kaufen.
Doch kann man, zB auf einem Markt, es ist frisch hat aber meistens die bessere Qualität. Ist aber nicht so bequem.
Wenn jeder die Einstellung hat das man dann ja nix mehr kaufen kann, ändert sich halt nie was

@Dr.AllmyCoR3

Logisch. Aber den Leuten ist es einfach egal. Das einzige was zieht, ist der Preis.

Fleisch vom Metzger? Ist ja viel teurer als aus der Massentierhaltung. Milch vom Bauern? Da muss man ja zum Hof fahren.

Dafür ein Bewusstsein zu schaffen, dass es eben auch anders geht, ist eine ziemliche Herausforderung. Aber es ist besser geworden. Durch das Internet kann Nestle halt keine Afrikaner mehr verarschen ohne dass man davon erfährt. Mal sehen, wo wir so in zehn Jahren stehen.

@Atrox
Ich seh da halt eine große Schere, die einen die versuchen wirklich auf den Kram zu verzichten, bewusst und gesund leben (damit mein ich jetzt nicht irgendwelche Veganer oder ökos, gibt auch leute die "normal" essen und das bewusst) und auf der anderen seite die denen alles egal ist die sich nur Müll reinziehen und sich dann auch Noch wundern warum es ihnen nicht so gut geht

@Dr.AllmyCoR3

Ich bin manchmal ein (wahrscheinlich viel zu großer) Optimist, aber ich glaube tatsächlich, dass es bergauf geht:

https://www.topagrar.com/news/Home-top-News-Bio-Markt-waechst-weiter-8913454.html

Bio ist natürlich nicht alles und das Siegel an sich, ist ähnlich wie das MSC-Siegel für nachhaltigen Fischfang, noch nicht restriktiv genug, aber ich erkenne eine steigende Bereitschaft etwas mehr zu bezahlen, wenn es nachhaltiger ist.

Zum Thema Befinden und Ernährung kann ich dir nur zustimmen. Ich habe letztes Jahr eine recht große Ernährungsumstellung gemacht und habe Fast Food weitestgehend verbannt. Mir geht es deutlich besser und ich bin gesünder. Allerdings steht nicht bei jedem die Ernährung ganz oben auf der Agenda. Insbesondere dann nicht, wenn er Gewohnheiten ändern muss.

@Atrox
Geht mir genauso, ich bin zwar immernoch oft sehr müde, aber bei weitem nicht mehr so Energielos wie früher.
Außerdem merke ich das es mir mit weniger Fleisch besser geht.
Ich esse zZ zB lieber Fisch, bekommt mir auch besser, und freue mich dann umso mehr wenn ich mal ein richtig gutes, wenn auch teures Rumpsteak auf dem Teller hab

Manchmal ist die Alternative, die man zu den Produkten der größeren Konzerne hat halt auch einfach besch****

Nehmen wir mal an, ich möchte mir bei diesem warmen Sommerwetter häufiger ein Eis kaufen. Ich muss dabei nicht jeden Cent umdrehen, kann es mir allerdings auch nicht leisten täglich in die Eisdiele zu gehen. Welche Alternativen habe ich denn, wenn ich keinen zwielichtigen Konzern unterstützen möchte?

- Die Hausmarken von Shopketten wie Lidl und Aldi möchte ich nicht kaufen. Die günstigen Preise werden durch harte Drücke auf Erzeuger und überarbeitetes Personal geschaffen. Daher versuche ich Billigsupermärkte zu meiden
- Mövenpick ... Konzern unterstützt rechte Parteien
- Schöller ... gehört zu nestle
- Lagnese ... Unilever ist auch nicht gerade sauber

--> ich würde mal schätzen, dass diese Eissorten den Großteil an Eis ausmachen den ich erwerben kann. Natürlich kann ich auch in die heimische Eismanufaktur fahren oder anfangen selber Eis herzustellen. Dafür fehlt mir aber schlicht und einfach die Zeit. Ich kann auch anfangen meinen Konsum zurückzuschrauben. Aber wirklich zufriedenstellend ist diese Lösung für mich leider auch nicht.

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Auch Amazon lässt sich für mich nicht leicht blockieren. Ein Buch kann ich in der Buchhandlung um die Ecke bestellen. Dazu rufe ich an und kann es am nächsten/übernächsten Tag abholen. Wenn ich aber für mein Zelt neue Fieberglasstangen brauche sieht es anders aus. Die Preise im Globetrotter sind jenseits von gut und böse. Ein anderer Campingausstatter ist mir in der Innenstadt nicht bekannt. Ich habe weder ein Auto noch die Nerven um in ein größeres Einkaufszentrum zu fahren und mir dort welche zu besorgen. Bei Amazon kostet mich das Ganze im Durchschnitt 20 Klicks und ein paar Euros. Ich kann zwar an dieser Stelle mein gutes Gewissen einschalten und mir sagen: "nimm die nächste Bahn, fahr ins Industriegebiet und in anderthalb Stunden bist du wieder zu Hause." Aber ich habe nur in der seltensten Fällen Lust so etwas regelmäßig zu machen. Amazon bleibt in diesem Fall perverserweise weitaus bequemer und günstiger.

Wahrscheinlich liegt es auch nur daran, dass der Konzern spezifisch viel weniger Abgaben zahlt und die Löhne für die Angestellten miserabel sind. Als Konsument kann ich da aber nur wenig machen. Da ist soziale Politik gefragt, die dementsprechend Regeln macht, dass den kleineren Konkurrenten zumindest die gleichen Voraussetzungen zum Verkauf bleiben. Da habe ich derzeitig nur über mein Kreuz auf dem Wahlschein Einfluss drauf.

Atrox schrieb:Logisch. Aber den Leuten ist es einfach egal. Das einzige was zieht, ist der Preis.

Den Luxus, dass einem der Preis egal oder zweitrangig sein kann, muss man sich erstmal leisten können. Ein Großteil der Bevölkerung kann das nach wie vor nicht und konnte es auch nie - das meiste Geld geht für Wohnen drauf, Kinder kosten auch jede Menge, es stehen genug Rentner bei der Tafel an und wer auf soziale Sicherung angewiesen ist, muss ohnehin jeden Euro dreimal umdrehen. Auch "wer billig kauft, kauft zweimal" ist zwar als Großmütter-Weisheit gut und richtig, wer aber heute Produkt x braucht (wirklich braucht, nicht nur haben will) und nur y Euro hat, kann sich zwar an der Gewissheit trösten, dass Produkt z viel besser wäre, kaufen kann er's nicht.

Atrox schrieb:Milch vom Bauern? Da muss man ja zum Hof fahren.

Was tatsächlich zum unüberwindbaren Problem wird, wenn man bspw. in der Stadt wohnt, kein Auto hat, oder keine 3+ Stunden aufwenden kann, um mit ÖPNV (so vorhanden) oder mit dem Rad dorthin zu gehen. Für die SUV-Mutti mit Halbtagsstelle natürlich ein kleineres Problem als für den Schichtarbeiter.

@bgeoweh

Ich kenne keinen Ort, in dem es keinen Wochenmarkt gibt, auf dem man von den Erzeugern kaufen kann. Dadurch, dass die ganzen Handelsaufschläge wegfallen, kommst du nichtmal unbedingt teurer dabei weg.

Atrox schrieb:Ich kenne keinen Ort, in dem es keinen Wochenmarkt gibt, auf dem man von den Erzeugern kaufen kann. Dadurch, dass die ganzen Handelsaufschläge wegfallen, kommst du nichtmal unbedingt teurer dabei weg.

Ich tu das auch aber eher aus Folkloregründen. Man kann sich hübsch einreden, dass das Gemüse vom nächsten Bauern ist. Ist ja auch manchmal so, aber selten, sehr oft wird das gemüse beim Großhändler gekauft und nett ausgestellt.
Ich kaufe meine Chili dort, sind aus Chile, naja.
Es gibt in Salzburg einen traditionsreichen Markt, da ist das leider auch schon so. Bei einigen kommen die Produkte jedoch aus der Umgebung (und sind dann gut, aber sehr teuer). Bei manchen sind die Bauernhöfe im Einzugsgebiet des Flughafens - naja.

Atrox schrieb:Ich kenne keinen Ort, in dem es keinen Wochenmarkt gibt,

da Könnte ich helfen!

Unser Wochen Markt hat zur zeit Nur Eine Gulasch Kanone.
Drei Kleiderstände und einen Imbiss stand.
Der Nächste Wochenmarkt ist ca. 10 Km weit weg..
Dafür haben wir Fast alle Relevanten Läden in einem Umkreis von ca. 2,5 Km...
und in einer Struktur schwachen Umgebung....
Sind die Leute einfach von den Üblichen Verbrechern Wie Lidl, aldi, Norma,Edeka

weitest gehend anhängig.

Ist leider so.

Atrox schrieb:Ich kenne keinen Ort, in dem es keinen Wochenmarkt gibt, auf dem man von den Erzeugern kaufen kann. Dadurch, dass die ganzen Handelsaufschläge wegfallen, kommst du nichtmal unbedingt teurer dabei weg.

Als könntest du den Wöchenlichten bedarf in Urbanen Gegenden durch Wochenmärkte bestreiten.

Dieser Thread ist erstmal ein klares Luxusproblem, vermischt mit vielen Gerüchten oder pauschalbeurteilungen von Konzernen.

Und weil alles so böse ist, hat die Lebenserwartung in Mitteleuropa sich im vergleich zu 120 Jahren um 50% gesteigert.

@bgeoweh

Du bist Witzig, deswegen heißt es ja Luxux, also wenn du es dir nicht Leisten kannst, dann verzichte auf den "Luxus" Eis etc ist ja kein Grundnahrungsmittel.

Fedaykin schrieb:Als könntest du den Wöchenlichten bedarf in Urbanen Gegenden durch Wochenmärkte bestreite

Was die großen Mahlzeiten angeht, würde das gehen. Fleisch, Gemüse, Obst usw. würde ich da bekommen. Für Getränke müsste ich wohl in den Getränkemarkt.

Ich sage allerdings nicht, dass ich das mache. Das einzige, worauf ich verzichte ist Fisch.

Ich sage aber, dass es auch mit schmalen Geldbeutel funktioniert, sich bewusst zu ernähren.