Wehrpflicht soll wieder eingeführt werden

frauZimt schrieb:Und Fischer sagt nicht "Das waren andere Zeiten". Er sagt, es ist ein Fehler gewesen gegen die Wehrpflicht zu sein.

Schade das wir uns wehren können müssen.
Wir brauchen im grunde ein soziales Jahr.
Vor altenpflege, Tierheime und noch anderes mehr.

Menschen fehlen uns in diesen bereichen.

Ich würde dies gut finden.
Ich will mein Sohn nicht in schutzengraben wissen. So habe ich ihm nicht erzogen.

deswegen habe ich kein Kind bekommen.

klompje1 schrieb:Schade das wir uns wehren können müssen.

@klompje1
Genau das ist die Frage, an der sich die Geister scheiden.
Sichern wir mit mehr Armee den Frieden-oder wird die Welt
gefährlicher, durch mehr Armee?
Das zweite erinnert mich an den Satz:
"Stell dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin."
Es geht eben doch jemand hin.
Ich bin auch der Ansicht, dass unsere Gesellschaft ein soziales Jahr braucht.
Die Schüler sollten vielleicht schon in jüngeren Jahren darüber informiert werden.
Also nicht erst kurz bevor es soweit ist.
Bei uns im Dorf können schon 6jährige bei der "Freiwilligen Feuerwehr" mitmachen.
Spielerisch. Das mach denen großen Spaß.
Es gibt so viele Bereiche, in denen man sich weiterentwickeln und auch ein stückweit
kennenlernen kann.
Ich finde nicht, dass so ein Jahr Zeitverschendung wäre.
Und wer zur Bundeswehr gehen will, der macht das.
Wenn aber die Zahl der Feiwilligen nicht ausreicht, wird man die Wehrpflicht wieder
aktivieren müssen.

Die Industrie hat die Menschen sensibilisiert... und jetzt Wehrpflicht? Das funktioniert nicht.

Bin mittlerweile wirklich hin- und hergerissen.

War noch nie ein Freund der Wehrpflicht, die wehrtauglichen Menschen sollen wenn selbst entscheiden dürfen, allerdings halte ich sie Angesichts steigender Bedrohungslage für auch immer mehr notwendiger und sollte dann wenn auch nicht nur für Männer gelten.

rhapsody3004 schrieb:allerdings halte ich sie Angesichts steigender Bedrohungslage für auch immer mehr notwendiger und sollte dann wenn auch nicht nur für Männer gelten.

Bleibt die alte Frage, wie hoch die Motivation für viele sein dürfte, das aktuelle Deutschland zu verteidigen. Da sieht es ja nur bei den älteren Semestern halbwegs motiviert aus. Jüngere (quer durch Wähler aller Parteien inkl AfD) wollen ja lieber verweigern oder (wenn es denn muss) Ersatzdienst machen - und die Nichtwähler dürften motivationsmäßig da noch drunter liegen.
Beitrag von abberline (Seite 46)

Unabhängig ob die Wehrpflicht wieder kommt, gibt es laut GG Artikel 4 Absatz 3 das
Recht auf Kriegsdienstverweigerung. Es muss also keiner zur Bundeswehr gehen.
Möglicherweise muss der dann Zivildienst leisten.

Spannend finde ich auch, ob dann auch Frauen Wehrdienst leisten müssten.
Weil man kann ja nicht in allen anderen Bereichen von Gleichberechtigung
und Gleichbehandlung reden, aber dort gilt es nicht.

Bogdan60 schrieb:Spannend finde ich auch, ob dann auch Frauen Wehrdienst leisten müssten.
Weil man kann ja nicht in allen anderen Bereichen von Gleichberechtigung
und Gleichbehandlung reden, aber dort gilt es nicht.

Ich bin für eine 12 monatige Wehrpflicht (Beispiel Norwegen: Die Wehrpflicht gilt ab dem 19. Lebensjahr und die Dienstzeit beträgt zwölf Monate in den regulären Streitkräften, gefolgt von sechs Monaten in der Heimwehr)

Gemustert würden Frauen und Männer. Der Bedarf, der aus Freiwilligen nicht gedeckt werden kann, wird per Losverfahren ermittelt. So wie es auch in Schweden, Norwegen und Dänemark ist.

Bogdan60 schrieb:Weil man kann ja nicht in allen anderen Bereichen von Gleichberechtigung
und Gleichbehandlung reden

@Bogdan60
Na ja. Man redet davon, wie du sagst.
Gleiche Bezahlung gibt es noch immer nicht.
Gleiche Aufstiegschancen nicht.
Die Pflege pflegebedürftiger Angehöriger bleibt oft an ihnen hängen,
ohne dass sie dafür Rentenansprüche erwerben.
Wenn die Gleichberechtigung da ist, können wir auch von einer Wehrpflicht
für Frauen reden.
Es ist doch so: Mit den Pflichten kommt man immer schnell um die Ecke,
mit den Rechten nicht.

@frauZimt
Da stimme ich Dir zu, wobei ich diese ganze Wehrpflichtdebatte für heisse Luft halte. Fehlende Infrastruktur, kaum Motivation (über 80 % der jüngeren CDU, SPD und Grünen Wähler würden Ersatzdienst bevorzugen, die Hälfte der jungen AfD Wähler gleich ganz verweigern), keine Waffen die nächsten Jahre, Fachkräftemangel undundund. Ich fänd, wie ich mehrfach schrieb, eine top ausgerüstete und attraktive Berufsarmee zielführender, statt für junge Leute in Massen wieder ABM Jobs wie zu Wehrpflichtseiten einzuführen Meine Zeit war eher langweilig als spannend. Bestenfalls nen kleinen Grundkurs, wie man mit ner Waffe umgeht und sich ohne Smartphone und Co im Gelände zurechtfindet

@Bogdan60

Da du ja das Grundgesetz erwähnst, im Artikel 12a steht unter (4)

Sie dürfen auf keinen Fall zum Dienst mit der Waffe verpflichtet werden.

Quelle: https://www.gesetze-im-internet.de/gg/BJNR000010949.html

Das "Sie" bezieht sich hierbei auf Frauen. Also wäre höchstens eine, der Gerechtigkeit wegen, "Zivildienst-Pflicht" möglich.
Das würde die Wehrfähigkeit Deutschlands halt keinen Meter weiter bringen. Und ich dachte wegen der Wehrfähigkeit wird überhaupt über eine Wiedereinführung der Wehrpflicht nachgedacht.

Frankkp schrieb:Quelle: https://www.gesetze-im-internet.de/gg/BJNR000010949.html

Das "Sie" bezieht sich hierbei auf Frauen. Also wäre höchstens eine, der Gerechtigkeit wegen, "Zivildienst-Pflicht" möglich.
Das würde die Wehrfähigkeit Deutschlands halt keinen Meter weiter bringen. Und ich dachte wegen der Wehrfähigkeit wird überhaupt über eine Wiedereinführung der Wehrpflicht nachgedacht.

Danke schön für die Ergänzung. Die kannte ich noch gar nicht.
Das ändert natürlich die Sache mit der Gleichberechtigung und den Wehrdienst für Frauen.

Frankkp schrieb:Da du ja das Grundgesetz erwähnst, im Artikel 12a steht unter (4)

Allerdings auch nicht in Stein gemeißelt bzw. Nicht unantastbar.

frauZimt schrieb:Die Pflege pflegebedürftiger Angehöriger bleibt oft an ihnen hängen,
ohne dass sie dafür Rentenansprüche erwerben

Rentenansprüche zu erwerben wären aber unter bestimmten Voraussetzungen immerhin möglich.

rhapsody3004 schrieb:Allerdings auch nicht in Stein gemeißelt bzw. Nicht unantastbar.

Absolut, allerdings erfordert eine GG-Änderung ja eine zwei Drittel Mehrheit in Bundestag und Bundesrat.
Und ich habe so meine Zweifel ob das im Moment durchsetzbar wäre

Frankkp schrieb:allerdings erfordert eine GG-Änderung ja eine zwei Drittel Mehrheit in Bundestag und Bundesrat.

Ja.

Frankkp schrieb:Und ich habe so meine Zweifel ob das im Moment durchsetzbar wäre

Zumindest mehren sich die Stimmen aber auch meiner Meinung nach, die sich eine Wehrpflicht oder als Alternative eine Zivildienstpflicht unabhängig vom Geschlecht vorstellen können oder sogar für notwendig halten und das nicht nur der Gleichberechtigung wegen.

frauZimt schrieb:Gleiche Bezahlung gibt es noch immer nicht.

Immerhin im Mindestlohnsektor sehr wohl schon mal und in diesen Bereichen arbeiten schließlich auch viele Frauen.

Der derzeitige Deutsche ist, wie schon gesagt, von der Industrie sensibilisiert. Eine Einführung der Wehrpflicht ist also für die jetzige Generation eine dämliche Idee, das wird nicht funktionieren. Wenn es gelingen soll, braucht es erfahrene Menschen die einen die Wehrfähigkeit vorleben. Das ist wie bei Kindern, man lebt ihnen als Vorbild das Leben vor und die Kinder machen es dir nach. Wenn es also keine erfahrenen Menschen gibt, die der jetzigen Generation die Wehrfähgikeit vorlebt... dann halte ich die Einführung der Wehrpflicht für eine ziemlich dämliche Idee.

ockham schrieb:Der derzeitige Deutsche ist, wie schon gesagt, von der Industrie sensibilisiert. Eine Einführung der Wehrpflicht ist also für die jetzige Generation eine dämliche Idee, das wird nicht funktionieren. Wenn es gelingen soll, braucht es erfahrene Menschen die einen die Wehrfähigkeit vorleben. Das ist wie bei Kindern, man lebt ihnen als Vorbild das Leben vor und die Kinder machen es dir nach. Wenn es also keine erfahrenen Menschen gibt, die der jetzigen Generation die Wehrfähgikeit vorlebt... dann halte ich die Einführung der Wehrpflicht für eine ziemlich dämliche Idee.

Warum sollte das nicht machbar sein? Die Schweden haben anläßlich der Annektion der Krim 2017 die Wehrpflicht für Männer und Frauen eingeführt. Wer nicht will muss aber nicht, auch kein Ersatzdienst. Dennoch ist das seht effektiv: da jedes Jahr 8000 neue Rekruten tatsächlich eingezogen werden, gibt es mehr und mehr Reservisten. Das wäre so, als würden jedes Jahr 60000 Rekruten in Deutschland eingezogen, was durchaus machbar wäre.

Welche Rolle spielen Wehrpflichtige bei der Verteidigung Schwedens im Kriegsfall?

Eine große! Die Zielgröße der schwedischen Streitkräfte liegt im Kriegsfall bei 116.000 Soldaten. Davon sind nur 18.000 hauptberufliche Soldaten. 64.000 Soldaten sollen aus den Reihen der aktuellen und vergangenen Wehrdienstleistenden gestellt werden. Denn: Nach dem Wehrdienst bleiben die jungen Menschen für mindestens acht Jahre grundbeordert – etwa in einer Brigade. In dieser Zeit müssen sie mindestens zwei verpflichtende Wehrübungen absolvieren. Nach der ersten Beorderung kann eine zweite folgen, normalerweise in den territorialen Einheiten, also in Einheiten, die hinter der Front ihre Aufgaben erfüllen, oder in der Reserve, wo schwedische Wehrpflichtige bis zum 47. Lebensjahr bleiben können.

Quelle: https://www.reservistenverband.de/magazin-loyal/wehrdienst-schweden/

JosephConrad schrieb:Warum sollte das nicht machbar sein? Die Schweden haben anläßlich der Annektion der Krim 2017 die Wehrpflicht für Männer und Frauen eingeführt. Wer nicht will muss aber nicht, auch kein Ersatzdienst. Dennoch ist das seht effektiv: da jedes Jahr 8000 neue Rekruten tatsächlich eingezogen werden, gibt es mehr und mehr Reservisten. Das wäre so, als würden jedes Jahr 60000 Rekruten in Deutschland eingezogen, was durchaus machbar wäre.

Warum das "schwierig" ist, hab ich ja eigentlich schon beschrieben. Die jetzige Generation in Deutschland ist von der Industrie sensibilisiert, um es mal positiv auszudrücken. Das wäre das Erste. Das Zweite wäre, das es erfahrene Menschen im Thema Wehrfähigkeit braucht, um die "jetzige" Generation auszubilden, gibt es die hier in Deutschland?! Denn wie bei Kindern braucht es eine Bezugsperson, die einen "etwas" vorleben, damit's die Kindlein nachmachen. Die "erfahrene Person" säet quasi seinen vorhandenen Willen in das Kind und das funktioniert auch nur auf Basis von Freiwilligkeit. Und so "wäre" das doch auch mit Wehrfähigkeit. Jemand lebt einen die Wehrfähgkeit vor... und der "Auszubildende" macht es (freiwillig) nach. Doch dazu braucht es Personen, die zum Thema Wehrfähigkeit Erfahrung haben! Gibt es die hier in Deutschland?! Wenn nicht, ist der Wehrdienst eine ziemlich dämliche Idee.

ockham schrieb:Die jetzige Generation in Deutschland ist von der Industrie sensibilisiert

Was genau meinst du damit?

@behind_eyes
Vermutlich, dass viele Jugendliche entweder oft leistungsorientiert im Sinn von Geld machen und Karriere sind oder alternativ im sozialen Leben überhaupt nicht klar kommen und sich alles auf Zocken, Beauty und Internet gucken beschränkt, man ansonsten völlig desorientiert im richtigen Leben lediglich existiert, aber nicht lebt.
Und dann gibt es doch die normalen Jugendlichen, nur geht die Schere immer weiter auseinander.

abberline schrieb:Vermutlich, dass viele Jugendliche entweder oft leistungsorientiert im Sinn von Geld machen und Karriere sind

Und genau diesen Eindruck habe ich, vor allem in der Industrie nicht mehr.
Und BTW.. Die Bundeswehr war schon immer ein sehr guter Arbeitgeber... Dort kann man wirklich gut verdienen, studieren etc. Beförderungen sind weniger leistungsabhängig als in der freien Wirtschaft wie Industrie etc.