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Wehrpflicht soll wieder eingeführt werden

936 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Politik, Gesellschaft, Bundeswehr ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Wehrpflicht soll wieder eingeführt werden

30.04.2025 um 13:37
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Du glaubst nicht wirklich, dass „alle“ nach Litauen geschickt werden falls die Russen wirklich das Baltikum angreifen sollten, oder?

Wie schon oft gesagt, die schaffen es nichtmal bis Kiew…
Es gibt viele Szenarien, ich hoffe das keines eintritt. Und wenn genug Freiwillige da sind, um die gewünschte Stärke der Bundeswehr zu erreichen, dann passt es doch. Wenn nicht, wird es eine sicherlich Wehrpflicht geben.


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Wehrpflicht soll wieder eingeführt werden

30.04.2025 um 14:32
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Wie schon oft gesagt, die schaffen es nichtmal bis Kiew…
Es reicht theoretisch das Narwa Szenario. Grüne Männchen "befreien" die zu über 90 Prozent aus Russen bestehende Stadt an der estnisch russischen Grenze, weil wg irgendwas. Wenn Estland dann den Bündnisfall ausrufen würde, würde die Nato reagieren oder wär es nicht zu vermitteln wegen ner estnischen Kleinstadt voller Russen eine Konfrontation einzugehen? Und wie begeistert wären Wehrdienstleistende, ihre Familien etc also die Wähler?


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Wehrpflicht soll wieder eingeführt werden

30.04.2025 um 15:50
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Genauso sind wir davon alle betroffen, wenn wir die junge Generation für ein Jahr von wirtschaftlich sinnvoller Arbeit halten und noch mehr, wenn wir diese Generation wirklich in einen Krieg schicken würden.
Das ist der Preis der Freiheit, das es Frieden umsonst gibt ist ein Märchen was uns in den letzten 25 Jahren vorgelebt wurde.
Natürlich, ich gebe dir Recht, muss es nicht nur Junge treffen, würde dein Argument aber auch nicht statthafter machen.


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Wehrpflicht soll wieder eingeführt werden

30.04.2025 um 16:52
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb:Kritik am Überfall ist ja auch sicherlich für sie o.k. Die meisten jungen Leute haben aber "die Linke" gewählt (keine Wehrpflicht, keine Waffen für die Ukraine).
@JosephConrad
Danke.
Das hatte ich im radio-beitrag anders verstanden. da ging es um den erfolg der afd.

aber die analyse bleibt
die jungen wähler haben sich für linke und afd entschieden, weil ihnen am besten gefällt, was
diese parteien über den wehrdienst, krieg, bundeswehr, aufrüstung etc sagen


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Wehrpflicht soll wieder eingeführt werden

30.04.2025 um 22:43
Ich halte persönlich - ist natürlich ein breites Diskussionsforum und Thread-Thema, ich meine nur, eine klassische Wehrpflicht ist halt erst mal nicht absehbar - ein weiteres Sinnieren für vergebene Zeit, ohne dass jetzt anderen absprechen zu wollen. Ich meine nur mich; es soll halt das schwedisch entlehnte quasi freiwillige Modell kommen und fertig. Da brauch ich persönlich erst mal nicht mehr groß über klassische/alte Wehrplficht sinnieren weil die augenscheinlich erst mal nicht absehbar ist und das allgemeine Interesse jetzt auch nicht so groß (genug) scheint. Und die Infrastruktur für ein breites Einziehen der Jahrgänge eh nicht da zu sein scheint. Also abgehakt.

Demnach: Wer sensibilisiert / interessiert genug ist, geht idealerweise früh zur Truppe, ok aktiv/hauptamtlich oder in die Reserve, weil du theoretisch wenn du eh ran müsstest oder wollen würdest bei frühem Eintritt eine längere Vorbereitungszeit hast und theoretisch besser dastehst wenn es tatsächlich eskaliert, als wenn du ggf. einen "Crashkurs" (überspitzt formuliert, wenn auch alles so eskaliert dass Leute gezogen werden würden, etc.) kriegst und dann "Viel Glück" auf den Weg mitkriegst. Wie gesagt, überspitzt.

Ansonsten war ich immer auch sehr pingelig oder sensibel und stur bei dem Thema und sah oft wegen Werdegang und aktiv-sein in div. Themen oft bei Skepsis schon Defätismus. Davon bin ich ein Stück weit weg gekommen, weil es individuell immer viele unterschiedliche Gründe geben kann warum man selbst nicht "Gewehr bei Fuß" stehen mag.

Wichtiger wäre mir, dass die Leute wenigstens dann nicht einer weiteren finanziellen, materiellen und strukturtechnischen Ertüchtigung der Streitkräfte UND der Verteidigungs- bzw. Rüstungsindustrie im Weg stehen. Dann wäre ich schon zufrieden :)

Aber das geht ggf. auch thematisch langsam mehr gen "Bundeswehr am Boden"-Thread, schätze ich.


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Wehrpflicht soll wieder eingeführt werden

30.04.2025 um 23:46
Ich habe den Kriegsdienst an der Waffe damals verweigert weil ich von jedem der beim Bund war nur Saufgeschichten gehört habe und ich lieber etwas sinnvolles für mein Land tun wollte.

Bei der Diskussion werden zwei Aspekte vernachlässigt: Wir haben heute einen Fachkräftemangel und die Wehrtechnik hat sich grundlegend verändert.
Bevor man junge Menschen sinnlos zu Alkoholikern ausbildet, sollte man sich vielleicht erstmal überlegen was für Skills auf einem Schlachtfeld der Zukunft überhaupt vonnöten wären.

Meiner Meinung nach sollte es eine freiwillige sinnvoll komprimierte Ausbildung geben, die attraktiv vergütet wird.


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Wehrpflicht soll wieder eingeführt werden

02.05.2025 um 11:36
@Maari
Nach meiner Erfahrung kam das schon vor war aber eher eine Ausnahme.
Wenn heute die absolute Mehrheit eh nicht "Dienen" möchte, sollte man sich fragen woran liegt es und wie kann man das ändern.
So lange das nicht geklärt ist macht nur eine Ausstattung der verhandeln en Einheiten Sinn.


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Wehrpflicht soll wieder eingeführt werden

02.05.2025 um 13:49
Zitat von MaariMaari schrieb:Bevor man junge Menschen sinnlos zu Alkoholikern ausbildet
@Maari
Ich glaube, dass du das Pferd von hinten aufzäumst.

Was du damals gehört hast (saufen bei der Bundeswehr) war bestimmt übertrieben.
Das waren Geschichten, die absichtlich übertrieben wurden, zur Unterhaltung.

Übertrieben heisst aber: Ja, das gab es.
Das lag vor allem lag an dem Männlichkeitsbild in der damaligen Gesellschaft.
Das hat sich heute hoffentlich geändert.
Ein Mann muss nicht mehr trinkfest sein und rauchen, um als Mann anerkannt zu werden.

Man kann Fußballfan sein - und kein Hooligan.

Man kann auf Mallorca Urlaub machen, ohne zum Ballermann zu gehen.


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Wehrpflicht soll wieder eingeführt werden

02.05.2025 um 15:24
Zitat von querdenkerSZquerdenkerSZ schrieb:Wenn heute die absolute Mehrheit eh nicht "Dienen" möchte, sollte man sich fragen woran liegt es und wie kann man das ändern.
So lange das nicht geklärt ist macht nur eine Ausstattung der verhandeln en Einheiten Sinn.
Das stimmt, zumal ich nach wie vor dieses Argument "Sonst findet die Bundeswehr keinen Nachwuchs!" für unsinnig halte. Wenn jemand gezwungenermaßen seine 12 (oder wieviel auch immer) Monate "abreisst" weil er halt muss und dabei dann sieht, dass die Ausstattung der Bundeswehr mies, das Personal grottig und die Bezahlung schlecht ist, dann ist er unmittelbar nach den 12 Monaten wieder weg - so schnell er kann.

Sich länger verpflichten werden unter solchen Umständen doch nur Leute, die entweder a) keine andere Perspektive haben (und ob man die brauchen kann, ist ja wieder eine andere Frage...) oder eben b) die, dies es aus Überzeugung tun und die dafür auch schlechte Ausstattung usw. in Kauf nehmen. Aber für die braucht man auch keine Wehrpflicht.

Mal abgesehen von der Frage, ob man dann nicht auch in allen anderen Bereichen, wo man keinen Nachwuchs findet, mal einen Zwangsdienst einführen sollte. Weil da ja sonst keiner hinwill...

Es wäre also sinnvoller, erst einmal die Ausstattung der Bundeswehr zu verbessern und zu schauen, ob nicht doch Bewerber kommen. Sollte es dann immer noch nicht funktionieren, kann man weiterdenken.

Aber dieses "Oh, wir brauchen nur heute die Wehrpflicht wieder einzuführen, dann ist morgen alles gut!" ist doch auch naiv.


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Wehrpflicht soll wieder eingeführt werden

02.05.2025 um 16:03
@brigittsche
Man kann sich ja selbst wenn "vorher" ausreichend Leute hat nicht sicher sein ob man die im Ernstfall auch noch hat.
Wenige Jahre nach meiner Zeit gab es den Bürgerkriege in Jugoslawien.
Als die Diskussion aufkam ob und wie die Bundeswehr da mitmachen soll, entdeckten viele Zeit - Beufssoldaten plötzlich ihren inneren Pazifisten.
Ging ja auch nicht um " die Heimat" Freunde oder Familie.
Ich hab damals und für mich gedacht, wie kann man nur?
Rückwirkend betrachtet sehe ich das heute eher so : "du warst damals nicht in deren Lage. Vielleicht hättest du genau das selbe getan?"


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Wehrpflicht soll wieder eingeführt werden

02.05.2025 um 16:20
Ursprünglich wurde die Reduktion der Soldaten durch die 2 + 4 Verhandlungen bestimmt - und durch den Kostendruck :-)
DER SPIEGEL 38/1992

Führende Bonner Militärs rechnen damit, daß der Personalumfang der Bundeswehr bis zum Jahr 2000 auf 200 000 bis 250 000 Soldaten sinkt. Die Zahl von jetzt 437 000 Soldaten muß bis Ende 1994 nach den Vereinbarungen des »Zwei plus Vier«-Abkommens auf 370 000 fallen. Bundeswehr-Planer halten es für möglich, daß die Politiker wegen des Kostendrucks eine weitere Reduzierung der Streitkräfte beschließen. Mit einer Viertelmillion Soldaten könnte die Bundeswehr ihren bisherigen Aufgaben »gerade noch« nachkommen. Dann müsse aber die Wehrpflicht modifiziert werden. Die Militärs denken über eine differenzierte Wehrpflicht nach, in der Spezialisten wie bisher zwölf Monate, Kraftfahrer etwa aber nur sechs Monate ausgebildet würden. Die kürzer Dienenden könnten höher besteuert werden.
Quelle: https://www.spiegel.de/politik/noch-weniger-soldaten-a-f82d5c52-0002-0001-0000-000013690209


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Wehrpflicht soll wieder eingeführt werden

02.05.2025 um 16:32
Und vor knapp 70 Jahen war die Diskussion irgendwie auch schon ähnlich wie heute:
WOZU DIENT EINE BUNDESWEHR?
17.07.1956, 13.00 Uhr • aus DER SPIEGEL 29/1956

...
Das jüngste Umfrageergebnis zeigt: Die Betroffenen, die jüngeren Leute, die eines Tages einen Gestellungsbefehl erhalten werden, finden sich zögernd mit dem Entstehen der Bundeswehr ab oder betrachten es mit dezidierter Abneigung. Nicht einmal einer von zehn jungen Leuten zwischen 16 und 29 Jahren befürwortet ohne Vorbehalte den Aufbau militärischer Verbände. Die älteren Generationen stehen der Entwicklung weniger befangen gegenüber.
...

Hilft man nun der Phantasie ein wenig nach, etwa mit dem Hinweis auf die Möglichkeit, auch mit einem Berufsheer von technischen Spezialisten für die Verteidigung sorgen zu können, schlagen sich beträchtliche Gruppen junger Leute, die zuvor - vielleicht ein wenig unwohl - ihre Stimme der Allgemeinen Wehrpflicht gegeben hatten, sofort auf die Seite Berufsheer (Graphik 1).

Dabei ist keineswegs nur der smarte Gedanke maßgebend, für das allgemeine Wohl zu sein, während man sein eigenes Fell schont. In der gegenwärtigen Diskussion um die Formen eines westdeutschen Verteidigungsbeitrags hat die Alternative des Berufsheeres den Vorteil, modern zu sein. Ihre Verfechter machten geltend, ein Berufsheer von Spezialisten auszubilden, hieße die logische und notwendige Konsequenz aus dem technologischen Fortschritt militärischer Mittel zu ziehen. Für junge Menschen muß der Gedanke bestechend sein, daß der mit der Knarre hantierende Landser verschwindet und an seine Stelle der versierte Techniker tritt, der elektronisch gesteuerte Kriegsmaschinen in Bewegung setzen kann.
...
Während also über die Hälfte der männlichen Befragten zwischen 18 und 29 Jahren eine Berufsarmee befürwortet, äußerten sich die meisten von denen, die es nichts mehr angeht, die Leute über 60 vor allem, entschieden für die Allgemeine Wehrpflicht. Sie orientieren sich an traditionellen Bildern, die ihnen geläufig sind und bewährt erscheinen.
...
Sind die Wähler vielleicht gar nicht über die Programme ihrer Parteien informiert? Das ist denkbar, aber durchaus nicht immer der Fall. Viele Wähler sind nicht gerade sehr konformistisch. Die Liste der Wahlmotive sieht in der Regel anders aus als die Programmatik der Parteien. Davon ist nicht nur das Thema der Wiederbewaffnung betroffen. In vielen anderen Fragen können sich die linken und die rechten Flügel der verschiedenen Fraktionen die Hand reichen.

Der Wähler, der sich mit seiner Stimme sogleich total dem Programm einer Partei verschreibt, ist nach den Erfahrungen der Umfrageforschung sozusagen der pathologische Ausnahmefall.
...
Quelle: https://www.spiegel.de/politik/wozu-dient-eine-bundeswehr-a-898e5294-0002-0001-0000-000043062762


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Wehrpflicht soll wieder eingeführt werden

02.05.2025 um 17:11
Zitat von querdenkerSZquerdenkerSZ schrieb:Nach meiner Erfahrung kam das schon vor war aber eher eine Ausnahme.
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Das hat sich heute hoffentlich geändert.
Ein Mann muss nicht mehr trinkfest sein und rauchen, um als Mann anerkannt zu werden.
Beim Bund gibt's definitiv auch heute noch eine Trinkkultur, Deutschland ist schließlich Alkoholland.
Sicher ist es individuell zu sehen, ich hab aber die grundsätzliche Erfahrung gemacht dass schon gut was getrunken wird, und klar gibt's auch immer noch Männlichkeitsideale die man damit verbindet.
Ist auch ganz normal so.
Aber es hat sich zivilisiert und es ist auch ganz normal wenn man nichts trinkt und bspw. sehr auf Sport fokussiert ist.
Damals kam vorallem dazu dass man junge Männer zu nem Hungerlohn bei lausiger Behandlung irgendwo in der Pampa kasernierte, und das in einer Gesellschaft in der noch mehr getrunken wurde als heute.
Klar brauchten die ein Ventil um den Blödsinn zu entkommen, das sagt einem doch schon der Verstand.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:immer) Monate "abreisst" weil er halt muss und dabei dann sieht, dass die Ausstattung der Bundeswehr mies, das Personal grottig und die Bezahlung schlecht ist, dann ist er unmittelbar nach den 12 Monaten wieder weg - so schnell er kann.
Das ist wiedermal Quatsch.
Auf dem Level wie eine Berufsarmee auch nicht für das Szenario wo man hinwill gemacht ist.
Die meisten älteren BS und SaZ kammen in den Einheiten wo ich war durch die Wehrpflicht dazu.
Die sahen dass es ihnen doch für sie was wäre und dann blieben sie.
Die Bezahlung ist nicht schlecht, und wenn man a bissl Schläue im Köpfchen hat kann man sich die Bundeswehrzeit generell recht angenehm machen.
Den einzigen Grund warum ich gegen eine Wehrpflicht bin ist die gesellschaftliche Situation.
Für dieses Schland braucht, und will, keiner sterben in der Maximalversion oder braucht low Level keine sonstigen Nachteile in der Vita erleiden.
Zitat von querdenkerSZquerdenkerSZ schrieb:Als die Diskussion aufkam ob und wie die Bundeswehr da mitmachen soll, entdeckten viele Zeit - Beufssoldaten plötzlich ihren inneren Pazifisten.
Ging ja auch nicht um " die Heimat" Freunde oder Familie.
Ich hab damals und für mich gedacht, wie kann man nur?
Rückwirkend betrachtet sehe ich das heute eher so : "du warst damals nicht in deren Lage. Vielleicht hättest du genau das selbe getan?"
Das betraf Leute die zu Zeiten unterschrieben wo dies kein Thema war, klar hatten die keine Bock drauf.
Meinen Vater wollten sie zum Ende seiner Dienstzeit auch noch nach Bosnien schicken.
Der hat denen natürlich sofort lachend den Vogel gezeigt.
Heute ist es aber erwartbar dass man diese Bereitschaft mitbringt sofern man anheuert, schließlich weiss jeder dass die BW auch seit Jahrzehnten ins Ausland geht.


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Wehrpflicht soll wieder eingeführt werden

02.05.2025 um 17:53
Zitat von querdenkerSZquerdenkerSZ schrieb:Man kann sich ja selbst wenn "vorher" ausreichend Leute hat nicht sicher sein ob man die im Ernstfall auch noch hat.
Ich unterscheide da zwischen "Wehrpflicht" im Sinne von: Im Frieden wird man eingezogen um x Monate Dienst zu leisten und "Kriegsdienst" wenn es wirklich ernst wird, also wenn ein Feind an der Grenze steht.

Dass letzteres noch mal eine ganz andere Nummer ist als ersteres und dass da, sagen wir mal: Noch einmal andere Regeln gelten, ist klar. Und dass man in letzterem Fall dann auch anders mit Leuten umgeht, die nicht mitmachen wollen, ist anzunehmen.

Mir ging es ja nur um das Argument, dass man die Wehrpflicht (also: verpflichtender Dienst im Frieden) wieder aktivieren soll um daraus dann Leute zu generieren, die freiwillig länger bei der Bundeswehr bleiben oder das sogar dauerhaft zu ihrem Beruf machen wollen.
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Das ist wiedermal Quatsch.
Auf dem Level wie eine Berufsarmee auch nicht für das Szenario wo man hinwill gemacht ist.
Die meisten älteren BS und SaZ kammen in den Einheiten wo ich war durch die Wehrpflicht dazu.
Die sahen dass es ihnen doch für sie was wäre und dann blieben sie.
Gibt es die Sätze auch mit halbwegs unfallfreier Grammatik? Dann würde man auch verstehen können, was Du eigentlich meinst. So aber ist das "Quatsch", weil unverständlich.


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Wehrpflicht soll wieder eingeführt werden

02.05.2025 um 18:23
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Die sahen dass es ihnen doch für sie was wäre und dann blieben sie.
Mein Bruder ist extra zur Marine gegangen, weil er später eh Nautik studieren wollte. Der wäre auch bereit gewesen länger zu bleiben.
Seine Aufgabe nach der Grundausbildung war es den Schlüssel zur Sporthalle zu verwalten, Sportgeräte auszugeben und Getränke zu verkaufen. Ein Schiff hat er während seines Wehrdienstes nie auch nur aus der Nähe gesehen.

Mein Onkel wollte sich ebenfalls zur Marine verpflichten, war als erfolgreicher Leistungssportler (Segeln und Windsurfen) aber leider untauglich.

Schwager hat sich verpflichtet und nach drei Jahren Bürodienst das Handtuch geworfen. Der hätte lieber im Matsch gespielt oder auf der Schießbahn gelegen.

Apropos Schießausbildung: Die Kinder im örtlichen Schützenverein schießen wohl an jedem normalen Trainingstag zum Aufwärmen
mehr als unseren Reservisten im ganzen Jahr zugestanden wird.


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Wehrpflicht soll wieder eingeführt werden

02.05.2025 um 18:36
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Gibt es die Sätze auch mit halbwegs unfallfreier Grammatik? Dann würde man auch verstehen können, was Du eigentlich meinst. So aber ist das "Quatsch", weil unverständlich.
Mei wennst nicht mehr hast.
Ich habs dir eh schon erklärt und andere auch, du ignorierst es halt zuverlässig und wiederholst dich.
Die Bundeswehr will in einem hochintensiven Szenario gegen eine konventionelle Streitmacht kriegsfähig werden.
Um dies zu erreichen braucht es langfristige Durchhaltefähigkeit bei Manpower und Material, sprich Reserven.
Bei unserer Demographie und Lage ist dies mit einer Berufsarmee nicht machbar.
Die Bedingungen beim Bund sind jetzt schon nicht schlecht was Bezahlung etc. angeht.
Trotzdem schafft man es nur schlecht wie recht das aktuelle 'Ist' zu halten, von Aufwuchs reden wir da noch nichtmal.
Sobald es richtig scheppert geht da garkeiner mehr hin, und dann ist es aber auch zu spät sowas einzuführen.
Zitat von MaariMaari schrieb:Seine Aufgabe nach der Grundausbildung war es den Schlüssel zur Sporthalle zu verwalten, Sportgeräte auszugeben und Getränke zu verkaufen. Ein Schiff hat er während seines Wehrdienstes nie auch nur aus der Nähe gesehen.
Nunja, dann hat er entweder wirklich Pech gehabt oder beim damaligen Kreiswehrersatzamt was gewaltig falsch verstanden.
Seegehende Einheiten sind schon immer ein expliziter Verwendungswunsch inklusive klarer Verwendungsreihen.
Zitat von MaariMaari schrieb:Schwager hat sich verpflichtet und nach drei Jahren Bürodienst das Handtuch geworfen. Der hätte lieber im Matsch gespielt oder auf der Schießbahn gelegen.
Auch hier ist es eine Sache der richtigen Einplanung.

Geb aber zu dass ich dies aus der Ferne sage.
Zitat von MaariMaari schrieb:Die Kinder im örtlichen Schützenverein schießen wohl an jedem normalen Trainingstag zum Aufwärmen
mehr als unseren Reservisten im ganzen Jahr zugestanden wird
Wer als Resi öfters schießen will kann das schon machen, erfordert aber meistens schon Eigeninitiative sich entsprechend zu informieren wo was geboten ist.
Hier finde ich auch dass die BW sich verbessern könnte.


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02.05.2025 um 20:17
Eine Wehrpflicht hat aber auch den Vorteil, dass ständig wechselnd ein Querschnit der Gesellschaft mit individuellen Fähigkeiten eingezogen wird.

Ich hatte Abitur, als ich eingezogen wurde. In der fachlichen Grundausbildung wurde ich 1983 zum Lichtmessbeobachter ausgebildet. Alle anderen Rekruten hatten dort auch Abitur. Wir lernten u.a., wie man den eigenen Beobachtungspunkt vermisst. Mit Richtkreis, Kreisekompass, trigonometrischen Punkten im Gelände, etc. Wir bekamen damals bereits programmierbare Taschenrechner (HP25) und Rechenzettel für verschiedene Vermessungsverfahren. Der Gruppenführer war Feldwebel, hatte in Mathe Realschulniveau. Bei den Berechnungen mit den Rechenzetteln musste die errechnete Position geprüft weden und durfte gewisse Toleranzen nicht überschreiten. Da ich in Mathe gut war, konnte ich dann bei Übungen wenn das Ergebnis knapp außerhalb war, anhand des Programms vom Rechenzettel sehen, welche Operationen da gemacht wurden und gemesse Größe dann rückwärts so korrigieren, das es noch gerade so passt. Wir waren ein eingespieltes Team und gewannen sogar 1984 in unserer Werungsgruppe die Korps-Vermessungsübung "Libelle". Ich hatte bis zum Abitur nie wirklich etwas von Vermessung gehört. Die Fähigkeiten die ich damals erlernte vom Kartenlesen, der Identifikation von Bauten im Gelände, deren Skiizze man in einem Buch wiedererkennen musste um die Koordinaten der Turmspitze zu haben und diese bei der Vermessung zu verwenden, die Auswahl des Vermessungsverfahrens, die Messung mit RK und Kreisel mitten in der Pampa im tiefsten Winter, haben meinen Horizont ehrlich erweitert, meinen Ergeiz angekurbelt und Spaß gemacht.

Was ich damit sagen will ist, dass gerade Wehrpflichtige ein individelles Potential haben, dass bei richtiger Einsatzplanung als Multiplikator für komplexere Aufgaben genutzt werden kann. Nach 15 Monaten schied ich aus und es waren bis dahin schon wieder drei neue "Generationen" von Beobachtern ausgebildet worden. Als Reservist behält man dann dieses Wissen, auch wenn es langsam verblasst. War man Mob-Reservist konnte man es alle paar Jahre bei Vermessungsübungen auf dem Stand halten oder wurde mit Neuerungen vertraut. So ensteht ein Resourcen-Pool an Reservisten mit spezifischen Fähigkeiten. Das kann man mit einer Berufsarmee so niemals leisten.

Natürlich war ich auch froh, die Bundeswehr hinter mir gelassen zu haben, aber mir war klar, was ich zu tun hatte wenn es mal hart auf hart kommt. Es ist im Kopf für immer als eine eigene Welt abgespeichert.


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03.05.2025 um 09:19
Zitat von MaariMaari schrieb:Apropos Schießausbildung: Die Kinder im örtlichen Schützenverein schießen wohl an jedem normalen Trainingstag zum Aufwärmen
mehr als unseren Reservisten im ganzen Jahr zugestanden wird.
Nicht nur Reservisten. Nach der Grundausbildung hab ich höchstens dreimal Schießen geübt Man kam halt morgens an und hat seine Arbeit gemacht. Und nach Feierabend fuhr man für gewöhnlich nach Hause. Dazu gab es, während der Dienstzeit, Sport, Stubenreinigung und so Zeug, ab und zu ein GvD Dienst, Wachdienst, Bereitschaft oder mal (selten) nen "Wandertag"(Marsch mit Übernachtung oder sowas). Die meisten Tage waren aber eher langweilig.
Ich denke, das wäre heute nicht anders.


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Wehrpflicht soll wieder eingeführt werden

03.05.2025 um 10:04
@abberline
Das ist die Erfahrung jemanden der " Heimat ah" diente.
Wenn das nicht der Fall war, zu. B. Bei mir könnte das noch langweiliger sein.
Später als Uffz nicht mehr, da hatten wir mehr Freiheiten und weil 12 von uns nicht heimatnah waren auch die Möglichkeit was gegen die Langeweile zu unternehmen.
Hätte auch wieder wie in vielen Fällen ja geschehen, in Besäufnissen enden können.
War aber hier, bei mir nicht der Fall


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